DE33822C - Neuerung an zweikammerigen Apparaten zum Heben von Wasser mittelst Druckluft - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE S9: Pumpen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Mai 1885 ab.

Der in nachstehendem beschriebene Apparat ist auf beiliegender Zeichnung in einem Verticalschnitt nach A-B, einem Verticalschnitt nach C-D und E-F, einem Querschnitt nach G-H, einem Grundrifs und einem Querschnitt nach J- K dargestellt.

Sowie derselbe ganz oder mit Ausschlufs des Steuerapparates am die zu hebende Flüssigkeit getaucht wird, öffnen sich die Ventile bb^l, die Gefäfsräume cc¹ füllen sich und die darin befindlichen Schwimmer g g^l verschliefsen durch die oben an deren Stangen angebrachten Ventile die nach dem Steuerapparat α führenden Oeffnungen e e¹. Wird nun durch das Rohr / comprimirte Luft in den Steuerapparat eingeführt und der entlastete Kolben g steht, wie gezeichnet, links, so strömt dieselbe durch das Rohr h in den Gefäfsraum c und drückt die darin enthaltene Flüssigkeit durch das Rohr i in das beiden Gefäfsen gemeinsame Steigrohr / und auf die dem Luftdruck entsprechende Höhe. Nachdem die Flüssigkeit in c so weit verdrängt ist, dafs der Schwimmer g sinkt, wird die Ventilöffnung e frei; es strömt dann durch letztere und das anschliefsende Rohr m ein Theil der in c enthaltenen Luft auf die Ringfläche ρ des Kolbens g, schiebt denselben nach rechts und bewirkt auf diese Weise die Umsteuerung. Sobald diese erfolgt ist, entweicht die in c enthaltene Luft durch das Rohr h und den Hohlraum η des Kolbens g direct oder auch, wenn der Steuerapparat sich in der Flüssigkeit befindet, durch das Rohr ο.

(Statt der Hohlräume η und η¹ können auch ebenso wie für die Einströmung Hälse eingedreht sein.)

Die durch das Rohr f einströmende Luft gelangt nun durch den Steuerapparat und das Rohr h¹ in den Gefäfsraum c¹ und wirkt ebenso wie in c, indem sie die Flüssigkeit durch das Rohr i^l und das sich öffnende Ventil /e¹ in das Steigrohr / drückt. Ist der Behälter c^l genügend entleert und die Umsteuerung durch Sinken des Schwimmers g\ wie bereits beschrieben, erfolgt, so hat sich vorher der Behälter c wieder gefüllt, gleichzeitig der darin befindliche Schwimmer g die Oeffnung e geschlossen, und das Spiel beginnt von neuem.

Dieser Apparat ermöglicht, Grubenwasser aus Schächten, Trinkwasser aus Brunnenschächten und sonstige Flüssigkeiten in gewerblichen Etablissements direct durch comprimirte Luft zu heben und dadurch eine weitere Betriebsmaschine für Pumpenbetrieb entbehrlich zu machen.

Beim Heben von Trinkwasser aus Brunnenschächten bietet dieser Apparat noch den besonderen Vortheil, dafs während seiner Function nur die aus dem Freien gepumpte reine atmosphärische Luft über oder unter dem Wasserspiegel aus ihm entweicht und dadurch die in den Brunnenschächten befindliche Luft ventilirt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An zweikammerigen Apparaten zum Heben von Wasser mittelst Druckluft die Anordnung eines Steuercylinders mit den Röhren f 0 o¹ hh^lmm^l und dem diesen Rohrmündungen entsprechend gestalteten Vertheilungskolben g in Verbindung mit den Schwimmerventilen e e^l und in der beschriebenen Weise wirkend.