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Gelenkige Stütze für Karren. Die Fahrzeuge mit zwei Rädern besitzen
den großen Nachteil, daß sie nach vorn oder nach hinten wippen, wenn sie keine anderen
Stützpunkte auf dem Erdboden haben, als diejenigen ihrer beiden Räder.
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Um dem abzuhelfen, werden gewöhnlich Stützen aus Holz oder Metall
verwendet, die an ihrer Spitze unter dem Boden des Fahrzeuges mit diesem durch ein
Gelenk verbunden sind und, wen1 der Wagen fährt, durch einen Haken in liegender
Stellung' gehalten werden, aber wenn der Wagen stillsteht, auf ihm, so gut wie es
geht, aufrecht gestellt werden, so daß sie ihm als Stützen dienen können', wenn
er wippt.
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Dieses alte Verfahren bietet jedoch große Übelstände, denn der Mann,
der den Wagen führt, hat viele Mühe, ihn, wenn er sehr beladenist, im Gleichgewicht
zu halten, während er die Stützen loshakt; außerdem wird, wenn der Erdboden nicht
eben ist, wenigstens eine der Stützen zu kurz oder zu lang sein und unter dem Fahrzeug.
in geneigter Stellung bleiben und ihm infolgedessen nur einen sehr fraglichen Stützpunkt
bieten. Wenn endlich diese Stützen den Wagen auch wohl häufig am Wippen hindern,
so hindern sie ihn doch niemals daran, zu rollen oder unter einem Stoß oder Ruck
sich zu verschieben, zumal dann, wenn der Wagen beladen oder entladen wird. Infolgedessen
könnte man sich eines so eingerichteten Fahrzeuges auch in Ruhestellung nicht bedienen,
wenn man nicht die Vorsicht gebrauchte, die Räder des Wagens mit Hilfe von Keilen
festzulegen, wodurch die Handhabung des Fahrzeuges noch verwickelter wird.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung bezweckt die
Aufhebung der drei schweren oben erwähnten Übelstände, indem sie eine Stütze bildet,
welche sehr. leicht zu handhaben ist und der man unter allen Umständen genau die
notwendige Höhe geben kann, wobei sie, da sie sich jeder Verschiebung des Wagens
widersetzt, den Gebrauch von Unterlegekeilen überflüssig macht.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus zwei nach Art eines Zirkels
verbundenen Gelenkstangen, dessen Scheitel den Fuß der Stütze bildet und sich dadurch
hebt und senkt, daß die äußeren Enden seiner beiden Schenkel, die gelenkig mit Schraubenmuttern
verbunden sind, welche auf Gewinden von entgegengesetzter Richtung laufen, sich
einander nähern oder voneinander entfernen. Die beiden Schraubengewinde sitzen dabei
auf einer Welle, die unter dem Wagen fest gelagert ist und mittels einer Kurbel
oder eines Handrades oder jedes anderen geeigneten Mechanismus von Hand um ihre
Achse gedreht werden kann.
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Die Größe der Öffnung der so gebildeten zwischenkeiligen Stütze und
infolgedessen ihre Länge ist notwendigerweise verschieden,
je mehr
sich die beiden Muttern auf ihren gegenseitigen Gewinden einander nähern oder voneinander
entfernen. .
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Auf der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung
dargestellt, und zwar zeigen Fig. i einen zweirädrigen Wagen mit der Vorrichtung
in Vorderansicht und Fig. a eine Art Klaue, mit welcher der Kopfteil der Stütze
auf dem Erdboden aufruhen kann.
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Unter dem Querträger des Rahmens des zweirädrigen Wagens i ist mit
Hilfe von Lagern a, 3, q. eine Welle mit zwei gegenläufigen Gewinden 5, 6 angeordnet,
die an ihren Enden mit Handrädern 7, 8 versehen sind. Wenn diese Welle von dem Wagenführer
gedreht wird, können sich auf ihr Schraubenmuttern 9 und io verschieben, die eine
jede in gleicher Weise mit metallischen Schenkeln i i, 1a verbunden sind, welche
ihrerseits bei 13 miteinander in gelenkiger Verbindung stehen. In der Fig.i
ist die Stütze in der Lage dargestellt, wo sie nicht gebraucht wird. Wenn im Gegenteil
bei der Drehung der Welle die zwei Schraubenmuttern nach i¢ und 15 gelangen, so
kommt der gelenkige Verbindungspunkt der beiden Schenkel -der Stütze nach 16, d.
h. zur Berührung mit dem Erdboden.
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Es ist hier angenommen, daß der Abstand zwischen dem Boden des Fährzeugs
und dem Erdboden der Gesamtverlängerung der Stütze entspricht, aber es ist offenbar,
daß, wenn eine Änderung in der Höhenlage des Fahrzeugs es erfordern würde, -die
Stütze auch nur die Hälfte oder ein Viertel ihrer Verlängerung oder jeden- anderen
beliebigen Betrag annehmen könnte, ohne daß ihre Wirkungen dadurch im geringsten
verringert werden.
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Um die Vorrichtung gegen jede Verdrehung oder jeden Bruch zu schützen,
was eine Folge davon sein könnte, daß der Wagen, während er beladen oder entladen
wird, sich nach vorwärts oder rückwärts verschieben wollte, wird eine Metallplatte
17 oder eine einfache Traverse angeordnet, die so tief nach unten geht; als es der
Abstand des Erdbodens erlaubt, wodurch die Schenkel der Stütze einen festen Halt
bekommen, um dieser Kraft zu widerstehen.
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Die Berührung der Stütze mit dem Erdboden nach jeder Richtung hin
kann durch eine'Art Klaue in Form eines Sterns, wie beispielsweise in der Fig. a
angegeben, oder durch eine mit Spitzen ausgestattete Kugel oder durch einen rechtwinkligen
oder ovalen Fuß vervollständigt werden.