DE3318018C1 - Verfahren zum Bekaempfen von Zielobjekten mittels eines im Wasser beschleunigbaren Projektils und Vorrichtung zum Ausueben des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Bekaempfen von Zielobjekten mittels eines im Wasser beschleunigbaren Projektils und Vorrichtung zum Ausueben des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und ein Projektil gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 2.
Jene gattungsbildenden Maßnahmen sind aus der
US-PS 38 53 081 bekannt. Dort ist vorgesehen, ein zu bekämpfendes
Zielobjekt in Form eines getauchten U-Boots
mittels der Ortungsanlage eines ebenfalls getauchten
Angriffs-U-Boots zu erfassen, das dafür eingerichtet ist,
das Angriffs-Projektil (beispielsweise einen zielverfolgenden
Torpedo oder einfach eine Wasserbombe) in herkömmlicher
Weise mittels Druckluft aus dem getauchten Torpedorohr
abzuschießen. Das Projektil wird dann aber nicht
direkt auf das anzugreifende Zielobjekt gesteuert, sondern
im Interesse geringerer Verratswahrscheinlichkeit und
rascherer Distanzüberbrückung aus dem Wasser ausgetauscht,
um oberhalb der Wasseroberfläche die Angriffsdistanz zurückzulegen.
Hierfür ist das Projektil mit einem Raketenmotor
ausgestattet, der in gewissem Sicherheitsabstand
nach dem Austritt des Projektils aus dem Torpedorohr gestartet
und auf der aufsteigenden Flugbahn oberhalb der
Wasseroberfläche vom Projektil abgeworfen wird. Gemäß zuvor
vom Angriffs-Schiff aus ermittelten und dem Projektil
für seine Trägheitsnavigation eingegebenen Angriffsparametern
steuert sich das Projektil in der Luft oberhalb des Wassers
in einer bogenförmigen Flugbahn bis über das anzugreifende
Zielobjekt, um dort relativ steil wieder in das
Wasser einzutauchen und den Wasserbomben-Zündmechanismus
oder die Torpedo-Zielverfolgungs-Steuerung zu aktivieren.
Aus der US-PS 30 88 403 ist ein vergleichbares Bekämpfungs-
Verfahren mit einem ähnlich ausgestatteten Projektil mit
auf seinem aufsteigenden Teil einer Bahnkurve oberhalb der
Wasseroberfläche abzuwerfendem Raketentriebwerk bekannt,
das gemäß den über einen Feuerleitrechner ermittelten
Angriffsdaten vom Raketenabschußrohr eines Oberflächenschiffes
gestartet wird. Dort ist vorgesehen, kurz nach
dem Abwurf des Raketenmotors und nach Maßgabe der Angriffs-
Bahndaten aus dem Projektil einen Fallschirm zum aerodynamischen
Abfangen (Abbremsen) für Übergang in eine steile
Abstiegsbahn auszufahren; der dann seinerseits abgekoppelt
wird, wenn das Projektil oberhalb des anzugreifenden
Zielobjekts steil ins Wasser eintritt, um danach als Wasserbombe
oder als Zielverfolgungs-Torpedo zu wirken.
Nachteilig beim Einsatz solcher Projektile in Form von
Torpedos oder Wasserbomben, auch wenn sie mittels eines
später abwerfbaren Raketentriebwerkes unter oder über
Wasser beschleunigbar sind, ist insbesondere die nur vergleichsweise
beschränkte im Wasser erreichbare Geschwindigkeit;
während andererseits der apparative Antriebs-
und Steuerungsaufwand für rasches Überbrücken größerer Entfernungen
durch Austauchen aus dem Wasser überaus groß ist.
Nachteilig ist aber auch das große Volumen solcher Projektile,
die nicht nur mit einem großvolumigen Antrieb samt
entsprechendem Raumbedarf für ihren Energievorrat auszustatten
sind, sondern auch eine voluminöse Gefechtsladung
benötigen, um selbst im Falle der Zündung bei bloßer Zielobjekt-
Annäherung über die Wasser-Druckwelle eine hinreichende
Zerstörungs-Wirkung entfalten, also das Zielobjekt
möglichst sicher außer Aktionsfähigkeit setzen
zu können. Dabei ist die Wirkung gegen Zielobjekte, die
keine konventionellen Verdränger-Wasserfahrzeuge darstellen -
wie etwa Luftkissen- oder Tragflügelboote
bzw. dicht über der Wasser-Oberfläche operierende Hubschrauber
- trotz des großen Gefechtskopfes gering.
Selbst wenn solche Projektile zur raschen Überbrückung
großer Gefechtsentfernungen einen Teil ihres Weges außerhalb
des Wassers zurücklegen, bedingt die Verwendung als
Torpedo mit Zielsuch- und Zielverfolgungs-Steuerung in
der Regel eine geschwungene Anlaufbahn, die dann doch
wieder leicht vom anvisierten Zielobjekt aus erfaßbar
ist, mit der Möglichkeit der Einleitung entsprechender
Fluchtaktionen mit hoher Ablauf-Beschleunigung oder Abwehrreaktionen
durch Aussetzen etwa von Abwehr-Sprengkörpern
oder Täuschkörpern.
In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung
dagegen die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. ein Projektil
gattungsgemäßer Art anzugeben, die zu erfolgreicher
Bekämpfung von Zielobjekten mit wesentlich weniger Raum-
und Gewichtsbedarf für den Projektil-Antrieb und für seine
Gefechtsladung bei gleichzeitig gesteigerter Treff-Sicherheit
und -Wirkung auch dann führen, wenn es sich um nichtkonventionelle
Wasserfahrzeuge wie an oder über der Wasseroberfläche
operierende Zielobjekte (beispielsweise Luftkissenfahrzeuge,
niedrig fliegende Hubschrauber oder dergleichen)
handelt, die mit den diskutierten herkömmlichen
Projektilen nur bedingt bzw. nur mit kleinem Wirkradius
bekämpft werden können. Dabei soll ein für diese Bekämpfung
einsetzbares Projektil schwer auffindbar und schlecht
durch Räummaßnahmen außer Gefecht setzbar sein, selbst
aber einen großen Aktionsradius aufweisen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen bei einem
Verfahren eingangs zitierter Art dadurch gelöst, daß es
die Teilmerkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 1 aufweist, und bei einer Vorrichtung eingangs
zitierter Art dadurch, daß sie gemäß den Teilmerkmalen
des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 2 ausgestaltet
ist.
Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, daß es möglich
sein müßte, ein Projektil einzusetzen, das einerseits
wie eine Grundmine ausgesetzt und von dem sich annähernden
Zielobjekt aktiviert werden kann; das andererseits aber den
direkten Angriff des Zielobjekts nicht aus dem Wasser heraus
sondern wie ein Flugkörper durchführt. Durch das Anschmiegen
an den Meeresgrund ist sichergestellt, daß es
nicht nur schwer ortbar ist, sondern auch nicht ohne weiteres
durch gängige Schleppmittel außer Gefecht gesetzt werden
kann, obgleich es erhebliche zylindrische Abmessungen
aufweist. Außerdem weist das auf dem Meeresgrund liegende
Projektil in Richtung auf die Wasseroberfläche eine vergleichsweise
große Fläche auf, an der verschiedene aktive
und/oder passive Ortungseinrichtungen installierbar sind;
wobei auch aufgrund der zur Verfügung stehenden relativ großen
Flächen Gruppierungen für spezielle Ortungscharakteristiken
im Interesse großer Auffaßreichweiten realisierbar sind.
Wenn eine dieser Ortungseinrichtungen die Energieabstrahlung
eines Zielobjekts aufnimmt, wird das Projektil durch
gezielte Einwirkung von Auftriebskräften aufgerichtet. Sodann
wird es z. B. geschoßartig beschleunigt, wofür der explosionsartig-
rasche Abbrand einer kleinen aber viel Verbrennungsgas
entwickelnden Treibladung hinter dem Heck des Projektils
genügt. Das dadurch - oder stattdessen mittels eines hydrostatischen
Auftriebraums in der Spitze des aufgerichteten
Projektils - richtungsstabil beschleunigte und dann erforderlichenfalls
mittels eines zusätzlichen kleinen Marschtriebwerks
weiterhin vorgetriebene Projektil schießt durch
die Wasseroberfläche hindurch relativ weit in den Luftraum
hinauf, wo es nach Durchmessen einer ballistischen Flugbahn
dann mittels eines ausgefahrenen Fallschirms abgefangen
wird. Das Zielobjekt, das von einer Projektil-Ortungseinrichtung
erfaßt wurde und dadurch zum Aufrichten und Beschleunigen
des Projektils am Meeresgrund führte, soll also
im Interesse eines großen Wirkradius bei geringem Ortungsaufwand
noch gar nicht im Direktschuß beim geschoßartigen
Auftauchen des Projektils getroffen werden. Vielmehr sucht
danach erst das dann am Fallschirm kreisend absinkende Projektil
- wie als solches bei zielsuchender Sensor-Artilleriemunition
bekannt - z. B. spiralförmig mittels eines Suchkopfes
längs der Peripherie einer anfangs sehr großen und
dann mit dem Fallweg kleiner werdenden Fläche über dem Wasserspiegel
nach dem Zielobjekt. Bei Zielauffassung in Längs-
und damit in Wirkrichtung des Projektils wird dessen Marschtriebwerk
erneut gestartet, oder es werden projektilbildende
Gefechtsladungen abgeschossen. Dadurch ergibt sich wegen
großer Trefferwahrscheinlichkeit das Erfordernis nur relativ
kleiner Gefechtsköpfe (in der Größenordnung von 0,1%
bis 1% der oben erörterten herkömmlichen Gefechtsladungs-
Gewichte). Für eine Treibladung zum geschoßartigen Abheben
vom Meeresgrund bedarf es sogar nur eines Treibladungsgewichts
in der Größenordnung von 2% des Gesamtgewichts des
Projektils. Es können also kleine und einfach handhabbare,
am Meeresgrund schwer aufspürbare Projektile für eine höchst
wirksame Bekämpfung von auch rasch sich bewegenden Zielobjekten
in einem großen Wirkradius an der und über der Wasseroberfläche
eingesetzt werden.
Für die Treibladung zu geschoßartigem Abheben vom Meeresgrund
eignen sich pyrotechnische Materialien, die sehr schnell
verbrennen und dabei - gegebenenfalls aufgrund entsprechender
Materialzuschläge - eine möglichst große Menge an Verbrennungsgasen
erzeugen. Anzustreben sind explosionsartig-
rasche Abbrand- oder Detonationsgeschwindigkeiten, nämlich
analog 100 m/s und möglichst bis zu 2000 m/s. Mit gängigen
pyrotechnischen Materialien wie zum Beispiel auf Basis von
Kaliumperchlorat oder mit definiert abbrennenden bzw. detonierenden
Treibladungspulvern z. B. auf Basis von Nitrozellulose
oder Nitroglyzerin als Treibladung, bzw. mittels Sprengstoffs
mit niedriger Detonationsgeschwindigkeit, ergeben
sich Anfangs-Beschleunigungen des Projektils, die - falls
erforderlich - durchaus fast die Beschleunigung eines konventionellen
Geschosses beim Abschuß im Waffenrohr erreichen
können, obgleich keinerlei herkömmliche, stationär am Abschußort
zu installierende Abschußeinrichtung erforderlich
ist.
Ein in
der Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche stark
vereinfacht und nicht maßstäblich skizziertes Funktionsschaubild
zeigt den Einsatz einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Ausüben des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Zum Bekämpfen von Zielobjekten 1 an oder über der Wasseroberfläche 2
(wie etwa tieffliegenden Hubschraubern oder Oberflächen-Wasserfahrzeugen)
befindet sich eine Gefechtsladung 3 in einem gestreckt-zylindrischen
Projektil 4. Dabei kann es sich grunsätzlich um einen herkömmlichen
Munitionsartikel wie ein Panzerabwehrgeschoß handeln, der
von einer Wandung 7 strömungsgünstig ummantelt ist. Das Projektil 4,
das ins Wasser 5 ausgesetzt wird, ist als Sinkkörper und so dimensioniert,
daß es in einer Vorzugsorientierung auf den Meeresgrund 6 absinkt.
Die Vorzugsorientierung, also die Lage auf dem Meeresgrund 6,
ist insbesondere durch entsprechende Gewichtsverteilung im zylindrischen
Körper des Projektils 4 sicherstellbar; nämlich derart, daß eine
längs der Wandung 7 eingebaute (aktive oder passive) Ortungseinrichtung
8 im wesentlichen auf die Wasseroberfläche 2 zu orientiert ist.
Die Längserstreckung der Ortungseinrichtung 8 aus einer Gruppe von
Wandlern parallel zur Längsachse 9 erbringt für einen räumlich definiert
begrenzten Ortungsbereich eine Ortungscharakteristik 10, die
in Richtung der Projektil-Längsachse 9 stark und quer dazu weniger
stark gebündelt ist.
Im Hinblick auf den großen Wirkungsradius des Projektils 4 kann stattdessen
oder zusätzlich eine Anzahl von schräg orientierten Aufnehmern
11 vorgesehen sein, die die Annäherung eines Zielobjekts 1
schon in großer Entfernung auffassen. Schließlich kann auch zum Auffassen
der Zielannäherung eine dünne Stabantenne 30 für eine rotationssymmetrische
Radarkeule vorgesehen sein, die von einem kleinen
am Projektil 4 gefesselten Auftriebskörper 31 gehalten wird.
Das das Projektil 4 sich flach aufliegend an den Meeresgrund 6 anschmiegt,
ist es trotz erheblicher Zylinderabmessungen, also trotz
grunsätzlich leicht ortbarer Geometrie, schwer mit Wasserschall-
Ortungsmaßnahmen für gezielte
Minenbekämpfungsmaßnahmen aufzufinden; zumal das Projektil 4
je nach den Gegebenheiten seiner Geometrie und der Grundströmung
auch noch nach gewisser Zeit mehr oder weniger eingesandet
ist.
Wenn mittels der Ortungseinrichtung 8 an der Wasseroberfläche
2 z. B. die Geräusche der Annäherung eines Zielobjekts 1
ausgemacht werden, dann wird eine Aufrichteinrichtung 12 gestartet,
mittels derer das Kopfende 13 des Projektils 4 einen
größeren Auftrieb erfährt, als sein Heck 14. Dafür kann
beispielsweise das Aufblasen eines zuvor zusammengefalteten
Auftriebs-Ballons aus einem Vorrat komprimierten Gases oder
das Ausblasen eines der für das Absinken des Projektils auf
den Meeresgrund 6 gefluteten Tanks vorgesehen sein. Beim in
der Zeichnung skizzierten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen,
daß mittels eines Vorrats an komprimiertem Gas am Kopfende 13
eine Haube 15 vorgeschoben wird, wodurch ein - gegebenenfalls
sogar mit dem Vortriebs-Gas gefüllter - Hohlraum als Auftriebs-
Kammer 16 geschaffen wird.
Nachdem das Projektil 4 aufgerichtet, nämlich wenigstens angenähert
lotrecht im Wasser 5 orientiert ist, hebt es vom
Grund 6 ab. Dazu kann die Auftriebswirkung der Kammer 16 genügen.
Zweckmäßiger, insbesondere bei schnellen Zielobjekten
1, kann es sein, vorzusehen, daß von einem eingebauten
Zeit- und/oder Neigungsindikator 17 eine Treibladung
18 angezündet wird, die in einem Treibladungs-Behälter 19
hinter dem Projektil-Heck 14 angeordnet ist und sehr rasch
unter kräftiger Verbrennungsgasentwicklung abbrennt. Dadurch
wird der Behälter 19 rückwärtig aufgerissen, und das schlagartig
ins umgebende Wasser 5 übertretende Verbrennungsgas
bildet hinter dem Behälter 19 in dem umgebenden Wasser 5 -
das gegen diese zeitliche Beanspruchung inkompressibel reagiert
- infolge des starken Verbrennungsgas-Nachschubs eine
rasch sich aufweitende Verbrennungsgas-Blase 20. Diese Aufweitung
der Blase 20 ruft Reaktionskräfte im Wasser 5 (und
anfangs auch am Meeresgrund 6) hervor, die das aufgerichtete
Projektil 4 geschoßartig, z. B. mit einer Anfangsbeschleunigung,
die derjenigen beim Abschuß eines herkömmlichen Projektils
aus einem Waffenrohr nahekommt, in Richtung auf die
Wasseroberfläche 2 zu beschleunigt. Die dabei auftretende
Anströmung 21 der Behälter-Wandung 22 parallel zur Längsachse
9 führt zu einer hydrodynamischen Verdämmung des Behälters
19, der sich also infolge des Reaktionsdrucks aufgrund
der explosionsartig rasch verbrennenden Treibladung 18 nur
geringfügig, zu einer kegelstumpfförmigen Querschnittsform,
ausstellt und somit als Treibspiegel für die Beschleunigungs-
Druckeinwirkung über die Verbrennungsgas-Blase 20 wirkt. Es
kann aber auch vorgesehen sein, den Behälter 19 als druckfesten
Treibspiegel 23 auszulegen, um seine Formstabilität
auch im Falle von Störungen der Anströmung 21 während des
Abhebens vom Meeres-Grund 6 sicherzustellen.
Die außerordentlich hohe Beschleunigung des Projektils 4
beim Abheben vom Meeresgrund 6 bewirkt die Ausbildung einer
geschlossenen Kavitationshülle 24 um die Haube 15 und
den übrigen Körper des Projektils 4 herum, die schnell mit
der rückwärtigen, sich weiter aufweitenden Verbrennungsgas-
Blase 20 zusammenwächst. Dadurch bewegt sich das Projektil 4
raumstabil in der ursprünglichen Abschußrichtung mit hoher
Geschwindigkeit auf die Wasseroberfläche 2 zu. Nach Einleitung
dieser Anfangsbeschleunigung kann auch ein Marschtriebwerk
(in der Zeichnung nicht berücksichtigt) gezündet
werden, um den weiteren Vortrieb zu übernehmen.
Jedenfalls tritt das Projektil 4 aus der Wasseroberfläche 2
heraus und durchmißt eine relativ hohe ballistische Flugbahn.
Ein eingebauter Apogäumsdetektor 25 löst kurz nach
Durchfliegen des Scheitelpunkts dieser Bahnkurve 26 einen
beispielsweise beim Heck 14 untergebrachten Fallschirm 27
aus, an dem das Projektil 4, z. B. exzentrisch aufgehängt,
relativ stark abgebremst wieder in Richtung auf die Wasseroberfläche
2 zurückfällt. Bei exzentrischer Aufhängung und
entsprechender exzentrischer Ausbildung des Tragverhaltens
des Fallschirms 27 vollführt das Projektil 4 dabei eine
Drehbewegung um seine Fallrichtung 28. Ein in das Projektil
4 eingebauter Zieldetektor 29, beispielsweise ein Metalldetektor
oder ein Infrarotdetektor, sucht dabei den
Luftraum zwischen Projektil 4 und Wasseroberfläche 2 in als
solcher bekannter Weise (z. B. spiralförmig) nach einem Zielobjekt
1 - in der Regel also nach demjenigen, welches von
der Ortungseinrichtung 8 erfaßt worden war - ab. Bei Zielauffassung
in Richtung der Längsachse 9 kann das im Heck 14
angeordnete Marschtriebwerk erneut gezündet werden, so daß
das Projektil 4 unter Abtrennung vom Fallschirm 27 das Zielobjekt
1 angreift. Es kann aber auch vorgesehen sein, sogleich
die Gefechtsladung 3 als projektilbildende Ladung aus
dem Projektil 4 abzuschießen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Bekämpfen von Zielobjekten mittels eines
im Wasser beschleunigbaren und aus dem Wasser austauchbaren,
mit einer Ortungsanlage zum Auffassen des Zielobjekts
ausgestatteten Projektils,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Projektil, nachdem es auf dem Grund des Wassers
abgelegt wurde, sich bei Ortungs-Auffassung eines zu
bekämpfenden Zielobjekts an oder dicht über der Wasser-
Oberfläche aufrichtet und durch Zünden einer Treibladung
an seinem Heck in Richtung auf die Wasseroberfläche
beschleunigt, indem eine explosionsartig-rasche, verbrennungsgasreiche
Verbrennung der Treibladung im Wasser
hinter dem Heck eine Verbrennungsgas-Blase ausbildet
und aufweitet, deren Reaktionskräfte am diesbezüglich
inkompressiblen und masseträgen umgebenden Medium über
die Blase und das darauf abgestützte Heck dem Projektil
eine geschoßartige Beschleunigung verleihen; um nach
dem Austreten durch die Wasseroberfläche und nach aerodynamischem
Abbremsen aus der Projektil-Austrittsflugbahn
heraus das Zielobjekt anzugreifen, das es mittels
eines in Richtung auf die Wasser-Oberfläche orientierten
Zündauslöse-Zieldetektors (1) erfaßt.
2. Projektil (4), das im Wasser (5) beschleunigbar und aus
dem Wasser (5) austauchbar ist und das mit einer Ortungsanlage
zum Auffassen eines zu bekämpfenden Zielobjekts
ausgestattet ist, insbesondere zum Ausüben des Verfahrens
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es mit einer Auftriebseinrichtung im Bereich seines
Kopfendes (13), mit einem Treibladungs-Behälter (29)
hinter seinem Heck (14) sowie mit einer außerhalb des
Wassers (5) arbeitenden aerodynamischen Auffangeinrichtung
und mit einem Zündauslösungs-Zieldetektor (29)
ausgestattet ist.
3. Projektil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß es im Bereich seines Kopfendes (13) eine mit Auftriebsgas
füllbare, vorschiebbare Haube (15) aufweist.
4. Projektil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Ablage auf dem Grund (6) des Wassers (5),
auf seiner vom Grund (6) abgelegenen Wandung (7) die
Ortungsanlage mit großflächiger Basis für weitreichende
Wasserschall-Aufnehmer (11) angeordnet ist.
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