DE3317975C1 - Unterwasserwaffe - Google Patents
UnterwasserwaffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Unterwasserwaffe gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
Eine solche Unterwasserwaffe ist beispielsweise aus der DE-OS 31 00 794
als torpedoähnlicher Wirkträger bekannt, der als Rakete über eine größere
Distanz verschossen wird und nach dem Eintauchen in das Wasser, gesteuert
durch eine bordeigene Wasserschall-Ortungsanlage, mittels eines hydropuls-
Motors auf ein Unterwasser-Ziel gelenkt wird. Eine ähnliche Unterwasserwaffe
ist aus der US-PS 34 55 265 als beispielsweise torpedoförmiger
Wirkträger bekannt, bei dem die Außenfläche des Verdrängungskörpers
mit einer dünnen elastischen Schicht zur Reduzierung des Strömungswiderstandes
benetzt wird.
Ferner sind Unterwasserwaffen in der Form von mobilen oder von Grund-Minen
zur Bekämpfung schwimmender Zielobjekte bekannt, die mit Ortungseinrichtungen
ausgestattet sind, um ihre Sprengladungen in Abhängigkeit von der Annäherung
eines Zielobjektes im Wasser zu zünden. Zwar bedarf es hier des Aufwandes
für einen Antrieb des Wirkkörpers nicht; nachteilig bei solchen Unterwasserwaffen
in der Form von herkömmlicher Seeminen bleibt aber das vergleichsweise
ungünstige Verhältnis von Aufwand zu Nutzen, insbesondere hinsichtlich
des hohen Sprengstoffbedarfs zur Auslösung einer hinreichend starken
über das Wasser zu übertragenden Druckwelle für zerstörende Wirkungen
im Zielobjekt.
Auch sind die Möglichkeiten des gezielten Schutzes von Wasserfahrzeugen
gegen die Auslösung oder die Wirkung herkömmlicher Minen und die
Möglichkeiten einer Minenräumung zur Gewährleistung wenigstens einer
Fahrtroute durch ein Minenfeld heute recht vielseitig. Nachteilig
bei herkömmlichen Minen ist schließlich, daß aufgrund ihres Wirkmechanismus
über die Wasser-Druckwelle nur herkömmliche Verdränger-
Seeziele mit hinreichender Wirkung im Ziel angegriffen werden können,
während dieser Wirkmechanismus zur Bekämpfung von nicht-konventionellen
Seezielen wie beispielsweise dicht über der Wasseroberfläche rasch
bewegten Luftkissenfahrzeugen nicht geeignet ist.
Zwar könnte man daran denken, zur Steigerung der Effektivität der
herkömmlichen Minenwaffe Möglichkeiten der Räumung und der sonstigen
Abwehr gegen Minenwirkungen dadurch zu reduzieren, daß nicht Minenfelder
im Bereiche vermuteter Fahrwege ausgelegt werden, sondern
daß abseits vermuteter Fahrtrouten einzelne und somit schwer aufzufindende
Minen ausgesetzt werden, die sich nach Ortungs-Auffassung
eines Zielobjektes dann einem Torpedo vergleichbar auf das zu bekämpfende
Zielobjekt zu bewegen. Problematisch im Hinblick auf die
anzustrebende Effektivität bleibt aber auch bei erheblichem antriebstechnischem
Aufwand die nur vergleichsweise geringe erreichbare
Geschwindigkeit von torpedoähnlich sich durchs Wasser bewegenden
Unterwasserwaffen als Wirkträgern für Sprengmittel. Daraus resultiert
insbesondere bei rasch fahrenden Zielobjekten, daß diese selbst
im Falle einer Zielansteuerung mit Vorverlegung (nach der sogenannten
Schielhundekurs-Navigation), aus der eine weit ausschwingende Anlaufbahn
resultiert, nicht rasch erreicht werden können, so daß seitens
des Zielobjektes gute Aussichten auf rechzeitige Auffassung der
anlaufenden Unterwasserwaffe und somit auf erfolgreiche Ablenk-
oder Abwehrmaßnahmen bestehen.
In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine angetriebene Unterwasserwaffe zu schaffen, die infolge
wesentlich rascherer Annäherung an das Zielobjekt, verglichen mit
den Möglichkeiten herkömmlicher torpedoähnlicher Waffen, und demzufolge
bei geringerer Ortungs- und Abwehrmöglichkeit wesentlich effektiver
und insbesondere auch gegen andere als die konventionellen Verdränger-
Seeziele einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Unterwasserwaffe
gemäß dem Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 bzw. des
Anspruches 2 ausgelegt ist.
Diese Lösung beruht auf der Erkenntnis, daß es ohne großen apparativen
Aufwand möglich ist, eine kleinbauende aber aufgrund hoher Beschleunigungsmöglichkeiten
und richtungsstabilen Laufes im Wasser durch sehr wirksame
projektilähnliche Mine mit Antrieb zur raschen Überbrückung der
Entfernung zu einem aufgefaßten Zielobjekt zu schaffen. Dabei ergibt
sich die hohe Beschleunigungsmöglichkeit und der richtungsstabile
Lauf im Wasser durch eine derartige Ausgestaltung der Geometrie
des Strömungskörpers einer solchen Projektilmine, daß sich aufgrund
von Kavitationswirkungen vor dem Kopf dieser Projektilmine alsbald
die geschlossene Gasblase einer vollkavitierenden Strömung um den
Minenkörper herum aufbaut, die sich mit der durch das Wasser bewegten
Mine bewegt, so daß der Strömungskörper dieser Projektil-Seemine
körperlich isoliert gegenüber den Einwirkungen des umgebenden Wassers
ist und deshalb richtungsstabil in der Richtung der Anfangsbeschleunigung
fortbewegt wird. Während herkömmlicherweise bei Unterwasserwaffen-
Laufkörpern angestrebt wird, diese mit einem tropfenförmigen Kopf
ohne Strömungskanten auszubilden, um Kavitationsbildungen möglichst
zu vermeiden, wird nach der erfindungsgemäßen Lösung also von dieser
klassischen Dimensionierung der Unterwasser-Strömungskörper bewußt
abgegangen und vor dem Rumpf ein kleiner, kantigen Kopf ausgebildet,
um beim raschen Lauf durch das Wasser nicht nur einzelne Kavitationsbläschen
hervorzurufen, sondern eine sich längs des Rumpfes ausbreitende
geschlossene Kavitationsglocke der sogenannten vollkavitierenden
Strömung. Die dreidimensionale Geometrie einer solchen gestreckten
Kavitationsblase läßt sich mit den aus der Strömungsmechanik bekannten
Beziehungen relativ einfach rechnerisch bestimmen, wenn insbesondere
der hydrostatischen Wasserdruck, die Geschwindigkeit des Strömungskörpers
im Wasser und seine Kopf-Querschnittsgeometrie bekannt sind.
Die Geometrie des Strömungskörpers selbst ist dann so auzulegen,
daß ihr Querschnitt überall etwas geringer als der Querschnitt der
Kavitationsblase ist, damit der Strömungskörper nicht die Blase
an der Phasengrenze zum umgebenden Wasser durchdringt. Da die Form
der Kavitationsblase auf einen vorne relativ spitz zulaufenden Strömungskörper
führt, verringert sich zwar der mit dieser Unterwasserwaffe
verbringbare Nutzraum für den Wirkanteil (Sprengladung). Dieser
Nachteil wird aber aufgewogen dadurch, daß entgegen den Gegebenheiten
bei einem auf Vermeidung frontseitiger Kavitationserscheinungen
ausgelegten (also balligen) Strömungskörper nun nur eine sehr geringe
Erhöhung der dynamischen Widerstandskraft des umgebenden Wassers
über der Geschwindigkeit eintritt, die erfindungsgemäß für stabilen
Lauf in der Kavitationsblase ausgelegte Unterwasserwaffe also sehr
viel höhere Geschwindigkeiten als herkömmliche torphedoähnliche Waffen
erreichen kann und damit ein Zielobjekt auch dann noch getroffen
wird, wenn es sich sehr schnell am Startort der Unterwasserwaffe
vorbeibewegt oder nicht einmal ins Wasser eintaucht.
Aus der genannten US-PS 34 55 265 ist es bekannt, zur weiteren Verringerung
des Strömungswiderstandes die Mantelfläche des Strömungskörpers
zu benetzen. Aus der Strömungsdynamik ist es bekannt, daß
die auf Kavitation beruhende Hohlraumbildung gefördert wird, wenn
in der dynamisch hochbeanspruchten Zone des Wassers bereits sogenannte
Keime in Form von mikroskopisch kleinen Luft- oder Gasbläschen enthalten
sind; die in der Praxis tunlichst vermieden werden,
um die Kavitationsgefahr zu senken. Im Falle vorliegender Erfindung
dagegen ist es zweckmäßig, durch Ausstoß von Gasbläschen (die beispielsweise
aus den Verbrennungsgasen des Antriebs gewonnen werden)
den Aufbau der geschlossenen Kavitationsblase einer vollkavitierenden
Strömung dadurch zu fördern, daß die vom Kopf des Strömungskörpers
ausgehend sich ausbreitende Glocke in entsprechenden Mantelflächenbereichen
durch Gasblasenaustritt von der Mantelfläche abgehoben
wird, um ein rascheres Anwachsen zum Heck des Strömungskörpers hin
zu fördern.
Als Antrieb für die erfindungsgemäße Unterwasserwaffe eignet sich
jeder nicht-kavitationsempfindliche Antrieb wie insbesondere ein
unterwassereinsetzbares Raketen-(Rückstoß-)Triebwerk. Bei nicht
zu großem Laufweg durch das Wasser bzw. bei Wirkbeschränkung auf
den Start (mit anschließender Fortbewegung durch ein Marschtriebwerk)
kann für den Antrieb aber auch die Reaktionskraft der Ausbildung
und der Aufweitung einer Verbrennungsgas-Blase gegenüber der verdämmenden
Wirkung der vergleichsweise trägen umgebenden Wassermasse ausgenützt
werden, um die Projektilmine aus ihrer Ruhestellung heraus rasch
zu beschleunigen. In jedem Falle muß der Antrieb dafür ausgelegt
werden, daß über dem Laufweg die Geschwindigkeit zur Aufrechterhaltung
der geschlossenen Kavitationsblase ausreichend bleibt; was allerdings
dadurch gefördert wird, daß in Richtung auf die Wasseroberfläche
der hydrostatische Druck des Wassers abnimmt und dadurch die Auslösung
der vollkavitierenden Strömung gefördert wird. Denn durch
diese vollkavitierende Strömung, die die Unterwasserwaffe in Form
der Projektilmine umgibt, ist es ermöglicht, auch sehr schnelle
Seeziele in einer Art Direktschuß zu erreichen und ins Zielinnere
einzudringen oder jedenfalls in unmittelbarer Zielnähe aus dem Wasser
auszutreten, so daß trotz geringer Nutzlast eine hohe Wirkung im
Ziel sichergestellt ist.
Die erfindungsgemäße Unterwasserwaffe kann als Sinkkörper ausgebildet
sein, der nach dem Aussetzen auf den Meeresgrund absinkt
und dort in einer vorgegebenen Raumorientierung, beispielsweise
abgestützt gegenüber dem Meeresgrund verbleibt, bis - ausgelöst
über eine Ortungseinrichtung - der Antrieb des Strömungskörpers
gezündet wird. Diese Projektilmine kann aber auch als Schwebekörper
ausgelegt sein, der nach dem Aussetzen bis auf eine konstruktiv
vorgegebene Wassertiefe absinkt und dort schwebend verharrt, wobei
durch entsprechende Anordnung von Auftriebsvolumina eine bestimmte
räumliche Orientierung im Wasser vorgegeben sein kann. Insbesondere
bei nicht zu großer Schwebetiefe der Projektilmine kann auch eine
räumliche Orientierung etwa parallel zur Wasseroberfläche vorgesehen
sein, wodurch der Aktionsbereich dieser Seemine gegen Ziele an der
oder dicht über der Wasseroberfläche vergrößert wird. Denn selbst
gegen nicht zu hoch über der Wasseroberfläche stehende und von der
Seemine aus ortbare Objekte ist diese Projektilmine einsetzbar.
In diesem Falle ist es besonders zweckmäßig, den Antrieb funktionell
aufzuteilen in ein Aggregat für hohe Anfangsbeschleunigung nach
dem Auffassen eines zu bekämpfenden Objektes in der Längsachse der
Projektilmine, woraufhin dann ein zusätzlich vorgesehenen Marschtriebwerk
gestartet werden kann, welches den Vortrieb über den verbleibenden
längeren Laufweg durch das Wasser, und gegebenenfalls aus dem Wasser
herausschießend, sicherstellt.
Eine nähere Erläuterung von Ausführungsbeispielen zur Erfindung
ergibt sich
aus nachstehender Beschreibung
eines in der Zeichnung unter Beschränkung auf das
Wesentliche stark vereinfacht skizzierten Ausführungs-
und Anwendungsbeispiele der erfindungsgemäßen Lösung.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt die in Richtung
auf ein Zielobjekt beschleunigte Seemine.
Die in der Zeichnung dargestellte, angenähert torpedoähnlich
oder raketenähnlich konfigurierte Seemine 1 weist
eine Hülle 2 in Form eines gestreckten, um die Längsachse
3 rotationssymmetrischen Strömungskörpers auf.
Dieser ist im wesentlichen aus einem Kopf 4 zum Hervorrufen
einer Kavitationsglocke 18 und aus einem zylindrischen
Rumpf 5 zusammengesetzt, wobei - wie in der Skizze
angedeutet - Übergangsbereiche angepaßter Geometrie dazwischen
vorgesehen sein können. Im Heck 17 befindet sich
eine (in der Zeichnung nicht dargestellte) Zündauslöseeinrichtung
für den im Rumpf 5 eingeschlossenen Sprengstoff
sowie eine im wesentlichen in der Minen-Längsachse 3 orientierte
Ortungseinrichtung 6. Diese dient in als solcher
bekannter Weise mittels aktiver (Rückstrahlverfahren) oder
passiver (Horchverfahren) Wasserschall-Ortungstechniken
der Auffassung des Momentes, da ein Zielobjekt 7, beispielsweise
ein Oberflächenschiff, ein U-Boot oder ein Flugkörper
über der Wasser-Oberfläche 14, die Richtung der Minen-Längsachse
3 und damit deren Vortriebsrichtung 8 kreuzt.
In diesem Moment wird, ausgelöst über die Ortungseinrichtung
6, eine Treibladung 9 gezündet, die aus explosionsartig
und - gegebenenfalls infolge entsprechender Materialzusätze -
unter kräftiger Verbrennungsgasentwicklung abbrennendem
Material besteht und hinter der Rumpf-Rückseite
10 angeordnet ist. Dafür ist hinter dem Minen-Rumpf 5 ein
rückwärtig zum umgebenden Wasser 11 hin bis dahin geschlossener,
nun rückwärtig aufreißender rotationssymmetrischer
Druckschalen-Behälter 12 angeordnet.
Dessen Durchmesser entspricht im Anschlußbereich an den
Rumpf 5 etwa dessen Durchmesser, während er vorzugsweise
entgegen der Minen-Vortriebsrichtung 8 sich etwas tricherförmig
aufweitet, um als Treibspiegel für die Verbrennungsgase
zu dienen. Die Beschickungshöhe dieses Behälters
12 mit Material der Treibladung 9 ist durch Einlagen,
beispielsweise eine Bodenplatte 13, vorgebbar.
Die Orientierung der Längsachse 3 und damit ihrer späteren
Vortriebsrichtung 8 im Raum bei der im Wasser 11
ausgesetzten Seemine 1, also eine Orientierung z. B. senkrecht
- oder wie in der Zeichnung skizziert geneigt - zur
Wasseroberfläche 14, kann (in der Zeichnung nicht näher
dargestellt) durch entsprechend angeordnete Gewichtsverteilung
im Minen-Rumpf 5 bei einer, aufgrund entsprechender
Auftriebs-Dimensionierung, im Wasser 11 schwebenden
Seemine 1 vorgegeben sein.
Wenn die Ortungseinrichtung 6 das erwähnte Kriterium zum
Zünden der Treibladung 9 ermittelt hat, entsteht infolge
der explosionsartig ablaufenden Verbrennung hinter dem
rückwärtig aufgerissenen Treibspiegel-Behälter 12 eine
Verbrennungsgas-Blase 15, deren Volumen-Aufweitung aufgrund
der Trägheit der umgebenden, gegen diese schlagartige
Beanspruchung inkompressiblen Masse des Wassers 11
eine Reaktionskraft bewirkt, die eine Kraftkomponente über
die Blase 15 gegen die Minen-Rückseite 10 einwirken läßt
und diese folglich in ihrer Vortriebsrichtung 8 beschleunigt.
Es hat sich gezeigt, daß durch diese einfache Anordnung
eines druckfesten Treibladungs-Behälters 12 hinter dem
Heck 17 der Seemine 1 diese, ohne das Erfordernis eines
Druckrohres (wie im Falle des Abschusses eines Projektiles
aus einer Rohrwaffe), eine gerichtete und überaus
hohe, den Verhältnissen eines Projektil-Abschusses aus
einer Rohrwaffe angenäherte Anfangsbeschleunigung in definierter,
stabiler Richtung 8 erfährt.
Aus dem Bewegungsbeginn mit derart hoher Anfangsbeschleunigung
resultiert im Bereiche des Minen-Kopfes 4 um diese
herum die Ausbildung einer Kavitationsglocke 18. Diese
Hohlraumbildung setzt sich aufgrund der überaus hohen Beschleunigung
der Seemine 1 längs dessen Rumpf 5 fort;
so daß sich alsbald eine durchgehende, ellipsoidförmige
geschlossene Kavitationsblase 19 längs der gesamten Seemine
1 ausbildet, die in der Nähe der Minen-Rückseite 10
mit der gasgefüllten, also ebenfalls von Wasser 11 freien
Verbrennungsgas-Blase 15 zusammenwächst.
Durch die Erzeugung einer definierten Kavitationsblase 19
in bezug auf die Minengeometrie, erfolgt die Bewegung
dieser Seemine auf das geortete Zielobjekt 7 richtungsstabil.
Die nach rückwärts trichterförmige Aufweitung
des Treibladungs-Behälters 12 erbringt einen zusätzlichen
Beitrag zur Richtungsstabilisierung der sich relativ zur
Kavitationsblase 19 bewegenden Seemine 1.
Im Interesse eines raschen Aufbaues dieser die Fortbewegungsrichtung
stabilisierenden, geschlossenen Kavitationsblase
19 sind zusätzliche konstruktive Maßnahmen
nützlich, die aufgrund der Strömungsgeometrie zu verstärkter
Kavitationsneigung führen. In der Prinzipskizze
der Zeichnung sind solche Maßnahmen durch die Geometrie
des Übergangsbereiches 20 zwischen Kopf 4 und Rumpf 5
schematisch angedeutet. Ergänzend können in der Seemine 1
Strömungskanäle 21 ausgebildet sein, die in geringer
Menge Verbrennungsgase aus dem Bereich des Treibladungs-
Behälters 12 in die Nähe des Minen-Kopfes 4 leiten und
dort als kleine Bläschen austreten lassen, um durch solche
Kavitationskeime den Aufbau der Kavitationsglocke 18 und
ihre Ausbreitung zur geschlossenen Kavitationsblase 19,
also die stabile Minenbewegung in Vortriebsrichtung 8
noch zu fördern.
Funktionsversuche haben ergeben, daß schon mit gängigen
pyrotechnischen Materialien, z. B. auf Basis von Kaliumperchlorat,
oder mit definiert sehr schnell abbrennenden
Treibladungspulvern, z. B. auf der Basis von Nitrozellulose
oder Nitroglyzerin, als Treibladung 9 das Gewicht
der Seemine 1 insgesamt bis zum 50fachen des Gewichts der
Treibladung 9 ausmachen kann, um die Seemine 1 aus ihrer
Ruhelage im Wasser 11 heraus, mit einer Beschleunigung in
der Größenordnung derjenigen einer Geschoßbeschleunigung
beim Abschluß aus einem Waffenrohr, in Bewegung zu setzen
und dadurch rasch die stabile Kavitationsblase 19 für die
richtungsstabile Fortbewegung aufzubauen. Dabei läßt sich
das Beschleunigungs-Zeitverhalten über die Größe der anfänglichen
rückwärtigen Öffnung des Treibladungs-Behälters
12 im Vergleich zum Durchmesser des Minen-Rumpfes 5
und über die Beschickungshöhe des Behälters 12 mit Treibladung
9 - insbesondere unter Gesichtspunkten der zu erwartenden
Anfangs-Entfernung zum Zielobjekt 7 und der
kavitationsentscheidenden Geometrie der Seeminen-Hülle 2
vorgeben.
In der Prinzipskizze der Zeichnung ist berücksichtigt,
daß es zweckmäßig sein kann, den Treibladungs-Antrieb
der Seemine 1 um ein herkömmliches Marschtriebwerk 16
zu ergänzen, das im Heck 17 des Seeminen-Rumpfes 5 eingebaut
ist und selbst nicht die erforderliche Anfangsbeschleunigung
der Seemine 1 für deren richtungsstabile
Fortbewegung im Wasser 11 erbringen würde; zumindest
nicht unter der einschränkenden Bedingung, daß der Raum
für die Nutzladung in Form einer Wirkladung im Seeminen-
Rumpf 5 vorgegebener Abmessungen nicht durch ein solches
Triebwerk 16 zu stark eingeschränkt werden darf. Nach
Ortung eines mit der Seemine 1 zu bekämpfenden Objektes 7
erfolgt somit die rasche Anfangsbeschleunigung durch
Zünden der Treibladung 9, woraufhin die nach dem Abbrennen
der Treibladung 9 erreichte Marschgeschwindigkeit durch
Zünden des Marschtriebwerkes 16 aufrechterhalten oder sogar
noch gesteigert wird. Das ist also von besonderem
Interesse bei langen Laufwegen der Seemine 1, wie beispielsweise
im wesentlichen parallel zur Wasseroberfläche
14, oder bei Bekämpfung von Zielobjekten oberhalb
der Wasseroberfläche 14 (in der Zeichnung nicht berücksichtigt).
Claims (9)
1. Unterwasserwaffe in der Form eines mit einem Antrieb versehenen
Strömungskörpers,
dadurch gekennzeichnet,
daß er einen bei raschem Lauf durch das Wasser (11) eine Kavitationsglocke
(18) hervorrufenden Kopf (4) aufweist, die sich um den
sich an den Kopf (4) anschließenden Rumpf (5) des Strömungskörpers
zu einer geschlossenen Kavitationsblase (19) schließt,
in der der Strömungskörper isoliert gegenüber den Einwirkungen
des umgebenden Wassers (11) sich richtungsstabil in Richtung
(8) der Anfangsbeschleunigung fortbewegt, in der ein Marschtriebwerk
(16) wirkt.
2. Unterwasserwaffe in der Form eines mit einem Antrieb versehenen
Strömungskörpers,
dadurch gekennzeichnet,
daß er einen bei raschem Lauf durch das Wasser (11) eine Kavitationsglocke
(18) hervorrufenden Kopf (4) aufweist, die sich um den
sich an den Kopf (4) anschließenden Rumpf (5) des Strömungskörpers
zu einer geschlossenen Kavitationsblase (19) schließt,
in der der Strömungskörper isoliert gegenüber den Einwirkungen
des umgebenden Wassers (11) sich richtungsstabil in Richtung
(8) der Anfangsbeschleunigung fortbewegt, die von einer Treibladung
(9) hervorgerufen ist, bei der es sich um ein in einem
als Treibspiegel ausgebildeten Behälter (12) hinter dem Rumpf
(5) explosionsartig und unter kräftiger, rückwärtig austretender
Verbrennungsgas-Entwicklung abbrennbares Material handelt.
3. Unterwasserwaffe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülle (2) ihres Strömungskörpers das Auftreten von Kavitationserscheinungen
fördernde geometrische Bereiche (20) aufweist.
4. Unterwasserwaffe nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ihr Strömungskörper mit Strömungskanälen (21) für Gasbläschen-
Ausstoß ausgestattet ist.
5. Unterwasserwaffe nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülle (2) ihres Strömungskörpers derart ausgelegt ist,
daß sich ein Schwebe-Zustand in vorgegebener Raum-Orientierung
(8) im Wasser (11) einstellt.
6. Unterwasserwaffe nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Treibladungs-Behälter (12) als rotationssymmetrischer
Hohlkörper ausgebildet und koaxial mit dem Strömungskörper-Rumpf
(5) hinter dessen Rückseite (10) befestigt ist.
7. Unterwasserwaffe nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (12) als druckfester hohler Kegelstumpf ausgebildet
ist.
8. Unterwasserwaffe nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Füll-Höhe des Behälters (12) mit Treibladung (9) durch
eine Bodenplatte (13) vorgegeben ist.
9. Unterwasserwaffe nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß ihre Treibladung (9) aus einem rasch abbrennenden Explosivmaterial
mit stark gasbildendem Zuschlagmaterial besteht.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3317975A DE3317975C1 (de) | 1983-05-18 | 1983-05-18 | Unterwasserwaffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=6199211
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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FR (1) | FR2672385A1 (de) |
GB (1) | GB8410180D0 (de) |
IT (1) | IT1235224B (de) |
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