DE32558C - Neuerung an Apparaten zur Rektifikation und Destillation von Spiritus und anderen Flüssigkeiten - Google Patents
Neuerung an Apparaten zur Rektifikation und Destillation von Spiritus und anderen FlüssigkeitenInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B01D—SEPARATION
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- B01D3/001—Processes specially adapted for distillation or rectification of fermented solutions
- B01D3/003—Rectification of spirit
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- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT. Yl
Um möglichst vollkommene Producte sowohl hinsichtlich der Reinheit als des Alkoholgehalts
zu erzielen, hat man es für zweckmäfsig gehalten, nach und nach die Zahl der
Platten in den Säulen der Rectificationsapparate zu vermehren. Die Höhe dieser Säulen
ist dadurch so bedeutend geworden, dafs die zu ihrer Aufstellung nöthigen Baulichkeiten
theurer werden als die Apparate, und dafs auch die Bedienung eine äufserst mühsame ist. Um
nun diese Höhe der Säulen möglichst zu beschränken, ist bei der vorliegenden Erfindung
das Rectifications-Verfahren in zwei Theile zerlegt,
nämlich:
a) in die Reinigung und
b) in die eigentliche Rectification.
,. Die Reinigung, d. h. die Entfernung der Aldehyde und Aether, erfolgt in einem besonderen
Apparat, ohne die Flüssigkeit zu sieden und ohne Dunstbläschen zu erzeugen,
und es kann dabei, wenn man will," die Wärme der zu rectificirenden Flüssigkeit selbst wieder
nutzbar gemacht werden.
Die gereinigte Flüssigkeit wird dem Rectifications-Verfahren
durch Sieden unterworfen, in Apparaten, deren Höhe bei der gröfsten wie bei der kleinsten Anlage niemals 5 m zu
übersteigen braucht und in denen dennoch eine möglichst vollständige Rectification erzielt
wird.
Der Reinigungsapparat ist in Fig. 1 in seiner Zusammensetzung, in Fig. 2 und 3 in seinen
Einzelteilen dargestellt. Er besteht aus einem Cylinder C, Fig. 2 und 3, von geeigneter
Gröfse, welcher im Innern durch Scheidewände c1 in eine gewisse Anzahl Abtheilungen,
die unter einander abwechselnd oben und unten in Verbindung stehen, getheilt ist; im
oberen Theil des Cylinders befinden sich ferner die perforirten Scheidewände c2.
Im Cylinder C befindet sich eine Welle / mit Schaufelrädern oder mit perforirten Scheiben
i oder Rädern z1, welche aus concentrischen,
unter einander verbundenen Ringen bestehen. Diese Räder oder Scheiben drehen sich in den einzelnen Abtheilungen des Cylinders,
dessen Welle / durch eine Riemscheibe ihren Antrieb erhält.
Im unteren Theil des Cylinders ist eine oder sind mehrere Rohrschlangen χ angebracht.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende:
Die zu reinigende Flüssigkeit wird in ein Reservoir A geleitet, aus welchem sie durch
das Rohr a, Fig. 1 , in einen Vorwärmer B
fliefst; der Zufiufs wird durch einen Hahn al
regulirt. Dieser Vorwärmer B, welcher beliebiger Construction sein kann, z. B. mit
senkrechten Röhren, empfängt auf der einen Seite dieser Röhren die zu reinigende Flüssigkeit
und auf der anderen Seite durch das Rohr \ Dampf, heifse Schlempe oder im vorliegenden
Falle die heifse Flüssigkeit, welche durch den Kühlapparat und die Zersetzungssäulen des Rectificationsapparates hindurchgegangen
sind. Der Grad der Erwärmung kann den verschiedenen Bedarfsfällen angepafst sein, darf aber niemals den Siedepunkt
erreichen. Aus dem Vorwärmer tritt die Flüssigkeit durch das Rohr b in den Reini-
gungscylinder C, dessen Abtheilungen sie nach einander durchschreitet.
Die durch ihre "Drehung in der Flüssigkeit fortwährend angefeuchteten Räder oder Scheiben
erzeugen im oberen Theil des Cylinders eine Verdunstung, deren Mengenverhältnifs sich
nach dem Wärmegrad der Flüssigkeit und der Gröfse der Verdunstungsfläche richtet. Diese
aus alkoholischen Flüssigkeiten entwickelten Dünste sind Aldehyde, vermischt mit Wasser-
und Weingeistdämpfen, jedoch nur in weit geringerem Verhältnifs als bei der Verdampfung
durch Kochen.
Die so erzeugten Dämpfe würden ihrer geringen Spannung wegen zu langsam aus dem
Apparat abziehen; um sie schneller herauszubefördern und dadurch die Verdunstung zu
beschleunigen, wird die in den Apparaten enthaltene Luft benutzt,, indem ein Ventilator V
sie durch ein Rohr fm ansaugt und in einen Kühlapparat F, welcher mit dem Reinigungsapparat durch ein Rohry in Verbindung steht,
führt.
Die in dem Reinigungsapparat mit Dämpfen gesättigte Luft geht in den Kühlapparat, wo
dieselben- vollständig condensirt werden; der Ventilator drückt die Luft von hier in den
Vorwärmer H, wo sie die ursprüngliche Temperatur wieder erhält, von da gelangt sie durch
das Rohr h in den Reinigungsapparat. Diese erwärmte Luft streicht durch die perforirten
Wände im oberen Theil des Cylinders C, die ihre Vertheilung bewirken, nimmt wiederum
Dämpfe auf, bringt sie in den Kühlapparat und so fort. Es wird also immer dieselbe Luft
wieder benutzt.
Um zu vermeiden, dafs die Flüssigkeit im Reinigungscylinder sich durch die Verdunstung
abkühlt und um sie beständig auf der geeigneten Temperatur zu erhalten, wird durch die
Rohrschlange χ eine heifse Flüssigkeit oder Dampf in der einen oder in der anderen Richtung
geleitet. In der vorliegenden Ausführung tritt das heifse Wasser, nachdem es den Vorwärmer
B durchlaufen, durch das Rohr ^1 in
die Rohrschlange und von da durch das Rohr ^2
in den Vorwärmer H.
Die auf vorbeschriebene Weise gereinigte Flüssigkeit tritt aus dem Cylinder C bei g aus
und gelangt entweder in das Reservoir E oder in die Rectificationsapparate mit intermittirendem
oder zusammenhängendem Betriebe.
Der durch Condensation im Kühlapparat F flüssig gewordene Aether gelangt durch ein
Rohr jr in besondere Gefäfse.
Der eigentliche Rectificationsapparat dieses
Systems ist in Fig. ι dargestellt. Er besteht im wesentlichen aus einem Kessel D, in welchen
die zu rectificirende Flüssigkeit hineingebracht wird, und aus den kurzen Säulen
TT1 T2 von geeigneter Höhe, in welchen die
Flüssigkeit mittelst der Pumpen PP1P2 oder
anderer Hebemaschinen eine rückläufige Bewegung erhält.
Die aus jeder dieser Säulen entwickelten Dämpfe werden in den Zersetzungsapparaten
U U1 U2 analysirt; der Kühlapparat R condensirt
die zuletzt übrigen Dämpfe.
Der Kessel D ist mit der zu seinem Betriebe erforderlichen Einrichtung, Heizschlangen,
Wasserstandszeiger, Druckregulator u. s. w., versehen.
Im Innern des Kessels 1Z) befindet sich ein
Behälter K, welcher einestheils durch das Rohr k mit dem Dom des Aufsenkessels, wo
sich nur Dämpfe befinden, anderentheils durch die Röhrchen s mit der Flüssigkeit im Kessel D
in Verbindung steht. Diese Röhrchen sind so angeordnet, dafs sie nach Beendigung des Betriebes immer noch in die Flüssigkeit eintauchen.
Der Druck in den beiden Gefäfsen D und K bleibt sich immer gleich.
In dem Gefäfs K befindet sich ebenfalls eine Rohrschlange k1.
Das Dampfabzugsrohr d ragt in das Rohr k bis auf eine gewisse Tiefe hinein, damit die
erzeugten Dämpfe auf ihrem durch Pfeile angedeuteten Wege die etwa sich entwickelnden
Dunstbläschen verlassen.
Der Betrieb dieses Apparates geht in folgender Weise vor sich:
Die im Kessel D sich entwickelnden Dämpfe treten durch das Rohr d in die Säule T an
deren unterem Ende ein, streichen durch die in dieser Säule enthaltenen 15 bis 20 Platten
hindurch, sättigen sich fortschreitend mit Alkohol und gelangen durch das Rohr t in den
Zersetzungsapparat U; die nicht condensirten Dämpfe gelangen weiter durch Rohr u in den
Fufs der Säule T1.
Die durch Condensation der Dämpfe im Apparat U sich niederschlagenden Flüssigkeiten
fliefsen durch dasselbe Rohr u nach dem Boden der Säule T1, von wo sie zugleich mit
den von den Platten zurücklaufenden Flüssigkeiten durch eine Pumpe P1 in den oberen
Theil der ersten Säule T zurückbefördert werden.
Die Wirkungsweise der Säulen T1 und T'2
ist genau dieselbe; die aus T1 hervorkommenden Dämpfe zersetzen sich im Apparat U\ die
übrigen Dämpfe treten in die Säule T2 über, zersetzen sich, aus derselben herauskommend,
im Apparat U'2, und die schliefslich noch übrig bleibenden Dämpfe werden im Kühlapparat R
condensirt, der mit dem Probeglas M in Verbindung steht.
Die Rücklaufflüssigkeit der Säule T2 und des Zersetzungsapparates U1 wird durch die
Pumpe P2 nach dem oberen Ende der Säule T1
zurückbefördert.
Da die Menge der Dämpfe infolge der Zersetzung von einer Säule zur anderen abnimmt,
so nehmen auch die Säulen zweckmäfsig am Durchmesser stufenweise ab.
Das Wasser tritt in die Zersetzungsapparate UU1 U2 und in den Kühlapparat R durch die
Rohre rr1 und r2, von da fliefst es in den
Vorwärmer B.
Die RUcklaufflüssigkeit aus der ersten Säule T
wird durch die Pumpe P und das Rohr ρ in den Behälter R zurückbefördert und gelangt
von da durch die Röhrchen s in den Kessel D.
Sobald die Rücklaufflüssigkeit nur noch einen schwachen Alkoholgehalt zeigt, sind
die flüchtigen OeIe niedergeschlagen und befinden sich im Behälter K, wo sie, vor dem
Sieden geschützt, sich abklären. Nur die leichteren alkoholischen Flüssigkeiten schwimmen
oben auf und fliefsen in den Kessel D zurück.
Durch die Rohrschlange kλ kann, ,wenn
man will, am Schlüsse der Operation der Inhalt des Gefäfses K für sich wiederum rectificirt
werden.
Durch diese Einrichtung eines Abklärbehälters für die flüchtigen OeIe wird erzielt,
dafs letztere, einmal niedergeschlagen, nicht nochmals in die Säulen gelangen und die Platten
verunreinigen. .
Es kann dieser Behälter R auch aufserhalb des Kessels D aufgestellt werden, wenn man
ihn nicht, wie gezeichnet, im Innern des letzteren anbringen will.
Bei Beginn und zu Ende einer jeden Operation wird man sich nur der beiden Säulen T
und T1 bedienen dürfen; die aus letzterer Säule austretenden Dämpfe gelangen in diesem
Falle durch U1 und die Dreiweghähne q q1,
ohne in die Säule T'2 zu treten, in den Zersetzungsapparat C/2, welcher als Kühlapparat
dient und die Condensationsflüssigkeit nach dem Probeglas M1 leitet, das nur den schlechten
Alkohol aufnimmt.
Die Condensationsflüssigkeit aus dem Apparat U1 kehrt durch den Hahn q2 in die Säule ΤΊ
zurück.
Die Säulen Γ2, der Kühlapparat R und
das Probeglas M dienen nur für den guten Alkohol.
Auf gleiche Weise wie alkoholische Flüssigkeiten können auch andere Flüssigkeiten, wie
Petroleum, Benzol u. s. w., nach vorstehender Methode und mit denselben Apparaten behandelt
werden; auch können der Reinigungsapparat und der eigentliche Rectificationsapparat
jeder allein in Betrieb genommen und def letztere Apparat mit Säulen in Verbindung gebracht
werden.
Claims (4)
1. Die Construction des Reinigungsapparates, bestehend aus einem durch Scheidewände
c1 c2 in communicirende Abtheilungen getheilten
Cylinder C, in welchem die Räder oder Scheiben i i1 rotiren, und einer Rohrschlange
x, zu dem Zwecke, durch Verdunstung der zu reinigenden Flüssigkeit
bei einer unter dem Siedepunkt liegenden Temperatur, ohne Dunstbläschen, die leicht
flüchtigen Bestandtheile (Aether) auszuscheiden.
2. In Verbindung mit diesem Reinigungsapparat die Herstellung einer beständigen
Luftcirculation durch einen Ventilator V oder eine ähnliche Vorrichtung zur Beförderung der mit Dunst gesättigten Luft
aus dem Reinigungsapparat C in den Kühlapparat E, wo die Dämpfe sich condensiren,
und zur Rückbeförderung der in einem beliebigen Heizapparat wieder erwärmten Luft in den Reinigungscylinder behufs
wiederholter Sättigung.
3. Die Anwendung des Reinigungsapparates C und der damit verbundenen Luftcirculation
in Verbindung mit Rectificationssäulen zur Reinigung der Würze vor der Destillation
oder des durch die Destillation erhaltenen Alkohols.
4. Die Verbindung des Kessels -D, welcher die zu rectificirende Flüssigkeit enthält, mit
einem innerhalb oder aufserhalb desselben angeordneten Behälter K, der mit dem
Kessel D einerseits durch ein Dunstrohr k, andererseits durch die Ueberfmfsröhren s
in Verbindung steht, eine besondere Heizschlange A:1 enthält und den Rückflufs der
Säule durch ein Rohr d empfängt, zum Zwecke, um aus der Rücklaufflüssigkeit
mittelst Abklärens, ohne Kochen, die niedergeschlagenen flüchtigen OeIe auszuscheiden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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---|---|
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT32558D Expired - Lifetime DE32558C (de) | Neuerung an Apparaten zur Rektifikation und Destillation von Spiritus und anderen Flüssigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE32558C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4111438A (en) * | 1976-09-02 | 1978-09-05 | Wellworthy Limited | Sealing ring assemblies for pistons |
US4368334A (en) * | 1979-08-09 | 1983-01-11 | Beecham Group Limited | p-Hydroxymandelic acid |
-
0
- DE DENDAT32558D patent/DE32558C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
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US4111438A (en) * | 1976-09-02 | 1978-09-05 | Wellworthy Limited | Sealing ring assemblies for pistons |
US4368334A (en) * | 1979-08-09 | 1983-01-11 | Beecham Group Limited | p-Hydroxymandelic acid |
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