DE32530C - Maschine zur Fabrikation von Häkelschnüren - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

• Die von uns erfundene Maschine zur Fabrikation von Häkelschniiren ist auf beiliegender Zeichnung in:

Fig. ι in einem Längsschnitt durch die arbeitenden Theile,

Fig. 2 in einem Grundrifs und

Fig. 3 in einem Verticalquerschnitt dargestellt.

Die Fig. 4, 5 und 6 veranschaulichen die Bildung des Fabrikates.

Die Hauptwelle α der Maschine, welche ihre Bewegung auf beliebige Weise erhalten kann, trägt ziemlich dicht neben einander das konische Rad b und die Hubscheibe h. Das konische Rad b steht mit dem auf Welle c festgekeilten konischen Rad b¹ in Eingriff, und ein auf Welle c sitzendes Zahnrad d überträgt seine Drehung auf das grofse, die Spulenscheibe bildende Zahnrad e. Letzteres ist auf der einen Seite mit einer Platte e¹ bedeckt, auf der eine Anzahl Spulenhalter f im Kreise angeordnet sind. In diesen Spulenhaltern drehen sich die zu verarbeitenden Spulen /^J; eine Feder f², welche gegen eine Eindrehung der Spulen f¹ anliegt, sorgt dafür, dafs der abgezogene Faden die nöthige Spannung erhält.

Die Spulenscheibe dreht sich auf der hohlen, an dem Gestell befestigten Büchse t. Hinter der Spulenscheibe befindet sich die Scheibe x, welche die Spule w mit dem Futter 1 der Schnur hält. Eine Feder y liegt gegen eine Eindrehung der Spule w an, damit das Futter 1 sich unter gehöriger Spannung abwickelt.

Um das Futter 1, welches, durch die Büchse t geleitet, unter die Nadel 0 und dann zu einer Sammelrolle jp¹ mit beliebiger Aufwickelvorrichtung geführt wird, werden die von den Spulen f¹ kommenden Fäden 2 und 3 mittelst der Zungennadel 0 gehäkelt. Die von den Spulen f\ deren Anzahl beliebig sein kann, kommenden Fäden 2, 3 werden durch die Augen der Fadenführer g auf der Spulenscheibe geführt. In dem in der Zeichnung dargestellten Falle kommen nur zwei Spulen/¹ mit den Fäden 2, 3 zur Verwendung.

Während sich die Spulenscheibe e umdreht, bewegt sich die Zungennadel 0 hin und her, und zwar macht sie so viele Hin- und Hergänge, als Spulen zur Verwendung kommen, in vorliegendem Falle also zwei Hin- und Hergänge während einer Umdrehung der Spulenscheibe.

Die hin- und hergehende Bewegung der Nadel 0 wird nun in folgender Weise erzielt.

Gegen den Umfang der auf der Welle a festgekeilten Hubscheibe h liegt der Hebel i an, dessen oberes Ende mit der horizontal gerade geführten Nadelstange k verbunden ist. Die um die Stange k gelegte Spiralfeder / zieht die Nadel 0 beständig nach vorn und drückt dadurch den Hebel i gegen die Hubscheibe h an.

An der Nadelstange k ist die Zungennadel ο mittelst des Halters η befestigt. Dicht unter der Nadel 0 befindet sich eine Abschlagplatine m, welche an der einen Führung der Stange k befestigt ist.

Nehmen wir nun, um den Bildungsprocefs der Schnur kennen zu lernen, einmal an, dafs die Enden der Fäden 2 und 3 mit der Futterschnur ι bereits verbunden seien. Die Nadel ο stehe mit geöffneter Zunge so da, dafs bei

Drehung der Scheibe e der Faden 3 in die Nadel eingelegt wird. Geht die Nadel wieder vor, so rutscht der übergelegte Faden 3 über die Zunge hinweg auf den Schaft der Nadel. Die Nadel geht nun so weit zurück, dafs der Faden 3, der sich an die Kante der Abschlagplatine m anlehnt, sich unmittelbar hinter der hoch immer zurückliegenden Zunge befindet und der andere Faden 2 sich infolge der Drehung der Spulenscheibe in die Nadel einlegt. Geht die Nadel nun zurück, so schliefst die gegen die Abschlagplatine m sich anlehnende Schlinge 3 die Zunge über dem Faden 2, Fig. 4, 5 und 6, und der Faden 2 wird von der Nadel durch die Schlinge 3 gezogen, welche infolge der Abschlagplatine m über die zurückweichende Nadel und die aus Faden 2 gebildete Schlinge hinweg abrutscht und sich auf das Futter 1 setzt. Beim abermaligen Vorgang der Nadel rutscht der Faden 2 über die Zunge hinweg auf den Nadelschaft, und in die Nadel wird der Faden 3 eingelegt, der dann wieder durch Schlinge 2 gezogen wird u. s. f.

An der Stelle, wo die Nadel nicht arbeitet, werden die Fäden 2, 3 einfach um die Futterschnur 1 gewickelt.

Das Muster der in der beschriebenen Weise durch Umhäkelung der Futterschnur 1 hergestellten Schnur kann dadurch geändert werden, dafs man dem Futter selbst durch constante Drehung der Scheibe χ eine Verdrehung ertheilt oder auch nur einzelne der Fäden verhäkelt, andere aber einfach auf die Futterschnur ι aufwickeln läfst oder auch noch dadurch, dafs man gar kein Futter einhäkelt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Maschine, welche durch Zusammenwirken einer Spulenscheibe (efg), einer Zungennadel (0) und einer Abschlagplatine (m) einen Kernfaden oder eine Kernschnur über-Jiäkelt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.