DE3224265C2

DE3224265C2 - Verfahren zur Herstellung eines Implantates als Knochenersatz

Info

Publication number: DE3224265C2
Application number: DE3224265A
Authority: DE
Inventors: Hans 2400 Lübeck Grundei
Original assignee: S&G Implants GmbH
Current assignee: S&G Implants GmbH
Priority date: 1982-06-28
Filing date: 1982-06-28
Publication date: 1987-01-08
Also published as: CH658987A5; JPS6334744B2; DE3224265A1; FR2529078A1; US4600546A; JPS598957A; GB8316602D0; FR2529078B1; GB2125331A; GB2125331B

Abstract

Das Verfahren zur Herstellung eines Implantates aus Metall oder Kunststoff mit offenzelliger Struktur besteht darin, daß die Zellwandungen eines natürlichen oder künstlichen, durchgehend offenzelligen Modelles aus Schwamm- oder Filterschaum durch Einspritzen eines flüssig gemachten, sich auf den Zellwandungen des Modells absetzenden und verbrennbaren und/oder verdampfbaren Haftmaterials, vorzugsweise Wachs, beschichtet werden. Eine Stabilisierung der Beschichtung kann durch Aufspritzen eines sich erhärtenden, verdampfbaren Kunststofflackes erfolgen, der sich auf der Wachsbeschichtung niederschlägt. In die verbleibenden Hohlräume des Modells wird ein Kernmaterial eingebracht, welches durch Hitze verfestigt wird, wobei das Modellmaterial mit dem Haftmaterial und dem Lack verbrennt und verdampft, so daß die entstehenden Hohlräume des Kernes mit dem Implantatmaterial gefüllt werden können und schließlich das Kernmaterial entfernt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Implantates als Knochenersatz, wie es im Oberbegriff des Patentanspruches angegeben ist. Zur Herstellung eines erforderlichen Implantates aus Metall oder säurefestem Kunststoff als Knochenersatz mit durchgehend offenporiger Struktur ist man nach einem älteren Vorschlag (deutsche Patentanmeldung P 31 06 917.7-35) so vorgegangen, daß die miteinander verbundenen Poren eines als Implantatmodell dienenden, natürlichen oder aus Kunststoff bestehenden Schwammes mit einer keramischen Einbettmasse gefüllt werden, worauf das Modellmaterial durch Anwendung von Hitze aus dem Kern entfernt wird und gleichzeitig der Kern verfestigt wird. In die dann im Kern verbleibenden Hohlräume wird das Implantatmaterial eingegossen, und nach der Abkühlung bzw. Verfestigung wird das Kernmaterial durch Säuren gelöst und zum Säubern des Kernes durch Ausblasen mit Sandstrahl entfernt.
Es hat sich gezeigt, daß die Wandungen des als Modell dienenden offenporigen Modellmaterials, insbesondere Schwamm, unter Umständen zu dünn sein können, so daß die im Kern verbleibenden Hohlräume nach Entfernen des Modellmaterials eventuell nicht vollständig mit dem Implantatmaterial aus Metall oder Kunststoff gefüllt werden können, da dessen Viskosität im Verhältnis zu den teilweise zu geringen Weiten der Hohlräume zu groß ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren anzugeben, bei dem nach Entfernen des Modellmaterials aus dem Kern die im Kernmaterial verbleibenden Hohlräume so groß gehalten werden können, daß das einwandfreie Einfließen von flüssigen Metallen oder säurefesten Kunststoffen gewährleistet wird.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches angegebenen Merkmale gelöst.
Als durchgehend offenporiges Modellmaterial kommt ein Material zur Anwendung, dessen Poren durch flächenförmige Wandungsteile und/oder vernetzte Stege begrenzt sind.
Als Beschichtung kommt verflüssigtes Wachs oder in Wasser emulgiertes Wachs zur Anwendung. Das im Wasser emulgierte Wachs wird in Wasser bei nur wenig erhöhter Temperatur, vorteilhaft bei etwa 20 bis 40°C, emulgiert und durch Spritzen oder Tauchen auf das Modellmaterial aufgebracht, so daß sich das Wachs anschließend durch Abscheiden bzw. Verdunsten des Wassers auf den die Poren begrenzenden Wandungen oder Stangen ablagert.
Die zur Stabilisierung der Wachsbeschichtung verwendeten Kunststofflacke sind vorteilhaft solche Lacke, die beim Brennen des Kernmaterials und dabei erfolgendem Entfernen des Modellmaterials keine Rückstände hinterlassen, wie z. B. Acryllack.
Die das durchgehende offenporige Material begrenzenden Stege und/oder Zellenwandungen werden durch das erfindungsgemäße Verfahren so weit verstärkt, daß nach Füllen der verbleibenden, miteinander verbundenen Poren mit dem Kernmaterial und Entfernen des Modellmaterials Hohlräume verbleiben, die in jedem Fall mit flüssigem Metall oder säurefestem Kunststoff gefüllt werden können. Als Kernmaterial kommt z. B. eine keramische Einbettmasse zur Anwendung, wie sie zur Herstellung von Gußformen benutzt wird.
Nach Einbringen des flüssigen oder fließenden Kernmaterials in die Hohlräume erfolgt eine Verfestigung des Kernes durch Brennen, durch das das Modellmaterial sowie das Wachs und der Lack durch Verbrennen und Verdampfen entfernt werden, so daß dann die vergrößerten Hohlräume im Kern ein Eingießen von Metall oder säurefestem Kunststoff zulassen. Das Kernmaterial wird anschließend durch Lösungen mittels Säuren, z. B. Flußsäure, entfernt, worauf ein Säubern der Hohlräume des Implantates mittels Sandstrahlen oder Ausblasen erfolgt.

Claims

Verfahren zur Herstellung eines Implantates aus Metall oder säurefestem Kunststoff als Knochenersatz, bei dem ein verlorenes Positivmodell aus einem offenporigen Kunststofformkörper verwendet wird, dessen Poren mit einer keramischen Einbettmasse gefüllt werden, die zu einem Kern unter Verflüchtigung des Modells gebrannt wird, worauf die verbleibenden Kernräume durch Gießen oder Schleudern mit Metall gefüllt werden und schließlich das Kernmaterial entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandungen und/oder vernetzten Stege der Poren bei Raumtemperatur entweder durch Eintauchen des Modells in verflüssigtes Wachs oder in eine Wachs-Wasser- Emulsion oder durch Einsprühen des Modells mit verflüssigtem Wachs oder einer Wachs-Waser-Emulsion in der Dicke durch sich niederschlagendes Wachs verstärkt werden, worauf das Wasser verdampft und anschließend das verbleibende trockene Wachs durch eine Kunststofflackbeschichtung geschützt wird.