DE320793C - Verfahren zur Erzeugung eines kuenstlichen Brennstoffs durch Pressen und darauf folgendes Verkoken von fein zerkleinertem, kohlehaltigem Rohstoff - Google Patents

Description

• Verfahren zur Erzeugung eines -künstlichen Brennstoffs durch Pressen und darauf folgendes Verkoken von fein zerkleinertem, kohlehaltigem Rohstoff. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erzeugung von künstlichem Brennstoff, welcher dadurch erzielt wird, daß der kohlenstoffhaltige Rohstoff zunächst durch Pressen brikettiert und darauf verkokt wird; der erhaltene Koks wird dann einer äußerst feinen Mahlung unterworfen, welche so fein ist, daß das erhaltene Pulver nur noch durch ein Sieb von Zoo Maschen auf 6,4 qcm (= einem englischen Quadratzoll) hindurchgeht.
• Es ist bereits bekannt, rohen kohleartigen Brennstoff fein zu zerkleinern, dann zu brikettieren und zu verkoken. Es wurde jedoch der Grad ' der Vermahlung niemals so weit getrieben, daß dadurch ein Wechsel in den physikalischen Eigenschaften der einzelnen Körner des Brennstoffs erzielt werden konnte. Diese Änderung in den physikalischen Verhältnissen besteht im wesentlichen in einer Herabsetzung des Wassergehaltes der Kohle infolge der bedeutenden . Reibung und der daraus resultierenden Wärme, welche sich dem Material beim Mahlen mitteilt. Gleichzeitig überzieht sich bei einer derartig feinen Mahlung jedes Körnchen mit einer unendlich dünnen Schicht von Bitumen. Wird nun eine derartig feingemahlene Kohle in' Briketts verwandelt, so entzünden sich letztere schneller als Stückenkohle und brennen in einer Weise ab, welche derjenigen von Holzkohle fast völlig gleicht, insofern die Verbrennung auch fortschreitet, selbst wenn die Bedingungen für den Luftzutritt weniger günstig sind; auch hält die Verbrennung länger an als' bei der Kohle in Stücken. Ebenso wird, wenn ein derartiges Brikett verkokt wird, der erhaltene Koks ein dichteres Gefüge und eine feinere Struktur zeigen und dieselben Eigenschaften beim Brennen besitzen wie das unverkokte Produkt, so daß es in erster Linie besonders günstig für ein Verbrennen auf freiem Rost ist. Werden Briketts aus derartig fein zerkleinerter Kohle hergestellt, d. h. aus einer Kohle, welche einen gleichmäßigen Grad äußerster. Feinheit besitzt, so daß sie noch durch ein Sieb mit Zoo Maschen auf 6,4 qcm (_-_ einem englischen Quadratzoll) hindurchgeht, so wird ein solches Brikett, selbst wenn ohne jedes Bindemittel hergestellt, -sich beim Brande vön gewöhnlicher Stückenkohle in der oben angegebenen Weise wesentlich unterscheiden, so daß es ebenso vollkommen wie Holzkohle verbrennt.
• Bei der praktischen Ausführung der Erfindung wird bei der Verwendung von Kokskohle der Rohstoff in einen sehr fein verteilten Zustand gebracht, und dieser fein gepulverte Rohstoff wird darauf zwecks Erzeugung eines festen Blocks nach einem besonderen Verfahren gepreßt, bei welchem die Pressung in einer hydraulischen oder einer sonstigen Presse derart ausgeführt wird, daß der Block sich unter den bei seiner Erzeugung auftretenden Spannungen seitlich auszudehnen vermag.
• Die so erzeugten Blöcke werden darauf in einem Koksofen öder@iri"e'iner geeigneten Reto--te der Destillation ; unterworfeu, und zwar wird die Destiüatitin bei höher Temperatur und so lange ausgeführt, wie es zur Erzielung de: Art des gewünschten Erzeugnisses erforderlich ist, d. h. bei einer Temperatur zwischen qoo und i2oo° C. Die Destillation kann in einem geeigneten Stadium eingestellt werden, um in dem zu erzeugenden Koks die gewünschte Menge flüchtiger Stoffe zurückzuhalten.
• Bei der Erzeugung eines Brennstoffs unter Verwendung von Anthrazit und Kohle wird der Anthrazit zuerst geröstet und, nachdem das so geröstete Rohmaterial durch Mahlen in den oben angegebenen feinverteilten Zustand gebracht ist, wird demselben je nach Art des gewünschten Enderzeugnisses bituminöse Kohle, Koks o. dgl. zugesetzt. Es hat sich herausgestellt, daß durch vorheriges Rösten des Anthrazits es möglich ist, eine viel größere Menge Anthrazit zur Erzeugung eines dichten und gleichmäßigen Brennstoffs zu verwenden als bei der Verwendung von Anthrazit in rohem Zustande. So wird beispielsweise bei Verwendung von 30 Prozent geröstetem Anthrazit und 7o Prozent kurzflammiger Kohle durch Verkokung des aus dem Gemisch hergestellten Preßblocks bei niedriger Temperatur, z. B. 5oo° C, ein ausgezeichnetes @ Erzeugnis erzielt.
• Selbstverständlich kann irgendeine Art bitu- J minöser oder halbbituminöser Kohle gemischt mit Anthrazit oder Koks verwendet werden.

Claims (2)

1. PATENT-ANsPRÜcHE:- _. Verfahren zur Erzeugung eines künstlichen Brennstoffs durch Pressen und darauf folgendes Verkoken von fein zerkleinertem, kohlehaltigem Rohstoff, dadurch gekennzeichnet; daß die Mahlung des Rohstoffs so weit getrieben wird; daß das Pulver durch ein Sieb mit Zoo Maschen auf 6,45 qcm (- einem englichen Quadratzoll) hindurchgeht.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Rohstoff Anthrazit verwendet wird, der in geschlossenen Retorten bei mäßiger Temperatur erhitzt war.