-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Mischen von körnigem oder pulverförmigem Material, bestehend aus einem Mischbehälter mit zwei in einer horizontal angeordneten Ebene parallel zueinander verlaufenden, motorisch gegenläufig angetriebenen Misch- und Förderschnecken, welche eine Vielzahl von Windungen gleich großer Steigung aufweisen, wobei im Anschluß an ihre jeweilige Förderstrecke eine Schnecke mit entgegengesetzter Förderrichtung vorgesehen ist und das Ende der Misch- und Förderschnecke zu dem Anfang der Schnecke mit entgegengesetzter Förderrichtung um 180°, bezogen auf die gemeinsame Achse, versetzt ist.
-
Eine derartige Vorrichtung ist z. B. aus der US-PS 39 95 836 bekannt. Diese Druckschrift zeigt einen Mischer mit zwei gegenläufig angetriebenen Schnecken, auf deren Wellen sich jeweils am Ende ein Abschnitt mit entgegengesetzter Windungsrichtung befindet. Bei einer der beschriebenen Ausführungsformen ist das Ende der Förderschnecke in bezug auf den Anfang des Schneckenabschnitts mit entgegengesetzter Windungsrichtung um 180°, bezogen auf die Schneckenwelle, versetzt. Die Überführung des Mischgutes von einer Förderschnecke auf die andere, die während eines Mischvorganges ständig stattfindet, erfolgt mit Hilfe von Flossen oder Paddeln. Bei einer anderen Ausführungsform sind die gegenläufigen Schneckenabschnitte unmittelbar miteinander verbunden, jedoch werden nähere Einzelheiten zu der Art der Verbindung nicht erläutert.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das in Richtung der Enden der Förderschnecken geförderte Material zuverlässig und, sofern ein Mischvorgang beendet wird, ohne Rückstand auf die andere Förderschnecke zu überführen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Schneckenabschnitte mit entgegengesetzter Förderrichtung eine halbe Schneckenwindung der Misch- und Förderschnecke überlappt und in dieser Position gegen die Misch- und Förderschnecke stößt, während deren Ende gegen eine entsprechende, um eine halbe Schneckenwindung (180°) versetzte Position der Schnecke mit entgegengesetzter Förderrichtung stößt, und daß das letzte Viertel der Schneckenfläche am Ende der Misch- und Förderschnecke einerseits und am Anfang der Schnecke mit entgegengesetzter Förderrichtung andererseits eine Ausnehmung aufweist, welche von der Schneckenachse ausgeht und eine radiale Ausdehnung aufweist, die geringer als der Schneckenradius ist, so daß am Umfang der Schnecke ein stegförmiges Flächenteil verbleibt.
-
Die gegenläufigen Schneckenabschnitte an den beiden Enden der Misch- und Förderschnecken verhindern zunächst, daß das Material durch die Misch- und Förderschnecke in die jeweilige Ecke des Mischers gedrückt wird und dort verbleibt. Vielmehr greifen die gegenläufigen Schneckenabschnitte unmittelbar in die Förderstrecke der Misch- und Förderschnecken hinein, und sie bilden mit diesen zwei keilförmige Taschen, die das Material ständig auf die Seite der anderen Förderschnecke übergeben. Zur Bildung dieser Taschen können die verhältnismäßig schmalen, äußeren, stegförmigen Flächenteile ohne weiteres an die jeweils andere Schnecke herangebogen werden. Das Einsetzen eines Zwischenbodens ist nicht erforderlich. Aufgrund der Ausnehmungen und der begrenzten Höhe der verbleibenden Stegfläche wird die bei einer Schneckendrehung auf die andere Schnecke überführte Mischgutmenge begrenzt, so daß das überschüssige Mischgut weiter durchmischt wird.
-
Vorzugsweise ist der Achsabstand der parallel liegenden Misch- und Förderschnecken geringfügig größer als ihr Durchmesser, und um den unteren Umfang herum erstreckt sich ein gebogenes Blech, welches entlang der Förderstrecke der Schnecken bis zur Höhe der Schneckenachsen reicht und im Übergabebereich des Mischgutes von einer Misch- und Förderschnecke zur anderen eine geringere Höhe aufweist. Der Übergabebereich liegt in der Nähe der axial abschließenden Wände des Mischbehälters.
-
Zur Vermeidung toter Mischräume ist es vorteilhaft, die Misch- und Förderschnecken in ihrer jeweiligen Förderrichtung rechtsläufig auszubilden. Damit bewegen sich die Misch- und Förderschnecken von der Seitenwandung des Mischbehälters in Richtung zur Mitte desselben, so daß sich zwischen Behälterwand und Misch- und Förderschnecken keine Toträume bilden können.
-
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
-
Fig. 1 zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch die Vorrichtung nach der Erfindung in schematischer Darstellung;
-
Fig. 2 zeigt einen waagerechten Längsschnitt;
-
Fig. 3 zeigt einen Schnitt senkrecht zu den Achsen der Misch- und Förderschnecken;
-
Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung der Übergabeeinrichtung im Anschlußbereich der gegenläufigen Schneckenwindungen;
-
Fig. 5 zeigt eine schematische Seitenansicht des Verbindungsbereiches der gegenläufigen Schneckenabschnitte.
-
Innerhalb eines offenen Mischbehälters 21 sind Schneckenwellen 9 und 10 gelagert, die durch Motoren 23 und 24 angetrieben werden. Zwischen den Motoren 23 und 24 und den Schneckenwellen 9 und 10 sind Kupplungen 25, 26 vorgesehen, so daß die Antriebe in einfacher Weise bei Bedarf ausgewechselt werden können. Die Schneckenwellen 9 und 10 sind mit Vollschnecken verschweißt, die als Misch- und Förderschnecken 1, 2 ausgebildet sind. Der Durchmesser der Vollschnecken beträgt beispielsweise 700 mm bei einer gleichbleibenden Steigung über die Schneckenwellen 9 und 10 von 500 bis 700 mm. Die Förderrichtungen sind durch Pfeile 3 und 4 gekennzeichnet. Die Bewegungsbahnen des Mischgutes sind durch Pfeile 27 und 28 dargestellt. Am Ende des Mischbehälters 21 ist eine als Rutsche 22 ausgebildete und mit einer Schiebeklappe ausgerüstete Bodenöffnung vorgesehen.
-
Im Endbereich einer jeder Misch- und Förderschnecke 1, 2 befindet sich jeweils ein Schneckenabschnitt 5, 6 mit entgegensetzter Windungsrichtung. Die Endflächen der Misch- und Förderschnecke sind zu den Anfangsflächen der Schneckenabschnitte mit entgegengesetzter Windungsrichtung jeweils um 180° in bezug auf die gemeinsame Schneckenwelle 9, 10 versetzt angeordnet.
-
Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, ist der Abstand der Achsen der Schneckenwellen 9 und 10 der parallelen Misch- und Förderschnecken 1 und 2 geringfügig größer als ihr Durchmesser. Um den unteren Umfang einer jeden Misch- und Förderschnecke 1, 2 ist ein Blech 17 bzw. 18 angeordnet, das sich über die gesamte Förderstrecke der Misch- und Förderschnecke 1, 2 bis zur Höhe der Achsen der Schneckenwellen 9, 10 erstreckt. In den Übergabebereichen 19, 20 des Mischgutes weisen die Bleche 17, 18 eine geringere Höhe auf, so daß der Übergabefluß nicht behindert wird.
-
Jede Misch- und Förderschnecke 1, 2 weist am Ende ihrer jeweiligen Förderstrecke eine Ausnehmung 11 auf, die von der Schneckenwelle radial ausgeht und eine Ausdehnung aufweist, die geringer als die Differenz zwischen Schneckenradius und Wellenradius ist. Hierdurch verbleibt ein stegförmiges Flächenteil 13. Die Schneckenabschnitte 5 und 6 mit entgegengesetzter Windungsrichtung weisen gleichermaßen jeweils eine entsprechende Ausnehmung 29 auf, so daß auch hier im Umfang der Schnecke ein stegförmiges Flächenteil 15 verbleibt.
-
Die Fig. 4 und 5 verdeutlichen den Übergabebereich 19 bzw. 20, der sich in dem Bereich befindet, in dem die Misch- und Förderschnecke mit dem Schneckenabschnitt entgegengesetzter Windungsrichtung zusammenstößt. Die Endflächen der Misch- und Förderschnecken sind zu den Anfangsflächen der Schneckenabschnitte mit entgegengesetzter Windungsrichtung auf der gemeinsamen Schneckenwelle um 180° versetzt. Diese Anordnung wird aus Fig. 4 deutlich.
-
Das Ende 30 des stegförmigen Flächenteils 13 der Misch- und Förderschnecke stößt in einem spitzen Winkel gegen die Fläche des Schneckenabschnitts 5 mit entgegengesetzter Windungsrichtung. Das Flächenteil 13 bildet mit der Fläche des Schneckenabschnittes 5, ggf. im Zusammenwirken mit einem zusätzlichen Begrenzungsblech 36, etwa über den halben Umfang einer Schütte 33, die ihren Inhalt bei jeder Umdrehung auf die parallele Förderschnecke übergibt. Der Zustrom des Mischgutes in die so ausgebildete Schütte 33 kann durch die Ausnehmung 11 erfolgen. Entsprechendes gilt für das Flächenteil 15, dessen Ende 31 gegen die Schneckenfläche der Misch- und Förderschnecke 1 stößt und mit dieser einen spitzen Winkel bildet. In gleicher Weise ergibt sich so im Zusammenwirken mit der nicht näher dargestellten Wandung des Mischbehälters und ggf. einem Begrenzungsblech 37 einer Schütte 32, die zu der durch das Flächenteil 13 gebildeten Schütte 33 um 180° versetzt ist. Der Zustrom des Mischgutes für die durch das Flächenteil 15 gebildete Schütte kann durch die Ausnehmung 29 erfolgen.
-
Fig. 4 zeigt die Übergabe des Mischgutes, die durch den Pfeil 34 angedeutet wird. Wie ohne weiteres ersichtlich, gelingt es, mit den so ausgebildeten Schütten 32 und 33 eine vollständige Restentleerung durchzuführen. Auch die kleinsten Mengen, welche durch die Vollschnecken den Schneckenabschnitten mit entgegengesetzter Windungsrichtung zugeführt werden, werden durch die Schütten 32 und 33 erfaßt und auf die gegenüberliegende Misch- und Förderschnecke transportiert. Durch das Zusammenwirken der Flächenteile 13 und 15 mit den Ausnehmungen 11 und 29 erfolgt aber nicht nur ein Transport von der einen Förderschnecke zur gegenüberliegenden, sondern darüber hinaus eine ausgezeichnete Durchmischung. Die sich hier einstellenden Mischströme werden anhand von Fig. 5 veranschaulicht. Der durch die Misch- und Förderschnecke 1 bewirkte Strom 35 des Mischgutes stößt mit dem entgegengesetzten Strom 36 des Mischgutes, der durch den Schneckenabschnitt 5 mit entgegengesetzter Windungsrichtung bewirkt wird, zusammen.
-
Mit einfachen Mitteln wird daher ein wirksamer Mischvorgang und zugleich eine zuverlässige Übergabe des Mischgutes sowie eine vollständige Restentleerung am Ende eines Vorganges gewährleistet.