DE31218C

DE31218C - Elektrisches Zeigerwerk mit Pendelanker

Info

Publication number: DE31218C
Application number: DENDAT31218D
Authority: DE
Original assignee: A. SAUER in Mülheim a. Rh
Anticipated expiration: 1904-10-19

Description

BERIJN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 83: Uhren.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. October 1884 ab.

Bei den bisher im Gebrauch befindlichen elektrischen Zeigerwerken zeigen sich vielfach Störungen, welche auf den zu umständlichen Mechanismus des Zeiger- oder des Räderwerkes und des Contactwerkes der Normaluhr zurückzuführen sind, der dadurch bedingt wird, dafs die Zeiger meistens mit polarisirtem Anker getrieben sind und deshalb nur mit Stromwechsel in Bewegung gesetzt werden können.

Der Mechanismus des in folgendem beschriebenen Zeigerwerkes wird durch die Anwendung eines Pendelankers, welcher ohne Stromwechsel in Bewegung gesetzt wird und unter Anwendung geringer elektromagnetischer Kraft einen ziemlich grofsen Hub macht, sehr vereinfacht.

Der Ausdruck »Pendelanker« ist aus dem Grunde gewählt, weil derselbe eine dem Uhrpendel ähnliche Bewegung macht, nur mit dem Unterschiede, dafs das Uhrpendel fortwährend in Bewegung ist, während der Pendelanker nur in bestimmten Zeitabschnitten infolge des Contactschlusses der Normaluhr sich bewegt.

Fig. ι und 2. M ist ein Steigrad, N der Pendelanker, welcher bei C aufgehängt ist und hier seinen Bewegungspunkt hat. O ist eine mit dem Pendelanker N verbundene Sperrfeder, h ein Anprallstift, welcher das Steigrad auch selbst bei dem kräftigsten Anzüge nur um einen Zahn sich weiter drehen läfst; m ist eine durch den Arm η mit dem Pendelanker in Verbindung stehende Sicherheitsvorrichtung, welche bei / ihren Bewegungspunkt hat und an ihrem anderen Ende mit dem Einfallarm k versehen ist; letzterer legt sich während der Zeit, dafs der Pendelanker an dem Stift i in Ruhe liegt, zwischen die Zähne des Steigrades und hindert eine zufällige Weiterbewegung, z. B. bei einer Erschütterung; ρ ist eine Sperrfeder, welche die Rückwärtsbewegung des Steigrades hindert, P die Stelle für den treibenden Magneten oder für ein Solenoid, mittelst welcher der Anker einen Impuls erhält und mit der Normaluhr in leitender Verbindung steht.

Fig. 3 zeigt den Pendelanker in Verbindung mit einem Solenoid.

Die Ingangsetzung ist folgende:

Das Steigrad M, welches vorn auf der Welle n> einen Zeiger trägt, wird jedesmal um einen Zahn fortbewegt, sobald der Contact des treibenden Magneten oder des Solenoids durch die Normaluhr in allgemein bekannter Weise geschlossen wird. (Dr. Schellen's Telegraph, Braunschweig 1870, Seite 829, Fig. 554, und Merling, elektrische Uhren, Braunschweig 1874, Fig. 42, 44, 81, 82 und 83, zeigen derartige Contactvorrichtungen.) Der Anker N wird nämlich alsdann angezogen, und die mit demselben verbundene Sperrfeder O drückt hierbei das Steigrad M um einen Zahn vorwärts. Wird der Stromschlufs unterbrochen, so kehrt der Pendelanker in seine frühere Lage zurück und legt sich entweder, durch eine Feder oder ein Gegengewicht oder durch seine eigene Schwere veranlafst, vor den Stift i.

Patenτ-Ansprüche:

ι . Ein elektrisches Zeiger - oder Laufwerk, welches vermittelst eines pendelartigen, über dem Magneten P schwingenden elektromagnetischen Ankers N in Bewegung gesetzt wird, Fig. ι und 2.
2. Bei demselben Werke die Anwendung eines Pendelankers N, welcher ' durch ein Solenoid 5 in Bewegung gesetzt wird, Fig. 3.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.