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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vergasen von kohlenstoffhaltigem
Material.
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Sie betrifft insbesondere ein wirtschaftliches, kontinuierliches Verfahren
zur Umwandlung von festen Kohlenwasserstoffbrennstoffen der nachstehend definierten
Art in brennbare Gase, die für die kommerzielle Anwendung geeignet sind, und gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform ein Verfahren zur Gewinnung von Energie aus festen,
kohlenstoffhaltigen Brennstoffen sowie ein wirtschaftliches Verfahren zur Umwandlung
und/oder zum Betrieb von dampfbetriebenen Elektrizitätswerken oder Stromerzeugern
sowie anderen mit Gasturbinen und/oder Gas oder flüssigen Brennstoffen angetriebenen
Verbrennungsmaschinen unter Verwendung von festen Kohlenwasserstoffbrennstoffen,
wie Kohle, ölschiefer oder Torf.
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Es ist bekannt, daß die derzeitigen, mit flüssigen Brennstoffen geheizten,
dampfbetriebenen Lktrizitätswerk oder Stromerzeuger, wie sie derzeit verwendet werden,
sowie Gasturbineneinrichtungen, die Gas oder Erdölprodukte als Brennstoffe verwenden,
nicht dazu geeignet sind bei Knappheit von flüssigen Brennstoffen alternierend mit
Kohle, Olschiefer oder Torf als Brennstoff betrieben zu werden, so daß vielfältig
vorgeschlagen wird, Atomkraftwerke und/oder spezielle Einrichtungen, die im Falle
eines weiteren Ölboykotts auch mit festen Kohlenwasserstoffbrennstoffen betrieben
werden können, zu bauen.
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Es ist jedoch festzuhalten, daß die derzeit kontinuierlich betriebenen
Systeme, die Kohle oder andere feste Kohlenwasserstoffbrennstoffe verwenden, im
allgemeinen die direkte Verbrennung der Kohle bei hohen Temperaturen umfassen, wodurch
Wasser zu Wasserdampf erhitzt wird, welcher Wasserdampf dann einer Dampfturbine
zur Erzeugung von Elektrizität zugeführt wird, welche Verfahrensweise nicht die
wirksamste Methode zur Gewinnung der maximalen Energie aus Kohle darstellt, wie
nachstehend noch erläutert werden wird. Weiterhin können die zum Verbrennen von
flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen ausgelegten üblichen Dampferzeuger oder
Brennkammern nicht ohne weiteres derart abgewandelt werden, daß sie große Mengen
von festen Brennstoffen, wie Kohle, verarbeiten und verbrennen können, welche mangelnde
Anpassbarkeit bislang das wesentliche Hindernis dafür gewesen ist, bei bestehenden
Anlagen von flüssigem auf festen Brennstoff überzugehen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein wirtschaftliches,
kontinuierliches Verfahren zur Erzeugung von Energie aus festen, kohlenstoffhaltigen
Brennstoffen anzugeben.
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Diese Aufgabe wird nun gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Verfahrens gemäß Hauptanspruch. Die Unteransprüche betreffen besonders bevorzugte
Ausführungsformen dieses Erfindungsgegenstandes Die Erfindung betrifft somit ein
wirtschaftliches, kontinuierliches Verfahren zur Gewinnung von Energie aus festen,
kohlenstoffhaltigen Brennstoffen, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus dem
Boden gewonnene Kohle, Olschiefer bzw. Kohlenschiefer und Torf umfaßt und
das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man a) den festen, kohlenstoffhaltigen Brennstoff
mit Hilfe eines Stetigförderers oder kontinuierlich betriebenen Förderers durch
einen Reaktor führt, der im wesentlichen mit Kohlendioxid (CO2) gefüllt ist, und
die Temperatur in dem Reaktor auf mindestens etwa 400"C erhöht, um in dieser Weise
bei weitgehender Abwesenheit von Luft den festen, kohlenstoffhaltigen Brennstoff
endotherm mit Kohlendioxid unter Bildung von Kohlenmonoxid (CO) umzusetzen; b) das
relativ leichte Kohlenmonoxid und andere begleitende Gase aus dem oberen Bereich
des Reaktors in eine Brennkammer führt, in der das Kohlenmonoxidgas mit Sauerstoff
(02) unter Bildung von Kohlendioxid exotherm reagiert und sowohl Wärmeenergie als
auch Gasdruckenergie erzeugt bzw. freisetzt; c) mindestens einen Teil der aus der
Brennkammer austretenden Gase in einen Reaktor zur Umsetzung mit festem, kohlenstoffhaltigem
Brennstoff zurückführt bzw. recyclisiert; und d) das Abfallprodukt der Umsetzung
des kohlenstoffhaltigen Brennstoffs mit Kohlendioxid durch Abziehen bzw. Austragen
aus dem Stetigförderer zur weiteren industriellen Verarbeitung und Verwendung sammelt.
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Auf der Grundlage der Prinzipien dieses Verfahrens schafft die Erfindung
auch ein Verfahren zur wirtschaftlichen Umwandlung von mit flüssigem Brennstoff
geheizten, dampfbetriebenen Stromerzeugern bzw. Elektrizitätswerken in ein mit festem
Kohlenwasserstoffbrennstoff betriebenes System, welches Verfahren darin besteht,
eine Gas-Feststoff-Reaktoreinheit in Reihe zu schalten mit dem Dampferzeuger oder
Kessel des Stromerzeugers bzw. Elektrizitätswerks und dann das oben beschriebene
Verfahren durchzuführen.
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Somit wird es erfindungsgemäß möglich Elektrizitätswerke und Turbinen
von gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen auf feste Brennstoffe lediglich dadurch
umzuschalten, daß man ohne wesentliche Modifizierung der Brennkammer oder des Dampfkessels
der bestehenden Einheiten eine zusätzliche Gas-Feststoff-Reaktoreinheit installiert
und anfügt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Reaktor vorzugsweise
bei einer Temperatur von etwa 5000C bis etwa 5500C gehalten, um ein Halbverkoken
des festen Kohlenwasserstoffbrennstoffs zu bewirken, wodurch ein Abfallprodukt aus
Teeri Teerwasser, Schwefel, Benzol (C6H6) etc. gebildet wird, das zur industriellen
Weiterverar eitung und Nutzung gesammelt werden kann.
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Das Erhitzen des Reaktors auf Temperaturen von etwa 500 bis 550"C
kann dadurch erreicht werden, daß man den Reaktor von außen heizt oder daß man alternativ
eine teilweise exotherme Verbrennung der brennbaren Materialien im Inneren des Reaktors
bewirkt, d.h.
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die Umsetzung von: °2; CH4 + °2; H2 + °2 etc.
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Die Oxidationdieser Materialien wird dadurch bewirkt, daß man eine
gesteuerte begrenzte Menge Luft von außen in den Reaktor eintreten läßt und zwar
in einer solchen Menge, daß die Temperatur nicht höher als auf 500 bis 550"C ansteigt,
was man beispielsweise dadurch erreicht, daß man ein thermostatisch gesteuertes
Lufteinlaß-Absperrventil vorsieht, welches bei einer Temperatur von 5500C die Luftzuführungsleitung
verschließt und dann, wenn die Temperatur unter 5000C absinkt, die Luftzuführungsleitung
öffnet. Eine gleichzeitige Zuführung von Wasserdampf ist ebenfalls von Vorteil.
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Es ist zu bemerken, daß die Umsetzung von festem Kohlenwasserstoffbrennstoff
mit Kohlendioxid unter Halbverkokungsbedingungen an sich bekannt ist.
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So ist in 't-Stallurgicheskaia Teplotekhnika" (Wärmetechnik in der
Metallurgie) von V.A. Arutiunov, V.I. Mitkalinnyi, S.B. Stark, Vol. I, veröffentlicht
von "Metallurgia" Moskau (1974) auf Seite 506 folgendes beschrieben: "Während des
zweiten Weltkriegs hat die starke Nachfrage nach flüssigem Brennstoff zu der Notwendigkeit
geführt, diesen künstlich aus festem Brennstoff, beispielsweise dem im Verlaufe
der Halbverkokung erzeugten Teer zu produzieren. Teere wurden auch als Abfälle bei
der Vergasung von festen Brennstoffen erzeugt. Die Zusammensetzung und die physikalischen
Eigenschaften der Teere hängen von dem ursprünglich eingesetzten Ausgangsmaterial
und der Methode, mit dem dieses behandelt wird, ab. Die Teerzusammensetzung variiert
innerhalb des folgenden Bereiches: 80 - 90 % C, 7 - 12 % H, 2 - 15 % 0 + N. Die
Teere besitzen eine Verbrennungswärme von bis zu Q = 29,3 bis 37,7 MJ/kg.
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Zur Erzeugung verschiedenartiger Motorbrennstoffe kann man Teer als
auch Rohöl einer fraktionierten Destillation oder einem Cracken unterwerfen.
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Man kann Teer auch als Kohlenstofflieferant bei der Verbrennung von
Gasen mit niedriger Leuchtkraft (beispielsweise HochoEengas) verwenden.
Wegen
der Anwesenheit von schweren Kohlenwasserstoffverbindungen trägt der Teer stark
zu der Leuchtkraft der Flamme bei dem Verbrennungsprozeß bei Die oben angesprochenen
vorbekannten Reaktionen sind jedoch zur Erzeugung von flüssigen Brennstoffen ausgelegt
und in keiner Weise dazu geeignet, das erfindungsgemäße Verfahren vorwegzunehmen
oder nahezulegen, bei dem die Bildung der verwertbaren Teere lediglich ein Nebeneffekt
des wichtigeren Energieerzeugungsprozesses ist.
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Somit wird, wie es für das erfindungsgemäße Verfahren angegeben ist,
das in dem Reaktor erzeugte Kohlenmonoxidgas vorzugsweise in den Brennraum einer
Gasturbine oder einer anderen Brennkraftmaschine überführt, in der die durch die
Umsetzung des Kohlenmonoxids mit Sauerstoff erzeugte Gasdruckenergie zum Antrieb
der Gasturbine ausgenützt wird, oder wird alternativ das in dem Reaktor erzeugte
Kohlenmonoxidgas vorzugsweise dem Gasbrenner eines Dampferzeugers oder Dampfkessels
zugeführt, in dem die durch die Reaktion des Kohlenmonoxids mit Sauerstoffs erzeugte
Wärme dazu verwendet wird, das in den Röhren des Dampferzeugers oder Dampfkessels
zirkulierende Wasser zu erhitzen.
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In der DE-PS 1 950 517 (Hidasi) ist ein Verfahren zur Vergasung von
Koks beschrieben und beansprucht, das sich jedoch in mindestens zwei wesentlichen
Punkten von der Lehre der vorliegenden Erfindung unterscheidet.
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Insbesondere ist das Verfahren dieser Patentschrift spezifisch auf
die Verwendung von Koks bei einem Vergasungsverfahren zur Erzeugung von Kohlenmonoxid
beschränkt. Im Gegensatz zu dieser Lehre kennen erfindungsgemäß
Ausgangsmaterialien
verwendet werden, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die Kohle, Kohlestaub, vermahlene
Kohle, ölschiefer und Torf umfaßt. Für den Fachmann ist ohne weiteres erkennbar,
daß ein System, das die Verbrennung von Koks umfaßt, nicht ein System zu lehren
vermag, bei dem ein fester Brennstoff, wie ölschiefer, Torf und Kohle verbrannt
wird. Die Verbrennung von Koks führt zur Bildung einer feinen Asche, während bei
der erfindungsgemäßen Verbrennung des kohlenstoffhaltigen, festen Brennstoffs Teere
und Schlamm erzeugt werden, die zu entsprechenden Problemen führen. Es ist weiterhin
festzuhalten, daß trotz der Tatsache, daß Koks normalerweise zu metallurgischen
Zwecken verwendet wird, dieses Material auf Grund seiner Kosten in keiner Weise
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandt werden könnte oder würde.
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Ein weiterer Unterschied ist in der Tatsache zu sehen, daß die erfindungsgemäße
Vergasung des festen, kohlenstoffhaltigen Brennstoffs in Anwesenheit einer begrenzten
Sauerstoffmenge und unter Ablauf eingeschränkter Oxidationsreaktionen durchgeführt
wird. Im Gegensatz dazu, besteht eines der in diesem Patent vorgeschriebenen und
notwendigen Merkmale in der kontinuierlichen Zufuhr von Sauerstoff in den Reaktor.
Dieses Konzept unterscheidet sich vollständig von dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Wenngleich es möglich und auch bevorzugt ist, eine beschränkte Menge Luft in den
Reaktor einzuführen um die Reaktionstemperatur innerhalb des gewünschten Bereiches
zu halten, unterscheidet sich dies dennoch deutlich von der Lehre der DE-PS 1 950
517, bei der notwendigerweise ein Sauerstoff hauptstrom in den Reaktor eingeführt
wird.
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Ein weiterer Unterschied zwischen der vorliegenden Erfindung und der
Lehre der DE-PS 1 950 517 ist darin zu sehen,
daß erfindungsgemäß
der feste Kohlenwasserstoffbrennstoff kontinuierlich durch den Reaktor gefördert
wird. Wenngleich solche Fördersysteme allgemein bekannt sind, (siehe beispielsweise
die US-PS 2 386 336) lehrt diese deutsche Patentschrift in keiner Weise diese Arbeitsweise
oder würde den Fachmann dazu führen, ein Fördersystem der erfindungsgemäßen Art
anzuwenden.
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So ist in der US-PS 3 916 617, die ein Verfahren zur Erzeugung von
Gas mit niedrigem Wärmewert betrifft, ein absatzweise betriebener Reaktor beschrieben,
im Gegensatz zu dem erfindungsgemäß angewandten kontinuierlich betriebenen Reaktorsystem.
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In gleicher Weise lehren die deutschen Patentschriften 20 01 844 und
27 11 991, die ebenfalls Vergasungssysteme betreffen, das erfindungsgemäße Verfahren
nicht und legen es auch nicht nahe.
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Ganz allgemein beruht die erfindungsgemäße Lehre auf der Erkenntnis,
daß es durch die Anordnung des erfindungsgemäß angewandten Stetigförderers und Reaktionssystems
in der Nähe der Gewinnungsstätten oder Lagerstätten von Torf, Olschiefer oder Kohle
möglich wird, diese festen, kohlenstoffhaltigen Brennstoffe in wirtschaftlicher
Weise in brennbare Gase umzuwandeln, die dann unter Anwendung der für Erdgas verwendeten
Systeme zur kommerziellen Nutzung gepumpt und/oder gelagert werden können, wobei
die brennbaren Gase nicht notwendigerweise in eine in der Nahe gelegene Brennkammer
überführt werden, aus der die austretenden Kohlendioxidgase wieder in den Reaktor
zurückgeführt werden, wie es bei der oben. beschriebenen Ausführungsform der Erfindung
der Fall ist.
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Somit betrifft die Erfindung ein allgemeines Verfahren zur Vergasung
von festem, kohlenstoffhaltigem Brennstoff, der aus der Gruppe ausgewählt ist, die
Ölschiefer, Kohle, Kohlestaub etc., Torf und Holz umfaßt, und das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man a) den festen Brennstoff mit Hilfe eines Stetigförderers durch einen
Reaktor fördert und die Temperatur in dem Reaktor auf einen Wert von etwa 4000C
bis 700°C erhöht und bei diesem Wert hält, wodurch der feste Brennstoff in Gegenwart
einer beschränkten Sauerstoffmenge und bei begrenzten Oxidationsreaktionen zu einem
brennbaren Gas und einem Rückstandsabfallprodukt zersetzt wird; b) das brennbare
Gas und andere begleitende Gase zur kommerziellen Nutzung aus dem Reaktor abführt;
und c) das Abfallprodukt des umgesetzten festen Brennstoffs kontinuierlich aus dem
Stetigförderer abführt bzw.
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austrägt.
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Unter den gesteuerten Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden ein brennbares Gas, das Methan (CH4), Wasserstoff(H2), Kohlenmonoxid (CO)
und andere begleitende Gase enthält, und ein Abfallprodukt aus Teer, Teerwasser,
Schwefel, Benzol (C6H6), Schlacke, Koks etc., das zur industriellen Weiterverarbeitung
und Nutzung gesammelt werden kann, gebildet.
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Die wirtschaftlichen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
vielfältig, wobei es lediglich durch die Anordnung einer Gas-Feststoff-Reaktoreinheit
oder einer Batterie solcher Einheiten in der Nähe der Quelle für kohlenstoffhaltige
Feststoffe möglich wird, diese Feststoffe in wirtschaftlicher Weise in leicht transportierbare
Gase
umzuwandeln, so daß die Kosten für den Transport der voluminösen Feststoffe und
die durch die Verwendung solcher Feststoffe an dem Anlieferungsort später auftretenden
ökologischen Probleme beseitigt werden können.
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Die bei dem allgemeinen erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt verwendeten
kohlenstoffhaltigen Brennstoffe sind aus der Gruppe ausgewählt, die Olschiefer,
Torf und Braunkohle umfaßt, wobei in besonders bevorzugter Weise Olschiefer und
Torf verwendet werden.
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Wenngleich die Erfindung im folgenden unter Bezugnahme auf bestimmte
bevorzugte Ausführungsformen und unter Hinweis auf die Zeichnungen näher erläutert
wird, ist festzuhalten, daß die angegebenen Einzelheiten nur Beispiele darstellen,
und der Erläuterung der Diskussion und der Prinzipien der erfindungsgemäßen Lehre
dienen.
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Dabei wird kein Versuch unternommen, konstruktionsmäßige Details des
verwendeten Systems und seiner Vorrichtungen genauer als zum Verständnis der Erfindung
anzugeben, so daß für den Fachmann ersichtlich ist, wie die verschiedenen Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Lehre in der Praxis durchgeführt werden können.
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In den beigefügten Zeichnungen zeigen: Fig. 1 ein Fließschema, das
eine Anordnung zur Durchführung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
verdeutlicht; Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Anordnung zur kontinuierlichen
Einführung des festen Kohlenwasserstoffbrennstoffs in den in der Fig. 1 dargestellten
Reaktor;
Fig. 3 eine schematische Darstellung, die eine Einrichtung
zur kontinuierlichen Abführung der Schlacke aus dem in der Fig. 1 dargestellten
Reaktor verdeutlicht; Fig. 4 ein Fließdiagramm, das eine Anordnung zur Durchführung
einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens verdeutlicht; Fig.
5 eine schematische Darstellung, die eine Einrichtung zur kontinuierlichen Einführung
des festen, kohlenstoffhaltigen Brennstoffs in die in der Fig. 4 dargestellten Reaktoren
verdeutlicht: und Fig. 6 eine schematische Darstellung, die eine Einrichtung zur
kondinuierlichen Abführung der Schlacke aus den in der Fig. 4 dargestellten Reaktoren
zeigt.
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Wie in dem Fließschema der Fig. 1 dargestellt ist, kann das erfindungsgemäße
einheitliche Verfahren zur Erzeugung von Energie aus festen, kohlenstoffhaltigen
Brennstoffen in einer Einrichtung durchgeführt werden, die einen Gas-Feststoff-Reaktor
2 und einen damit in Reihe geschalteten Dampferzeuger bzw. Dampfkessel oder eine
Brennkammer einer Gasturbine 4 umfaßt.
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Der Reaktor 2 ist vorzugsweise wärmeisoliert, beispielsweise mit feuerfesten
Ziegeln, um Wärmeverluste zu vermeiden und die Aufrechterhaltung einer konstanten
Temperatur zu erleichtern. Der feste Kohlenwasserstoffbrennstoff wird kontinuierlich
mit Hilfe der Zuführungseinerichtung 8 in den Reaktor eingeführt, welcher Reaktor
vorzugsweise mit Hilfe der Heizeinrichtung 10 bei einer konstanten Temperatur von
etwa 500 bis 5500C gehalten wird. Alternativ ist es möglich, wie es bereits diskutiert
wurd, die Wärme in dem Reaktor zu erzeugen und zu regulieren, statt sie mit Hilfe
der äußeren Heizeinrichtung 10 zuzuführen, indem man ein thermostatisch gesteuertes
Lufteinlaßventil 6 vorsieht, daß die gesteuerte
Zufuhr einer begrenzten
Luftmenge in den Reaktor ermöglicht, um eine teilweise exotherme Verbrennung der
brennbaren Materialien im Inneren des Reaktors zu ermöglichen, die dazu ausreicht,
die Temperatur in dem Reaktor im Bereich von etwa 500 bis etwa 5500C zu halten.
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Über die Leitung 12 wird gasförmiges Kohlendioxid in den Reaktor eingeführt.
Das Kohlendioxid reagiert endotherm gemäß der Gleichung CO2 + C o2CO mit dem Kohlenstoff
des festen Kohlenwasserstoffbrennstoffs.
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Das zusammen mit anderen leichten Gasen, wie Wasserstoff, Methan,
Wasser (Dampf) gebildete relativ leichte gasförmige Kohlenmonoxid steigt in einen
Leichtgassammler 14 in dem oberen Bereich des Reaktors auf und wird über die Leitung
16 mit Hilfe des Gebläses oder der Injektionseinrichtung 18 in den Gaseinlaß 20
eines Gasbrenners oder einer Brennkammer 4 eingeführt.
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In der Kammer unterliegt das gasförmige Kohlenmonoxid einer exothermen
Reaktion mit Sauerstoff unter Erzeugung von sowohl Wärmeenergie als auch Gasdruckenergie,
die über die Leitung 22 abgeführt und in der beschriebenen Weise ausgenützt werden.
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Mindestens ein Teil der in der Brennkammer 4 erzeugten und daraus
austretenden Gase, wie Kohlendioxid, Stickstoff, Sauerstoff und Wasser (Dampf) können
dann über die Leitung 12 in den Reaktor 2 zur weiteren Umsetzung mit dem festen
Kohlenwasserstoffbrennstoff zurückgeführt werden. Das restliche Gas kann mit Hilfe
des Gebläses 26 in den Schornstein 28 zur späteren Immission in die Atmosphäre überführt
werden oder kann in der nachstehend beschriebenen Weise verwendet werden.
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Auf der Grundlage dieses allgemeinen Reaktionsschemas und der oben
beschriebenen Einrichtung kann das erfindungsgemäße Verfahren wie folgt erläutert
werden: Vermahlene Kohle, Olschiefer oder gegebenenfalls Torf, (vorzugsweise getrocknet)
wird in den Reaktor 2 eingeführt, in dem das Material vorzugsweise auf einen langsam
laufenden Steigförderer 34 aufgebracht wird (Fig. 2).
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Die Reaktion verläuft endotherm ohne die Zufuhr von Luft, wobei Wärme
kontinuierlich mit Hilfe einer äußeren Heizeinrichtung 10 zugeführt wird, bis die
Temperatur in dem Reaktor etwa 500 bis 5500C erreicht1 oder die Reaktion verläuft
endotherm gleichzeitig unter Ablauf von begrenzten wärmeliefernden exothermen Verbrennungsreaktionen,
die durch die begrenzte Zufuhr von Luft über die Ventileinrichtung 6 ermöglicht
werden.
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Der Kohlenstoffgehalt der Kohle, des Glschiefers oder des Torfs, der
mit dem Kohlendioxid reagiert führt zur Bildung von Kohlenmonoxid. Bei dem erfindungsgemäß
angewandten Reaktor wird im Gegensatz zu den hergestellten Koksofenbaterien der
gesamte Halbkoks ebenfalls gemäß der Reaktionsgleichung C + CO2 = 2CO in Gas umgewandelt,
währenddem die Zufuhr der Kohle, des ölschiefers oder des Torfs in den Reaktor und
der Durchführung des Materials durch den Reaktor und das anschließende Austragen
des Materials mit Hilfe einer kontinuierlichen Fördermethode erreicht werden.
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Bei 550"C werden aus der Kohle, dem Ölschiefer oder dem Torf neben
Kohlenmonoxid die brennbaren Gase Wasserstoff und Methan sowie Wasser (Damy)f) freigesetzt.
I''r, Schwefel, Benzol (C6el6) und andere Abfallchcmik;i I.ic'n fließen über die
Einrichtung 36 nach unten und ins Freie ab
und können für chemische
Prozesse verwendet werden.
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Die Schlacke 38 wird mit Hilfe der Fördereinrichtung 40 (Fig. 3) oder
in anderer Weise abgeführt und kann zur Herstellung von Zement verwendet werden.
In diesem Zusammenhang sei in Erinnerung gerufen, daß die gebildeten Gase niedrige
spezifische Gewichte aufweisen, nämlich: CO = 1,25; H2 = 0,09; CH4 = 0,716 Wasserdampf
= 0,805; so daß diese Gase nach oben in den Leichtgassammeler 14 strömen, aus dem
sie mit Hilfe des Gebläses 18 oder einer (nicht dargestellten) Injektionseinrichtung
den Gasbrennern 4 eines Dampferzeugers oder Dampfkessels oder der Brennkammer 4
einer Gasturbine zugeführt werden. Das schwere gasförmige Kohlendioxid mit einem
spezifischen Gewicht von 1,965 füllt den gesamten Innenraum des Reaktors bis zu
dem Leichtgassammler aus. Das Ausfüllen des Reaktors mit gasförmigem Kohlendioxid
wird dadurch erreicht, daß man mindestens einen Teil der Kohlendioxid enthaltenden
Gase aus der Brennkammer in einen Reaktor zur Umsetzung mit festem Kohlenwasserstoffbrennstoff
zurückführt. Die restlichen gebildeten Gase können abgelassen oder anderweitig verwendet
werden, da das Kohlendioxid in Mengen gebildet wird, die etwa doppelt so groß sind,
wie die in dem Reaktor verbrauchte Menge (ohne Berücksichtigung von Leckverlusten
).
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Somit ist einer der wesentlichen Vorteile der Erfindung in der Tatsache
zu sehen, daß im Fall eines ölboykotts die Anlagen, die vor der Anordnung des Ölboykotts
verwendet wurden, unverändert weiterbetrieben werden können, unter Anwendung anderer
Brennstoffe anstelle von Erdölprodukten, namlich von Kohle, ölschiefer und gegebenenfalls
Torf, wobei abgesehen von den oben beschriebenen Reaktoren keine weiteren Einrichtungen
oder Vorrichtungen erforderlich sind.
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Es sei in Erinnerung gerufen, daß diese Einrichtung doppelt so viel
Kohlendioxid im Vergleich zu dem verbrauchten Volumen erzeugt, so daß dieses Gas,
statt lediglich über den Schornstein in die Atmosphäre abgeführt zu werden auch
anderen Zwecken zugeführt werden kann, beispielsweise der Trockeneisherstellung.
Andere technische und wirtschaftliche Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind die folgenden: 1. Bei der Verbrennung von Kohle und ölschiefer in (den Dampfkesseln
von) Kraftwerken beträgt das Luftüberschußverhältnis 1,3 bis 1,5 im Vergleich von
1,05 bis 1,1 bei der Verbrennung von Gas.
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2. Um in einem Dampfkessel oder der Brennkammer einer Turbine Gas
zu verbrennen ist kein Umbau dieser Einrichtungen von Brennöl auf Kohle, ölkoks
oder Torf erforderlich, da lediglich die Installation der oben beschriebenen Reaktoren
notwendig ist.
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3. Bei der Anwendung der oben beschriebenen Einrichtungen sind Rauchreinigungseinrichtungen
nicht notwendig.
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4. Bei Gasturbinenbrennkraftmaschinen kann das Luftüberschußverhältnis
abgesenkt werden, da der Wärmeinhalt des erfindungsgemäß erhaltenen Gases niedriger
ist als der des Brennstoffs, der derzeit in den herkömmlichen Brennkraftmaschinen
verwendet wird.
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Hierdurch lassen sich die technischen und wirtschaftlichen Eigenschaften
der Gasturbinenbrennkraftmaschinen verbessern.
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5. Das erfindungsgemäße Verfahren führt zur Bildung einer Vielzahl
von chemischen Abfallprodukten wie Teer, Schwefel, Benzol (C6H6) etc., die die Grundlage
einer chemischen Produktionsanlage bilden können.
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6. Es wird möglich, die Kohle und Erdölprodukte, die in Dampfkesseln
oder stationären Gasturbineneinrichtungen verwendet werden, durch das erfindungsgemäß
erzeugte Gas zu ersetzen.
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7. Es wird weiterhin möglich, Kohle, ölschiefer und gegebenenfalls
Torf in den Turbineneinrichtungen zu verbrennen, nach dem diese Materialien zuvor
vergast worden sind, so daß es möglich wird auf die Dampfkesseleinheiten zu verzichten,
die in herkömmlichen elektrischen Kraftwerken vorgesehen sind.
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Im folgenden sei eine kurze Kalkulation der Wirtschaftlichkeit des
erfindungsgemäßen Verfahrens angegeben: CO2 + C -> 2CO - 41000 kcal 2CO + °2-+
2CO2 + 135000 kcal 135000 - 41000 = 94000 kcal 94000 : 12 = 7833 kcal/kg Im Fall
von Kohle, die beispielsweise 50 Gew.-t C und 4,3 Gew.-% H2 enthält ergibt sich
pro kg Kohle 7,833 x 0,6 = 4700 kcal/kg, während Wasserstoff etwa 1200 kcal/kg Kohle
ergibt (H2 = 29000 kcal/kg Gas).
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Die zusammen mit dem Gas in den Dampfkesselbrenner oder die Brennkammer
der Turbine eingeführte Wärme beläuft sich insbesondere für Kohlenmonoxid bei 0,25
kcal/kg/°C für Kohlenmonoxid auf: 0,25 x 550 x 56 x 0,6 = 384 kcal/kg Kohle.
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Somit beträgt die Gesamtmenge der durch 1 kg
Kohle dem Dampfkesselbrenner oder der Brennkammer der Turbine zugeführte Wärme:
4700 + 1200+ 384 = 6234 kcal/kg Kohle.
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Theoretisch beträgt der Wärmeinhalt der oben angegebenen Kohle lediglich
5610 kcal/kg.
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Somit ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren die aus
der Kohle freisetzbare Energiemenge maximiert.
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Diese Berechnung berücksichtigt nicht a) die dem Reaktor mit dem Kohlendioxid
zugeführte Wärme (wobei die Temperatur des gasförmigen Kohlendioxids mehr als 2000C
nach dem Durchlaufen eines Vorwärmers oder mehr als 4000C ohne die Anwendung eines
Vorwärmers beträgt); b) Wärmeverluste, die sich durch ein übermäßig hohes Luftverhältnis
ergeben (diese Verluste sind bei der Anwendung des angegebenen Fließschemas stark
reduziert) etc.
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Der Wärmeinhalt des Kohlenmonoxids ohne serücksichtigung seiner Vorerhitzung
beträgt 3018 kcal/m3 oder 2417 kcal/kg.
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Somit liefern 12 kg Kohlenstoff 85,5 m Stickstoff und 44,8 m3 Kohlenmonoxid
und andere Gase, die über die Leitung 16 austreten.
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In den Fig. 2 und 3 sind mögliche Einrichtungen zur Zuführung des
festen Brennstoffs und zur Abführung der Schlacke angegeben, die den Kontakt des
Reaktors mit der Umgebung möglichst niedrig halten.
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Nach der in der Fig. 2 dargestellten Anordnung wird der feste Kohlenwasserstoffbrennstoff
über die Zuführungseinrichtung 8 auf eine langsam betriebene Steigfördereinrichtung
34 in den Reaktor 2 eingebracht. Die bei der Reaktion anfallende Abfallschlacke
wird auf dem Förderer 40 abgeschieden, während die kommerziell verwertbaren Produkte
Teer, Benzol etc. für eine technische Weiterverarbeitung in dem Strömungssammler
36 gesammelt werden.
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Bei der in der Fig. 3 dargestellten Einrichtung wird die auf dem Förderband
40 vorliegende Schlacke 38 über den Austrittsschlitz 42 des Reaktors ausgetragen,
welcher Austrittsschlitz von Kohlendioxidzuführungsleitungen 12 umgeben ist, um
die Lufteinführung in den Reaktor möglichst niedrig zu halten. Oberhalb des Schlackenaustrittsbereiches
ist eine Abgashaube 50 angeordnet, mit der über das Gebläse 18 die Abgase in den
Schornstein 28 abgeführt werden.
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Wie in der Fig. 4 dargestellt ist, kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch in einer Einrichtung, die eine Vielzahl von Gas-Feststoffreaktoren 102 umfaßt
durchgeführt werden, welche Einrichtung bespielsweise in der Nähe der Gewinnungsstädten
von Torf, ölschiefer oder Kohle liegt.
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Ebenso wie bei der unter Bezugnahme auf die Fig. 1 verdeutlichten
Ausführungsform sind die Reaktoren vorzugsweise wärmeisoliert, beispielsweise mit
Hilfe von feuerfesten Ziegeln, um Wärmeverluste zu verhindern und die Aufrechterhaltung
einer konstanten Temperatur in den Reaktoren zu erleichtern..Der feste, kohlenstoffhaltige
Brennstoff wird kontinuierlich mit Hilfe der Zuführungseinrichtungen 108 in die
Reaktoren eingeführt, die in
Abhängigkeit von dem verwendeten festen
Brennstoff mit Hilfe der Heizeinrichtungen 110 vorzugsweise bei einer konstanten
Temperatur zwischen 500 und 700"C gehalten werden. Alternativ ist es, wie bereits
angegeben, weiterhin möglich, die Wärme in den Reaktoren zu erzeugen und zu regulieren,
statt äußere Heizeinrichtungen 110 zu verwenden, indem man thermostatisch gesteuerte
Lufteinlaßventile 106 vorsieht, mit denen eine gesteuerte begrenzte Luftzufuhr in
die Reaktoren ermöglicht wird, was zur Folge hat, daß eine teilweise exotherme Verbrennung
der brennbaren Materialien in den Reaktoren erfolgt, die dazu ausreicht, die Temperatur
in dem gewünschten Bereich zu halten.
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Bei den gesteuerten Bedingungen in den Reaktoren werden neben Kohlenmonoxid
aus dem ölschiefer, dem Torf, der Kohle oder den Holzschnitzeln die brennbaren Gase
Wasserstoff und Methan sowie Wasserdampf freigesetzt. Teer, Schwefel, Benzol (C6H6)
und andere Abfallchemikalien fließen über die Leitung 136 nach unten aus dem Reaktor
ab und können in der nachstehend beschriebenen Weise weiterverarbeitet werden. Die
Schlacke 138 wird mit Hilfe der Förderer 140 (siehe Fig. 4) oder mit Hilfe anderer
Einrichtungen ausgetragen und kann für die Herstellung von Zement verwertet werden.
Wie bereits angegeben besitzen die gebildeten Gase niedrige spezifische Gewichte,
nämlich: CO = 1,25; H2 = 0,09; CH4 = 0,716; Wasserdampf = 0,805; so daß diese Gase
nach oben in den Leichtgassammler 114 strömen, aus dem sie über Gasfilter 101 und
Verdichter 103 in Reservegasbehälter 105 überführt werden, aus denen sie über eine
zwischengeschaltete Verdichterstation 107 den Versorgungsnetzen 109 der Verbraucher
zugeführt werden.
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In den Fig. 5 und 6 sind mögliche Einrichtungen zur Zuführung des
festen Brennstoffs und zum Austragen der Schlacke gezeigt, mit denen der Kontakt
des Reaktors mit der Umgebung möglichst niedrig gehalten werden kann.
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Bei der in der Fig. 5 dargestellten Einrichtung wird der feste Kohlenwasserstoffbrennstoff
über die Zuführungseinrichtung 108 auf eine langsam laufende Steigfördereinrichtung
134 in den Reaktor 102 eingeführt.
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Die bei der Reaktion anfallende Abfallschlacke wird schließlich auf
dem Förderband 140 abgeführt, während die kommerziell nutzbaren Abfallprodukte Teer,
Benzol etc. zur weiteren industriellen Verarbeitung in dem Strömungssammler 136
gesammelt werden.
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Beispielsweise werden der flüssige Teer und andere Abfälle in einem
gemeinsamen Behälter 111 (Fig. 4) zur Sammlung des Teers überführt, aus dem sie
mit Hilfe der Pumpen 115 über die Filter 113 und gegebenenfalls über Reservelagertanks
117 einer zwischengeschalteten Pumpstation 119 zugeführt werden, die den Teer oder
die daraus gewonnenen Produkte den Verbrauchern über das Versorgungsnetz 121 zuführt.
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Vorzugsweise ist der Reaktor in 2 Zonen A und B geteilt, wobei Teer,
Benzol etc. den Reaktor in der ersten Zone A verlassen, wonach das in die zweite
Zone B überführte Material auf eine höhere Temperatur (beispielsweise 600 bis 700"C
) erhitzt wird, als sie in der ersten Zone angewandt wird (500 bis 5500C).
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Um die angegebene Temperaturdifferenz zu erzeugen, ist es möglich
jede'Zone mit einer getrennten (nicht dargestellten) Heizeinrichtung oder mit getrennten
thermostatisch gesteuerten Lufteinlaßventilen 106 auszurüsten.
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Bei der in der Fig. 6 dargestellten Einrichtung wird die auf dem Förderband
140 liegende Schlacke 138 über den Austrittsschlitz 142 aus dem Reaktor abgeführt,
welcher Austrittsschlitz mit Abgashauben 150 versehen ist, die die Lufteinführung
in den Reaktor möglichst niedrig halten. Diese Abgashauben 150 sind mit Saugeinrichtungen,
wie einem Gebläse 118 versehen, mit dem die Abgase in den Schornstein 128 abgeführt
werden.
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Weiterhin können zusätzlich thermostatisch gesteuerte reversible Luftzuführungsventile
206 in dem Austrittsbereich angeordnet werden, wie es in der Fig. 6 dargestellt
ist, die nicht nur dazu dienen, die Luftzufuhr zu steuern, sondern die auch als
zusätzliche Luftabführungseinrichtungen dienen.
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Es ist festzuhalten, daß in den erfindungsgemäß angewandten Reaktoren
80 - 85 Gew.-% der Holzspäne, 65 - 70 Gew.-% des Torfs, 80 - 90 Gew.-% des ölschiefers
und 40 - 60 Gew.-% der Braunkohle in gasförmige Produkte umgewandelt werden können,
woraus sich ohne weiteres die erheblichen Vorteile der Erfindung ablesen lassen.
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