DE309550C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B11/00—Oxides or oxyacids of halogens; Salts thereof
- C01B11/16—Perchloric acid
- C01B11/18—Perchlorates
- C01B11/185—Ammonium perchlorate
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Description
KAISERLICHES PATENTAMT.
KLASSE 12*/:GRUPPE
Ä^himoniumperchlorat, das bei der Herstellung
von Sprengstoffen sowohl für militärische als auch für friedliche Zwecke ■ eine sehr umfangreiche
Verwendung gefunden hat, wird wohl heute ausschließlich nach der Methode
des Erfinders hergestellt, nach welcher Natriumperchlorat
mit Ammoniumsulfat umgesetzt wird (Schwedisches Patent 29193)..
Sucht man nun nach jener Methode das
Sucht man nun nach jener Methode das
ίο Ammoniumperchlorat mittels Kristallisation
aus der mit Ammoniumsulfat hergestellten Umsetzungsflüssigkeit zu scheiden, so fällt
allerdings bei der Abkühlung das Salz aus, aber bei eineF gewissen Temperatur kristallisiert
auch das entstandene Nebenprodukt, Natriumsulfat, und nimmt zehn Moleküle Kristallwasser
mit. Infolgedessen fällt eine neue Menge des Ammoniumperchlorates aus, die in das Natriumsulfat eingeschlossen wird. Es ist
also schwierig und noch dazu nur mit bedeutenden Unkosten durchführbar, das Ammoniumperchlorat
in dieser Weise von dem Nebenprodukt, dem Natriumsulfat, zu scheiden. Diese in den schon längst bekannten
Kristallisationsverhältnissen des Natriumsulfats begründete Erscheinung läßt sich schon von
vornherein voraussehen.
Der größte Teil des Ammoniumperchlorats kristallisiert schon vor Eintritt der Ausscheidung
des Natriümsulfats aus, und diese Ausscheidung beginnt bei Gegenwart des Ammoniumperchlorats
wegen Übersättigungserscheinungen erst bei etwa + 26° C; anstatt schon
bei +33° C. Es; begegnet daher keinen
Schwierigkeiten; bei der Umsetzung Ammoniumsulfat zu benutzen, wenn man nur darauf
achtgibt, die Mutterlauge bei einer etwas. höheren Temperatur als 26 ° C von dem äuskristallisierten
Ammoniumperchlorat zu scheiden. Um das in der Mutterlauge zurückgebliebene
Ammoniumperchlorat zu gewinnen, hat man die Lauge mittels Kochens konzentriert, wobei in der Wärme wasserfreies Na- triumsulfat
abfällt und ausscheidet, ehe noch die Mutterlauge sich wiederum abkühlt. Das
so gewonnene Ammoniumperchlorat.' enthält'
eine nur geringe Menge Natriumsulfat; da bekanntlich die Löslichkeit des wasserfreien Natriumsulfats
mit der fallenden Temperatur steigt. In der hier geschilderten Weise läßt sich das Ammoniumperchlorat quantitativ ausnutzen,
während zugleich 'das Natriumsulfat in wasserfreiem und von Ammoniak reinem Zustande gewonnen wird.
Wegen der Löslichkeitsverhältnisse kann man bei der praktischen Verwertung der Umsetzung
zwei Wege gehen. Entweder mischt man warme Ammoniumsulfat- und Natriumperchloratlösungen
— eine davon läßt sich jedoch auch durch das. entsprechende Salz in
fester Form ersetzen ■—, worauf^bei der Abkühlung Ammoniumperchlorat auskristallisiert.
Oder man arbeitet mit kalten Lösungen, von denen eine ebenfalls durch festes Salz ersetzt
werden kann. Dabei steigt wegen der bei der Umsetzung erzeugten Wärme die Temperatur
auf 35 bis 400C, und der größte Teil
des Salzes fällt bei der Mischung direkt aus.
Die Temperatur darf dann bis in die Nähe von 26° C fallen, und das Ammoniumperchlorat
trennt sich von der Mutterlauge, ehe noch das Natriumsulfat mit zehn Molekülen Kristallwasser
auszukristallisieren beginnt. In beiden Fällen erhält man eine Mutterlauge, die sich
■·. , durch Einkochen weiter bearbeiten läßt.
Indessen stößt man bei der Handhabung
f dieser Methode auf unerwartete Schwierig-
y keiten, besonders beim Einkochen der Mutterlauge. So ist das Perchlorat beim Kochen
nicht völlig beständig, sondern gibt etwas Ammoniak ab, während die dabei freigewordene
Überchlorsäure die Wände des Kochgefäßes stark angreift, sofern es aus Metall besteht.
Fast alle Metalle bilden dabei leichtlösliche Perchlorate, welche die Lösung verunreinigen
und häufig schwer zu entfernen sind. Die Folge ist das schnelle Abnutzen des Apparates
und ein unreines Produkt. Was aber in praktischer Hinsicht eine noch größere Rolle spielt,
das sind die großen durch die Löslichkeitsverhältnisse des Natriumsulfats verursachten
Schwierigkeiten beim Kochen selbst. Bei stei-
. gender Temperatur nimmt ja die Löslichkeit des Salzes ab. In einem Verdunstungsapparat
wird nun die Flüssigkeit an der Berührungsfläche des Wärmekörpers stärker als an anderen
Stellen erhitzt. Gerade hier ist demnach . die Löslichkeit des Natriumsulfats am
geringsten, weshalb es sich an der Fläche des Wärmekörpers in wasserfreier Form als harte
Kruste absetzt. Da nun gerade dieses wasserfreie Salz die Wärme sehr schlecht leitet,
' nimmt die Wärmeübertragung sehr wesentlich ab. Diese Erscheinung tritt nun bei ammoniumperchlorathaltigen
Natriumsulfatlösungen in noch höherem Grade hervor. Will man daher z. B. in einem gewöhnlichen offenen Gefäße
eine Natriumsulfat-Ammoniumperchloratlösung mittels eines Dampfschlauches zum Verdunsten
bringen, so nimmt das anfangs recht lebhafte Kochen bald ab, so daß nach einiger
Zeit die Verdunstung nur sehr langsam von statten geht. Dies ist ein sehr bedeutender
Übelstand bei der Herstellung in großen Massen, da es den Verbrauch des teuren Heizmaterials
steigert und einen kostspieligen und umfangreichen, Verdunstungsapparat erheischt.
Die hier vorliegende Erfindung bezweckt nun ein Verfahren zur Beseitigung dieser Übelstände.
Untersucht man die Eigenschaften der bei der Ammoniumperchloratherstellung
gewonnenen Natriumsulfat-Ammoniumperchloratlösung näher, so findet man die überraschende Tatsache, daß sich die Löslichkeits-
Verhältnisse bei Temperaturen unter 100 ° C günstiger stellen. Es fällt z. B. bei 800C
wesentlich weniger Natriumsulfat aus als bei iio° C. Dabei fällt das Salz bei Temperaturen
unter ioo° C als körnige, kristallinische Masse aus, die sich leicht ablöst und abfällt,
zumal wenn man zugleich die Flüssigkeit in Bewegung hält. Bei 110° C bildet sich dagegen,
wie erwähnt, eine harte, glatte Kruste. Außerdem hat es sich gezeigt, daß das Perchlorat
bei Temperaturen unter 100° C, praktisch
genommen, nicht zerfällt, weshalb Salzverlust, Apparatabnutzung und Unreinheit der
Produkte ausbleiben. Zur Verhütung der oben erwähnten Übelstände, welche einen regelrechten
Betrieb fast unmöglich machen, findet daher nach dieser Erfindung das Eindunsten bei
Temperaturen unter ioo° C statt, wobei gewöhnlich mit Vakuum arbeitende Apparate
zu benutzen sind; doch sind auch andere Methoden denkbar.· In diesem Falle lassen sich
erstaunlicherweise sogar Verdunstungsapparate z. B. aus Eisen benutzen, während bei höheren
Temperaturen nicht einmal Blei auf die D auer beständig
ist. In der Praxis ist es nun zweckmäßig, die Verdunstung der Flüssigkeit bei etwa 60° C
beginnen zu lassen, und mit zunehmender Konzentration des Ammoniumperchlorats die
Temperatur der Flüssigkeit zu steigern, so daß das Auszapfen ζ. B. bei etwa 80 bis 850 C
erfolgen kann, und zwar alles zu dem Zweck, die Verdunstung möglichst wirtschaftlich zu
betreiben, damit sich soviel Natriumsulfat wie möglich in wasserfreier Form in einer einzigen
Operation ausscheide, und zugleich die Ammoniumperchloratlösung
die größtmögliche Stärke gewinne. Der bei Vakuümein-dunsten
erzeugte starke Kreislauf der Flüssigkeit trägt ebenfalls zur Verhütung der Krustenbildung
bei. Arbeitet man hiernach, dann geht der ganze Verdunstungsprozeß glatt und ohne
Schwierigkeit vonstatten.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Ammoniumperchlorat durch Umsetzung von Ammoniumsulfat und Natriumperchlorat, dadurch gekennzeichnet, daß die hierbei gewonnenen Mutterlaugen bei Temperaturen unter 1000C, zweckmäßig bei 80 bis 85° C, eingedunstet werden. . .' .
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=562697
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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