[go: up one dir, main page]

DE309145C - - Google Patents

Info

Publication number
DE309145C
DE309145C DENDAT309145D DE309145DA DE309145C DE 309145 C DE309145 C DE 309145C DE NDAT309145 D DENDAT309145 D DE NDAT309145D DE 309145D A DE309145D A DE 309145DA DE 309145 C DE309145 C DE 309145C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fat
laurel
known manner
hardening
edible
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT309145D
Other languages
English (en)
Publication of DE309145C publication Critical patent/DE309145C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B3/00Refining fats or fatty oils

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)
  • Edible Oils And Fats (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 11. MAI 1921
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 53 h GRUPPE
Dr. Karl Paal in Leipzig.
Das in den Lorbeeren, den Früchten des im ganzen Mittelmeergebiet, insbesondere in Kleinasien, wachsenden Lorbeerbaums (Laurus nobilis) zu ungefähr 25 Prozent enthaltene Fett, fand bisher nur beschränkte Anwendung zu pharmazeutischen Zwecken. Als Nahrungsmittel ist es wegen seines Gehalts an ätherischem öl und wegen seines höchst bitteren Geschmacks völlig unbrauchbar. Der Träger dieses bitteren Geschmacks und seine Eigenschaften waren bisher völlig unbekannt. Er findet sich in der chemischen Literatur nirgends erwähnt (vgl. darüber Matthes und Sander: Über das Lorbeerfett, insbesondere über die um^erseifbaren Bestandteile desselben; Archiv der Pharmazie, Bd. 246, S. 165 [1908]).
In dem Werke von Carl Schaedler: Chemische Technologie der Fette und öle, Bd. I, S. 610 (I. Aufl. 1883) ist angegeben, daß Alkohol dem Lorbeerfett nur das ätherische öl und den grünen Farbstoff entzieht. Dieses ätherische öl ist jedoch nicht identisch mit dem nicht flüchtigen Bitterstoff. Von sonstigen Bestandteilen des Lorbeerfetts wird neben den das eigentliche Fett zusammensetzenden Glyzeriden nur ein Harz erwähnt, das jedoch nicht unter die mit Alkohol extrahierbaren Bestandteile fällt. Die Zusammensetzung dieses in dem Schaedler sehen Werke angeführten, zu den unverseifbaren Bestandteilen gehörenden Harzes, dessen Menge ungefähr 1 Prozent vom Lorbeerfett beträgt, wurde von Matthes und S a n der (1. c.) erforscht. Es besteht aus Melissylalkohol, Lauran C20 H43 und einem öligen Körper von sehr hoher Jodzahl. Von der Existenz eines Bitterstoffs als Bestandteil des Lorbeerfetts ist jedoch auch in dieser Abhandlung, wie schon erwähnt, nirgends die Rede.
Es wurde nun gefunden, daß sich durch folgendes einfaches Verfahren, welches sich auf die bisher unbekannte Löslichkeit des bisher ebenfalls nicht bekannten Bitterstoffs in Methyl- und Äthylalkohol gründet, aus dem für Mensch und Tier ungenießbaren Lorbeerfett ein wohlschmeckendes Speisefett herstellen läßt, das, wie monatelange Versuche am Menschen gezeigt haben, völlig unschädlich und gut assimilierbar ist, und das in seiner Zusammensetzung durch seinen Ge-; halt an Trilaurin und Trimyristin sowohl dem Kokos- und Palmfett, als auch dem Butterfett nahe steht, diesen aber durch seinen höheren Gehalt an Glyzeriden hochmolekularer, ungesättigter Fettsäuren (höhere Jodzahl, Triolein, s. Lewkowitsch: Chemische Technologie der öle, Fette und Wachsarten, ILBd., S. 271 [1905]) überlegen ist.
Das Verfahren zur Überführung des Lorbeerfetts in Speisefett gestaltet sich wie folgt:
Das rohe Lorbeerfett wird zuerst in bekannter Weise einer Reinigung im Wasserdampfstrom unterworfen, wodurch das ätherische Öl bis auf Spuren verflüchtigt und amorphe Produkte aus poktinartigen Substanzen und etwas Pflanzeneiweiß bestehend, abgeschieden werden, von denen man das Fett dann mechanisch trennt. Dem so erhaltenen
Fett wird nun entweder unmittelbar oder nach vorhergehender Entfernung des das Produkt tiefgrün färbenden Chlorophylls; die durch Bäiäridiung mit Bleich- und Entfärbungsmittesln,; geschieht, fjer Bitterstoff durch kontinuierliche Extraktion mit Spiritus oder Methylalkohol im geschlossenen Apparat entzogen, so daß ein Verlust an den wertvollen Extraktionsmitteln vermieden wird. Der
ίο Bitterstoff ist in den beiden Alkoholen, erheblich leichter löslich; wie die das Fett zusammensetzenden Glyzeride, doch soll die Temperatur des Fettes während der Extraktion 500 nicht überschreiten, da sonst mit dem Bitterstoff auch größere Fettmengen in den Extrakt übergehen. Dem Chlorophyll enthaltenden Fett wird durch die Extraktion auch ein Teil dieses Farbstoffs sowie die besonders in minderwertigen Lorbeer fetten in nicht unbeträchthcher Menge vorhandenen freien Fettsäuren entzogen, die in den Alkoholen weit leichter löslich sind wie ihre Glyzeride.
Die Extraktion des -Bitterstoffs geschieht am besten in der Weise, daß man siedenden 80prozentigen Spiritus (absol. Alkohol ist teurer und löst zugleich mehr Fett) oder Methylalkohol, der' noch etwas besser wirkt,
■■■. von unten in Dampf form in das durch eine Kühlschlange auf etwa 40 bis 500 gehaltene Fett einleitet. Der Dampf kondensiert sich im Fett, extrahiert, sammelt sich über dem Fett als Flüssigkeit, die wieder kontinuierlich in das Siedegefäß zurückfließt, so daß kein Verlust des Extraktionsmittels stattfindet.
Durch den Extraktionsprozeß wird die Jodzahl, die beim mit Wasserdampf gereinigten Fett zwischen 65 bis 75 liegt, nur wenig herabgesetzt. Das in der vorstehend angegebenen Weise entbitterte Lorbeerfett stellt nach vorhergehender Entfärbung eine fast weiße, bei Zimmertemperatur weiche, kristallinische, salbenartige Masse dar, die sich bei hoher Sommertemperatur fast ganz verflüssigt. Das nicht vorher entfärbte, grüne Fett besitzt dieselbe Konsistenz. Sowohl das entfärbte, als das noch Chlorophyll enthaltende entbitterte Fett, zeigen den gleichen angenehmen, milden, nur ganz schwach an Lorbeer erinnernden Geschmack und sind daher beide; als Speisefett, abgesehen von der bei diesen ungewohnten grünen Farbe des nicht entfärbten Lorbeerfettes, in gleichem Maße ■verwendbar.
Der geringe Konsistenzgrad des entbitterten Lorbeerfettes läßt es für seine Verwendung als Speisefett zweckmäßig erscheinen, das. Fett einer schwachen Härtung bis ungefähr zur Jodzahl 40 zu unterwerfen, wodurch auch seine Haltbarkeit erhöht wird. Das entbitterte, aber nicht entfärbte Chlorophyll enthaltende Lorbeerfett wird vor der Härtung in bekannter Weise mit Bleichoder Entfärbungsmitteln behandelt oder auch mit 65prozentiger Schwefelsäure (65 Vol. H2SO4, 35VoLH2O) bei gelinder Wärme digeriert und nach dem Waschen mit warmem Wasser mit Alkali ■ völlig entsäuert. Durch den Härtungsprozeß nimmt das Fett infolge seines" Gehalts an einer minimalen Menge noch anhaftenden ätherischen Öls einen eigenartigen Geruch und Geschmack an, der durch Erhitzen des gehärteten Fettes auf 130° jedoch vollständig entfernt werden kann.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch. ,
    Verfahren zur Darstellung eines Speisefetts aus Lorbeerfett, darin bestehend, daß man das Lorbeerfett in bekannter Weise mit Wasserdampf behandelt, nach vorher- gehender oder nachfolgender Entfärbung mittels siedendem Spiritus oder Methylalkohol das durch Kühlung auf einer . Temperatur von 40 bis 500 gehaltene Fett entbittert, das so gewonnene schön als Speisefett verwendbare Produkt zur Erhöhung seiner Konsistenz und Haltbarkeit ebenfalls in bekannter Weise einer schwachen Härtung unterwirft und hierauf das Fett zur Entfernung'von gewissen durch den Härtungsprozeß entstandenen den Gebrauch und Geschmack beeinträchtigenden, flüchtigen Stoffen auf 1300 erhitzt. ■■■ ■ '
DENDAT309145D Active DE309145C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE309145C true DE309145C (de)

Family

ID=562335

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT309145D Active DE309145C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE309145C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE4219360A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Lipiden mit einem hohen Anteil von langkettig-hochungesättigten Fettsäuren
DE3643615C2 (de)
DE2910008A1 (de) Ueberzugsmasse fuer lebensmittel, verfahren zu deren herstellung und verwendung
DE309145C (de)
DE69105988T2 (de) Extrahiere von cholesterin aus eigelb.
DE3643848C2 (de)
Budinčević et al. Antioxidant activity of Oenothera biennis L.
DE19729143C2 (de) Kräuterpflegesalbe
DE60114708T2 (de) Ursolsäure und Oleanolsäure enthaltende Mischungen
DE69317172T2 (de) Verfahren zur Erzeugung von Nahrungsmitteln auf Basis von mit Docosahexaensäure angereichertem Fischfleisch
AT390374B (de) Verfahren zum pasteurisieren von plasmaprotein und plasmaproteinfraktionen
DE2154526C3 (de) Haarbehandlungsmittel und Verfahren zu dessen Herstellung
EP0621754B1 (de) Verfahren zur herstellung eines diätetischen, cholesterinreduzierten vollei- oder eigelbproduktes, sowie deren weiterverarbeitung zu nahrungsmitteln
DE706402C (de) Verfahren zur Veredelung von Sojabohnen
DE661545C (de) Verfahren zur Herstellung von Pflanzenphosphatidpraeparaten
DE3886515T2 (de) Verfahren zum Trennen von Öl und Fett.
DE290304C (de)
EP1917863A1 (de) Fettes Öl aus Perillasamen mit verbesserten Eigenschaften
DE337331C (de) Verfahren zur Herstellung eines Arzneioeles aus den Fruechten der Palmyrapalme (Borassus flabelliformis)
DE410650C (de) Verfahren zur Herstellung eines hochwertigen wohlschmeckenden Speisefettes
DE560146C (de) Verfahren zur Herstellung vitaminreicher, lecithin- und sterinhaltiger Extrakte aus vitamin-, lecithin- und sterinhaltigen OElen, Fetten usw
DE814314C (de) Verfahren zum Herstellen dauerhafter Praeparate mit hohem Gehalt an physiologisch wirksamen Vitaminen und Provitaminen
AT138874B (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphatiderzeugnissen.
DE487335C (de) Verfahren zum Reinigen von Lecithin und anderen Phosphatiden sowie solche enthaltenden Stoffen
DE128729C (de)