DE306503C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Vorschubmechanismus, der gewünschtenfalls ein
Kräuseln des Werkstückes während dessen Vorbewegung zu der Stichbildevorrichtung
ausführen kann,- und ist für Nähmaschinen von verschiedener Bauart und im besonderen
für solche mit einem zylindrischen Tragarm für das Arbeitsstück geeignet, bei denen die
Vorschubrichtung in der Längsrichtung des
ίο Tragarmes erfolgt. t
Bei der vorzugsweise zur Anwendung kommenden Ausführungsform der Erfindung besteht
der dine Viereckbewegung' ausführende
Vorschubmechanismus aus dem üblichen Stoffschieber, mit welchem ein Abstreifer zusammenwirkt.
Hierbei kommt eine Einrichtung zur Anwendung, um den Abstreifer über die
gezahnte wirksame Fläche des Stoffschiebers während eines Teiles seiner Vorschubbewegung
ao zu heben und ihn darauf zu senken, so daß der Stoffschieber das Werkstück nach einer
vorhergehenden Kräuselwirkung um Stichlänge vorschiebt.
Nach der vorliegenden Erfindung ist das Werkstück gegenüber der Wirkung des Stoffschiebers keinem anderen Zuge unterworfen
als dem, der gewöhnlich von dem Drückerfuß . ausgeübt wird, und es wird zuerst ein Teil
und alsdann das ganze Material unmittelbar über dem Stoffschieber der Wirkung des letzteren ausgesetzt.
Der in der folgenden Beschreibung vorhandene Ausdruck »Abstreifer« bezeichnet ein
Glied oder eine Einrichtung, welche das Werkstück außer Eingriff mit dem Stoffschieber
halten kann, während dieser seine vorschiebenden Bewegungen ausführt.
Die Abstreifvorrichtung wird zweckmäßig in ihrer Wirkungsdauer und in größerem oder
geringerem Maße in ihrer Wirkungsweite bei jedem Vorschübe durch eine Einrichtung gesteuert,
welche mit einem Kniehebel oder einem Fußtritt unterhalb der Arbeitsbank
verbunden ist, ,so daß die Maschine Stiche längs und quer zu den Leisten gestrickter
Waren ohne Verzerrung ausführen kann.
Bei Verwendung eines einzelnen Stoff Schiebers zur Erzeugung aufeinanderfolgender kräuselnder
und vorschiebender Bewegungen des Arbeitsstückes verursachen Änderungen in der Wirkungsdauer bei einer gegebenen Vorschubbewegung
des Stoff Schiebers infolge Verkürzung oder Verlängerung der Bewegungen' des
Werkstückes durch den verschiedenen Grad der Aufkräuselung entsprechende Veränderungen
in den Stichlängen. Bei der vorzugsweise zur Anwendung kommenden Ausführungsform
der, Erfindung ist eine Reguliervorrichtung für den Stoffschieber mit der Abstreifvorrichtung
verbunden, so daß das In-I oder Außerwirkungsetzen des Abstreifers oder eine Veränderung
seiner Wirkung mit Bezug, auf den Vorschubmechanismus eine entsprechende und
proportionale Veränderung des Vorschubes von Seiten des Stoffschiebers zur Folge hat, und
somit eine im wesentlichen gleichförmige Vorbewegung des Werkstückes nach der Stichbildevorrichtung erzielt wird, ohne Rücksicht
auf den Grad der Aufkräuselung, in welcher das Werkstück den Stichbildevorrichtungen
durch den Vorschubmechanismus geliefert wird. In den Zeichnungen ist der Erfindungsge-,
genstand in den Fig. ι bis 9 in einer Ausführungsform
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt,
Fig. ι einen Längsschnitt, und
Fig. 2 eine Draufsicht auf den unteren Teil einer Doppelkettenstichnähmaschine mit zylindrischem
Tragarm. . . .
Fig. 3 ist eine schaubildliche Darstellung des Vorschub- und Abstreifmechanismus mit
den Antriebs- und Einstellgliedern.
Fig. 3 a stellt in schaubildlicher Ansicht eine Einzelheit dar, und
Fig. 4 zeigt in der Vorderansicht, teilweise im Schnitt, den Drückerfuß, den Stoffschieber
und den Abstreifer.
Fig. 5 zeigt in schaubildlicher Ansicht, teilweise im Schnitt, die Wirkung des Stoffschiebers . und Abstreifers auf ein zwischen letzterem
und dem zweiteiligen . Drückerfuß angeordnetes Werkstück.
' Fig. 6 stellt in schaubildlicher Ansicht das vordere Ende des zylindrischen Tragarmes
und einen Teil der Abstreifvorrichtung dar. ■ Fig. 7 und 8 zeigen in der End- und Seitenansicht
einen Teil der Einstellvorrichtung für den Abstreifer, und
Fig. 9 zeigt in schaubildlicher Ansicht den Stoffschieber und seinen Träger mit einem
Gliede der Antriebsvorrichtung für den Abstreifer.
Der Maschinenrahmen besteht im wesentlichen aus dem hohlen Fuß 1, von dem sich
der Ständer 2 und der zylindrische Tragarm 3
.':■;. erstreckt, der ' unter dem Maschinenärm 4
liegt. Der Fuß besitzt ein Lager 5 mit einer Büchse 6, in welcher das hintere Ende der
Hauptantriebswelle 7 gelagert ist. Letztere ruht, in einem Lagergliede 8 an dem hinteren
Ende, des Tragarmes 3 und besitzt einen verjüngten Teil 9, der in einer Lagerbüchse 10
zwischen den Enden des Tragarmes 3 gelagert ist. In dem Maschinenarm ist die Nadelantriebswelle
Ii gelagert, deren vorderes Ende einen Kurbelarm 12 trägt, der- durch einen
Lenker 13 mit einem Bunde 14 auf der die
Nadeln 16 tragenden Nadelstange 15 verbunden
ist. Die Nadelantriebswelle 11 hat an ihrem hinteren Ende den seitlichen Kurbelarm
17, der mittels eines Lenkers 18 mit der Antriebskurbel 19 auf der Hauptwelle 7 in
Verbindung steht.
Die Nadelantriebswelle besitzt außerdem an
ihrem hinteren Ende einen seitlichen Kurbelarm 20, mittels dessen durch einen Lenker 21
und geeignete Verbindungsglieder der Greiferantriebswelle 22 Schw.ingbewegungen übertragen
werden^ welche innerhalb des Tragarmes 3 und über der Hauptantriebswelle 7 gelagert
ist und den Greiferträger 23 mit dem Greifer 24 trägt, der seinerseits zur Herstellung der
Stiche mit den Nadeln 16 zusammenarbeitet. Der Greiferträger 23 ist mit einem Zapfen 25
eines nach vorn reichenden Armes 26 an einer Stange 27 verbunden, die exzentrisch zur
Hauptantriebswelle 7 gelagert ist und mittels einer' Stange 29 mit einer Kurbelscheibe 28
auf der Haupt antriebswelle 7 verbunden ist.
An der Vorderseite des auf der Hauptantriebswelle befestigten Kegelrades 30 sitzt das
Vorschubexzenter 31, das von dem Bügel 32 eines Lenkers 33 umfaßt wird, dessen anderes
Ende einen Bügel34 trägt, der seinerseits den Zapfen 35 des nach hinten reichenden Armes
einer Schwinghülse 37 umfaßt. Letztere ist mittels des Schraubzapfens 38 an dem Lagerauge
39 gelagert, welches von der Seitenwand des Fußes 1 hervorragt. Die Schwinghülse 37
besitzt einen seitlichen Arm 40 mit einem verjüngten äußeren Teile 41 (s. Fig. 3 a), so
daß eine abgesetzte Schulter 42 entsteht. Die auf dem Teile 41 des Armes 40 verschiebbare
Kugel 43 wird von einem Bügel 44 an dem hinteren Ende des Vorschubstangenteiles 45
umfaßt, in dessen gegabeltem anderen Ende mittels eines Schraubzapfens 46 eine Zunge 47
an dem hinteren Ende des Vorschubstangenhauptteiles schwingbar befestigt ist, der an
seinem vorderen Ende einen verjüngten Teil 49 aufweist, der den Stoffschieberträger 50 trägt.
Dieser Träger besitzt auf seiner Oberseite eine Ausnehmung 51, in der mittels einer Schraube
52, die durch einen' Schlitz 53 hindurchgeht, der Schaft 54 des Stoffschiebers einstellbar
befestigt ist.
Der Stoffschieber besteht bei der dargestellten Ausführungsform aus den beiden äußereri
Gliedern 55 und dem kürzeren Mittelteil 56 (s. Fig. 3 und 9). Die wirksamen Flächen
der Stoffschieberteile sind mit den üblichen Verzahnungen versehen, wobei diejenigen der
äußeren Glieder 55 durch die Lücken 57 zur Herstellung von voreinander liegenden und
. getrennten Vorschubteüen 58, 59. unterbrochen
sind. Eine seitliche'Bewegung des Stoffschiebers ist dadurch verhindert, daß der Träger
50 passend an den Seitenwänden eines längsver^fenden
'Führungskanals 60 in dem vorderen Lagergliede des Tragarmes 3 ruht (Fig. 6).
An dem verjüngten Teile 49 der VorschüD-stange 48 sitzt schwingbar ein Tragklotz 61
mit seitlichen Lagerbüchsen 62, in welche die Drehzapfen^ 63 eintreten, die durch die gegen-.
überliegenden Teile eines Bügels 64 hindurchgehen, welcher den Tragklotz 61 umfaßt und
an seinem unteren Ende die Hubstange 65 trägt, die an ihrem unteren Ende mit einer
Hülse 66 versehen ist, welche das Hubexzenter 67 auf dem verjüngten Teile der Haupt-
antriebswelle umfaßt. Die Hin- und Herbewegung
der Vorschubstange behufs Erzielung einer Vorbewegung des Werkstückes auf dem Tragarm der Maschine nach dem Fuße ι hin
wird durch die .beschriebenen Verbindungsglieder
zusammen mit dem Vorschubexzenter 31 herbeigeführt, während die Auf- und Abbe wegungen des Stoffschiebers durch das Hubexzenter
67 und durch Vermittlung der Hubstange 65 und des Tragklotzes 61 verursacht
werden.
Der Tragarm 3 besitzt an seinem oberen Teile hinter dem Stoffschieber querverlaufende
Nuten behufs Herstellung von Sitzflächen, in denen mittels Befestigungsschrauben
68 die beiden Enden einer bogenförmigen Querstange 69 befestigt sind, welche die nach
vorn reichenden Ansätze 70 trägt, an denen mittels eines Schraubzäpfens 71 die hinteren
Enden der parallelen Arme 72 schwingbar angebracht sind, die ihrerseits durch eine Querplatte 73 verbunden und an ihren vorderen
Enden mit den nach oben ragenden Abstreife blättern 74 versehen sind, welche nahe den
Innenkanten der Stoffschieberglieder 55 und zwischen letzteren und dem Stoffschiebermittel-'
teile 56 liegen. Die Abstreifblätter 74 führen
unterschiedliche Auf- und Abbewegungen zu denen des Stoffschiebers durch die öffnungen
75 der Stichplatte 76 aus, die durch die üblichen Befestigungsschrauben 77 auf dem Tragarm 3 befestigt und mit den Stichlöchern 78
und der dazwischenliegenden, das Werkstück tragenden Zunge 79 versehen ist (s. Fig. 2).
Auf dem Boden des Führungskanals 60 des Tragarmes 3 ist die Abstreiferanhubplatte 80
in Berührung mit seinen Seitenwänden verschiebbar gelagert. Die Platte 80 besitzt die
Träger 81, die an ihren oberen Enden nach hinten reichende Ansätze 82 aufweisen, deren
obere Kanten abgerundet oder an ihren hinteren Enden abgeschrägt sind. Die unteren
Kanten der Ansätze 82 können mit der Oberseite des Stoffschieberträgers 50 auf gegenüberliegenden
Seiten des Schaftes 54 in der Anfangslage des· Stoffschiebers vor seiner längsverlaufenden Vorschubbewegung in Eingriff
treten, jedoch hiervon beim Vorwärtsgang des Stoffschieberträgers außer Eingriff gebracht
werden. Die oberen Kanten dieser Ansätze 82 liegen unterhalb der einwärts gerichteten Lappen
72' ' der Abstreiferarme 72 und dienen letzteren als Träger, so daß den Abstreiferblättern
74 die der Platte 80 durch den Stoffschieberträger erteilten Hebebewegungen übertragen
werden.
Die Platte 80 besitzt an der einen Seite
. ein nach unten reichendes Auge 80', welches
an einem Schraubzapfen 83 sitzt. Letzterer geht durch das durchlochte vordere Ende
einer Lenkstange 84 hindurch, deren anderes Ende mittels eines Schraubzapfens 85 mit
einem Kurbelarm 86 einer Schwinghülse 87 verbunden ist. Diese Schwinghülse ist auf
einem Schraubzapfen 88 gelagert, der in einem Lagerarme 89 sitzt, dessen Fuß mittels Schrauben
90 an denv Maschinenrahmen festgelegt
ist (s. Fig. 2 und 3). Die Hülse ßy besitzt
einen seitlichen Arm 91, an weichem eine
Stange oder eine Schnur 92 angreift, die nach unten führt und vorzugsweise mit einem Fußtritt
oder einem Kniehebel verbunden ist, mittels dessen die Anhubplatte 80 in der
Längsrichtung gegen die Wirkung einer Feder
93 verschoben werden kann (s. Fig", 7 und 8). Das eine Ende 93' der die Hülse:87 umgebenden
Feder ist an dem Arme 91 festgelegt, während sich das andere Ende 93" gegen die
Innenwand des Fußes 1 abstützt.
Das hintere Ende des vorderen Lagergliedes
3' des Tragarmes 3 dient als Anschlag, gegen den sich das Auge 80' in der vorderen
oder unwirksamen Lage der Anhubplatte 80 unter der Wirkung der Feder 93 stützt. Zur
Bestimmung der äußeren hinteren oder wirksamen Stellung der Anhubplatte ist'die Hülse
87 mit einem) seitlichen Ansatz 94 versehen
(s. die Fig. 3, 7 und 8), der mit der Spitze einer Anschlagschraube 95 in Berührung tritt..
Die Schraube 95 ist in einen geschlitzten Arm 96 eingeschraubt; dessen Fuß 97 mittels
Schrauben 98 an dem Fuße 1 der Maschine befestigt ist. Durch Drehung der Anschlagschraube 95 kann die Schwingungsgröße der
Hülse 87 eingestellt und somit die Lage der
Anhubplatte mit Bezug auf ! die Bewegungsweite
des Stoffschieberträgers bestimmt werden. . - . .'■ ■■.;■■ ■■■:. ■ ■■
Wenn die beschriebenen Teile sich in den in Fig. ι und 2 dargestellten Stellungen be- 10b
finden, ist die Anhubplatte · in ihrer vorderen oder unwirksamen Lage, wobei die Ansätze 82
außerhalb des Bewegungsbereichs des vorderen Endes des Trägers 50 liegen. Wenn jedoch
die Fußtrittsstange 92 durch den Arbeiter
herabgezogen wird, Um die Anhubplatte nach hinten zu verschieben, werden die-Ansätze 82
nach einer Stellung geführt; wo sie mit dem Träger 50 bei seiner ersten anhebenden
Bewegung in Eingriff kommen. Hierdurch werden die Ansätze 82 in Berührung mit
den Lappen 72' gebracht, so daß die Abstreifblätter
74 mit ihren oberen Eanten etwas über die angrenzenden gezahnten
Flächen der Vorschubglieder, 56, 59 hervorragen; Die Abstreifer 74a verbleiben während
der anfänglichen Vofschubwirkung in dieser angehobenen Lage, bis das vordere
Ende des Trägers 50 die Ansätze 82 freigibt, worauf die Anhubplatte und somit die Abstreif
blätter infolge der Wirkung ihres Eigengewichts herabfallen, welche noch durch eine
Flachfeder 99 unterstützt wird. Das eine Ende dieser Feder ruht auf der Querplatte 73
auf, während das andere Ende mittels einer Schraube ioo an der Unterseite des Deckels 3"
des Tragarmes 3 befestigt ist.
Die Hülse 87 ist mit einem nach hinten und aufwärts gekrümmten Arm 101 versehen,
■ der ,gewöhnlich an der Vorderseite eines Armes
102 eines Winkelhebels aufruht, der einen zweiten nach hinten reichenden Arm 103 besitzt.
Das gegabelte Ende 104 des Armes 103 umfaßt den verjüngten Teil 41 des Schwingarmes
40 zwischen der* Schulter 42 und dem Bügel 44 der Vorschübstange 45, welche gegen
dieses gabelförmige Ende durch eine Feder 105 gedrückt wird, die sich zwischen dem Bügel
und dem Kopfe einer Schraube 106 befindet,, die in das Ende des Stangenteiles 41 eingeschraubt
ist. Der Schwinghebel 102, 103 ist auf einem Zapfen 107 und zwischen den Ansätzen
108 eines Lagerstückes 109 gelagert, das durch Schrauben 110 an der Innenwand
des Fußes 1 festgelegt ist.
Das Vorschubexzenter 31 besitzt zweckmäßig die üblichen Einstelleinrichtungen zur
Bestimmung des normalen Stoffschieberhubes, wenn die Kugelgelenkverbindung 43,44 der
Vorschubstange sich infolge der Wirkung der Feder 105 in ihrer normalen Lage dicht an
dem Lagerzapfen 38 der Schwinghülse 36, 40 befindet, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist; in
dieser . Stellung ist der Abstreifer 72, 73, 74 unwirksam. Wenn die Fußtrittsverbindung 92
nach unten gezogen wird, um die Anhubplatte in wirksame Stellung zu dem Stoffschieberträger
zu bringen, so daß der Abstreifer zur Wirkung gelängt, verursacht eine
Drehung der Hülse 87 eine Verschiebung des Armes 103 nach innen mit der Wirkung, daß
die Vorschubstangenverbindung weiter von dem Lagerzapfen der Schwinghülse 36, 40 entfernt
wird} Hierdurch wird die Länge des Vorschubhubes behufs Ausgleichung des bei
der ~ anfänglichen Vorschubbewegung des Stoff-Schiebers
auftretenden toten Ganges vergrößert, während der Abstreifer wirksam ist und das
Werkstück durch Ineingrifftreten mit den Vorschubgliedern
58 in die Lücke 57 gedrängt wird.
In dem Maschinenarmkopf ist die übliche Drückerstange in gelagert, deren Bund 112
mit einem seitlichen Ansatz 113 versehen ist, der gewöhnlich durch das vordere Ende der
Flachfeder 114 abwärts gedrückt wird. Das andere Ende der Feder ist an einem Ansatz
115 des Ständers"2 festgelegt, und ihr gebogener
Mittelteil stützt sich gegen den Kopf einer Schraube 116, die in" den Maschinenarm
4 eingeschraubt ist. An dem verjüngten unteren'Ende der Drückerstange in ist mittels
einer Schraube 117 der Schaft 118 des
Drückerfußes 119 befestigt, der einen starren vorderen Teil 120 besitzt, der seinerseits mit
dem Schaft durch die seitlichen Lappen 121 verbunden ist. . .,
Der Hauptteil 119 des Drückerfußes besitzt
an seiner Unterfläche eine querverlaufende Aussparung, in welcher die nachgiebige Platte
122 durch einen Schraubzapfen 123 gehalten wird, welcher in dem Teile 119 gelagert ist.
Dieser Teil 119 besitzt eine Bohrung für eine Druckfeder 124, die zwischen ihrem Boden
und der Platte 122 angeordnet ist und letztere in ihrer unteren Stellung und den Kopf
der Schraube 123 auf der Oberseite des Drükkerfußteiles 119 hält (s. Fig. 5). Die Stichlöcher 125 befinden sich in dem Teile 119
des Drückerfußes unmittelbar vor der nachgiebigen Platte 122, welche direkt über den
hinteren Vorschubteilen 56 und 59 des Stoff-Schiebers und den Abstreifblättern 74 angeordnet
ist, während der vordere Teil 120
des Drückerfußes über den Vorschubteilen 58 liegt.
Wie aus Fig. 5 hervorgeht, befindet sich das Werkstück m, welches aus den beiden an
den Kanten zusammengenähten Abschnitten besteht, zwischen dem Stoffschieber und dem
Drückerfuß, dessen nach unten reichende Rippe 126 in. die Falte zwischen den beiden 90,
Abschnitten des Werkstückes eintritt, und die gesamte wirksame Fläche des Stoffschiebers
tritt wiederholt mit der Unterseite des Werkstückes in Eingriff, dessen obere Seite durch ,
den geteilten Drückerfuß niedergedrückt wird." Der Stoff wird hierbei in der üblichen Weise
der Stichbildevorrichtung zugeführt. Soll nun das Werkstück gekräuselt werden, so verursacht
die Ausschwingung der Hülse 87 eine Verschiebung der Anhubplatte 80 mit der
Wirkung, daß die Abstreifblätter in Arbeitsstellung zu dem Stoffschieberträger kommen.
Hierbei wird zuerst eine Einwirkung der Stoffschieberteile 58 auf einen Teil des'Werkstückes
eintreten, so daß letzteres, wie in Fig. 5 angedeutet, vorwärts geführt wird,
während der danebenliegende -Teil des Werkstückes zwischen den wirksamen Kanten der
Abstreifblätter 74 und der nachgiebigen Platte 122 des Drückerfußes ..festgeklemmt ist, woselbst
er außer Eingriff mit den Stoffschieberteilen 56 und 59 gehalten wird.
Die Schwingbewegung der Hülse 87, welche die Kräuselwirkung des Vorschubmechanismus
verursacht, wirkt gleichzeitig durch Vermittlung des Schwinghebels 102, 103 dahin, die
Verbindung zwischen der Vorschubstange und der Schwinghülse so zu verschieben, daß eine
Vergrößerung des Vorschubes im wesentlichen gleich dem Wege des Stoffschiebers vor- der
Abwärtsbewegung des Abstreifers nach jeder anfänglichen Kräuselwirkung eintritt. Hier-
durch wird eine gleichförmige Vorbewegung des Stoffes mit einer entsprechenden Gleichförmigkeit in der Stichbildung ohne Rücksicht
auf die Kräuselwirkung des Stoffes gesichert.
Der Erfindungsgegenstand ist im besoffderen für Maschinen mit einem zylindrischen Tragarm
für das Arbeitsstück geeignet und beansprucht für den das Werkstück vorschieben-
den Mechanismus einen sehr geringen Raum, weil kein Hilfsstoffschieber zur Anwendung
gelangt. Die Maschine der Erfindung besitzt lediglich einen einzelnen Stoffschieber von der
üblichen Länge, mit welchem das Umschlagen der Ecken von kurzen Krümmungen leichter
ausführbar ist als mit den bisher bekannten Kräuselvorrichtüngen.
Die Anordnung der Anschlagschraube 95 in schräg nach vorn gerichteter Lage unterhalb
der öffnung auf der Oberseite des Tragarmes 3, welche durch den bei 128 schwingbar
angebrachten Deckel 127 abgeschlossen wird, gestattet einen" leichten Zutritt zur Einstellung
des Hubes von Seiten der Anhubplatte behufs Bestimmung der maximalen
Kräuselwirkung, zwischen welcher und der normalen Vorschubwirkung die. Regelung des
Abstreifers bequem bewirkt werden kann, um die Kräuselwirkung . durch die Fußtrittsverbindung
92 zu verändern.
Der Erfindungsgegenstand verursacht somit das Kräuseln des Werkstückes während seines
Vorschubes in vollkommen neuartiger Weise, wobei nur ein einzelnes Vorschubglied zur
Anwendung kommt, ohne auf den Stoff der Wirkung des Stoffschiebers entgegen einen
Zug auszuüben, so daß keine Gefahr einer Beschädigung von Stoffen aus empfindlichem
Gewebe infolge einer Zerrwirkung vorhanden ist, die aus einem Durchgang des Stoffes
unter Druck zwischen sich bewegenden Flächen folgt. Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird derjenige Teil des Werkstückes, welcher zurückgehalten wird, während der
.45 danebenliegende gegen ihn gedrängt wird, nur
zwischen seitlich feststehenden Teilen festgeklemmt, woselbst er gegen eine schädliche
Berührung mit dem angrenzenden Teil des Vorschubgliedes geschützt liegt, so daß die
Wirkung auf die Flächen des Werkstückes von- Seiten des Vorschubmechanismus praktisch
dieselbe wie die eines gewöhnlichen Vorschubmechanismus ist, welcher einen gezahnten
Stoffschieber besitzt. Trotzdem bei der dargestellten Ausführungsform der Abstreifer
und der Stoffschieber gleichzeitig nach oben gehen und in Eingriff mit dem Stoffe kommen,
so ist doch der genaue Zeitpunkt des Ineingrifftretens dieser Teile mit dem Werkstück
unwesentlich, solange sie einigermaßen eine zusammenwirkende Arbeitsstellung einnehmen
und die Berührung des Abstreifers nicht von gleicher Dauer mit der des Stoffschiebers
ist.
Claims (5)
1. Nähmaschine mit -Stoffschieber und diesem gegenüberliegendem Drückerfuß, dadurch
gekennzeichnet, daß, um das Werkstück einem Teil der wirksamen Fläche
des Stoffschiebers zeitweise zu entziehen und dadurch eine Kräuselung des Werkstückes
zu erzielen, ein Abstreifer vorgesehen ist, der während der Vorschubbewegung (des Stoffschiebers einen Teil des
Werkstückes vom Stoffschieber abhebt, wobei die Wirkungsdauer des Abstreifers mit Bezug auf die wirksamen Bewegungen
des Stoffschiebers bei der Herstellung von aufeinanderfolgenden Stichen veränderlich
ist. *
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoffschieber (55,56) bei seiner bei Beginn seiner
Vorschubbewegung erfolgenden Hubbewegung eine den Anhub des Abstreifers (72,
74) bewirkende, zwischen Abstreifer und Stoffschieber geschaltete Hubplatte (80, 82)
anhebt und während seiner Vorschubbewegung wieder fallen läßt, wobei der Zeitpunkt
des Fallerilassens der Hubplatte von deren von Hand zu bewirkender Längs-
' einstellung gegenüber dem Stoffschieber abhängt. - '
3. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von Hand
zu bedienende Einstellvorrichtung (92, 91, 86,87) für die Hubplatte (80,82) gleichzeitig
den die Vorschubgröße des Stoffschiebers bestimmenden Stichregler (40, 41,
43, 44) beeinflußt.
4. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreifer
(72, 74) einem Teil (122) des Drückerfußes gegenüberliegt, der gegenüber dem übrigen
Teil des Drückerfußes unabhängig von diesem angehoben werden kann.
5. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung
der von Hand bedienbaren Einstellvorrichtung (92, 91, 86, 87) für die Hubplatte (80,
82) durch eine durch eine öffnung im
Tragarm der Maschine hindurch zugängliche einstellbare Anschlagschraube (95) be-
. grenzt wird, wodurch die maximale Wirkungsdauer des Abstreifers· bestimmt wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE306503C true DE306503C (de) |
Family
ID=559917
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT306503D Active DE306503C (de) |
Country Status (1)
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DE (1) | DE306503C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0226147A2 (de) * | 1985-12-07 | 1987-06-24 | Katsumi & Co., Ltd. | Pelznähmaschine |
-
0
- DE DENDAT306503D patent/DE306503C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0226147A2 (de) * | 1985-12-07 | 1987-06-24 | Katsumi & Co., Ltd. | Pelznähmaschine |
EP0226147A3 (en) * | 1985-12-07 | 1988-01-27 | Katsumi & Co., Ltd. | Machine for sewing fur pelts |
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