DE30593C - Ofen mit methodischer Beheizung zum Trocknen, Darren und Rösten körniger und pulverförmiger Materialien - Google Patents
Ofen mit methodischer Beheizung zum Trocknen, Darren und Rösten körniger und pulverförmiger MaterialienInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F26—DRYING
- F26B—DRYING SOLID MATERIALS OR OBJECTS BY REMOVING LIQUID THEREFROM
- F26B17/00—Machines or apparatus for drying materials in loose, plastic, or fluidised form, e.g. granules, staple fibres, with progressive movement
- F26B17/12—Machines or apparatus for drying materials in loose, plastic, or fluidised form, e.g. granules, staple fibres, with progressive movement with movement performed solely by gravity, i.e. the material moving through a substantially vertical drying enclosure, e.g. shaft
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Drying Of Solid Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Materialien.
Der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Ofen charakterisirt sich durch Einrichtungen,
welche, den Zweck haben, die Wärme gleichmäfsig zu vertheilen, die Regulirung
der Temperatur zu erleichtern, die methodische Erwärmung der Materialien zu ermöglichen
und die in den den Ofen verlassenden Materialien enthaltene Hitze zur Erwärmung der die Trocknung des Gutes besorgenden Luft
zu verwerthen.
Wie aus den beiliegenden Zeichnungen ersichtlich, passiren die zu behandelnden Materialien
auf ihrem Wege abwärts durch den Ofen zuerst ein Sieb i?, welches die zu grofsen
Stücke und die Fremdkörper zurückhält, sodann eine Trockenzone D, hierauf eine Vor-,
bereitungszone B, ferner eine Röstzone A und schliefslich eine Abkühlungszone C.
Die . Verbrennungsgase kommen nicht mit den zu behandelnden Materialien in Berührung.
Diese befinden sich in Colonnen oder Schächten H, welche von innen und von aufsen beheizt
werden, und sie nehmen einen ringförmigen Raum I ein, der so angeordnet ist,
dafs er den sich etwa entwickelnden Gasen freien Abzug gestattet.
Die Verbrennungsproducte circuliren zuerst
in der Zone A, wo sie den gröfsten Theil ihrer Hitze abgeben, und dienen sodann zur
Erwärmung der Vorbereitungszone B.
Die heifsen Materialien bleiben, bevor sie aus dem Ofen herausgelassen werden, eine
Zeit lang in den engen metallenen Abkühlungsröhren J J liegen, welche die unteren Enden
der Colonnen H bilden und allseitig von Luft umspielt werden. Diese Luft nimmt ihnen die
überflüssige Hitze und streicht dann aufwärts nach der Trockenzone D, welche sich am
oberen Ende des Ofens befindet und das Trocknen der frischen Materialien bewerkstelligt.
Im Boden der Kühlröhren sind Schieber vorgesehen, welche man in regelmäfsigen Zwischenräumen
öffnet, um das fertige Material herauszulassen.
Zur Beheizung wird vortheilhaft Gas verwendet, und zwar insbesondere Kohlenoxydgas,
welches in einem geeigneten Gaserzeuger bereitet wird. Man kann indessen auch andere
Brennstoffe, wie z. B. OeIe, Kohlenwasserstoffdämpfe, vegetabilische Abfälle u. s. w. benutzen.
Der Feuerherd erstreckt sich durch die ganze Länge des Ofens. Er besteht in einem Kanal E,
welcher die zu verbrennenden Gase empfängt und dieselben auf eine Anzahl von nach Bedarf
regulirbaren und mit besonderer Luftzuführung versehenen Flammöffnungen F vertheilt.
Werden feste Brennmaterialien verwendet, so ist der Boden des Kanals E wie
ein Rost construirt, und die Oeffnungen F dienen dann zur Regulirung und gleichmäfsigen
Vertheilung der Flammen im Ofen.
Nachdem hiermit die Hauptpunkte der Erfindung gekennzeichnet, erübrigt noch zur
völligen Klarstellung der Construction des Ofens ein näheres Eingehen auf die Zeichnungen.
Wie bereits erwähnt, sind die zu behandelnden Materialien in Colonnen H enthalten,
welche so angeordnet sind, dafs die während der Operation etwa freiwerdenden Gase oder
Dämpfe abziehen können. Die Colonnen bestehen nämlich je in einem äufseren Metallmantel
von cylindrischer oder prismatischer Gestalt und einer inneren Röhre, welche aus
einer Anzahl in einander geschachtelter Trichter gebildet ist. Aber es ist mittelst Stehbolzen,
Distanzstücke oder anderer geeigneten mechanischen Hülfsmittel Vorkehrung getroffen, dafs
die einzelnen Trichter um einen gewissen Betrag von einander abstehen und also zwischen
sich eine grofse Anzahl Oeffnungen bilden, durch welche die Gase und Dämpfe aus dem
Röstgut frei entweichen können. Dabei hat die trichterförmige Gestalt der in einander geschachtelten
Theile die Wirkung, dafs die innen durchstreichenden Verbrennungsproducte nicht mit den in Behandlung befindlichen Materialien
in Berührung kommen.
Um eine völlig gleichmäfsige Vertheilung der Hitze in jeder der Zonen A und B zu
erreichen, ist die Einrichtung getroffen, dafs die Verbrennungsproducte von den Oeffnungen
F zunächst vertical aufwärts steigen und dabei den äufseren Mantel der Colonnen H
umspielen. Wegen der geschlossenen Decke Q jedoch sind sodann die Gase gezwungen,
wieder abwärts zu gehen. Sie streichen daher durch die aus Trichtern gebildete innere Röhre
der Colonnen und erhitzen somit die Materialien auch von der Innenseite. Am oberen Ende
der Trichter treten die Gase, wie durch Pfeile angedeutet, durch seitliche Oeffnungen L in
die Zone B über, wo sie wiederum abwärts gehen und die betreffende Partie der Colonnen
von aufsen umspielen, um schliefslich durch den Schornstein O zu entweichen.
Es ist leicht verständlich, dafs die Verbrennungsgase bei ihrer Ankunft in der Zone B
bereits beträchtlich von ihrer-Hitze abgegeben haben. Infolge dessen wird die Temperatur
in B nicht so hoch sein wie in A, so dafs für eine gute Ausnutzung des Brennmaterials
gesorgt ist.
Oberhalb B befindet sich die Trockenzone Z), welche den oberen Theil der Colonnen
bildet. Die Materialien, welche die Siebe R passirt haben, füllen diese Zone an,
werden aber durch Platten, Röhren oder rinnenförmige, mit dem Boden nach oben
gekehrte Stege locker und durchlässig erhalten und am Zusammenballen verhindert, so dafs
die heifse Luft überall durchpassiren und die sich entwickelnden Dämpfe mit fortführen
kann. Noch vortheilhafter gestaltet sich der Trockenprocefs, wenn man die Platten, Röhren,
Stege oder dergleichen siebartig durchlöchert.
Die aus D kommende Luft zieht durch ein Rohr ab, welches den Schornstein O umgiebt,
so dafs die Abhitze der durch letzteren ziehenden Verbrennungsproducte noch nutzbar gemacht
wird, um die Bewegung der abziehenden Luft zu beschleunigen und also auch deren Circulation lebhafter zu gestalten.
Die engen Röhren / an den unteren Enden der Colonnen, an denen sich die Luft vorwärmt,
sind in eine Art Metallmantel S eingeschlossen, durch dessen unteres Ende die
frische Luft freien Zutritt hat. Nachdem sich die Luft an den Wandungen von J erhitzt
hat, streicht sie zum Theil durch die Kanäle M nach der Trockenzone und zum Theil durch
die Kanäle G nach den Flammöffnungen F, und es sind an entsprechenden Stellen Schieber
oder Regulirventile vorgesehen, welche die richtige Vertheilung der Luft ermöglichen.
Die Art und Weise, wie die Trocknung bewerkstelligt wird, sichert eine bedeutende
Brennmaterialienersparnifs. Aufserdem aber hat sie den besonderen Vortheil, dafs die Wärmequelle
für die Trockenabtheilung unabhängig ist von der Hitze im Feuerraum. In der Praxis besitzen die zu behandelnden Materialien
bald eine gröfsere, bald eine geringere Feuchtigkeit. Daher ändert sich bei den Oefen,
bei welchen die Trocknung mittelst der Verbrennungsproducte bewerkstelligt wird, die
Temperatur jedesmal, wenn frisches Gut nachgefüllt wird, und es ist unmöglich, den Betrieb
unausgesetzt gleichmäfsig zu erhalten. Bei der hier vorliegenden Construction mit unabhängiger
Trocknung dagegen besitzt die von der Zone C kommende heifse und trockne Luft
immer dieselbe Temperatur. Wenn nun die eingefüllten Materialien wenig oder nicht feucht
sind, so nehmen sie beim Passiren der Trockenzone die Temperatur der heifsen Luft an,
ebenso wie dies auch geschieht, wenn sie einen höheren Grad von Feuchtigkeit haben,
denn die heifse Luft wird in sehr bedeutender Menge zugeführt. Hieraus folgt, dafs der
Ofen immer gleichmäfsig gespeist wird, was seiner guten Wirkung sehr zu statten kommt
und einen regelmäfsigen Fortgang der Röstung sichert.
Die Dimensionen des Ofens richten sich nach der Art und der Quantität des in einer
gewissen Zeit zu behandelnden Gutes. Die Form, die Höhe, der Querschnitt und die
Zahl der Colonnen können beliebig variirt. werden, und es ist gleichgültig, ob man die
Colonnen in einer oder in mehreren Reihen anordnet. Der in den Zeichnungen veranschaulichte
Ofen enthält zwei Reihen Colonnen von rechteckiger Form.
Die Anwendbarkeit des Ofens ist eine sehr vielseitige wegen der Leichtigkeit der Regulirung,
welche gestattet, nach Belieben die Dauer und Intensität der Hitze zu ändern.
Als Beispiele der Anwendungen seien hier genannt: das Rösten von Korn, von Kaffee,
Cacao und ähnlichen Substanzen; das Darren von Malz; das Trocknen von nafs gewordenem
oder havarirtem Getreide; das Brennen von Gyps; das Calciniren von Alaunsteinen, Ocker
und sonstigen Mineralien; das Carbonisiren von Knochen und Wiederbeleben der Knochenkohle
und das Bereiten des künstlichen Düngers. Ueberhaupt läfst sich der beschriebene
Ofen überall da anwenden, wo es sich darum handelt, körnige, pulverförmige oder zerkleinerte
Materialien, welche die Räume / der Colonnen passiren können, der Einwirkung von Hitze
auszusetzen.
Claims (1)
- Patent-AnsprOche:i. Bei Oeferi zum Trocknen, Darren oder Brennen von körnigen oder pulverförmigen Materialien die Theilung des Ofeninnern durch horizontal angeordnete Scheidewände in mehrere Abtheilungen oder Zonen, nämlich eine Trockenzone D, eine Vorbereitungszone -B, eine Röstzone A und eine Abkühlungszone C.Die Anordnung, dafs die Colonnen am unteren Ende sich in Schenkel / J verzweigen , wodurch einerseits den Verbrennungsproducten der Eintritt in die Mitte der Colonnen ermöglicht und andererseits die Oberfläche, auf welcher das Röstgut vor seinem Austritt aus dem Apparat Abkühlung erfährt, bedeutend vergröfsert wird.Die besondere Construction der am Oberende der Colonnen befindlichen Trockenabtheilung D, welche von Platten, Röhren oder rinnenförmigen, mit dem Boden nach oben gekehrten Stegen zur Lockerhaltung des Gutes und Erleichterung des Durchstreichens der heifsen Luft durch die Masse durchzogen und zudem mit einem Siebe oder Roste R überdeckt ist, um einerseits den Arbeitern das Gehen auf dem Apparat zu ermöglichen uud andererseits die, Unreinigkeiten zurückzuhalten.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE30593T | 1884-04-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE30593C true DE30593C (de) | 1885-03-07 |
Family
ID=33426376
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE188430593D Expired DE30593C (de) | 1884-04-26 | 1884-04-26 | Ofen mit methodischer Beheizung zum Trocknen, Darren und Rösten körniger und pulverförmiger Materialien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE30593C (de) |
-
1884
- 1884-04-26 DE DE188430593D patent/DE30593C/de not_active Expired
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