DE304460C

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Info

Publication number: DE304460C
Application number: DENDAT304460D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14 c. GRUPPE

und ähnliche Maschinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. August 1916 ab.

Die Erfindung betrifft eine Wellenabdichtung mittels eines schwebenden Ringes für Dampfturbinen u. dgl. Sie besteht darin, daß ein radial beweglicher Dichtungsring durch den sich zwischen seiner Vorder- und Hinterseite einstellenden Druckunterschied freischwebend erhalten wird.

Es ist bereits eine Wellenabdichtung für Turbinen mit senkrechter Welle bekannt, bei

ίο welcher der Dichtungsring zwischen zwei mit der Welle fest verbundenen Sitzen ventilartig in achsialer Richtung spielt, während er radial fest oder federnd abgestützt ist. Um zu vermeiden, daß er durch sein Eigengewicht und den höheren Druck in einer vorausgehenden Kammer ständig gegen den untereren Ventilsitz im Sinne der Strömung angepreßt wird, besitzt er an seinem unteren Ende einen größeren Durchmesser, so daß der zwischen ihm und dem abgedichteten Wellenteil sich einstellende Dampfdruck ständig den Ring zu heben bestrebt ist. Irri Gegensatz zu dieser bekannten Anordnung ist der Dichtungsring gemäß der Erfindung radial beweglich; dagegen ist eine achsiale Beweglichkeit durch das Stopfbüchsengehäuse unmöglich gemacht. Durch den sich zwischen seiner Vorder- und Hiriterseite einstellenden Druckunterschied wird der radial bewegliche Dichtungsring, wie bereits erwähnt wurde, freischwebend erhalten und zentriert.

Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht. Hierin zeigt Fig. ι eine Stopfbüchse im Längsschnitt, während Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-A der Fig. ι darstellt.

Es bezeichnet a die Welle einer Turbine, b das Stopfbüchsengehäuse. Der Dichtungsring c ist derart in dem Stopfbüchsengehäuse geführt, daß er sich in radialer Richtung verschieben kann; er dichtet die beiden vom Dampf nacheinander durchströmten Kammern d und e gegeneinander ab. Dieser zweckmäßig aus einzelnen Teilen zusammengesetzte, aus irgendeinem Material, ζ. Β. Kohle, bestehende Dichtungsring c ist an seiner Innenfläche mit sich nach dem Orte niederen Druckes e verflachenden Nuten f versehen. Um unter allen Umständen einer einseitigen Abnutzung des Ringes vorzubeugen, sind Hubbegrenzer g vorgesehen; gegen Drehung wird er zweckmäßig durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten Anschlag gesichert.

Angenommen, in dem Orte höheren Druckes d herrsche der Druck p_v in dem Orte niederen Druckes e der Druck p₂, und der Ring c habe die in der Fig. 1 veranschaulichte Lage ihne, bei welcher er in seiner oberen Hälfte die Welle α berührt. In diesem Falle wird sich in dem oberen Teil der Innenfläche des Ringes der in der Kammer d herrschende höhere Druck P₁ einstellen, während in dem unteren Teil desselben sich ein Druck einstellt, welcher je nach der Größe des Spaltes h einem zwischen den Spannungen fi_t und ft₂ liegenden mittleren Wert entspricht. Die Folge davon ist, daß durch den auf die obere Innenfläche des Dichtungsringes wirkenden höheren Druck der Ring angehoben wird so lange, bis sich im oberen Teil des Dichtungsringes ein genügend großer Auslaßspalt gebildet hat, um einen Gleichgewichtszustand herbeizuführen.

In gleicher Weise findet durch den Dampfdruck ein selbsttätiges Zentrieren des Dichtungsringes statt, wenn er die Welle an irgendeiner anderen Seite berührt.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Wellenabdichtung mittels eines schwebenden Ringes für Dampfturbinen ti. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß ein radial beweglicher Dichtungsring durch den sich zwischen seiner Vorder- und Hinterseite einstellenden Druckunterschied freischwebend erhalten und zentriert wird.
2. Wellenabdichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring an seiner Dichtungsfläche mit sich nach dem Orte niederen Druckes verflachenden Nuten versehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.