DE303424C

DE303424C -

Info

Publication number: DE303424C
Application number: DENDAT303424D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein ■; Kinderspielzeug aus Blech, das einen deutschen und einen feindlichen Soldaten darstellt. Beim Drehen an einer kleinen Kurbel wird ein Zündpillenband durch den Spielzeugkasten gezogen und fortwährend durch einen Schlagbolzen zum Knallen gebracht, wobei dann beide Soldatenfiguren, weil sie an dem ' Schlagbolzen befestigt sind, mit diesem, vor-, geworfen werden, um den Anschein zu erwecken, als verfolge der deutsche Soldat den feindlichen. Dieser wird außerdem im Augenblick des Knalles noch nach vorn gekippt, da er drehbar in der Mitte aufgehängt und infolge der Gewichtsverteilung geneigt ist, nach vorn überzufallen, sobald die Stützung des einen Fußes der Figur aufhört. Es gewinnt so den Anschein, als ob die feindliche Soldatenfigur durch die deutsche, welche ein Gewehr im Anschlag hält, niedergeschossen wird. Das Wesen der ganzen Erfindung liegt in dem Zusammenbau des ganzen Mechanismus, der die Figuren bewegt und den Zündpillenstreifen fortschaltet.

Die Zeichnung läßt eine Ausführungsform des Kinderspielzeuges. erkennen, und zwar zeigt: ■■ . ■

Fig. -i das Spielzeug bei Stellung der Ei- ^guren und des Mechanismus im Augenblick des Aufschiagens des Schlagbolzens auf den Zündpillenstreifen,

Fig. 2 die Darstellung nach Fig. 1 bei teilweise aufgezogenem Schlagbolzen.

ι ist der das ganze Spielzeug umfassende Blechkasten. . In letzterem ist nun zunächst ein Schlagbolzen 2 gelagert, der am hinteren Ende eine Nase 3 trägt, mittels welcher der Bolzen durch ein wagerecht liegendes und durch eine Kurbel 4 drehbares, mit entsprechenden Kerben versehenes Rad 5, entgegen der Wirkung einer Feder 6, gespannt werden kann. Dem Bolzen 2 ist ein Amboß 7 vorgelagert, auf dem der Zündpillenstreifen 8 zum Knallen gebracht wird, wenn der Bolzen 2, 3 von einem Zahne des Rades 5 abschnappt. 9 ist die an dem Schlagbolzen befestigte, in einem Schlitz 10 des Blechkastens stehende und einen deutschen Soldaten darstellende Figur, während 11 die feindliche Soldatenfigur darstellt. Letztere ist in ihrer Mitte vorn an der rechtwinkelig nach oben gebogenen Stange 12, 13 drehbar aufgehängt. Der Drehpunkt läßt sich in einer Art Schlitzführung entsprechend einstellen. Die Stange 12 selbst ist mit einer Blattfeder 14 auf dem Bolzen 2 befestigt, um ein federndes Spiel zu haben. An der Stange befindet sich ein Führungsstift 23, der beim Vorspringen des Schlagbolzens 2 an einem Führungsblech 24 emporgleitet, so daß die Figur 11 dadurch gehoben wird, bis der Stift 23 schließlich vom Blech 24 abfällt und damit auch die Figur sinkt. Außerdem ist der vordere Fuß der im übrigen auch in einem Schlitz des Blechkastens stehenden Soldatenfigur innen mit Blei ausgegossen sowie mit einer Rolle 16 versehen. Diese Rolle führt sich bei Vor- und Rückgehen der Figur über ein wellenartiges,

an der einen Seitenwand des Elechkastens befestigtes Führungsblech 17, das am vorderen Ende nach unten gebogen ist. Die Figur macht infolge ihrer. Gewichtsverteilung, ihrer Führung und Aufhängung eine springende und zuletzt eine nach vorn kippende Bewegung. Beim Spannen des Schlagbolzens werden beide Soldatenfiguren mit zurückgezogen, insbesondere richtet sich die gestürzte Figur wieder auf. Es wäre, noch der Mechanismus zum Schalten des Zündpillenstreifens 8 zu erklären. Der Zündpillenstreifen kann auf einen Bolzen 18 aufgesteckt werden, der oben auf dem Blechkasten in einem beiderseitig offenen und vorn durch eine Federklappe 19 geschlossenen, einen Schutzwall darstellenden Gehäuse 20 angebracht ist. Aus dem Gehäuse läuft der Streifen 8 vor dem Amboß 7 vorbei nach unten auf eine Welle 21, auf der ein in der Rechtsdrehrichtung die Wickelwelle 21 schaltendes Zahnrad 22 sitzt. Letzteres kommt beim Bewegen des Schlagbolzens nach rechts mit der dann.ebenfalls zurückgehenden Stange 12 in Eingriff, die zu diesem Zweck an einer Stelle gezahnt ist. Infolgedessen zieht die Welle 21 den Streifen nach. Beim Vorschnellen des Schlagbolzens wird die Stange 12 von dem Zahnrad 22 abgehoben, weil sich die Stange dann mittels des an ihr befestigten Führungsstiftes 23 über das schräg gelagerte an der einen Seitenwand des Gehäuses 1 befestigte Federblech 24 schiebt. Beim Rückgang des Schlagbolzens mit dem Stift 23 weicht das Federblech diesem Stift aus. Denn es kann unten zwar nach oben, infolge der Federung, aber wegen eines untergelegten Sperrstiftes 25 nicht nach unten.hin ausweichen. Die beim Vorschnellen des¹ Schlag-' bolzens entstehende Bewegung der Stange 12 nach oben läßt die Bewegung der Figur 8 noch sprunghafter erscheinen.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Kinderspielzeug mit einer durch Drehen gespannten Schlagbolzeneinrichtung· für einen selbsttätig" durchgezogenen Zündpillenstreifen, dadurch gekennzeich-

. net, daß mit dem Schlagbolzen (2) zwei oder mehrere oben in einem Schlitz des Spielzeuggehäuses stehende Figuren ver-

. bunden sind, von denen die eine drehbar an einem Ausläufer (12) des Schlagbolzens ,aufgehängt ist, mit ihrem Fuß (Rolle 16) auf einer Kurvenführung (17) ruht und infolge ihrer Gewichtsverteilung nach vorn überzukippen bestrebt ist, jedoch daran durch die Fußführung (17) bis kurz vor dem Augenblick gehindert wird, in welchem der Schlagbolzen auf den Amboß stößt.

2. Kinderspielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zahnrad (22) zum Durchziehen des Zündpillenstreifens (8) beim Rückgang des Schlagibolzens (2) von dem an einer Stelle entsprechend gezahnten Ausläufer (12) geschaltet und der Ausläufer · (12) beim Hingang des Schlagbolzens (2) durch ein federndes Führungsblech (24) mit seiner Schaltverzahnung aus dem Zahnrad (.22) ausgehoben wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.