DE303233C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B17/00—Sulfur; Compounds thereof
- C01B17/02—Preparation of sulfur; Purification
- C01B17/04—Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides
- C01B17/05—Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by wet processes
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Description
■ Es sind bereits Verfahren zur Gewinnung
von Schwefel bekannt geworden, bei denen die Einwirkung von wäßrigen Lösungen von
Schwefeldioxyd auf Schwefelwasserstoff verwertet wird. Dabei entstehen in nicht unerheblichen
Mengen Polythionsäuren, welche die Ausbeute an Schwefel verringern; außerdem
ist es aber auch schwierig, im Großbetriebe mit so erheblichen Mengen Flüssigkeit zu arbeiten,
wie es bei den bekannten Verfahren dieser Art geschieht. Auch scheidet sich der
Schwefel vielfach in einer Form ab, in der er nur schwierig aus der Flüssigkeit abgetrennt
werden kann. Man hat zwar bereits nach Mitteln gesucht, die Bildung von Polythionsäuren
zu vermindern und die Abscheidung des Schwefels in einer leicht abtrennbaren
Form zu fördern; aber einerseits war immer die Ausbeute noch" mangelhaft, andererseits
blieb die Notwendigkeit einer sehr umfangreichen Apparatur bestehen, um die erheblichen
Mengen Flüssigkeit zu verarbeiten und einen Verlust an gasförmigen Schwefelverbindungen
zu vermeiden.
Gegenüber den bekannten Verfahren unterscheidet sich nun das vorliegende Verfahren
daurch, daß die beiden schwefelhaltigen Gase in einem Reaktionsturm einander entgegengeführt
werden, damit die Einwirkung innerhalb der Berührungsschicht stattfindet, und
ferner dadurch, daß in die Reaktionsschicht wasserhaltige Nebel eingeleitet werden, teils
um die für den günstigen Verlauf der Schwefelabscheidung dienliche Temperatur
zu erhalten, teils auch, um den abgeschiedenen Schwefel weiterzuleiten unter Verwendung der möglichst geringen Menge Flüssigkeit.
Es entsteht so ein ununterbrochenes Verfahren der Abscheidung des Schwefels, bei
dem man lediglich für die Regelung der Zufuhr des nebeiförmig verteilten Wassers in
die Reaktiohsschicht zu sorgen hat. Das Verfahren
ist hiernach folgendes: . }■'. ' ' ■
In einen turmförmigenReaktionsraumwird Schwefeldioxyd eingeleitet, und zwar wird
zweckmäßig zunächst der ganze Reaktionsraum mit Schwefeldioxyd gefüllt unter Verdrängung
der Luft. Dann wird ini unteren Teile unter Anwendung von geeigneten Verteilungsvorrichtungen
bekannter _ Art Schwefelwasserstoff eingeleitet und gleichzeitig
AVasserdämpf oder Wassernebel. Die Zuführung
. des Schwefelwasserstoffs wird so geregelt, daß nur im unteren Teile des turmförmigen
Reaktionsraumes die Urnsetzung stattfindet, indem von oben her das gegenüber
dem Schwefelwasserstoff schwerere Schwefeldioxyd in reichlichen Mengen eingeleitet
wird. Man läßt das Gemisch von Wasser und fein verteiltem Schwefel aus dem Reaktionsraum
vom Boden abfließen und setzt nach Bedarf geeignete Salze hinzu, durch
welche der Schwefel in körniger, vom Wasser leichter trennbarer Form gewonnen wird.
Um mit größerer Sicherheit zu erreichen, daß die Umsetzung in dem unteren Teile des
Reaktionsraumes statfindet,, wird der obere Raum in übereinanderliegend« Kammern ein-
(ä. Auflage, ausgegeben am 10. April igw.) ■
geteilt, die in geeigneter Weise miteinander verbunden und mit Rohreinsätzen oder Platten
versehen „sind, _ welche das Höhertreten des Schwefelwasserstoffs verhindern. Die
Schwefeldioxyddämpfe treten von oben her
durch diese Kammern stufenförmig nach unten, bis sie in den Reaktionsraum gelangen.
Auch von oben können mit dem Schwefeldioxyd Wassernebel bzw. kann fließendes
ίο Wasser eingeführt werden, um ständig eine'
Spülung der Kammern zu erreichen. Gekammerte Reaktionsräume, wie sie zu diesem Zwecke Verwendung finden können, sind bekannt
(z. B. die sog. Kubierschky-Kolonne,
t5 deutsche Patentschrift 194567). Die Verbindung
der einzelnen Teile der Kammern untereinander erfolgt zweckmäßig so, daß der
Rücktritt von Gasen durch Rohreinsätze gehemmt ist. Die unterste Kammer enthält zweckmäßig einen ventilartig wirkenden
Rohreinsatz, der seitlich der Zutrittsvorrichtung für den Schwefelwasserstoff in einem
oben offenen Schacht des unteren Raumes münden kann, um dadurch schon die Möglichkeit
des Übertritts von Schwefelwasserstoff in die Kammern zu verringern.
Mit den Wassernebeln könnten zwar auch bereits in den Reaktionsraum zerstäubte
Salzlösungen eingeführt werden, jedoch nur in dem unteren, nicht gekammerten Teil desselben,
damit erst hier bzw. am Boden die dichtere Ausscheidung des Schwefels stattfindet.
Würde schon in den Kammern die Reaktion zwischen den Gasen und eine Berührung
mit den Salzlösungen eintreten, so würden dort leicht Verstopfungen öder doch
Betriebsstörungen eintreten.
Die Reaktion kann ohne Schwierigkeit so geleitet werden, daß nur verhältnismäßig
wenig Wasserdampf oder Wassernebel und Unter Verwendung zerstäubter Salzlösung nur verhältnismäßig wenig Salz erforderlich
ist, um den Schwefel in leicht gewinnbarer, körniger Form zu erhalten, so daß unter Umständen
auf eine Wiedergewinnung der Salzlösung, ζ. B. bei Benutzung von Calciumchlorid,
Magnesiumchlorid usw. verzichtet werden, kann.
Wenn es sich darum handelt, sehr reinen Schwefel auf diese Weise zu erzeugen, so ist
es nur erforderlich, Schwefelwasserstoff und schweflige Säure durch geeignete Waschvorrichtungen
zu leiten, bevor sie in dem Reaktionsraum zusammentreffen.
Das Verfahren läßt sich am besten ausführen in Verbindung mit der Schwefelsäurefabrikation,
in welcher Schwefeldioxyd im großen erzeugt wird. Zur Gewinnung des
Schwefelwasserstoffs dienen zweckmäßig das bei der Leblanc-Sodafabrikation als Rückstand
gewonnene Schwefelcalcium oder sonst auch andere sulfidische Industrierückstände.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Schwefel durch Einwirkung von Schwefligsäuregas
auf Schwefelwasserstoffgas in Gegenwart von Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß die schwefelhaltigen
Gase von entgegengesetzten Seiten, und zwar das Schwefligsäuregas von oben und das Schwefelwasserstoffgas von unten, in
den Reaktionsraum eingeführt werden unter gleichzeitiger Zuführung von fein
verteiltem Wasser (Nebel oder Dampf) zur Berührungs- und Reaktionsschicht.
2. Ausführungsform des durch Anspruch ι geschützten Verfahrens, gekennzeichnet
durch die Benutzung eines turmartigen Reaktionsraumes, dessen oberer Teil, durch den das Schwefeldioxyd zugeleitet wird, in übereinanderliegende, unter
sich durch Rohre verbundene Kammern geteilt ist, welche ein Aufsteigen unzersetzten Schwefelwasserstoffgases verhindern.
3. Ausführungsform des durch Anspruch ι und 2 geschützten Verfahrens,
bestehend in der Einleitung von nebelförmig verteilten Salzlösungen, in die Berührungs-
und Reaktionsschicht.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE303233C true DE303233C (de) |
Family
ID=556964
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT303233D Active DE303233C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE303233C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749502C (de) * | 1941-08-22 | 1944-12-01 | Sueddeutsche Zellwolle Ag | Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus schwefelwasserstoffhaltigen Gasen |
-
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749502C (de) * | 1941-08-22 | 1944-12-01 | Sueddeutsche Zellwolle Ag | Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus schwefelwasserstoffhaltigen Gasen |
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