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Tierfutterblock
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und Verfahren zu seiner Herstellung Die Erfindung betrifft einen
Tierfutterblock auf der Basis von Melasse und anderen Nährstoffen sowie ein Verfahren
zu seiner Herstellung.
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Es ist heute eine allgemeine Praxis, Tieren ein Zusatzfutter oder
Mischfutter zu verabreichen, das mit Nährstoffen angereichert ist. Dieses Zusatzfutter
ist in Blockform gebracht, um eine Verfütterung zu ermöglichen, bei der die Tiere
das Zusatz futter nach Belieben aufnehmen können und Arbeit zum Mischen des Zusatzfutters
mit dem Normalfutter der Tiere eingespart wird. Beispiele für bekanntes Zusatzfutter
in dieser Blockform sind Salzblöcke, Mineralstoffblöcke, Proteinblöcke und Melasseblöcke.
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Es ist bereits bekannt, Tierfutterblöcke beispielsweise durch a) Pressen
und Formen eines Gemisches von Heu, Stroh, Getreidekörnern und dergleichen mit oder
ohne Melasse oder b) durch verdampfendes Erhitzen der Komponenten auf die gewünschte
Form und das gewünschte
Gewicht zu bringen. Beim Erhitzen können
wärmeempfindliche Bestandteile oxydiert oder zersetzt werden, so daß die Preßblöcke
nur einen begrenzten Anteil an energieliefernden Bestandteilen enthalten. Ferner
gibt es Abänderungen der Methode b), bei denen Wärme und/oder emulgierende Mittel
zum Dispergieren der energieliefernden Bestandteile verwendet werden. Aus der US-Patentschrift
3 420 672 ist die Verwendung von gelatinierter Stärke als Emulgiermittel bei der
Herstellung fester Tierfutteremulsionen bekannt, die Melasse, Fettstoffe, Harnstoff,
Phosphat, Bentonit und andere Komponenten enthalten. In der US-Patentschrift 4 016
296 wird die Verwendung von Calciumoxid und einer Fettsäure vorgeschlageii, die
in dem Futterblock eine harte Seife bilden, die die Härte des Blockes erhöhen soll.
In der US-Patentschrift 4 027 043 ist ein Melasseblock, der ein fettemulgierendes
Mittel enthält, und ein Erwärmungsschritt bei dem Herstellungsverfahren zum Dispergieren
der festen Bestandteile in die flüssigen Komponenten beschrieben.
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Es besteht demnach immer noch ein Bedarf an einem wirtschaftlichen,
nährstoffmäßig ausgewogenen, harten Tierfutter in Blockform, das energieliefernde
Bestandteile enthält und das unterhalb 30 OC erstarrt.
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Es stellte sich daher die Aufgabe, ein Tierfutter in Form eines festen,
wetterbeständigen Blockes zur Verfügung zu stellen, das als Hauptbestandteil Melasse
enthält, die als Träger für zahlreiche andere Futterstoffe dienen kann, z.B. Protein
in natürlicher Pflanzenform, wie Sojaflocken, getrocknete Luzerne, Sojamehl, Baumwollsamenmehl,
Weizenschrot, Mais usw.; Fleisch- und Fischmehle; Harnstoff, Biuret usw.; Salz,
Fett in verschiedenen Formen, faserreiche Stoffe, wie Reisschalen,
Baumwollsamenschalen
usw., Zucker, Magnesium, Calcium, Ton, Phosphor und verschiedene Spurenelemente.
Die Melasse kann auch als Träger für Arznei- und Wurmmittel dienen. Emulgiermittel
zum Dispergieren und Suspendieren der energieliefernden Bestandteile sollen nicht
benötigt werden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß er wasserabsorbierenden
Ton, Eisen(II)-sulfat und feingemahlenes Magnesiumoxid in solchen Mengen enthält,
daß der Block hart und wetterbeständig ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung und das Verfahren zum Herstellen
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Tierfutterblocks sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Ein Tierfutterblock und ein Verfahren zu seiner Herstellung, bei dem
Melasse, Wasser, Ton und Phosphatverbindungen hochtourig unter starker Scherwirkung
vermischt werden und dann das Gemisch mit Magnesiumoxid und einem Verfestigungsmittel
- Eisen(II)-sulfat - versetzt und zu einem Block erstarren gelassen wird, sind bereits
Gegenstand der älteren Patentanmeldung P 29 13 776.6-41.
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Mit dieser Erfindung sollen das Produkt und das Verfahren der älteren
Anmeldung dadurch verbessert werden, daß ein harter und schmackhafterer Futterblock
erhalten wird.
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Das Produkt gemäß dieser Erfindung hat folgende Zusammensetzung:
Vorzugsweise
Bestandteile Gew.-% Gew.-% Melasse 22 - 65 30 - 60 Ammoniumdihydrogenphosphat 0-6
0 Ammoniumpolyphosphat 5 - 10 5 - 6 Attpulgit-Ton .5 - 5,0 1 - 2 Wasser 5 - 20 10
- 15 Fett o - 30 5 - 10 Magnesiumoxid 3,5 - 15 4 - 6 Eisen(II)-sulfat 2 - 8 2 -
4 Die bevorzugte Rezeptur enthält etwa 4 Gew.- feingemahlenes Magnesiumoxid und
etwa 2 Gew.- Eisen(II)-sulfat.
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Das Futtermittel kann zur Vergrößerung der Vielfalt auch noch andere
Komponenten enthalten. Beispielsweise können in das Futtermittel auch natürliche
Proteine, wie Getreidekörner, entölte Sojaflocken, Sojabohnenmehl, Baumwollsamenmehl,
Erdnußmehl, Fischmehl, proteinfreie Futterstoffe, Wie Harnstoff, und verschiedene
andere Zusätze, wie Arzneimittel, Hormone, Vitamine, Mineralstoffe, Antibiotika,
Insektizide und Wurmmittel eingearbeitet werden. Diese Nährstoffe und Zusätze können
in Mengen bis zu 25 Gew.-% zugegen sein.
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Als Melasse, die den Hauptbestandteil des Futtermittels bildet, kann
jedes handelsübliche zuckerhaltige Melasseprodukt verwendet werden. Diese Melassen
werden als Nebenprodukte bei der Zuckergewinnung aus Zuckerrüben, Zuckerrohr, Mais
oder Holz erhalten. Die Melassen enthalten verschiedene Mengen von Feststoffen,
die ihre Viscosität beeinflussen, und die Menge dieser Feststoffe wird normalerweise
in Brix angegeben. Die Konsistenz der verwendbaren Melassen kann in weiten Grenzen
schwanken,
liegt aber bei den im Handel erhältlichen Melassen normalerweise
im Bereich von 60 bis 90 OBrix. Der Futterblock enthält im allgemeinen 22 bis 65
Gew.-%, am besten 30 bis 52 Gew.-%, Melasse.
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Das Produkt enthält ferner 0,5 bis 5,0 Gew.-%, am besten 1,0 bis 2,0
Gew.-%, Ton. Der Ton muß wasserabsorbierend sein. Verwendet werden können Attapulgit-Ton,
Bentonit, Kaolin und Mischungen davon. Attapulgit-Ton eignet sich am besten, obwohl
auch mit den anderen genannten Tonen zufriedenstellende Ergebnisse erhalten werden.
Der Ton scheint als Suspendierungsmittel zu wirken, das beim hochtourigen Mischen
unter hoher Scherwirkung die anderen Bestandteile des Produktes gleichmäßig in der
Mischung verteilt und ihrer Entmischung entgegenwirkt, so daß das Gemisch sich nach
der Beendigung des Mischens zu einem harten Block verfestigt.
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Die Poly- und Pyrophosphate müssen wasserlöslich sein und dem Futterblockgemisch
in einer solchen Menge zugesetzt werden, daß sie die gleichmäßige Verteilung des
Tons unterstützen und ihn als Suspendierungshilfsmittel voll zur Wirkung kommen
lassen. Ein geeignetes Polyphosphat ist Ammoniumpolyphosphat. Verwendet wird ein
für Futterzwecke brauchbares Produkt mit einer N-P205-K20-Analyse von 10-34-0. Es
versteht sich, daß der Anteil des Phosphates in dem Futterblock sich nach dem Phosphorbedarf
richtet. Zweckmäßigerweise enthält das Gemisch 5 bis 10 Gew.- Ammoniumpolyphosphat.
Ein anderes besonders geeignetes Phosphat ist Tetranatriumpyrophosphat, das in dem
Gemisch am besten in einer Menge von 1 bis 5 Gew.- enthalten ist. Als Nährstoff
kann dem Gemisch auch noch Ammoniumdihydrogenphosphat in einer Menge bis zu 5 Gew.-%
zugesetzt werden.
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Als Fette, die, falls gewünscht, dem Futterblockgemisch zugesetzt
werden können, kommen alle genießbaren pflanzlichen und tierischen Fette und Öle,
wie Sojaöl, Baumwollöl, Fischtran, Schmalz, Talg usw., in Frage. Das Fett bildet
einerseits eine Energiequelle für das Tier und unterstützt andererseits den Verfestigungsprozeß.
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Es kann in Mengen bis zu 30 Gew.-% zugegen sein.
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Verfestigungsmittel in dem Futterblockgemisch ist das Eisen(II)-sulfat.
Es wurde festgestellt, daß die Gegenwart von Eisen(II)-sulfat in dem Futterblockgemisch
die Erhärtungszeit verkürzt. Die Ursache dieser Erscheinung ist noch nicht völlig
geklärt; es wird jedoch angenommen, daß bei dem Erhärtungsprozeß das Eisen(II)-sulfat
synergistisch mit dem Magnesiumoxid zusammenwirkt. Eisen(II)-sulfat in dem Futterblockgemisch
allein ergibt keinen harten Futterblock. Magnesiumoxid in dem Futterblockgemisch
erzeugt auch ohne Eisen(II)-sulfat bei Umgebungstemperaturen einen harten Block,
aber erst nach verhältnismäßig langer Zeit. Der Anteil des Eisen(II)-sulfats in
dem Blockfuttergemisch beträgt zweckmäßigerweise 2 bis 8 Gew.-%, am besten 2 bis
4 Gew.-%.
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Ein wichtiger Bestandteil des Blockfuttergemisches ist das Magnesiumoxid.
Die Wirkungsweise des Magnesiumoxids in dem Blockfuttergemisch ist noch nicht völlig
geklärt, aber es wird angenommen, daß es wasserbindende Eigenschaften hat, die die
Bildung eines harten Futterblocks erleichtern. Sein Anteil in dem Gemisch muß so
groß sein, daß der Futterblock in verhältnismäßig kurzer Zeit, etwa in 24 Stunden
bei 27 °C, besser 44 °C, erstarrt. Zweckmäßigenfeise beträgt der Anteil 3,5 bis
15 Gew.-%, am besten 4 bis 6 Gew.-.
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Die Natur des zur Herstellung des Zusatzfutters verwendeten Magnesiumoxids
ist nicht von großer Bedeutung, doch muß das Magnesiumoxid ein ausreichendes Reaktionsvermögen
sowie eine geeignete Korngröße und Oberfläche haben, damit innerhalb verhältnismäßig
kurzer Zeit ein annehmbar harter Block erhalten wird.
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Die physikalischen Eigenschaften der im Handel erhältlichen Magnesiumoxide
schwanken je nach Ausgangsmaterial, Herstellungsverfahren und Verunreinigungsspuren
recht beträchtlich, so daß es schwierig ist, der großen Anzahl von Produkten mit
der chemischen Zusammensetzung MgO bestimmte Eigenschaften zuzuordnen.
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Magnesiumoxid kann durch thermische Zersetzung aller Magnesiumsalze
flüchtiger Säuren erhalten werden, aber viele Handelsprodukte werden aus Magnesit
(MgC03), Magnesiumhydroxid oder basische Magnesiumcarbonat [4 MgC03Mg(OH)2 5H20]
hercestellt.
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Rohstoffe, die zu Magnesiumoxid kalziniert werden können, sind unter
anderem totgebrannter Magnesit oder Sintermagnesia. Außerdem können ausgewählte
Sorten von Magnesit oder Meerwasser-Magnesit mit bestimmten Zusätzen als Ausgangsstoffe
verwendet werden. Reines Magnesiumoxid hat eine Sintertemperatur von über 2000 OC,
doch kann die Sintertemperatur durch die Gegenwart von Verunreinigungen erheblich
erniedrigt werden. Die meisten natürlichen Magnesite enthalten so große Mengen Verunreinigungen,
daß bei einer Kalzinierungstemperatur von etwa 400 Oc ein totgebranntes oder gesintertes
Produkt erhalten wird; aber die verhältnismäßig reinen Sorten von Magnesiumhydroxid,
die durch Fällung aus Meerwasser erhalten werden, erfordern den Zusatz von Eisenoxid
oder
anderer Zuschläge, um Fließen und Rekristallisieren bei den
höchsten Temperaturen eines Brennofens zu erreichen.
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Kalzinierungstemperaturen in der Größenordnung von 900 °C oder niedriger
werden bei technischen Sorten kaustischer gebrannter Magnesia angewendet. Die unter
diesen Bedingungen erhaltenen Produkte sind reaktionsfähig und können zur Herstellung
von Magnesiumchlorid, Magnesiumoxychlorid-Zementen und Entfärbungsmitteln verwendet
werden.
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Die für eine rasche Zersetzung von Magnesit erforderlichen Temperaturen
liegen im allgemeinen zwischen 600 und 700 00.
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Ein anderes Verfahren zum Herstellen von Magnesiumoxid besteht in
der Ausfällung von Magnesiumhydroxid aus Meerwasser und Sole. Dem Meerwasser muß
kalzinierter Dolomit, eine konzentrierte Kalkmilch-Aufschlemmung oder trockener
gepulverter Kalk zugesetzt werden. Die Ausfällung wird dann durch Mischen der geklärten
Sole oder des geklärten Meerwassers mit der berechneten Menge Calciumhydroxid und
Konzentrieren des Niederschlags in großen Absetzbehältern ausgeführt. Das aus totgebrannter
oder kaustischer gebrannter Magnesia erhaltene Magnesiumoxid ist in der Regel zur
Herstellung des Zusatzfutters geeignet.
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Der Begriff "Reaktionsvermögen" wird in der Technik zur Kennzeichnung
des Verhaltens von Magnesiumoxid in Zementen und feuerfesten Produkten benutzt.
Eine gebräuchliche Methode zur Prüfung des Reaktionsvermögens besteht darin, daß
ein Uberschuß von Magnesiumoxid mit Essigsäure zur Reaktion gebracht wird, so daß
die entstehende basische Suspension einen Phenolphthalein-Indikator rosa färbt.
Die Methode besteht aus folgenden Maßnahmen: 5. Für jede Analyse werden genau 0,5
g Magnesiumoxid abgewogen.
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2. Zu dem Magnesiumoxid werden 40 bis 50 ml destilliertes Wasser
hinzugefügt.
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3. Es werden 2 bis 3 Tropfen Phenolphthalein-Indikator zugesetzt.
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4. Das Gemisch wird auf die Platte eines Magnetrührers gesetzt und
gerührt. Dann werden rasch 10 ml 1-n Essigsäure zugesetzt. Gleichzeitig wird eine
Stoppuhr in Gang gesetzt.
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5. Die Zeit bis zum Wiedererscheinen der rosa Farbe des Indikators
wird gemessen.
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Der Reaktionsfähigkeitstest, der auch mit anderen Indikatoren ausgeführt
werden kann, ergibt genau die Art von Magnesiumoxid, die für eine Erzielung der
wirtschaftlich besten Erhärtung des Blocktierfutters auf Melassebasis geeignet ist.
Besonders geeignete Magnesiumoxid-Produkte haben Reaktionszeiten zwischen 8 sec
und 3 min.
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Die zum Erhärten der Nährstoffe zur Blockform erforderliche Zeit hängt
von der Menge, Teilchengröße, Reaktivität und Oberflächengröße des Magnesiumoxids
sowie von der Temperatur ab. Die Erhärtungszeit wird im allgemeinen verkürzt, wenn
die Lagertemperatur erhöht wird. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren erhärten
die Nährstoffe zur Blockform schon bei Umgebungstemperatur, besser bei 27 0c und
am besten bei 43 °C. Etwa 86 bis 97 Gew.- der Magnesiumoxid-Teilchen sollten durch
ein 200-Maschen-Sieb hindurchgehen. Zwar kann auch Magnesiumoxid mit größeren Teilchen
verwendet werden, doch zeigen diese bei dem vorstehend beschriebenen Reaktionsfähigkeitstest
eine längere Reaktionszeit. Die Lösungsgeschwindigkeit der größeren Teilchen ist
geringer, da das Lösungsmittel nicht schnell die Porenräume an der Oberfläche der
Teilchen ausfüllen kann. Kleine Teilchen werden gründlicher in dem Lösungsmittel
dispergiert und haben daher eine
kürzere Reaktionszeit.
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Die Oberfläche der Magnesiumoxid-Teilchen muß mehr als 11 m2/g und
sollte am besten mindestens 20 m2/g betragen, gemessen nach dem BET-Verfahren, das
in einem Artikel mit dem Titel "The Adsorption of Gases in Multimolecular Layers"
von S. Brunauer, P.H. Emmet und E. Teller im Journ. Amer. Chem. Soc.,Band 60, Seiten
309 bis 316 (1938) beschrieben ist. Dieser Parameter soll die Erfindung nicht einschränken,
doch tritt eine Verfestigung des Futtergemisches zu einem harten Block sicher ein,
wenn die Magnesium-Teilchen die oben angegebene Oberfläche haben.
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Eine sehr zweckmäßige Methode zum Abgleichen der für den Erhärtungsprozeß
wichtigen Bestandteile ist das Bilden eines Verhältnisses der molaren Konzentrationen
von Phosphor (aus den Poly- und/oder Pyrophosphaten, ausgedrückt als P205), Magnesium
(aus dem Magnesiumoxid) und Eisen (aus dem Eisen(II)-sulfat).
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Um das Futtergemisch zu einem harten, wetterfesten Block zu verfestigen,
kann man etwa 0,007 bis 0,028 mol Eisen, ausgedrückt als Eisen(II)-sulfat, zusammen
mit etwa 0,002 bis 0,025 mol Phosphat, ausgedrückt als P205 und am besten eingesetzt
als Ammoniumpolyphosphat (0,012 bis 0,025 mol) oder 0,002 bis 0.01 mol Tetranatriumpyrophosphat,
und etwa 0,07 bis 0,35 mol Magnesium, ausgedrückt als Magnesiumoxid, verwenden.
Zweckmäßigerweise beträgt das Molverhältnis von Eisen, Phosphat und Magnesium 1:0,3:10
bis 1:0,9:12,5.
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Die Wechselwirkungen von Wasser und den Bestandteilen des Zusatztierfutters
sind ungewöhnlich. Bei einem Gehalt
an zugesetztem Wasser von etwa
5 bis 20 Gew. - und einem Melassegehalt von etwa 22 bis 65 Gew.- steht genügend
freies Wasser zur Verfügung, um eine bequeme Herstellung des Blocks zu ermöglichen.
Das Gemisch hat beim Mischen Fließeigenschaften und wird nach dem Zumischen von
Magnesiumoxid und Eisen(II)-sulfat hart. Die Wasseraktivität (Aw) sollte mindestens
0,80 und höchstens 0,90 betragen. Die Wasseraktivität (Aw) ist das Verhältnis des
Dampfdrucks (P) des in dem Blockgemisch enthaltenen Wassers zu dem Dampfdruck (PO)
von reinem Wasser bei der gleichen Temperatur. Die Wasseraktivität kann auch durch
die relative Gleichgewichtsfeuchtigkeit (RGF) ausgedrückt werden, bei der das Futter
weder Feuchtigkeit aufnimmt noch Feuchtigkeit abgibt. In Form einer Gleichung läßt
sich dies schreiben: P RGF Aw P = = RGF = 100 Po Für reines Wasser gilt bei jeder
Temperatur oberhalb des Gefrierpunktes Aw = 1,0. Für jedes Futter ist Aw <1,0.
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Bei bekannten Tierfuttermitteln in Blockform liegt Aw im Bereich von
0,30 bis 0,60. Bei dem hier beschriebenen Zusatztierfutter kann Aw sich im Bereich
zwischen 0,80 und 0,90 bewegen. Natürlich ist die Wasseraktivität um so niedriger,
je mehr Trockenstoffe das Produkt enthält. Das hier beschriebene Zusatztierfutter
in Blockform ist lange haltbar, bei einer Lagerung bei Umgebungstemperatur oder
auf dem Feld mindestens sechs Monate.
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Bei dem Verfahren zum Herstellen des Tierfutterblocks werden Wasser,
22 bis 65 Gew.-% Melasse, 4 bis 9 Gew.-% Phosphat, am besten Ammoniumpolyphosphat,
und 0,5 bis 5 Gew.- wasserabsorbierender Ton, am besten Attapulgit, hochtourig unter
Einwirkung starker Scherkräfte eine
gewisse Zeit, am besten 2 min,
gemischt, um den Ton zu dispergieren. Anschließend werden das Fett, bis zu 25 Gew.-%
Nährstoffe, wie Vitamine, Mineralstoffe usw.
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sowie gegebenenfalls natürliche Proteinstoffe und proteinfreie Stickstoffträger
zugemischt und dann 2 bis 4 Gew.-0/o, am besten 2 Gew.-%, Eisen(II)-sulfat sowie
3 bis 15 Gew.-%, am besten 4 Gew.-, feingemahlenes Magnesiumoxid zugesetzt. Das
Futtergemisch kann nun ion Behälter gegossen werden und erstarrt zu einem harten,
wetterfesten Block.
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An Hand nachstehender Beispiele wird die Erfindung näher erläutert.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf diese Beispiele begrenzt.
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BEISPIEL 1 Dieses Beispiel veranschaulicht die Herstellung eines
Tierfutterblocks mit verschiedenen Mengen Eisen(II)-sulfat und feingemahlenem Magnesiumoxid.
Die Komponenten wurden in einem Waring-Mischer in folgender Weise gemischt: Melasse,
Wasser, Phosphat und Ton wurden hochtourig unter Einwirkung starker Scherkräfte
gemischt. Danach wurden die anderen Bestandteile zugemischt und zuletzt das feingemahlene
Magnesiumoxid zugesetzt. Das Futtergemisch wurde in 5-kg-Ansätzen hergestellt und
in Kunststoffnäpfe gegossen. Mit einem Ansatz konnten 6 Näpfe gefüllt werden. Die
Hälfte der Näpfe wurde bei 43 °C, die andere Hälfte der Näpfe bei Umgebungstemperatur
gelagert. Nach 72 und 168 Stunden wurde die Härte der bei Umgebungstemperatur und
bei 43 0C gelagerten Proben eines jeden Ansatzes bestimmt. Die Härtebestimmung wurde
mit einem Instron-Eindringpulyer mit einer Eindringsolde von 6,5 mm Durchmesser
ausgeführt, und es wurde die Kraft bestimmt,
die erforderlich war,
um die Sonde 25 mm in das Futter gemisch eindringen zu lassen. Ferner wurde die
Anzahl der Tage bestimmt, bis dazu eine Kraft von 13,3 N erforderlich war, da willkürlich
festgesetzt wurde, daß eine Kraft von 13,3 N die Härte anzeigt, die von einem zufriedenstellenden
Block gefordert wird. Das feingemahlene Magnesiumoxid wurde durch Sieben von normalem
Magnesiumoxid in Futterqualität durch ein 200-Maschen-Sieb hergestellt.
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Die Futtergemische hatten folgende Zusammensetzung: ANSATZ A B C D
E F Bestandteile (Gw. -%) Ammoniumpolyphosphat 5.0 5.0 5.0 5.0 5.0 5.0 MgO (feingemahlen)
4.0 4.0 5.0 5.0 6.0 6.0 FeS04 2.0 4.0 Z.0 2.0 2.0 4.0 Wasser 15.0 15.0 1.0 15.0
15.0 15.0 Attapulgit-Ton 1.5 1.5 1.5 1.5 1.5 1.5 Talg 5.0 5.0 5.0 5.0 5.0 5.0 Melasse
50.5 48.5 47.5 49.5 48.5 46.5 CaC03 2.0 2.0 2.0 2.0 2.0 2.0 Sojamehl 15.0 15.0 15.0
15.0 15.0 15.0 In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der Härteprüfung wiedergegeben.
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Tabelle 1 Tage bis zum Kraft in N für eine Eindringtiefe von 25 mm
Erreichen einer Kraft von 72 Stunden; 168 Stunden; An- 13,3 NbeiUm- Umgebungs- Umgebungssatz
gebungstemp. temperatur 43 "C temperatur 43 "C A 6 8,0 46,3 41,3 51,2 B 6 3,6 44,9
33,8 49,8 G 6 8,9 120 98,8 129 D 3 21,8 97,9 94,3 111 E 3 33,8 167 160 165 F 3 21,4
218 184 218 Die Ergebnisse zeigen, daß die hergestellten Blöcke eine zufriedenstellende
Härte hatten.
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BEISPIEL 2 Bei 8 Proben von Magnesiumoxid wurde das Reaktionsvermögen
nach dem beschriebenen Reaktionsfähigkeitstest und die Oberfläche bestimmt.
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Magnesiumoxid reagiert mit Essigsäure nach folgender Gleichung:
Wenn jedoch ein Überschuß an Magnesiumoxid vorhanden istt läuft die Reaktion wie
folgt:
Infolgedessen färbt die basische Suspension den Phenolphthalein-Indikator rosa.
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0,5 g Magnesiumoxid von jeder Probe wurde mit 40 bis 50 ml destilliertem
Wasser gemischt. Jede Suspension wurde mit 2 bis 3 Tropfen Phenolphthalein-Indikator
versetzt und färbte sich daraufhin rosa. Das Gemisch wurde gerührt und mit 10 ml
1-n Essigsäure versetzt, und die Zeit bis zum Wiedererscheinen der rosa Färbung
wurde mit einer Stoppuhr gemessen.
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Die Oberfläche einer jeden Probe wurde nach dem BET-Verfahren von
Brunauer, Emmett und Teller bestimmt.
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Die Ergebnisse der Prüfungen sind in nachstehender Tabelle wiedergegeben.
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Probe Teilchengröße Oberfläche Reaktionszeit (m /g) A Ungesiebt 1.5
22 min B Ungesiebt 23.0 31 + 2 sec C Ungesiebt 55.3 10 + 2 sec D Ungesiebt 11.00
57 + 3 sec E Ungesiebt 26.6 17 + 2 sec F 100 Maschen 33.5 2 min 35 sec G 230 Maschen
29.0 44 sec H Ungesiebt 26.7 19 sec Die Tabelle zeigt die Reaktionszeit von 10 mval
Essigsäure auf 12,4 mval Magnesiumoxid.
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Zwischen der Oberfläche der Magnesiumoxid-Teilchen und dem Reaktionsvermögen
besteht eine umgekehrte Correlation.
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Wenn die Oberfläche klein ist, wie im Fall des Beispiels A, ist die
Reaktionszeit sehr lang - 22 min. Wenn die Oberfläche dagegen groß ist, bei der
Probe C 55,3 m2/g, beträgt die Reaktionszeit nur 10 sec.
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BEISPIEL 3 Die Magnesiumoxid-Proben des Beispiels 2 wurden in einer
Menge von 4 Gew.-iO dem Ansatz "A" des Beispiels 1 zugesetzt.
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Eisen(II)-sulfat wurde in einer Menge von 2 Gew.-% zugesetzt, und
nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurden Futterblöcke hergestellt. Mit Ausnahme
der Proben A und D ergaben alle Magnesiumoxide harte Blöcke.
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BEISPIEL 4 Dieses Beispiel veranschaulicht die Herstellung eines
Futterblocks auf Melassebasis, der feingemahlenes Magnesiumoxid sowie ein Proteinmaterial
enthält, und seine Annahme durch Rinder im Vergleich zu dem in der älteren Anmeldung
P 29 13 77.6-41 beschriebenen Futterblock auf Melassebasis. Zwanzig ausgewachsene
Mischrassekühe mit einem Körpergewicht von jeweils etwa 450 kg wurden in Gruppen
zu je 5 Tieren in Pferche eingeschlossen.
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Grasheu von guter Qualität wurde ihnen zur freien Aufnahme vorgelegt.
Blöcke der folgenden Zusammensetzung standen den Kühen jederzeit zur Verfügung.
Die durchschnittliche Fütterungsperiode betrug 2 Wochen. Am Ende einer jeden Fütterungsperiode
wurden die Blöcke im Kreis einer anderen Gruppe von Kühen vorgelegt.
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BESTANDTEILE ZUSAMMENSETZUNG (Gew.-%) A* B* C Wasser 15.0 15.0 15.0
Melasse 35.8 30.6 42.4 Ammoniumpolyphosphat 0 0 5.0 Ammoniumdihydrogen- 4.5 6.0
0 phosphat Ton 1.5 1.5 1.5 Trockener Harnstoff 7.3 7.0 7 Calciumcarbonat (80X) 1.7
1.7 2.9 Spurenmineralien 0.2 0.2 0.2 Vit.-A-D-Konz. 0.011 0.011 0.011 Talg 5.0 5.0
5.0 Gemahlenes Sojamehl, 15.0 15.0 15.0 49% Protein Magnesiumoxid emahlen (Oberfläche
26,6 m²/g; Reaktionszeit 17 sec) 3.0 7.0 0 Eisen(II)-sulfat 8.0 8.0 2.0 Kochsalz
3.0 3.0 0 * Aus der älteren Anmeldung P 29 13 77.6-41 Die Bestandteile wurden in
einem hochtourigen Turbinenmischer mit einer Umfangsgeschwindigkeit von etwa 1600
m/min in nachstehender Reihenfolge gemischt: Wasser, Melasse, Ammoniumdihydrogenphosphat
oder Ammoniumpolyphosphat -
Mischzeit 10 sec; Attapulgit-Ton -
Mischzeit 2 min; trockener Harnstoff - Mischzeit 1 min; Talg - Mischzeit 15 sec;
Calciumcarbonat, Spurenmineralien, Vitamine - Mischzeit 10 sec; Kochsalz - Mischzeit
10 sec; Eisen(II)-sulfat - Mischzeit 10 sec; Sojabohnenmehl -Mischzeit 10 sec; Magnesiumoxid
- Mischzeit 1 min.
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Jedes Gemisch wurde dann in Formen gegossen und erstarrte zu harten
Futterblocks.
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Die Ergebnisse zeigen, daß der mit dem feingemahlenen Magnesiumoxid
hergestellte Block von den Kühen gegenüber dem Block gemäß der älteren Anmeldung
P 29 13 77.6-41 bevorzugt wurde.
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PRODUKT A B C Verbrauch, kg/Tier und Tag Erster Zeitraum 0.631 0,617
1,35 Zweiter Zeitraum 0,976 0,667 1,25 Dritter Zeitraum 0,731 0,531 1,01 Vierter
Zeitraum 0,740 0,481 0,958 Fünfter Zeitraum 0,667 0,39 1,16 Durchschnitt 0,749 0,558
1,12 Der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellte Block "C" wurde der
Witterung ausgesetzt und war mindestens 9 Monate ohne Anzeichen einer Verschlechterung
oder eines Schimmelbefalls haltbar.
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BEISPIEL 5 Dieser Versuch zeigt die Aufnahme und Wirkung des nach
dem Ansatz A des Beispiels 1 hergestellten Blockes im Vergleich zu einem bekannten
Tierfutterblock auf Melassebasis, der durch Pressen hergestellt worden war.
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Der bekannte Block hatte folgende Zusammensetzung: BESTANDTEILE GEW.-%
Baumwollsamenmehl 23,84 Kochsalz 13,5 Mais 12,5 Weizenschrot 12,0 Getrocknete Luzerne
10,0 Calciumcarbonat 10,0 Dicalciumphosphat 5,0 Harnstoff 6,0 Kaliumsulfat 4,0 Magnesiumoxid
2,05 Vit.-A-u.-D-Vormischung 0,9 Spurenmineralien 0,2 24 Holstein-Färsen wurden
in zwei gleich große Gruppen eingeteilt. Die Gruppe A erhielt den bekannten Block,
die Gruppe B den Eisen(II)-sulfat und feingemahlenes Magnesium enthaltenden Block.
Jede Gruppe wurde täglich mit 18 kg Mais-Silage und 4,5 kg Weideheu gefüttert.
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Die Blöcke standen den Tieren zur freien Aufnahme zur Verfügung. Die
Untersuchung dauerte 8 Wochen.
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Nachstehende Tabelle zeigt das Ergebnis der Fütterungsuntersuchung.
Geplant war eine tägliche Gewichtszunahme von 0,8 kg.
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Bekannter Block Ansatz A des Beispiels Beispiels 1 Gruppe A Gruppe
B Anzahl der Färsen 12 12 Tägliche Gewichts- 0,799 0,903 zunahme, kg Blockaufnahme,
kg 1,02 1,39 Maissilage-Aufnahme, kg 17,7 17,8 Grasheu-Aufnahme, kg 1,87 1,85 Der
Block gemäß der Erfindung erwies sich bei dieser Untersuchung nicht nur als schmackhafter,
sondern ergab auch eine höhere Gewichtszunahme als der bekannte Block.
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Es kann somit festgestellt werden, daß die hier beschriebenen Futterprodukte
ein sehr ökonomisches Tierzusatzfutter darstellen. Die Produkte auf Melassebasis
sind haltbar, hart, wetterbeständig und schmackhaft; sie bieten darüber hinaus die
Möglichkeit, Medikamente zu verabreichen oder dem Tier größere Mengen Proteine zuzuführen.
Die Tierfutterblöcke haben eine annehmbare Härte und sind gegenüber bekannten Futterblöcken
schmackhafter.