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DE298734C - - Google Patents

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Publication number
DE298734C
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DE
Germany
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sodium
lime
potassium
hydrate
solution
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Active
Application number
DENDAT298734D
Other languages
English (en)
Publication of DE298734C publication Critical patent/DE298734C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G1/00Lignin; Lignin derivatives
    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C11/00Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
    • D21C11/02Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters of acid, neutral or alkaline sulfite lye

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei dem durch das Patent 285752 geschützten Verfahren erhält man beim Kochen der Sulfitablauge mit Kalkhydrat außer einer Fällung von Lignin und Calciumsulfit eine wässerige Lösung von organischen Kalksalzen, welche nach Zusatz von starken Basen und Verdunsten zur Trockenheit einer trocknen Destillation unterworfen werden. Als Beispiel solcher starken Basen wird im Hauptpatente die Verwendung von Kalkhydrat beschrieben. Es hat sich aber in der Praxis herausgestellt, daß die mit Kalkhydrat versetzten Kalksalze auf einen Wassergehalt von unter 15 bis 18 Prozent eingedickt werden müssen, bevor sie in den für die trockne Destillation verwendeten Ofen eingeführt werden können, weil sie, wenn bei größerem Gehalt an Wasser erhitzt, in sehr starke Gärung geraten. Außerdem scheint ein Eindicken dieser Kalksalze ohne Verwendung von teuren und viel Platz in Anspruch nehmenden Trockenzylindern nicht wärmeökonomisch durchführbar zu sein.
Die Erfindung betrifft nun eine weitere Ausbildung des durch das Hauptpatent geschützten Verfahrens zu dem besonderen Zwecke, die genannten Schwierigkeiten zu beseitigen und außerdem noch andere Vorteile zu erzielen. Diese weitere Ausbildung oder Verbesserung besteht darin, daß die beim Kochen der Ablauge mit Kalkhydrat gewonnenen organischen Kalksalze vor der trocknen Destillation mit starken Basen in Natrium- oder Kaliumsalze, oder beide, übergeführt werden. Dies geschieht einfach dadurch, daß die Lösung der Kalksalze mit Natrium- oder Kaliumverbindungen versetzt wird, und zwar vorzugsweise mit den ersteren, weil sie billiger sind. Dieses Versetzen erfolgt dabei in solcher Menge, daß die erhaltene Mischung beim Einführen in den Destillationsofen nicht mehr in Gärung kommt, auch wenn der Wassergehalt derselben 20 bis 30 Prozent beträgt. Daß die Gärung der Ablauge hierdurch vermieden wird, beruht darauf, daß die gebildeten Kalium- oder Natriumablaugensalze mehr dünnflüssig sind als die Kalksalze und nicht mehr gären, nachdem sie bis zu einem Trockengehalt von 70 bis 80 Prozent eingedickt sind. Dies ist durch Versuche festgestellt worden. Es sind dabei besonders folgende Punkte zu berücksichtigen.
Die zuzusetzende Menge von Natrium- oder Kalium verbindung soll zweckmäßig so gewählt werden, daß mindestens 1 Molekül Na2 O oder K2 O auf jedes Molekül chemisch gebundenes Ca O kommt. Besser ist jedoch, I1Z2 bis 2 Moleküle Na2 O oder K2 O auf jedes Molekül Ca O zu wählen, weil dadurch eine bessere Ausbeute an Acetonspiritus bei der trocknen Destillation erzielt wird. Die Natrium- oder Kaliumverbindung wird zweckmäßig in der Form von Hydrat oder Carbonat der Lauge zugesetzt. Durch das Zusetzen der Verbindung in der
Form von Hydrat wird der Vorteil erzielt, daß das Calcium, welches an die organischen Säuren gebunden war, in sehr fein verteiltes CaI-ciumhydrat übergeführt wird, welches bei der nachfolgenden trocknen Destillation wirksamer ist als durch Löschen von Kalk erhaltenes Calciumhydrat. Das zuzusetzende Natriumoder Kaliumhydrat muß aber dabei durch Auflösen des Carbonats mit darauffolgender Kaustizierung mit Kalk besonders hergestellt werden. Dieser Zusatz von Natrium- oder Kaliumhydrat kann entweder zu der verdünnten Lauge gemacht werden, oder erst nachdem sowohl die Lauge als das Hydrat in geeignetem Grade konzentriert worden sind. Da bei diesem Arbeitsverfahren das Calciumhydrat so fein verteilt wird, können die vorzunehmenden Verdampfungen in Apparaten ohne Mischvorrichtungen erfolgen. Wird dagegen die Natrium- oder Kaliumverbindung in der Form von Carbonat zugesetzt, so kann dies natürlich durch Auflösen des Carbonats unmittelbar in der eventuell konzentrierten Kalksalzlösung geschehen. Hierbei erhält man eine Fällung von Calciumcarbonat, während in der Lösung organische Natrium- oder Kaliumsalze und Natriumoder Kaliumcarbonat, wenn ein Überschuß von diesen zugesetzt worden ist, zurückbleiben. In diesem Falle wird das'Natrium- oder Kaliumcarbonat in Hydrat übergeführt durch Zusetzen einer genügenden Menge von Ätzkalk, worauf die ganze Fällung als Calciumcarbonat ausgeschieden und die zurückbleibende Lösung eingedampft wird, was zweckmäßig durch Verdampfen in Mehrkörperapparaten erfolgen kann. Der beste Weg dürfte der sein, die nötige Menge von Natrium- oder Kaliumcarbonat in einen geringeren Teil der Lauge aufzulösen, und zwar am besten in der Waschflüssigkeit von dem Ligninwaschen und von dem Waschen des Destillationsrückstandes, gegebenenfalls nach Brennen desselben. Das durch Kaustizieren der Lösung erhaltene Natrium- oder Kaliumhydrat wird dann der Kalksalzlösung zugesetzt, und zwar entweder während diese noch verdünnt ist oder nachdem sie konzentriert worden ist. Der trocken zu destillierenden Lauge kann man, am besten nach Konzentration derselben, wenn erwünscht, auch Kalkhydrat, zweckmäßig in der Form von Kalkmilch zusetzen.
Wenn man eine solche Mischung von organischen Natrium- oder Kaliumsalzen oder beiden mit starken Basen, am besten in Anwesenheit einer genügenden Menge von Wasserdampf, trocken destilliert wird, so erhält man in gewöhnlicher Weise ein Destillat von hauptsächlich der Zusammensetzung wie im Hauptpatent beschrieben, d. h. bestehend aus Acetonspiritus,
leichten und schweren ölen und gegebenenfalls Ammoniak und Aminen, und einen Destillationsrückstand, bestehend aus Natrium-oder Kaliumcarbonat, Calciumcarbonat und Kohle nebst geringeren Mengen von schwefelhaltigen Stoffen. Aus diesem Rückstande kann die Natrium- oder Kaliumverbindung entweder unmittelbar oder nach Zerkleinerung ausgelöst werden, um für die Fabrikation wieder Verwendung zu finden. Zweckmäßiger dürfte aber sein, die Kohle des erhaltenen Destillationsrückstandes nach den Prinzipien des Le Blanc-Sodaverfahrens unmittelbar zu verbrennen, so daß die schwefelhaltigen Stoffe in CaS, das Calciumcarbonat möglichst in Ca O und die Alkaliverbindungen in Carbonate übergeführt werden. 75 ' Behandelt man dann, gegebenenfalls nach Zerkleinerung, den erhaltenen Verbrennungsrückstand mit Wasser oder Wasserlösung, so bleibt das Ca S ungelöst zurück, so daß die Lösung nur Carbonate und durch den gebrannten Kalk erhaltenes Hydrat des Natriums oder Kaliums aufnimmt, welche für weitere Destillationen Verwendung finden können, wobei natürlich auf eine zweckdienliche Zusammensetzung der Lauge zu achten ist. Die schwefelhaltigen Stoffe bleiben dabei an dem Kalk gebunden, und wenn dieser nach Brennen zum Kochen von neuen Mengen Sulfitablauge verwendet wird, so bleiben die schwefelhaltigen Verunreinigungen in der Ligninfällung zurück, so daß sie sich nicht in der Lauge anhäufen.
Beispiel: Die bei der Kochung der Ablaugen mit Kalkhydrat erhaltene Kalksalzlösung wird zuerst bis etwa 35° Baume eingedickt. Darauf wird die berechnete Menge Kalkschlamm und Soda zugefügt, und zwar so, daß auf 1 cbm der ursprünglichen Sulfitablauge 17 kg Ca Q mit 20 kg Soda in 50 kg Wasser gelöst kommen. Nachdem die Kalkschlammsodalösung mit der Ablauge innig gemischt ist, wird die Losung bis 25 Prozent Wassergehalt eingedickt und dann in bekannter Weise trocken destilliert. Der bei dieser Trockendestillation entfallende Rückstand wird so nach Verbrennung der darin befindlichen Kohle nach dem bekannten Prinzip des Le Blanc-Sodaverfahrens für die Herstellung der neuen Natriumhydratlösung ' vewendet, welche Lösung als Zusatz für neue Mengen mit Kalkhydrat gekochter Sulfitablauge verwendet wird. Die von der Natriumhydratlösung abfiltrierte Kalkfällung, die allen Schwefel enthält, wird zweckmäßig umgebrannt und für die Kochung von neuen Mengen Sulfitablauge verwendet.
, Das beschriebene Arbeitsverfahren scheint beim ersten Anblick eine Mehrausgabe in der Form von verlorenem Natrium oder Kalium zu bedeuten; der entstandene Verlust wird aber mehr als gedeckt durch das Alkali, welches beim Sulfitkochen aus dem Holze extrahiert wird. Wenn man Natriumverbindungen verwendet, erhält man aus dem Holze so viel
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Natron, daß der Fabrikations verlust dadurch gedeckt Wird. Außerdem enthält das Holz große Mengen von Kalium, welches in der Lauge zurückgewonnen wird. Diese Kaliummenge kann infolge der großen Löslichkeit der Pottasche gegenüber derjenigen der Soda nach bekannten Verfahren aus dem Destillationsrückstand gewonnen werden. Dieser Fabri- j kationsgewinn wird natürlich nach diesem Verfahren leichter gewonnen als bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent, und schließlich hat man beim Kalkkochen der Sulfitablauge stets dieselbe Zusammensetzung der Lauge, auch wenn dabei wiedergewonnener Kalk verwendet wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Behandlung von Sulfitablauge mit Alkalien nach Patent 285752, , dadurch gekennzeichnet, daß die beim Kochen der Ablauge mit Calciumhydroxyd gewonnenen organischen Calciumsalze vor der trocknen Destillation durch Zusatz von Alkalihydroxyden oder -carbonaten in Natrium- oder Kaliumsalze, oder beide, übergeführt werden.
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