DE29809404U1

DE29809404U1 - Disabled footwear

Info

Publication number: DE29809404U1
Application number: DE29809404U
Authority: DE
Original assignee: RULOFF DANIEL
Current assignee: RULOFF DANIEL
Priority date: 1998-05-13
Filing date: 1998-05-13
Publication date: 1998-08-06
Anticipated expiration: 2008-05-14

Description

Daniel Ruloff 12279 BerlinDaniel Ruloff 12279 Berlin

12. Mai 199812 May 1998

RUL4 8.G1RUL4 8.G1

Behinder-bengerechte FußbekleidungDisabled-accessible footwear

10 Seiten Beschreibung10 pages description

4 Seiten mit 15 Ansprüchen4 pages with 15 claims

1 Seite Zusammenfassung1 page summary

4 Seiten Zeichnungen4 pages of drawings

RUL4 8.G1 - 2 -RUL4 8.G1 - 2 -

BeschreibungDescription

Die Erfindung betrifft einen behindertengerechten Schuh gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.The invention relates to a handicapped-accessible shoe according to the preamble of claim 1.

In-dem Oberteil eines Schuhes ist eine Schuhöffnung, vorgesehen, durch welche der Fuß eines Menschen beim An- oder Ausziehen eines Schuhes hindurchgeführt werden muß. Diese Schuhöffnung ist zwecks Erreichen einer guten Paßgenauigkeit des Schuhes an dem Fuß relativ knapp bemessen.In the upper part of a shoe there is a shoe opening through which a person's foot must be passed when putting on or taking off a shoe. This shoe opening is relatively small in order to achieve a good fit of the shoe on the foot.

Um das Anziehen bzw. Ausziehen des Schuhes zu erleichtern, weist die Schuhöffnung einen breitenvariable ausgebildeten, mit einer Lasche unterlegten Schlitz auf. Dieser Schlitz kann durch Schnallen, Schnürsenkel oder Klettverschlüsse verringert oder vergrößert und so an den jeweiligen Fuß angepaßt werden.To make it easier to put on and take off the shoe, the shoe opening has a slot of variable width with a tab underneath. This slot can be made smaller or larger using buckles, laces or Velcro fasteners and thus adjusted to the respective foot.

Das An- und Ausziehen eines Schuhes ist jedoch immer mit einer Bückbewegung und nachfolgend durchzuführenden manuellen Verrichtungen - beispielsweise das Binden einer Schnürsenkelschlaufe - verbunden. Derartige Tätigkeiten und Bewegungsabläufe sind insbesondere durch ältere und/oder behinderte Personen nicht oder nur bedingt durchführbar.However, putting on and taking off a shoe always involves bending down and subsequent manual tasks - for example, tying a shoelace loop. Such activities and movements are not possible or only partially possible for older and/or disabled people.

Aus der internationalen Patentanmeldung WO 92/03943 ist ein Schnellschließ-Schuh bekannt, bei welchem ein schwenkbar angelenktes Fersenformteil vorgesehen ist. Diese Fersenformteil soll die.zum Anziehen des Schuhes genutzte Schuhöffnung durch Schwenken in einer zur Fußspitze entgegengesetzten Richtung zuerst in ausreichendem Maße vergrößern und sich dann ohne zusätzliche Hilfsmittel in die Gegenrichtung eine Schließstellung bewegen, um den festen Sitz des Schuhes an dem Fuß zu sichern.A quick-closing shoe is known from the international patent application WO 92/03943, in which a pivoting heel molding is provided. This heel molding is intended to first sufficiently enlarge the shoe opening used for putting on the shoe by pivoting in a direction opposite to the tip of the foot and then move in the opposite direction to a closed position without additional aids in order to ensure that the shoe sits firmly on the foot.

RUL48.G1 - 3 -RUL48.G1 - 3 -

Die vorstehend beschriebene Lösung weist den Nachteil auf, daß die im durch die Außenkante des Oberteils des Schuhes nach oben begrenzte Schuhöffnung nicht veränderbar ist und dadurch ein individuelles Anpassen des Schuhs an die jeweilige Fußanatomie, beispielsweise an einen besonders hohen Fußrücken oder eine temperaturabhänge Volumenveränderung des Fußes, nicht oder nur in ungenügendem Maße erfolgen kann.The solution described above has the disadvantage that the shoe opening, which is limited at the top by the outer edge of the upper part of the shoe, cannot be changed and therefore an individual adjustment of the shoe to the respective foot anatomy, for example to a particularly high instep or a temperature-dependent change in the volume of the foot, cannot be carried out or can only be carried out to an insufficient extent.

Das Fehlen einer derartigen Anpassungsmöglichkeit bedingt weiterhin, daß die Herstellung eines solchen behindertengerechten Schuhs einerseits mehr oder weniger dem Charakter einer Maßanfertigung entspricht, welche - wegen der recht geringen Stückzahl - immer mit hohen Fertigungskosten und für viele viele alte und/oder behinderte Menschen mit einem zu hohen Preis verbunden ist. Andererseits kann ein solcher Schuh auch nicht den gewünschten Tragekomfort bieten, da die Werte für das Fußvolumen auch tageszeitlichen Schwankungen unterliegen, denen bei einer festen Außenkante des Oberteils des Schuhes nicht entsprochen werden kann.The lack of such an adjustment option also means that the production of such a handicapped-accessible shoe is, on the one hand, more or less like a custom-made product, which - due to the relatively small number of units - is always associated with high production costs and, for many elderly and/or handicapped people, too expensive. On the other hand, such a shoe cannot offer the desired level of comfort, since the values for the foot volume are also subject to fluctuations during the day, which cannot be accommodated with a fixed outer edge of the upper part of the shoe.

Ausgehend von den Mängeln des Standes der Technik liegt der Erfindung deshalb die Aufgabe zugrunde, einen behindertengerechten Schuh der eingangs genannten Gattung anzugeben, welche nicht nur ein schnelles und bequemes An- und Ausziehen gestattet, sondern auch durch eine individuelle Anpassung an die Fußanatomie einen hohem Tragekomfort sichert.Based on the deficiencies of the prior art, the invention is therefore based on the object of specifying a disabled-friendly shoe of the type mentioned at the beginning, which not only allows for quick and convenient putting on and taking off, but also ensures a high level of wearing comfort through individual adaptation to the foot anatomy.

Die Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.The problem is solved by the features specified in the characterizing part of claim 1.

Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß eine Erhöhung des Tragekomforts eines behindertengerechten SchuhsThe invention includes the finding that an increase in the wearing comfort of a handicapped-accessible shoe

RUL48.G1 . - 4 -RUL48.G1 . - 4 -

durch ein Anpassen der zum An- und Ausziehen eines Schuhes erforderlichen Schuhöffnung an die individuelle Fußanatomie in vorteilhafter Weise dann erreichbar ist, wenn die Schuhöffnung nicht nur durch eine Variation im Fersenbereich des Schuhes angepaßt wird, sondern auch im Bereich des Schuhoberteils eine Anpaßmöglichkeit vorhanden ist.by adapting the shoe opening required for putting on and taking off a shoe to the individual foot anatomy can be achieved in an advantageous manner if the shoe opening is not only adapted by varying the heel area of the shoe, but there is also an adjustment option in the area of the upper part of the shoe.

Ein erweiterter Anpassungsbereich sichert darüberhinaus in günstiger Weise, daß der behindertengerechte Schuh bei einem geringen Größensortiment in größeren Stückzahlen kostengünstig herstellbar ist.An extended adjustment range also ensures that the handicapped-accessible shoe can be produced cost-effectively in large quantities with a small range of sizes.

Entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der behindertengerechte Schuh ein Schuhoberteil und eine Fersenformschale auf, welche beide zwecks Veränderung der Schuhöffnung schwenkbar an der Schuhsohle befestigt sind.According to the preferred embodiment of the invention, the handicapped-accessible shoe has a shoe upper and a heel mold, both of which are pivotally attached to the shoe sole in order to change the shoe opening.

Die Befestigung ist derart ausgebildet, daß das Schuhoberteil - oder zumindest ein Teilbereich des Schuhoberteils und die Fersenformschale des Schuhes beim Schuhanziehen oder -ausziehen jeweils eine Schwenkbewegung in entgegengesetzter Richtung ausführen, wenn der Schuh von einer eine großen Schuhöffnung aufweisenden Offenstellung in die eine geringere Schuhöffnung aufweisenden Geschlossenstellung oder umgekehrt überführt wird.The fastening is designed in such a way that the shoe upper - or at least a portion of the shoe upper and the heel mold of the shoe each perform a pivoting movement in the opposite direction when the shoe is put on or taken off, when the shoe is transferred from an open position with a large shoe opening to the closed position with a smaller shoe opening or vice versa.

Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der schwenkbare Bereich des Schuhoberteils mit zwei auf gleicher Achse liegenden Gelenken an der Außenseite des Schuhs direkt an der Schuhsohle schwenkbar befestigt. Die in Richtung der Fußlängsachse schwenkbare Fersenformschale ist dagegen an dem freien Ende zweier im Fersenbereich der Schuh-According to the preferred embodiment of the invention, the pivoting area of the shoe upper is pivotally attached to the shoe sole with two joints on the outside of the shoe that are on the same axis. The heel mold shell, which can pivot in the direction of the foot's longitudinal axis, is, however, attached to the free end of two joints in the heel area of the shoe.

RUL4 8.G1 - 5 -RUL4 8.G1 - 5 -

sohle befestigten, laschenförmigen Seitenteilen durch jeweils ein Gelenk verbunden.The tab-shaped side parts attached to the sole are each connected by a joint.

Das Schuhoberteil ist dabei gegen die Kraft eines im Fersenbereich des behindertengerechten Schuhs vorgesehenen Federelements schwenkbar angeordnet.The upper part of the shoe is arranged so that it can pivot against the force of a spring element provided in the heel area of the handicapped-accessible shoe.

Zur Bewegung des schwenkbaren Teilbereichs des Schuhoberteils sind entsprechend einer günstigen Weiterbildung der Erfindung zwei sich an der Schuhaußenseite in Längsrichtung des Schuhs erstreckende Schienen vorgesehen, welche einerseits über ihre gesamte Länge mit dem Schuhoberteil verbunden und andererseits mit einem Ende an der Außenseite der Schuhsohle schwenkbar angelenkt sind.In order to move the pivotable portion of the shoe upper, according to a favorable development of the invention, two rails are provided on the outside of the shoe in the longitudinal direction of the shoe, which on the one hand are connected to the shoe upper over their entire length and on the other hand are pivotally articulated at one end to the outside of the shoe sole.

Dadurch ist auf einfache Weise eine Bewegung des Schuhoberteils zum Verringern der zum Anziehen des Schuhs erforderliehen Schuhöffnung durch Absenken der Ferse des Fußes erreichbar. Die einseitig an der Seite der Schuhsohle angelenkt Schienen sind dazu durch eine Einlegesohle miteinander verbunden und stützen sich mit ihrem nicht angelenkten Ende jeweils über das Federelement auf dem Fersenbereich der Schuhsohle ab.This makes it easy to move the upper part of the shoe to reduce the shoe opening required to put the shoe on by lowering the heel of the foot. The rails, which are hinged on one side to the side of the shoe sole, are connected to one another by an insole and their non-hinged ends are supported by the spring element on the heel area of the shoe sole.

Beim Anziehen des Schuhes werden die die mit dem beweglichen Abschnitt des Schuhoberteils verbundenen Schienen gegen den Kraft des Federelements in Richtung der Schuhsohle geschwenkt, so daß sich die Schuhöffnung verkleinert. Wenn Schienen durch den Fersendruck zur Schuhsohle bewegt werden, erfolgt durch den zwischen den Seiten der Ferse und der Fersenformschale des behindertengerechten Schuhs stets vorhandenen Reibschluß eine Schwenkbewegung der am fersen-When the shoe is put on, the rails connected to the movable section of the shoe upper are pivoted against the force of the spring element in the direction of the shoe sole, so that the shoe opening is reduced. When the rails are moved to the shoe sole by the pressure of the heel, the frictional connection that is always present between the sides of the heel and the heel mold of the handicapped-accessible shoe causes a pivoting movement of the

RUL4 8.G1 - 6 -RUL4 8.G1 - 6 -

seitigen Ende der Schuhsohle angelenkten Fersenformschale in Richtung der Fußspitze.heel cup hinged at the end of the shoe sole in the direction of the toe.

Nach der bevorzugten Ausführurigsform der Erfindung ist am fersenseitigen Ende der Schuhsohle eine Rasteinrichtung vorgesehen, welche den beweglichen Abschnitt des Schuhoberteils bei der Geschlossenstellung des Schuhes in der jeweiligen Position verriegelt. Zum Lösen der Verriegelung beim Ausziehen des Schuhs ist ein Entriegelungselement vorgesehen. Nach Lösen der Verriegelung ist der Schuh bei Anheben der Ferse in seine Offenstellung überführbar, indem das Schuhoberteil durch Wirkung des Federelements nach oben bewegt und die Fersenformschale durch die Fersenbewegung nach hinten geschwenkt wird.According to the preferred embodiment of the invention, a locking device is provided on the heel end of the shoe sole, which locks the movable section of the shoe upper in the respective position when the shoe is closed. An unlocking element is provided to release the lock when the shoe is taken off. After releasing the lock, the shoe can be moved into its open position by lifting the heel, in that the shoe upper is moved upwards by the action of the spring element and the heel mold shell is pivoted backwards by the heel movement.

Das Entriegelungselement ist entsprechend einer vorteilhaften Variante der Erfindung mittels eines Griffknopfes manuell bedienbar und wird dabei in Richtung der oder quer zur Längsachse des Schuhes durch Ziehen oder Drücken verschoben. According to an advantageous variant of the invention, the unlocking element can be operated manually using a handle button and is moved in the direction of or across the longitudinal axis of the shoe by pulling or pushing.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist an dem Schuhoberteil mindestens eine schnallenförmige Verstelleinrichtung vorgesehen, um die Größe der Schuhöffnung derart an die Anatomie des Fußes anpassen zu können, daß bei Offenstellung des Schuhs ein bequemes Hineingleiten des Fußes in den Schuh möglich ist und bei der Geschlossenstellung des Schuhes eine Druckwirkung des Schuhoberteils auf den Fußrücken vermieden wird.In an advantageous development of the invention, at least one buckle-shaped adjustment device is provided on the shoe upper in order to be able to adapt the size of the shoe opening to the anatomy of the foot in such a way that when the shoe is open, the foot can slide comfortably into the shoe and when the shoe is closed, the pressure effect of the shoe upper on the back of the foot is avoided.

Entsprechend einer anderen günstigen Weiterbildung der Erfindung ist für den behindertengerechten Schuh ein zwei Teilstränge aufweisender Seilzug vorgesehen, welcher dasAccording to another advantageous development of the invention, a cable with two partial strands is provided for the handicapped-accessible shoe, which

RUL48.G1 - 7 -RUL48.G1 - 7 -

Schuhoberteil mit der Fersenformschale verbindet. Bei dieser Seilzugverbindung sind die Enden der, bevorzugt schnürsenkelartigen, Teilstränge einerseits einander übergreifend am Schuhoberteil und andererseits an der Peripherie der Fersenformschale im Bereich von deren Schwenkachse befestigt. Diese Konstruktion sichert auf einfache Weise eine Anpassung der Schuhöffnung durch fußbetätigtes Schwenken der Fersenformschale.Shoe upper with the heel mold. In this cable connection, the ends of the partial strands, preferably lace-like, are fastened to the shoe upper on the one hand, overlapping one another, and on the other hand to the periphery of the heel mold in the area of its pivot axis. This construction ensures that the shoe opening can be easily adjusted by pivoting the heel mold using the foot.

Durch Einstellen der wirksamen Länge der einzelnen Stränge des Seilzuges ist der Schuh individuell an die Anatomie des Fuß anpaßbar und ein unerwünschtes Drücken des Schuhoberteils bzw. ein Abschnüren des Fußes bei geschlossenem Schuh wird ausgeschlossen. Die Einstelleinrichtung für den Seilzug ist bevorzugt an der Fersenformschale angeordnet.By adjusting the effective length of the individual strands of the cable, the shoe can be individually adapted to the anatomy of the foot and unwanted pressure from the upper part of the shoe or constriction of the foot when the shoe is closed is prevented. The adjustment device for the cable is preferably located on the heel mold.

Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen: Other advantageous developments of the invention are characterized in the subclaims or are presented in more detail below together with the description of the preferred embodiment of the invention using the figures. They show:

Figur 1 eine bevorzugtes Ausführungsform der Erfindung in Ansicht von der Seite,Figure 1 shows a preferred embodiment of the invention in side view,

Figur 2 die Darstellung der Ansicht eines Schnittes längs der Linie A...A gemäß Figur 1,Figure 2 shows the view of a section along the line A...A according to Figure 1,

Figur 3 die in Figur 1 dargestellte Ausführungsform der Erfindung in Draufsicht,Figure 3 shows the embodiment of the invention shown in Figure 1 in plan view,

sowieas well as

······
• ··
······
• ·· ····
••
•• • · ·· · *· ·*· · ···· • ·· ······ ······ ·· ··· · • · ·· · ······ ····

• RUL48.G1 - 8 -• RUL48.G1 - 8 -

Figur 4 eine vorteilhafte Weiterbildung der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform der Erfindung in Ansicht von der Seite.Figure 4 shows an advantageous further development of the embodiment of the invention shown in Figure 1 in a view from the side.

Die Figuren 1 und 2 zeigen in Seitenansicht und Teil-Schnittdarstellung einen behindertengerechte Schuh 1 mit einer Schuhsohle 2, an welcher ein Oberteil 3 befestigt ist. Das Schuhoberteil 3 weist einen an der Schuhsohle schwenkbar angelenkten Teilbereich 4 auf, welcher durch die Ferse des Fußes in Richtung der Schuhsohle bewegt werden kann. Der Teilbereich 4 des Schuhoberteils weist dazu zwei Abschnitte 4.1 und 4.2 auf, welche jeweils an einer metallischen Schienen 5 befestigt sind. Die beiden Schienen sind durch ein scharnierartiges Gelenk 6 an der Schuhsohle 2 befestigt. Sie weisen mit ihrem freien Ende 7 in Richtung des Fersenbereichs des Schuhs und sind parallel zur Außenkante der Schuhsohle 2 geführt. Das freie Ende 7 der durch eine Einlegesohle 8 in Querrichtung starr miteinander verbundenen Schienen 5 ist jeweils an einer Blattfeder 9 befestigt, deren Enden sich über eine Rasteinrichtung 10 fersenseitig auf der Schuhsohle 2 abstützen.Figures 1 and 2 show a side view and a partial sectional view of a disabled-accessible shoe 1 with a shoe sole 2 to which an upper part 3 is attached. The shoe upper part 3 has a part area 4 that is pivotally connected to the shoe sole and can be moved by the heel of the foot in the direction of the shoe sole. The part area 4 of the shoe upper has two sections 4.1 and 4.2, each of which is attached to a metal rail 5. The two rails are attached to the shoe sole 2 by a hinge-like joint 6. Their free end 7 points in the direction of the heel area of the shoe and is guided parallel to the outer edge of the shoe sole 2. The free end 7 of the rails 5, which are rigidly connected to one another in the transverse direction by an insole 8, is each fastened to a leaf spring 9, the ends of which are supported on the heel side of the shoe sole 2 via a locking device 10.

Die Blattfedern 9 gleiten in einer in der Rasteinrichtung 10 vorgesehenen Führung 11, wobei die Enden 9.1 der Blattfeder 9 in einem Rastmechanismus 12 verriegelt werden, nachdem die Schienen mit dem an ihnen befestigten Abschnitte 4.1 und 4.2 des Schuhoberteilbereich 4 und durch eine Bewegung der Ferse 13 des Fußes 14 in Richtung des Pfeils 15 in ihre Endposition verbracht worden sind, bei welcher die Einlegesohle 8 vollflächig auf der Schuhsohle 2 aufliegt .The leaf springs 9 slide in a guide 11 provided in the locking device 10, wherein the ends 9.1 of the leaf spring 9 are locked in a locking mechanism 12 after the rails with the sections 4.1 and 4.2 of the shoe upper area 4 attached to them and by a movement of the heel 13 of the foot 14 in the direction of the arrow 15 have been brought into their final position, in which the insole 8 rests fully on the shoe sole 2 .

RUL48.G1 - 9 -RUL48.G1 - 9 -

Der Rastmechanismus 12 kann durch ein manuell bedienbares Entriegelungselement 16 zum Ausziehen des Schuhes entriegelt werden. Dazu ist ein gesonderter, von der Seite her zugänglicher Griffknopf 16.1 vorgesehen. Durch das Entriegeln werden die Enden der Blattfedern 9 freigegeben, so daß sich das Schuhoberteil 4 bei fersenseitiger Entlastung der Einlegesohle 8 durch Anheben des Fußes 14 und Kraftwirkung der Blattfedern 9 von der Schuhsohle 2 abhebt. Durch die Bewegung des Fußes 14 wird die Fersenformschale 17 gleichzeitig nach hinten bewegt, so daß die Schuhöffnung auf das zum Schuhausziehen erforderliche Maß vergrößert wird.The locking mechanism 12 can be unlocked by a manually operated unlocking element 16 to take the shoe off. A separate handle button 16.1 accessible from the side is provided for this purpose. By unlocking, the ends of the leaf springs 9 are released so that the shoe upper 4 is lifted from the shoe sole 2 when the heel side of the insole 8 is relieved by lifting the foot 14 and the force of the leaf springs 9. The movement of the foot 14 simultaneously moves the heel mold shell 17 backwards so that the shoe opening is enlarged to the size required to take the shoe off.

Auf, konstruktive Details der Rasteinrichtung 10 sowie des Entriegelungselements, welche als allgemein bekannt vorausgesetzt werden, wird aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht näher eingegangen.For reasons of clarity, structural details of the locking device 10 and the unlocking element, which are assumed to be generally known, will not be discussed in more detail.

Die Fersenformschale 17 ist an zwei im Fersenbereich der Schuhsohle 2 befestigten, laschenförmigen Seitenteilen 18 durch jeweils ein Gelenk 19 klappbar verbunden. Die Seitenteile 18 erstrecken sich senkrecht zu der von der Schuhsoh-Ie 2 aufgespannten Ebene.The heel mold shell 17 is hingedly connected to two tab-shaped side parts 18, which are fastened in the heel area of the shoe sole 2, by means of a joint 19 each. The side parts 18 extend perpendicular to the plane spanned by the shoe sole 2.

Die Bewegung der Fersenformschale 17 wird durch Reibschluß mit der Ferse 13 des Fußes 14 erzwungen, wenn sich der Fuß 14 beim Anziehen des Schuhes 1 nach unten bzw. beim Schuhausziehen nach oben bewegt wird.The movement of the heel mold shell 17 is forced by frictional engagement with the heel 13 of the foot 14 when the foot 14 is moved downwards when putting on the shoe 1 or upwards when taking off the shoe.

Für den behindertengerechten Schuh sind zwecks Anpassung der erforderlichen Größe der Schuhöffnung an die jeweilige Fußanatomie in Offen- oder Geschlossenstellung des Schuhs zwei Riemen 20 und eine diese Riemen verbindende Schnalle 21 vorgesehen. Die Riemen 20 sind an den Abschnitten 4.1For the disabled-friendly shoe, two straps 20 and a buckle 21 connecting these straps are provided for adjusting the required size of the shoe opening to the respective foot anatomy in the open or closed position of the shoe. The straps 20 are shown in sections 4.1

RUL48.G1 - 10 -RUL48.G1 - 10 -

und 4.2 des Schuhoberteils 4 befestigt und ermöglichen ein einfaches Einstellen des Abstands des Schuhoberteils vom Fußrücken.and 4.2 of the shoe upper 4 and allow easy adjustment of the distance of the shoe upper from the instep of the foot.

Figur 3 zeigt den behindertengerechten Schuh 1 in Offenstellung. Die Abschnitte 4.1 und 4.2 des Schuhoberteils 4 werden am Fußrücken durch Riemen 20 zusammengehalten, wobei die Riemen einen Freiraum 23 zwischen den Abschnitten 4.1 und 4.2 übergreifen, welcher fußrückenseitig von einer Lasche 22 überdeckt wird. Durch die freien Enden der Abschnitte 4.1 und 4.2 wird unter Einbeziehen der Oberkante 17.1 der Fersenformschale 17 - und gegebenenfalls der Seitenteile 18 - eine in der Größe variierbare, durch die Linie 24 begrenzte Schuhöffnung 25 gebildet.Figure 3 shows the handicapped-accessible shoe 1 in the open position. Sections 4.1 and 4.2 of the shoe upper 4 are held together on the instep by straps 20, whereby the straps overlap a free space 23 between sections 4.1 and 4.2, which is covered on the instep side by a tab 22. The free ends of sections 4.1 and 4.2, including the upper edge 17.1 of the heel mold shell 17 - and if necessary the side parts 18 - form a shoe opening 25 of variable size, delimited by the line 24.

Die Schuhöffnung 25 kann durch Vergrößern oder Verkleinern des V-förmigen Freiraums 23, welcher fußrückenseitig zwischen den Abschnitten 4.1 und 4.2 des beweglichen Teilbereichs 4 des Schuhoberteils 3 vorgesehen ist, verändert werden.The shoe opening 25 can be changed by enlarging or reducing the V-shaped free space 23, which is provided on the instep side between the sections 4.1 and 4.2 of the movable part 4 of the shoe upper 3.

Der in Figur 4 in Seitenansicht dargestellte behindertengerechte Schuh 1', bei welchem die Anpassung der Schuhöffnung an die Anatomie des Fußes durch zwei Seilzüge 2 6 und 27 vorgenommen werden kann. Jeder der Seilzüge 26, 27 weist zwei aus Schnürsenkeln gebildete Seilstränge 26.1, 26.2 bzw. 27.1, 27.2 auf, welche - den V-förmigen Freiraum (vergleiche die Position 23 in Figur 3) im Bereich des Fußrückens übergreifend - einerseits an den Abschnitten 4.1 und 4.2 des beweglichen Bereichs 4 des Schuhoberteils 3 und andererseits an einem in dem Gelenk 19 auf gleicher Achse mit der Fersenformschale 17' verbundenen Stellrad 28 befestigt ist. Die an dem Stellrad 29 vorgesehene Mehrpunkt-The handicapped-accessible shoe 1' shown in side view in Figure 4, in which the shoe opening can be adjusted to the anatomy of the foot by two cable pulls 26 and 27. Each of the cable pulls 26, 27 has two cable strands 26.1, 26.2 or 27.1, 27.2 formed from shoelaces, which - spanning the V-shaped free space (compare position 23 in Figure 3) in the area of the instep - are attached on the one hand to the sections 4.1 and 4.2 of the movable area 4 of the shoe upper 3 and on the other hand to an adjusting wheel 28 connected in the joint 19 on the same axis as the heel mold shell 17'. The multi-point

RUL48.G1 - 11 -RUL48.G1 - 11 -

Halterung 30 ermöglicht ein Einstellen der für eine gewünschte Schuhöffnung erforderlichen Länge der einzelnen Seilstränge. Die Verbindung zwischen Fersenformschale 17' und Stellrad 28 über eine gemeinsame Achse sichert, daß bei einer Schwenkbewegung der Fersenformschale 17' - bedingt durch die Fußbewegung zum Absenken der im Gelenk 6 gelagerten Schienen 5 - über die Seilstränge 26.1, 26.2, 27.1 und 27.2 eine die Schuhöffnung (vergleiche die Position 25 in Figur 3) zusätzlich verringernde Zugwirkung auf die einzelnen Abschnitte des beweglichen Bereichs 4 des Schuhoberteils 3 ausgeübt wird. Dadurch wird ein besonders fester Sitz des Schuhs 1' erreicht, nachdem der bewegliche Bereich 4 des Schuhoberteils 3 zur Verringerung der Schuhöffnung beim Überführen des Schuhs I¹ von der Offen- in die Geschlossenstellung erfolgt ist.Bracket 30 enables adjustment of the length of the individual cable strands required for a desired shoe opening. The connection between heel mold shell 17' and adjusting wheel 28 via a common axis ensures that when the heel mold shell 17' pivots - caused by the foot movement to lower the rails 5 mounted in the joint 6 - a pulling effect is exerted on the individual sections of the movable area 4 of the shoe upper 3 via the cable strands 26.1, 26.2, 27.1 and 27.2, which further reduces the shoe opening (compare position 25 in Figure 3). This achieves a particularly firm fit of the shoe 1' after the movable area 4 of the shoe upper 3 has been moved to reduce the shoe opening when the shoe 1 ¹ is moved from the open to the closed position.

Der Hub der Seilstränge 26.1, 26.2, 27.1 und 27.2 ist durch Wahl der radialen Position der Mehrpunkt-Halterung 29 bestimmbar. Die Seilstränge 27.1 und 27.2 sind über eine Umlenkeinrichtung 30 geführt, um auch bei einem das Sprunggelenk erfassenden Schuhoberteil 3 den gewünschten festen Sitz des Schuhs 1' herstellen zu können.The stroke of the cable strands 26.1, 26.2, 27.1 and 27.2 can be determined by selecting the radial position of the multi-point holder 29. The cable strands 27.1 and 27.2 are guided over a deflection device 30 in order to be able to produce the desired firm fit of the shoe 1' even when the shoe upper 3 grips the ankle joint.

Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.The invention is not limited in its implementation to the preferred embodiments given above. Instead, a number of variants are conceivable which make use of the solution presented even in fundamentally different implementations.

Claims

RUL48.G1 - 12 - Claims

1. Disabled-friendly shoe (1, 1') with a shoe upper (3) attached to the shoe sole (2) and a heel mold shell (17, 17') hinged in the heel area of the shoe sole, through which the opening area (25) available for the foot to pass through when putting on or taking off the shoe can be enlarged,

dadurch gekennzeichnet,characterized,

2. that in order to further enlarge the opening area (25) in the shoe upper (3) its position or shape in relation to the rest of the shoe is additionally variable and

that the shoe upper (3) is pivotally connected to the shoe sole (2) at least in a partial area (4) in such a way that the upper (3, 4) and the heel mold shell (17, 17') of the shoe (1, 1') move in opposite directions when the shoe is put on or taken off, when the shoe is transferred from an open position with a large shoe opening to the closed position with a smaller shoe opening or vice versa.

3. Shoe according to claim 2, characterized in that the shoe upper (3, 4) is arranged to pivot against the force of a spring element (9).

4. Shoe according to claim 2 or 3, characterized in that the partial area (4) of the shoe upper (3) is connected to two

RUL48.G1 - 13 -

is attached to rails (5) that extend on the outside of the shoe in the longitudinal direction of the shoe (1, 1') and are pivotably connected on one side, the rails being supported with their free ends on the heel area (2.1) of the shoe sole (2) via the spring element (9).

5. Shoe according to one of the preceding claims, characterized in that a locking device (10) is provided which locks the rails (5) connected to the partial region (4) of the shoe upper (3) in the closed position of the shoe against independent movement into the open position of the shoe (1, 1').

6. Shoe according to claim 5, characterized in that

the locking device (10) has a manually operable unlocking element (16).

7." Shoe according to claim 6, characterized in that the unlocking element (16) is arranged to be displaceable in the direction of or transversely to the longitudinal axis of the shoe.

8. Shoe according to claim 1, characterized in that the unlocking element (16) has an operating button (16.1).

9. Shoe according to one of the preceding claims, characterized in that the heel mold shell (17) is attached to two Ia-shaped grooves arranged on the heel area of the shoe sole (2) and extending essentially perpendicular to the sole plane.

RUL48.G1 - 14 -

The leg-shaped side parts (18) are each pivotably attached by a joint (19), the pivoting movement being forced by frictional engagement with the heel of the moving foot.

10. Shoe according to one of the preceding claims, characterized in that the pivotable partial region (4) of the shoe upper (3) has two sections (4.1, 4.2) separated by a preferably V-shaped expansion space (23), the free end of which forms the edge (24) delimiting the shoe opening (25).

11. Shoe according to claim 10, characterized in that an adjustment buckle (21) and/or a two-strand cable (26, 27) is provided for changing the size of the shoe opening (25).

12. Shoe according to claim 11, characterized in that the shoe upper (3) is connected to the heel mold shell (17') by the cable in such a way that when the shoe opening (25) is reduced by movement of the heel mold shell, an additional reduction of the shoe opening (25) on the shoe upper occurs.

13. Shoe according to claim 12, characterized in that the ends of the cable strands (26.1, 26.2, 27.1, 27.2) are fastened on both sides to the lower periphery of an adjusting wheel (29) connected to the heel mold shell (17').

RUL48.G1 - 15 -

14. Shoe according to claim 12 and 13, characterized in that two cables (26, 27) are provided, wherein the cable strands (27.1, 27.2) of the cable (27) adjacent to the ankle joint are guided via deflection means (30).

15. Shoe according to one of claims 12 to 14, characterized in that the cable pulls (26, 27) have a device (29, 30) for adjusting the cable length determining the desired shoe opening, which is preferably arranged on the heel mold shell (17').