DE297876C

DE297876C -

Info

Publication number: DE297876C
Application number: DE1916297876D
Authority: DE
Priority date: 1916-01-29
Filing date: 1916-01-29
Publication date: 1917-05-29

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 297876 -KLASSE 2Oi. GRUPPE

J. POHLIG A. G. in CÖLN-ZOLLSTOCK und GEORG SCHÖN BORN in COLN.

Blocksystem für führerlose elektrische Bahnen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Januar 1916 ab.

Bei führerlosen elektrischen Bahnen ist es bekanntlich notwendig, die Fahrleitung in eine Reihe voneinander isolierter Abschnitte zu teilen und diese Abschnitte durch Vermittelung besonderer Schalter, die von den Fahrzeugen betätigt werden, dermaßen mit der Speiseleitung in Verbindung zu setzen, daß der von dem Fahrzeug eben durchfahrene Abschnitt stromlos gemacht und der in der

ίο Fahrtrichtung vor diesem liegende Abschnitt wieder unter Strom gesetzt wird. Um diesen Erfolg zu erreichen, gebrauchte man bisher sogenannte Blockschalter, das sind Wechselschalter, welche, wie bereits erwähnt, von den Fahrzeugen beim Vorbeifahren entweder auf mechanischem oder elektrischem Wege verstellt werden. Bei dieser bekannten Anordnung müssen die Blockschalter' untereinander durch je zwei Hilfsleitungen verbunden werden.

Ferner hat man bereits vorgeschlagen, die Blockschalter durch bewegliche Teile der Fahrleitung zu ersetzen; bei den Anordnungen dieser Art müssen die beweglichen wie die festen Teile der Fahrleitung mit der Speiseleitung verbunden werden.

Die vorliegende Erfindung zeigt ein Blocksystem dieser Art mit in gewissen Abständen angeordneten beweglichen Stücken der Fahrleitung, welche unmittelbar durch die vorüberfahrenden Wagen in ihrer Lage beeinflußt werden. Der Fortschritt besteht darin, daß von der Speiseleitung nur nach den beweglichen Fahrleitungsstücken Zuleitungen erforderlich sind, also gegenüber den bekannten Anordnungen die Hälfte der Stromzuleitungen erspart wird.

Auf der Zeichnung ist die Anordnung und die Schaltung schematisch dargestellt. Es bezeichnet ι die Speiseleitung, 2 die Fahrleitung, 3 die Fahrschiene und 4 die Wagen. Die Teile 5 und 6 der Fahrleitung sind mittels Lenker 7 dermaßen pendelnd aufgehängt, daß sie im Ruhezustand sich an das rechts von ihnen befindliche feste Fahrleitungsstück anlegen. Dabei wird eine elektrische Verbindung hergestellt zwischen diesem festen Fahrleitungsstück 2 und einem Kontaktstück 8, welches von der Schiene 5 isoliert ist und durch eine Leitung 9 mit der Speiseleitung 2 in Verbindung steht.

Der Arbeitsvorgang dieser Einrichtung ist folgender: Wenn ein Wagen, wie auf der Zeichnung rechts angedeutet, mit seinem Stromabnehmer 10 das bewegliche Schienenstück 6 berührt, so drückt er dasselbe nach links; dadurch wird die Berührung zwischen dem festen Schienenstück 2 und dem Kontakt 8 aufgehoben und dadurch die Strecke 2, welche ja über den Kontakte von der Leitung 9 aus ihren Strom erhält, stromlos gemacht. Gleichzeitig tritt das bewegliche Schienenstück 6 an seinem linken Ende mit dem links davon liegenden festen Schienenstück 2 in Verbindung. Besitzt letzteres Strom, so bekommt das bewegliche Schienenstück 6 ebenfalls Strom und der Wagen kann weiterfahren. Besitzt letzteres keinen Strom, so muß der Wagen stehenbleiben.

Auf der Zeichnung hat der Wagen links das bewegliche Schienenstück 5 bereits verlassen, letzteres ist daher in seine Ruhelage zurückgegangen und der Kontakt zwischen 8 und dem festen Schienenstück 2 geschlossen, so daß letzteres also Strom hat.

Wie aus dieser Darstellung ohne weiteres ersichtlich, wird mit der geschilderten Einrichtung genau der gleiche Erfolg erreicht wie mit den bisher bekannten Blockschaltern. Jeder Wagen macht eine bestimmte, in der Fahrtrichtung hinter ihm liegende Strecke der Fahrleitung stromlos, so daß Zusammenstöße von Wagen nicht vorkommen können.
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Claims

, . . Patent-Ansprüche:

i. Blocksystem für führerlose elektrische

Bahnen, bei dem die Fahrleitung abwechselnd aus festliegenden und pendelnd aufgehängten Schienenstücken besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführung von der Speiseleitung zur Fahrleitung lediglich durch Verbindung von auf den Pendelstücken isoliert angebrachten Kontakten mit der Speiseleitung erfolgt.
2. Blocksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Schienenstücke dermaßen pendelnd aufgehängt sind, daß in ihrer Ruhestellung die an ihnen angebrachten Kontakte das benachbarte feste Schienenstück berühren und dadurch unter Spannung setzen, diese Berührung jedoch aufgehoben wird, sobald ein Wagen die beweglichen Schienenstücke berührt, wobei gleichzeitig elektrischer Kontakt zwischen den beweglichen Schienenstücken und den in der Fahrtrichtung vor ihnen liegenden festen Schienenstücken eintritt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen. ^v