DE297490C

DE297490C -

Info

Publication number: DE297490C
Application number: DENDAT297490D
Authority: DE
Priority date: 1922-06-13
Also published as: DE387129C

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung hat eine Seilpostanlage zum Befördern von Briefen, Paketen o. dgl. zum Gegenstand, bei der der Betrieb mittels geeigneter Anordnungen eingleisig erfolgt.

Bei den bekannten Seilpostanlagen ist der Betrieb zweigleisig und dient das eine Gleis zur Hinfahrt und das andere Gleis zur Rückfahrt der Greiferwagen.

Durch die Benutzung eines zweiten Gleises erhöhen sich aber die Kosten einer Anlage bedeutend und wird gemäß der Erfindung das zweite Gleis dadurch entbehrlich gemacht, daß der Betrieb in beiden Richtungen auf einem einzigen, mit Gleisschleifen, kurzen zweigleisigen Strecken, Drehscheiben oder ähnlichen Einrichtungen versehenen Gleise mittels eines endlosen Förderseiles erfolgt, so daß die Wagen nach ihrer Umkehr die eingleisige Strecke wieder in anderer Richtung befahren. Bei Benutzung von nur einem Wagen mit mehreren Greifern kann der Betrieb auf einem einzigen Gleis ohne Umkehrvorrichtungen durch abwechselndes Anschließen des Wagens an die beiden Seilstrecken eines nach einer Richtung bewegten Seilkreises erfolgen.

Bei der Anordnung von Umkehrvorrichtungen, wie. Gleisschleifen oder eingeschalteten kurzen zweigleisigen Strecken, ist es vorteilhaft, diese so vorzusehen, daß sie einen aus mehreren Wagen bestehenden Greiferwagenzug aufnehinen können, so daß ein Zusammenfahren von Wagen nicht eintreten kann.

Die Übergangsstellen der eingleisigen Strecke zum zweigleisigen Betrieb sind mit Weichen zu versehen, die den Verkehr nach, beiden Riehtungen gestatten. Diese können selbsttätig oder mittels der durch die Anlage durchlaufenden Wagen eingestellt und nach jedesmaligem Durchgang eines Wagens wieder in ihre Anfangslage zurückbewegt werden.

Bei eingleisigem Betriebe ohne Gleisumkehreinrichtungen ist der die Anlage bedienende Wagen, dessen Anzahl von Greiferpaaren sich nach der Größe der Anlage richtet, so gebaut, daß er nur in einer oder in beiden Fahrtrichtungen seine Greifer öffnet und schließt. Die Vorrichtung zum öffnen und Schließen der Greiferpaare ist, da sie für die Erfindung unwesentlich ist, nicht näher beschrieben. Die Aufgeber an den Stationen sind hierbei vorteilhaft mit einer Vorrichtung . versehen, die durch den Wagen der Anlage in Tätigkeit gesetzt. wird, damit die geschlossenen Greiferpaare, die ihren Inhalt noch nicht abgeben sollen, an den Aufgebern der Stationen vorbeifahren.

Ein Ausführüngsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung schematisch dargestellt, wobei alle unnötigen baulichen Einzelheiten der Anlage nicht näher dargestellt sind.

Die Zeichnung veranschaulicht eine Seilpostanlage mit zwei Stationen und einer Zentrale, bei der der Betrieb mittels angeschlossener Gleisschleifen eingleisig erfolgt. An den Übergangsstellen vom eingleisigen zum zweigleisigen Betrieb sind Weichen α angeordnet, die von den Greiferwagen w der Anlage bei ihrem Durchfahren umgelegt und wieder selbsttätig in ihre Anfangslage . zurückbewegt werden. Vorteilhaft ist an der Abzweigstelle b des

Gleises zur sicheren Führung der Greiferwagen w ein Schienenführungsstück c angeordnet. Die Stationen und Zentrale sind mit Aufgebern d und Empfangskörben e versehen und werden in bekannter Weise durch Öffnen und Schließen der Greifer g der Wagen w der Anlage bedient.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Seilpostanlage, bei der zur Beförderung ίο von Briefen, Paketen o. dgl. mit Greifern versehene Wagen verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage mit" einem einzigen Gleis ausgerüstet ist, auf dem das

■ endlose Förderseil die Greiferwagen nach beiden Richtungen bewegt.

2. Seilpostanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Gleisenden Umkehreinrichtungen, wie Gleis schleifen, Drehscheiben o. dgl., und gegebenenfalls zwischen den Gleisenden kurze zweigleisige Strecken eingeschaltet sind, so daß bei entsprechenden Abständen die Greiferwagen nach beiden Richtungen in der eingleisigen Anlage verkehren können.

3. Seilpostanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer eingleisigen Strecke ohne Gleisumkehreinrichtungen ein mit einer Mehrzahl von Greiferpaaren ausgerüsteter, in einer oder beiden Richtungen ladender und entladender Grei-.ferwägen (w) abwechselnd an eines der beiden Trümer des nach einer Richtung bewegten endlosen Förderseils angeschlossen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.