DE297401C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

■- M 297401 — KLASSE 36 e. GRUPPE

HEINRICH REISSIG in CREFELD. Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Mai 1914 ab.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung zur Entnahme von kaltem oder warmem Wasser, ein sogenannter Warmwasserhahn, bei dem das zu erwärmende Wasser ein elektrisches, mit einem selbsttätigen- Wasserdruckschalter zur Einschaltung einer Heizquelle verbundenes Heizelement durchströmt.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι in teilweisem. Schnitt einen Warmwasserhahn in Verbindung mit einem Waschtisch.

Fig. 2 und 3 zeigen einen Teil des Wasserhahns im Schnitt und bei anderen Stellungen des Ventilkörpers, und

Fig. 4 in schematischer Darstellung eine Warmwasseranlage mit mehreren Hähnen gemäß der Erfindung.

Der auf dem Waschtisch angeordnete Warmwasserhahn besitzt ein Ventilgehäuse A, in dessen Sockel außer dem in den Ventilraum α² mündenden, an die Kaltwasserleitung W angeschlossenen Kaltwasserzuleitungsrohr a¹ zwei parallel zu diesem angeordnete Leitungen a³ und a^l vorgesehen sind. Diese Leitungen stehen durch die Röhren E und E¹ mit dem elektrischen Heizelement F in Verbindung. Die Leitung a¹ führt nach der unteren und die Leitung a³ nach der oberen Seite des in dem Ventilraum α² beweglichen Ventilkörpers B, während die Leitung a⁴ unmittelbar mit dem Ausflußrohr α⁵ des Hahns verbunden ist. Mit dem Ausflußrohr α⁵ steht außerdem durch eine Bohrung a⁶ der Ventilraum a² des Hahns in unmittelbarer Verbindung. Der Ventilkörper B, der mit einem Teil δ⁶ in eine Bohrung δ¹ des Ventilsitzes δ² hineinragt, wird durch eine Feder C, die sich gegen den Ventilsitz δ² und eine an der Ventilstange δ³ starr befestigte Scheibe δ⁴ stützt, nach oben auf seinen Sitz gepreßt. Die Ventilstange b³ ragt aus dem Ventilgehäuse A heraus und trägt einen Druckknopf D, mittels dessen der Ventilkörper entgegen dem Drucke der Feder C nach unten von dem Sitze δ² abgehoben werden kann. Der Ventilkörper B ist so ausgebildet und geführt, daß er auf derjenigen Wandung des Ventilraumes a¹, an der die Bohrung a⁶ mündet, dicht anschließt. Eine Bohrung δ⁵ des Ventilkörpers B dient dazu, das Kaltwasserzuleitungsrohr a¹ mit dem Ausflußrohr a^s des Hahns in Verbindung zu bringen. Neben dem elektrischen Heizelement F befindet sich ein Schalter F¹, der zum Einschalten des elektrischen Stromes dient. Der Schalter ist durch eine Röhre e² mit dem Rohr E verbunden und so eingerichtet, daß der elektrische Strom durch den Strömungsdruck des Wassers eingeschaltet wird.

Die Wirkungsweise der. beschriebenen Vorrichtung ist folgende:

Bei geschlossenem Ventil nehmen die Teile die in Fig. 1 dargestellte Lage ein. Die Bohrung α^β und die Bohrung δ¹ in dem Ventilsitze δ² sind durch den Ventilkörper B und δ⁶ abgeschlossen. Beim Beginn des Öffnens des Ventils durch Niederdrücken des Druckknopfes D wird zunächst durch die Bohrungen δ⁶

und λ⁶ eine .unmittelbare Verbindung von dem Kaltwasserzuleitungsrohr a¹ nach dem Ausflußrohr a⁵ hergestellt, so daß dem Hahne kaltes Wasser entnommen werden kann. Das Ventil nimmt hierbei die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung ein, bei der der Teil b⁶ des Ventilkörpers B die Verbindung von dem Ventilgehäuse a^% nach der Leitung a³ noch geschlossen hält. Bei weiterem Öffnen des Ventils wird die Bohrung a^e durch

ίο den Ventilkörper B abgeschlossen und der Durchgang vom Ventilraum a² nach der Leitung «³ durch den Teil 5⁶ des Ventilkörpers B freigegeben. Das kalte Wasser strömt sodann durch die Leitung a¹ und den Ventilraum a² um den Ventilkörper B herum und durch die Bohrung b¹ des Ventilsitzes b² hindurch nach der Leitung a^z und von da nach den Röhren E und e² und dem Heizelement F. Durch den Strömungsdruck des Wassers wird. in dem Druckschalter F¹ der elektrische Strom eingeschaltet, so daß das Wasser, das gezwungen wird, eine in dem Heizelement befindliche Heizspule zu durchströmen, in heißem Zustand austritt und durch die Röhre E¹ nach der Leitung «* und dem Ausflußrohr α⁵ gelangt.

Die dargestellte und beschriebene Vorrichtung besitzt gegenüber bekannten Einrichtungen zur Entnahme von kaltem oder warmem Wasser den Vorteil, daß infolge der Trennung des eigentlichen Hahns von dem Heizelement einerseits die empfindlichen elektrischen Teile wirksam gegen äußere Beschädigungen geschützt sind und andererseits Ausbesserungen an dem Heizelement oder dem Druckschalter leicht und ohne Störung der Kaltwasserentnahme vorgenommen werden können. Ferner besitzt die insbesondere für Gasthäuser und Schiffe be-

stimmte Vorrichtung den Vorteil, daß sie in vorhandene Anlagen ohne Schwierigkeiten nachträglich eingebaut werden kann.

Fig. 4 stellt eine Vorrichtung zur Entnahme von kaltem oder warmem Wasser dar, bei der mehrere Warmwasserhähne gemäß der Erfindung an ein und dasselbe Heizelement angeschlossen sind. Der elektrische Heizkörper besteht hierbei aus einem langgestreckten, mit einem Wasserdruckschalter F² versehenen Heizband F³, das in einen Warmwasservorratsbehälter G hineinragt. Das Heizband F³ wird von einem Heizröhre g¹ umgeben, das bis an den Wasserspiegel des Behälters reicht, derart, daß das Wasser aus der heißesten Zone des Behälters durch die Röhre E¹ abfließen und nach den Ausflußrohren der einzelnen Hähne gelangen kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zur Entnahme von kaltem oder warmem Wasser, bei der das zu erwärmende Wasser ein elektrisches Heizelement.durchströmt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Sockel eines Ventilgehäuses (^4) außer dem mit dem Ausflußrohr (a⁵) durch eine Bohrung des Ventilkörpers verbindbaren Kaltwasserzuleitungsrohr (a¹) zwei parallel zu diesem angeordnete, mit dem Heizelement (F) in Verbindung stehende Leitungen (a³ a^l) vorgesehen sind, von denen die eine (α³) auf der von dem Kaltwasserzuleitungsrohr (a¹) abgekehrten Seite des Ventilkörpers (B) in das Ventilgehäuse mündet, während die andere (a^l) unmittelbar mit dem Ausflußrohr (α⁵) in Verbindung steht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.