DE296463C

DE296463C -

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Publication number: DE296463C
Application number: DENDAT296463D
Authority: DE
Priority date: 1915-04-10
Also published as: GB100262A; FR512552A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 296463 KLASSE 2\g. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom U. April 1915 ab.

Es ist vorgeschlagen worden, durch Wechselstrom erregte Magnete in der Weise zur Beeinflussung von Ortsstromkreisen zu benutzen, daß man einen Ortsstromkreis über ein von dem Anker eines Relais beeinflußtes Kontaktorgan führte, das eine derart geringe Eigehschwingungszahl besaß, daß beim Vibrieren des Ankers der Kontakt emporgeschleudert wurde und nur in verhältnismäßig großen

ίο Abständen einen Kontaktschluß herbeiführte. Auch der Vorschlag, mehrere bei Kontaktschluß über Teile des Ankers in Reihe geschaltete und auf verschiedene Schwingungszahlen abgestimmte Kontaktorgane zu ver- wenden, vermochte nicht unter allen Umständen einen vollen Erfolg zu zeitigen, weil bei einer derartigen Anordnung zwar die Häufigkeit von Kontaktschlüssen während der Erregung des Relais äußerst verringert ist, solche

ao aber immerhin möglich sind.

Gemäß der Erfindung wird dieser Übelstand vollständig dadurch vermieden, das der Ortsstromkreis über die in Reihe geschalteten Kontaktorgane zweier oder mehrerer gleichzeitig von demselben Wechselstrom erregter Magnete geführt ist. Dabe| ist die Anordnung derart getroffen, beispielsweise durch entsprechende Anordnung der Ruhekontakte des Ortsstromkreises oder durch die Wahl der Polarität der Magnete, oder des Wicklungssinnes der Erregerwicklungen, daß die synchron zum Erregerstrom schwingenden Kontaktorgane stets solche Stellungen einnehmen, daß stets an einem von ihnen der Stromkreis unterbrochen ist. An Stelle von polarisierten Magneten können auch unpolarisierte verwendet werden.' In diesem Falle ist Sorge dafür zu tragen, daß die die einzelnen Kontaktorgane beeinflussenden Wechselströme eine Phasenverschiebung gegeneinander haben.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch veranschaulicht.

An die Wechselstromquelle L sind in Reihe die Wicklungen w zweier Dauermagnete Wi₁, m₂ angeschlossen. Die Anker dieser Magnete besitzen entweder keine Eigenschwingung oder sind bezüglich dieser derart bemessen, daß sie die ihnen durch den erregenden Wechselstrom aufgezwungenen Schwingungen ohne weiteres ausführen können. Die Drehpunkte der Anker U₁, a₂ sind beispielsweise über ein Arbeitsrelais r an zwei Pole einer Ortsstromquelle 0 angeschlossen und legen sich in ihrer Ruhelage gegen die Kontakte k einer Verbindungsleitung ν an, so daß in dieser Stellung der Ortsstromkreis vollendet ist.

Die Polarität der beiden Magnete ist mit Bezug auf die Ruhestellung der Anker dieselbe. Fließt Wechselstrom durch die beiden Wicklungen eines Magneten, so wird der eine Pol geschwächt und der andere gestärkt, je nach der durchfließenden Halbwelle. Beim Durchfließen des Stromes überwiegt somit die Anziehungskraft des einen Poles auf den Anker die des anderen Poles, und zwar genügend, um gegebenenfalls den Anker entgegen der Wirkung der Ankerfedern in Schwingung zu versetzen. Nimmt man z. B. an, daß durch die erste Halbwelle der linke Pol beider Ma-

Claims

gnete gestärkt und der rechte geschwächt wird, dann wird der Anker ^1 nach links schwingen und der Anker a2 in seiner Stellung verbleiben. Bei der zweiten Halbwelle werden die rechts gelegenen Pole beider Magnete gestärkt und die links gelegenen geschwächt. Die Folge davon ist, daß der Anker ax wieder nach rechts schwingt und mit ihm auch der Anker a2, der nun seinen Kontakt verläßt. Von nun an schwingen beide Anker synchron, wobei ständig ein Kontakt offen steht. Dementsprechend ist für die ganze Dauer der Erregung der Magnete der Ortsstromkreis abwechselnd an dem einen oder dem anderen der Kontakte unterbrochen, und das Relais r kann die gewünschten Vorgänge mit Sicherheit unausgesetzt ausführen. Die beiden das Gesamtrelais bildenden Kontaktvorrichtungen und Magnete können zu einem Apparat vereinigt werden. Es kann dafür dasselbe Magnet]och verwendet werden, indem daran zwei Polschuhpaare mit Wicklungen verschiedenen Richtungssinnes angebracht sind. Oder es kann ein Magnet mit gleichsinnigen Wicklungen verwendet werden, dessen beide Anker mit wechselseitig angeordneten Ruhekontakten zusammenwirken. Paten τ-An Sprüche:

1. Wechselstromrelais, bei dem der zu beeinflussende Stromkreis in Reihe über mehrere, von dem Wechselstrom beeinflußte Kontaktorgane geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der Kontaktorgane derart durch den Wechselstrom gesteuert wird, daß während der Dauer des Erregens der zu beeinflussende Stromkreis mindestens an einem der Kontaktorgane unterbrochen ist.

2. Wechselstromrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zu beeinflussende Stromkreis über die Anker zweier, derart einseitig hängend eingestellter polarisierter Relais geführt ist, daß die eine Halbwelle des Wechselstromes den Anker des einen Relais, die andere Halbwelle den des anderen von dem zugeordneten Kontakt des Ortsstromkreises entfernt.

3. Wechselstromrelais nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle polarisierter Relais unpolarisierte verwendet werden, wobei den Wechselströmen in den beiden Erregerwicklungen eine entsprechende Phasenverschiebung gegeben wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.