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DE2951697C1 - Inhibierender Überzug für homogene Pulverblöcke - Google Patents

Inhibierender Überzug für homogene Pulverblöcke

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DE2951697C1
DE2951697C1 DE19792951697 DE2951697A DE2951697C1 DE 2951697 C1 DE2951697 C1 DE 2951697C1 DE 19792951697 DE19792951697 DE 19792951697 DE 2951697 A DE2951697 A DE 2951697A DE 2951697 C1 DE2951697 C1 DE 2951697C1
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DE
Germany
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aminosiloxane
inhibiting coating
silicone
coating according
composition
Prior art date
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Application number
DE19792951697
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English (en)
Inventor
Jean Raymond Marcel Grignon
Bruno Francois Gonthier
Jean-Michel Tauzia
Germain Vinueza
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Societe Nationale des Poudres et Explosifs
Original Assignee
Societe Nationale des Poudres et Explosifs
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B45/00Compositions or products which are defined by structure or arrangement of component of product
    • C06B45/12Compositions or products which are defined by structure or arrangement of component of product having contiguous layers or zones
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D183/00Coating compositions based on macromolecular compounds obtained by reactions forming in the main chain of the macromolecule a linkage containing silicon, with or without sulfur, nitrogen, oxygen, or carbon only; Coating compositions based on derivatives of such polymers
    • C09D183/04Polysiloxanes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Materials Engineering (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
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Description

Die Erfindung betrifft einen inhibierenden Überzug für homogene Pulverblöcke auf der Basis von Sili­ konelastomeren, der direkt am Pulverblock haftet.
Die Verwendung von Silikonelastomer-Überzügen, die zwischen die Stahlwand der Antriebsvorrichtung und den Pulverblock eingeschaltet werden, um dessen Verbrennung zu inhibieren und zu regeln, ist bereits bekannt.
Silikonharze besitzen im Hinblick auf ihre Anwendung als Inhibitoren insofern interessante Eigenschaften, als sie bei der Verbrennung nur wenig Rauch erzeugen.
In ihrer gegenwärtigen kommerziellen Form weisen die Silikone allerdings gegenüber homogenen Pulverblöcken nur ein relativ geringes Adhäsionsvermögen auf. Ferner ist es erforderlich, einen als Primer bezeichneten Haftungsvermittler einzusetzen, der die Haftung des Silikonelastomeren am homogenen Pulverblock gewährleistet.
Dieses Verfahren ist insbesondere in der FR-PS 2 161 435 und der DE-OS 22 57 742 beschrieben, die ein Verfahren zur Inhibierung von Treibsätzen durch eine inhibierende Lackzusammensetzung betreffen, die aus einem Silikonelastomer besteht, wobei der Block zuvor zur Gewährleistung einer sicheren Haftung mit einer Primerschicht überzogen wird.
Die Verwendung eines Primers ist allerdings im Hinblick auf die technische Durchführung mit zahlreichen Nachteilen behaftet. Der Primer stellt zum einen ein Produkt dar, das umgebungsempfindlich ist. Die Beschichtung des Blocks mit dem Primer ist ferner ein heikler Verfahrensschritt, der günstigerweise vermieden wird. Nach Abschluß des Überzugs mit dem Primer ist ferner die Durchführung verschiedener Kontroll­ schritte wünschenswert, um sicherzustellen, daß die Primerschicht geeignete Dicke und Gleichmäßigkeit besitzt. Dies kann zwar auch lediglich durch visuelle Kontrolle erfolgen, jedoch werden hierbei nur wenig zuverlässigen Ergebnisse erhalten.
Aus den obigen Gründen ist es daher wünschenswert, eine Primeranwendung zu vermeiden.
In der US-PS 3 054 253 ist ferner eine an homo­ genen Propergolblöcken haftende Zusammensetzung angegeben, die
  • a) ein Silikoncopolymer mit R₃-Si-O- und SiO₂- Gruppen,
  • b) ein benzollösliches Diorganosiloxan der allgemeinen Formel und
  • c) ein Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
enthält. Diese Zusammensetzung wird vor der Verdampfung des Kohlenwasserstoff-Lösungsmittels auf den Propergol­ block aufgebracht.
Auch dieses Verfahren ist jedoch nicht frei von Nachteilen. Die Bindung zwischen dem Propergolblock und dem Silikoninhibitor ist nämlich adhäsiv und nicht kohäsiv, was bedeutet, daß der Bruch an der Grenzfläche der beiden Materialien auftritt, während im Fall einer kohäsiven Bindung ein Bruch im Inneren eines der beiden Materialien eintritt. Es ist daher wünschenswert, eine kohäsive Bindung zu erzielen, wobei in diesem Fall zugleich die Zugfestigkeit der maximalen Festigkeit entspricht, die mit den entsprechenden Materialien erhältlich ist.
Darüber hinaus sind die nach der obigen US-PS erhaltenen mechanischen Eigenschaften nicht zufriedenstellend. Neben den Adhäsionseigenschaften müssen jedoch derartige Überzüge auch mechanische Eigenschaften aufweisen, die zu einer guten Festigkeit gegenüber den bei der Beschleunigung beim Abschuß auftretenden Belastungen führen.
Eine besondere Schwierigkeit liegt ferner bei der Verklebung inhibierender Überzüge mit homogenen Pulverblöcken in dem Umstand, daß im Block enthaltenes Nitro­ glycerin die Tendenz hat, an die Blockoberfläche zu diffundieren, was zu einer Ablösung des Überzugs führt. Diese Erscheinung ist umso wichtiger, je höher der Nitroglyceringehalt liegt. Aufgrund dieser Gegebenheit haftet die Verklebung mit der Zeit immer schlechter.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen inhibierenden Überzug für homogene Pulverblöcke anzugeben, der keinen vorherigen Primerüberzug des Pulver­ blocks mehr erfordert. Der Überzug soll ferner eine zeitlich beständige kohäsive Verbindung zwischen dem Silikonelastomer und dem homogenen Pulverblock auch bei Blöcken mit erhöhtem Nitroglyceringehalt ermöglichen. Die erhaltenen mechanischen Eigenschaften sollen ferner mit denen anderer, bekannter inhibierender Überzüge vergleichbar sein und zugleich die oben erläuterten Nachteile herkömmlicher Überzüge nicht besitzen.
Die Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst.
Der erfindungsgemäße inhibierende Überzug für homogene Pulverblöcke beruht auf der Basis eines Silikon­ elastomeren, das direkt am Pulverblock haftet und aus einem Ein- oder Zweikomponentensystem besteht, das durch Hydrolyse und danach durch Silanolkondensation vernetzt ist, und ist dadurch gekennzeichnet, daß er durch Zusatz von 0,5 bis 12 Gew.-%, bezogen auf das Silikonsystem, eines Aminosiloxans der allgemeinen Formel
mit
R₁ = C₁- bis C₈-Alkyl,
R₂ = C₁- bis C₈-Alkylen und
R₃ = H, C₁- bis C₈-Alkyl oder Aminoalkyl
vor der Vernetzung erhältlich ist.
Unter dem Ausdruck Silikonsystem wird hier das System verstanden, das sämtliche Reaktanten umfaßt, die die Erzielung eines Silikonelastomeren durch Vernetzung ermöglichen.
Der Ausdruck Siloxan-Grundmaterial bezeichnet Oligomere mit Silanol-Endgruppen. Der Ausdruck Elastomer betrifft das nach der Vernetzung resultierende Endprodukt.
Hierzu ist festzustellen, daß sämtliche Silikon­ systeme, die durch Hydrolyse und anschließende Silanol­ kondensation vernetzen, für die erfindungsgemäße Zu­ sammensetzung verwendbar sind.
Die Silikonsysteme können je nach ihrer Vernetzungsweise in folgende drei Gruppen unterteilt werden:
  • A. Durch Hydrolyse und anschließende Silanolkondensation vernetzende Silikonsysteme (herkömmliche Systeme).
  • Diese Silikonsysteme lassen sich in folgende Untergruppen unterteilen:
    • 1. Einkomponentensysteme.
      Diese Systeme weisen allerdings im Hinblick auf ihre technische Anwendung den Nachteil hoher Feuchtigkeitsempfindlichkeit auf, weshalb bei der Lagerung bestimmte Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind.
    • 2. Zweikomponentensysteme.
      Diese Systeme sind leichter handhabbar und werden daher gegenüber Einkomponenten-Systemen eingesetzt.
  • B. Durch Addition von Si-H an eine äthylenische Doppelbindung vernetzende Silikonsysteme.
  • C. Durch chemische Reaktion von Si-H mit SiOH vernetzende Silikonsysteme (zur Bildung von Silikonschäumen führende Systeme).
Die Erfindung betrifft lediglich Silikonsysteme vom Typ A. Diese Silikonsysteme bestehen im einzelnen aus folgenden Reaktanten:
  • a) einem Harz auf Polysiloxanbasis, das an den Kettenenden mit reaktiven Gruppen wie beispielsweise Hydroxylgruppen, Alkoxygruppen oder Acetoxygruppen blockiert ist.
    Dieses Harz auf Polysiloxanbasis kann durch die allgemeine Formel definiert werden, in der
    R₁ zugleich oder unabhängig hydrolysierbare Atome bzw. Gruppen wie beispielsweise Wasserstoff, Alkylgruppen, Acetylgruppen udgl. und
    R zugleich oder unabhängig zumeist Methyl, Äthyl, Phenyl oder 3.3.3-Trifluorpropyl bedeuten;
  • b) einem Vernetzungsmittel, das ebenfalls hydrolysierbare Gruppen aufweist, beispielsweise Alkoxysilane, Acetoxysilane udgl;
  • c) einem Vernetzungskatalysator, der unter den Organo­ zinnverbindungen und den Bleisalzen ausgewählt ist.
Die oben angegebenen Silikonsysteme vernetzen bei Raumtemperatur in Gegenwart von Feuchtigkeit. Sie sind als sogenannte kaltvulkanisierende Elastomere bekannt. Obgleich sich sämtliche oben erläuterten Silikonsysteme erfindungsgemäß eignen, ist unmittelbar ersichtlich, daß die Verwendung von Zweikomponentensystemen Schutzvorkehrungen zum Schutz solcher Systeme vor Feuchtigkeit vermeidet, weshalb diese Produkte erfindungsgemäß bevorzugt sind. Diese Silikonsysteme sind flüssig oder pastos und gehen bei Raumtemperatur oder wenig höherer Temperatur in elastische, weiche Massen über. Sie sind ferner in großer Zahl auf dem Markt erhältlich.
In den handelsüblichen Silikonsystemen liegen generell zur Verstärkung dienende Füllstoffe vor. Hierbei handelt es sich insbesondere um Kieselsäure oder Diatomeenerden sowie Quarzpulver, Calciumcarbonat oder Eisenoxide.
Obgleich sich erfindungsgemäß sämtliche von der obigen allgemeinen Formel II umfaßten Aminosiloxane eignen, wurde festgestellt, daß die Zusammensetzung noch bessere Adhäsionseigenschaften aufweist, wenn das eingesetzte Aminosiloxan folgende allgemeine Formel besitzt:
mit
R₁ = C₁- bis C₄-Alkyl,
R₂ = C₃- bis C₈-Alkylen und
R₃ = H oder eine niedere Aminoalkylgruppe.
Von den von der obigen allgemeinen Formel umfaßten Aminosiloxanen sind zwei Verbindungen bevorzugt, da sie hinsichtlich der Verbesserung der Selbstadhäsionseigenschaften der Silikonelastomeren sowie hinsichtlich des guten mechanischen Verhaltens der damit zugänglichen Überzüge besonders interessante Eigenschaften ergaben; diese bevorzugten Verbindungen sind:
γ-Aminopropyltriäthylsiloxan
H₂N-CH₂-CH₂-CH₂-Si(OC₂H₅)₃ IIa
und
N-(β-Aminoäthyl)-γ-aminopropyltrimethylsiloxan
H₂N-C₂H₄-NH-C₃H₆-Si(OCH₃)₃ IIb
Obgleich diese Aminosiloxane innerhalb eines weiten Bereichs von Mischungsverhältnissen von 0,5 bis 12,5 Gew.-%, bezogen auf das Silikonsystem, im Rahmen des erfindungsgemäßen Konzepts gemischt werden können, ist ein Bereich von 0,5 bis 8 Gew.-% bevorzugt, um eine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften zu vermeiden und zugleich die Anwendung zu erleichtern.
Nach einer besonders vorteilhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform, bei der eine optimale Verklebung gewährleistet wird und augezeichnete mechanische Eigenschaften resultieren, werden 1 bis 6 Gew.-% Aminosiloxan(e), bezogen auf das Siloxan-Grundmaterial, eingesetzt.
Zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften sowie der thermischen Beständigkeit der Überzüge ist es ferner vorteilhaft, das Silikonsystem vor der Einführung des Aminosiloxans mit Fasern zu verstärken. Hierdurch wird eine beträchtliche Verbesserung des Elastizitätsmoduls der resultierenden Elastomeren erzielt. Da die Verbindung zwischen dem erfindungsgemäßen Überzug und dem homogenen Pulverblock zudem kohäsiv ist, tritt hierdurch gleichzeitig eine beträchtliche Verbesserung der Zugfestigkeit auf, wie aus dem nachstehenden Beispiel 3 ersichtlich ist.
Fasern, die dem Silikonsystem vorteilhaft zugesetzt werden können, sind insbesondere Aluminiumfasern, Kieselsäurefasern sowie sämtliche Fasern aus hitzefesten Materialien.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß es besonders vorteilhaft ist, einen Faseranteil von 3 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das gefüllte Silikonsystem, anzuwenden.
Einer anderen, besonders günstigen erfindungsgemäßen Weiterbildung liegt die Feststellung zugrunde, daß noch unvernetzte Silikonsysteme verwendet werden können, auf die über die Silanol-Endgruppen des Siloxan-Grund­ materials die oben erläuterten Aminosiloxanverbindungen vorher aufgepropft wurden. Diese Verbesserung vereinfacht ferner auch die Verarbeitung zur Erzielung selbsthaftender Überzüge, da die Silikonsysteme nach dieser erfindungsgemäßen Weiterbildung direkt verwendbar, also anwendungsfertig sind, wobei der Schritt der Einführung des Aminosiloxans entsprechend entfällt.
Erfindungsgemäß werden bevorzugt folgende Zusammensetzungen verwendet:
Zusammensetzung I
Teile
Handelsübliches kaltvulkanisierendes Zweikomponenten-Silikonsystem (RTV 3120), DOW CORNING
100
Katalysator (10% Dibutylzinndilaurat) 5
Aminosiloxan IIa 3
Zusammensetzung II
Teile
Silikonsystem RTV 3120
100
Aminosiloxan IIa 3
Katalysator (10 Gew.-% Zinndibutyldilaurat) 1
Zusammensetzung III
Teile
Silikonsystem RTV 3120 (mit 8% Fasern gefüllt)
100
Aminosiloxan II 3
Katalysator (10 Gew.-% Zinndibutyldilaurat) 1
Zusammensetzung IV
Teile
Handelsübliches kaltvulkanisierendes Silikonsystem (RTV 589)
100
Aminosiloxan IIa 2
Katalysator (10 Gew.-% Zinndibutyldilaurat) 4
Zusammensetzung V
Teile
Silikonsystem RTV 3120
100
Aminosiloxan IIb 10
Katalysator (10 Gew.-% Zinndibutyldilaurat) 10
Methylenchlorid 300
Methyläthylketon 100
Bei dieser Zusammensetzung ist das Vorliegen eines Lösungsmittels erwünscht, da die Viskosität rasch ansteigt.
Zusammensetzung VI
Teile
Silikonsystem RTV 3120
100
Aminosiloxan IIa 7
Katalysator (etwa 10 Gew.-% Zinndibutyldilaurat) 2
Ferner werden 4 Teile Kieselsäure zugegeben, wodurch die Zusammensetzung thixotrope Eigenschaften erhält.
Die Zusammensetzung eignet sich besonders zur Abdichtung der Nuten an Bewehrungsrohren.
Die Zusammensetzung ist ebenfalls selbsthaftend.
Die Erfindung betrifft entsprechend auch das Verfahren zur Herstellung der oben erläuterten selbsthaftenden Silikonüberzüge sowie die so erhältlichen Pulverblöcke.
Allgemein wird so verfahren, daß eine bestimmte Menge Silikonharz abgewogen wird und anschließend 0,5 bis 12 Gew.-% Aminosiloxan eingebracht werden. Nach Homogenisierung wird das Gemisch einige Minuten entgast. Danach wird im Fall eines Zweikomponentensystems der Vernetzungskatalysator zugegeben und nochmals homogenisiert. Nach dem Entgasen wird die Lösung je nach der erhaltenen Viskosität um einen homogenen Pulverblock bzw. Propergolblock herumgegossen oder -gespritzt.
Das so erhaltene Material ist für sämtliche homogene Pulverblöcke anwendbar wie z. B. nach dem sogenannten SD-Verfahren (Verfahren ohne Lösungsmittel) hergestellte homogene Pulver oder für sogenannte gußverklebte Blöcke. Das Material eignet sich ferner zur Inhibierung von Schießpulver, beispielsweise für Geschütze. Das Material kann eine ausreichend niedrige Viskosität besitzen, um die Erzeugung sehr dünner Schichtdicken des Überzugs zu ermöglichen.
Die nach dieser Verfahrensweise erhaltene Verklebung mit dem homogenen Pulverblock ist stets kohäsiv. Die Zugfestigkeit der Verklebung des Überzugs mit dem homogenen Pulverblock wird unter Scherbeanspruchung wie folgt gemessen: Die nach dem oben angegebenen allgemeinen Verfahren hergestellten Silikonelastomeren werden um vorher mit Trichloräthylen entfettete homogene Pulverstangen herumgegossen. Davon werden Scheiben von 10 mm abgeschnitten, wobei die Scherfestigkeit bei verschiedenen Zuggeschwindigkeiten im Temperaturbereich von -40 bis +60°C gemessen wird. Die Variation der Temperatur erlaubt einerseits den Nachweis der temperatur­ unabhängig guten Eigenschaften des Inhibitors und andererseits die Bestätigung, daß die Verklebung bei den betrachteten Temperaturen stets kohäsiv ist. Elastomere sind bei tiefen Temperaturen härter, wobei der Wert der Scherfestigkeit mehr von der Härte des Elastomeren als von der Stärke der Verbindung an der Grenzfläche abhängt. Wenn der Bruch kohäsiv ist, sind die erhaltenen Zahlenwerte bei -40°C höher, ohne daß hieraus auf eine bessere Klebewirkung geschlossen werden könnte.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausfüh­ rungsbeispielen näher erläutert, die nicht einschränkend sind.
Beispiel 1
Es wurde ein homogener Pulverstab verwendet, der nach dem SD-Verfahren (ohne Lösungsmittel) hergestellt war und folgende Zusammensetzung aufwies:
Gew.-%
Nitrocellulose mit 11,7% Stickstoff
55,5
Nitroglycerin 37
Stabilisator 2
Verbrennungskatalysatoren 5,5
Der Stab wurde mit der Zusammensetzung I so durch Gießen überzogen, daß der Überzug eine radiale Dicke von 3 mm aufwies.
Die Quer-Scherfestigkeit wurde bei einer Zugge­ schwindigkeit von 10 mm/min nach verschiedenen langer Alterung gemessen.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Aus den Ergebnissen geht hervor, daß der Bruch bei den drei Temperaturen kohäsiv ist, sowie ferner, daß mit der Alterung eine zeitabhängige Verbesserung erzielt wird, was aufgrund der in der Beschreibungseinleitung diskutierten Schwierigkeiten völlig überraschend ist.
Der Young-Modul (Elatizitätsmodul) des Inhibitor- Materials beträgt 36 bar bei 20°C.
Beispiel 2
In gleicher Weise wie in Beispiel 1 wurde die (vernetzte) Zusammensetzung II auf einen gleichen homogenen Pulverblock gegossen.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Der Bruch ist stets kohäsiv.
Der Elastizitätsmodul des Überzugs beträgt 24 bar bei 20°C.
Beispiel 3
Das eingesetzte Silikonsystem wurde, wie bei Zusammen­ setzung III beschrieben, zuvor mit Fasern gefüllt.
Das Silikonsystem wurde anschließend auf einen gleichen Pulverblock wie in den vorherigen Fällen gegossen.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Der Bruch ist in allen Fällen kohäsiv.
Der Young-Modul des Überzugs beträgt 150 bar bei 20°C.
Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß sich die mechanischen Eigenschaften der Überzüge sowie die Zug­ festigkeit beträchtlich verbessern lassen, wobei der Bruch stets kohäsiv ist.
Beispiel 4
Unter Verwendung der Zusammensetzung IV wurde wie oben verfahren.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Der Elastizitätsmodul des Überzugs beträgt 20 bar bei 20°C.
Beispiel 5 (Vergleichsversuche)
Zur Veranschaulichung der erfindungsgemäß erzielten Eigenschaftsverbesserung wurden Klebeversuche bei 20°C an Pulverblöcken durchgeführt, die mit denen der obigen Beispielen identisch waren, wobei folgende Zusammensetzungen verwendet wurden:
  • A Überzug aus einem Silikonsystem der Zusammensetzung II, jedoch ohne Aminosiloxan, aber mit vorherigem Überziehen des homogenen Pulverblocks mit einem handelsüblichen Primer (Zusammensetzung: 3% Silikonöl, 10% (Aminosilan + Vinylsilan) und 87% Toluol, Hexanol);
  • B Überzug aus Zusammensetzung II;
  • C Überzug aus Zusammensetzung V.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Aus den Ergebnissen ist die erfindungsgemäß hinsichtlich der Klebewirkung erzielte Verbesserung klar ersichtlich, wobei hervorzuheben ist, daß diese Ergebnisse ohne vorherigen Überzug des Blocks mit einem Primer erzielt wurden.
Beispiel 6
Die Zusammensetzung III wurde nach der gleichen Ver­ fahrensweise wie oben auf einen homogenen Pulverstab gegossen, der nach dem SD-Verfahren (ohne Lösungsmittel) hergestellt worden war und folgende Zusammensetzung aufwies:
Gew.-%
Nitrocellulose mit 11,7% Stickstoff
33,3
Nitrocellulose mit 12,5% Stickstoff 22,5
Nitroglycerin 35,2
Weichmacher 3
Verbrennungskatalysatoren 3,2
Stabilisator 2,8
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Der Bruch ist in allen Fällen kohäsiv.
Der Elastizitätsmodul des Überzugs beträgt 150 bar bei 20°C.
Beispiel 7
Die Zusammensetzung III wurde nach der gleichen Verfahrensweise wie oben auf einen homogenen Pulverblock (gußverklebt) gegossen, der folgende Zusammensetzung aufwies:
Gew.-%
Nitrocellulose mit 12,6% Stickstoff
59
Nitroglycerin 27,3
Stabilisator 2,2
Verbrennungskatalysatoren 2
Weichmacher 9,5
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Beispiel 8 (Vergleichsversuche)
Zur Erläuterung der erfindungsgemäß erzielten Ver­ besserungen wurden Vergleichsversuche durchgeführt, die sich auf die Klebefestigkeit bei 20°C beziehen; die Versuche wurden ebenfalls mit einem gußverklebten Block wie in Beispiel 7 unter Verwendung folgender Zusammensetzungen durchgeführt:
  • A Zusammensetzung III ohne Aminosiloxan, jedoch mit vorherigem Überziehen des gußverklebten Block mit einem handelsüblichen Primer wie in Beispiel 5, Zusammensetzung A
  • B Zusammensetzung III.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Beispiel 9
Der Versuch bezieht sich auf die direkte Pfropfung eines Aminosiloxans auf das Siloxan-Grundmaterial, das nach einem in der US-PS 774 830 beschriebenen Verfahren hergestellt worden war.
Das Siloxan-Grundmaterial enthielt 7% Aminoäthyl­ aminopropyl-methoxysiloxan-Gruppen.
Das Silikonsystem wurde auf einen homogenen Pulverstab gleicher Zusammensetzung wie in Beispiel 1 gegossen.
Es wurde folgendes Ergebnis erhalten:
Beispiel 10
Zur Ermittlung des thermischen und mechanischen Verhaltens des Inhibitors wurde ferner ein praktischer Schießversuch der Zusammensetzung III durchgeführt.
Der Versuch wurde mit einem Propergolblock, der nach dem sogenannten Epictète-Verfahren hergestellt worden war, unter Frontalverbrennung vorgenommen. Die Schießkurven ergaben ein ausgezeichnetes Verhalten des Inhibitors (stabile Druckkurve). Ferner trat keinerlei Ablösung des Inhibitors auf.

Claims (8)

1. Inhibierender Überzug für homogene Pulverblöcke, der direkt am Pulverblock anhaftet und aus einem durch Hydrolyse und anschließende Silanolkondensation vernetzten Ein- oder Zweikomponenten-Silikonsystem besteht, erhältlich durch Zusatz von 0,5 bis 12 Gew.-%, bezogen auf das Silikonsystem, eines Aminosiloxans der allgemeinen Formel mit
R₁ = C₁- bis C₈-Alkyl,
R₂ = C₁- bis C₈-Alkylen und
R₃ = H, C₁- bis C₈-Alkyl oder Aminoalkyl
vor der Vernetzung.
2. Inhibierender Überzug nach Anspruch 1, erhältlich durch direkte Pfropfung des Aminosiloxans auf das Siloxan- Grundmaterial vor der Vernetzung.
3. Inhibierender Überzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des eingesetzten Amino­ siloxans 0,5 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Silikonsystem, beträgt.
4. Inhibierender Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, erhältlich mit einem Aminosiloxan der allgemeinen Formel mit
R₁ = C₁- bis C₄-Alkyl,
R₂ = C₃- bis C₈-Alkylen und
R₃ = H oder eine niedere Aminoalkylgruppe.
5. Inhibierender Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des eingesetzten Aminosiloxans 1 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das Silikonsystem, beträgt.
6. Inhibierender Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, erhältlich mit γ-Aminopropyltriäthylsiloxan der Formel H₂N-CH₂-CH₂-CH₂-Si(OC₂H₅)₃ als Aminosiloxan.
7. Inhibierender Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, erhältlich mit N-(β-Aminoäthyl)-γ-aminopropyltrimethyl­ siloxan der Formel H₂N-C₂H₄-NH-C₃H₆-Si(OCH₃)₃.
8. Inhibierender Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch erhältlich, daß das Silikonsystem vor der Einführung des Aminosiloxans mit Fasern gefüllt wird.
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