DE2951697C1 - Inhibierender Überzug für homogene Pulverblöcke - Google Patents
Inhibierender Überzug für homogene PulverblöckeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen inhibierenden Überzug
für homogene Pulverblöcke auf der Basis von Sili
konelastomeren, der direkt am Pulverblock haftet.
Die Verwendung von Silikonelastomer-Überzügen,
die zwischen die Stahlwand der Antriebsvorrichtung
und den Pulverblock eingeschaltet werden, um dessen
Verbrennung zu inhibieren und zu regeln, ist bereits
bekannt.
Silikonharze besitzen im Hinblick auf ihre Anwendung
als Inhibitoren insofern interessante Eigenschaften,
als sie bei der Verbrennung nur wenig Rauch
erzeugen.
In ihrer gegenwärtigen kommerziellen Form weisen
die Silikone allerdings gegenüber homogenen Pulverblöcken
nur ein relativ geringes Adhäsionsvermögen
auf. Ferner ist es erforderlich, einen als Primer
bezeichneten Haftungsvermittler einzusetzen, der
die Haftung des Silikonelastomeren am homogenen Pulverblock
gewährleistet.
Dieses Verfahren ist insbesondere in der FR-PS
2 161 435 und der DE-OS 22 57 742 beschrieben, die ein Verfahren zur Inhibierung
von Treibsätzen durch eine inhibierende Lackzusammensetzung
betreffen, die aus einem Silikonelastomer
besteht, wobei der Block zuvor zur Gewährleistung
einer sicheren Haftung mit einer Primerschicht überzogen
wird.
Die Verwendung eines Primers ist allerdings im
Hinblick auf die technische Durchführung mit zahlreichen
Nachteilen behaftet. Der Primer stellt zum einen ein
Produkt dar, das umgebungsempfindlich ist. Die Beschichtung
des Blocks mit dem Primer ist ferner ein
heikler Verfahrensschritt, der günstigerweise vermieden
wird. Nach Abschluß des Überzugs mit dem Primer
ist ferner die Durchführung verschiedener Kontroll
schritte wünschenswert, um sicherzustellen, daß die
Primerschicht geeignete Dicke und Gleichmäßigkeit besitzt.
Dies kann zwar auch lediglich durch visuelle
Kontrolle erfolgen, jedoch werden hierbei nur wenig
zuverlässigen Ergebnisse erhalten.
Aus den obigen Gründen ist es daher wünschenswert,
eine Primeranwendung zu vermeiden.
In der US-PS 3 054 253 ist ferner eine an homo
genen Propergolblöcken haftende Zusammensetzung angegeben,
die
- a) ein Silikoncopolymer mit R₃-Si-O- und SiO₂- Gruppen,
- b) ein benzollösliches Diorganosiloxan der allgemeinen Formel und
- c) ein Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
enthält. Diese Zusammensetzung wird vor der Verdampfung
des Kohlenwasserstoff-Lösungsmittels auf den Propergol
block aufgebracht.
Auch dieses Verfahren ist jedoch nicht frei von
Nachteilen. Die Bindung zwischen dem Propergolblock
und dem Silikoninhibitor ist nämlich adhäsiv und nicht
kohäsiv, was bedeutet, daß der Bruch an der Grenzfläche
der beiden Materialien auftritt, während im
Fall einer kohäsiven Bindung ein Bruch im Inneren
eines der beiden Materialien eintritt. Es ist daher
wünschenswert, eine kohäsive Bindung zu erzielen,
wobei in diesem Fall zugleich die Zugfestigkeit der
maximalen Festigkeit entspricht, die mit den entsprechenden
Materialien erhältlich ist.
Darüber hinaus sind die nach der obigen US-PS
erhaltenen mechanischen Eigenschaften nicht zufriedenstellend.
Neben den Adhäsionseigenschaften müssen jedoch
derartige Überzüge auch mechanische Eigenschaften
aufweisen, die zu einer guten Festigkeit gegenüber den
bei der Beschleunigung beim Abschuß auftretenden Belastungen
führen.
Eine besondere Schwierigkeit liegt ferner bei der
Verklebung inhibierender Überzüge mit homogenen Pulverblöcken
in dem Umstand, daß im Block enthaltenes Nitro
glycerin die Tendenz hat, an die Blockoberfläche zu
diffundieren, was zu einer Ablösung des Überzugs führt.
Diese Erscheinung ist umso wichtiger, je höher der
Nitroglyceringehalt liegt. Aufgrund dieser Gegebenheit
haftet die Verklebung mit der Zeit immer schlechter.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
inhibierenden Überzug für homogene Pulverblöcke anzugeben,
der keinen vorherigen Primerüberzug des Pulver
blocks mehr erfordert. Der Überzug soll ferner eine
zeitlich beständige kohäsive Verbindung zwischen dem
Silikonelastomer und dem homogenen Pulverblock auch
bei Blöcken mit erhöhtem Nitroglyceringehalt ermöglichen.
Die erhaltenen mechanischen Eigenschaften sollen
ferner mit denen anderer, bekannter inhibierender Überzüge
vergleichbar sein und zugleich die oben erläuterten
Nachteile herkömmlicher Überzüge nicht besitzen.
Die Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst.
Der erfindungsgemäße inhibierende Überzug für
homogene Pulverblöcke beruht auf der Basis eines Silikon
elastomeren, das direkt am Pulverblock haftet und
aus einem Ein- oder Zweikomponentensystem besteht,
das durch Hydrolyse und danach durch Silanolkondensation
vernetzt ist, und ist dadurch gekennzeichnet, daß
er durch Zusatz von 0,5 bis 12 Gew.-%, bezogen auf
das Silikonsystem, eines Aminosiloxans der allgemeinen
Formel
mit
R₁ = C₁- bis C₈-Alkyl,
R₂ = C₁- bis C₈-Alkylen und
R₃ = H, C₁- bis C₈-Alkyl oder Aminoalkyl
R₁ = C₁- bis C₈-Alkyl,
R₂ = C₁- bis C₈-Alkylen und
R₃ = H, C₁- bis C₈-Alkyl oder Aminoalkyl
vor der Vernetzung erhältlich ist.
Unter dem Ausdruck Silikonsystem wird hier das
System verstanden, das sämtliche Reaktanten umfaßt,
die die Erzielung eines Silikonelastomeren durch Vernetzung
ermöglichen.
Der Ausdruck Siloxan-Grundmaterial bezeichnet
Oligomere mit Silanol-Endgruppen. Der Ausdruck Elastomer
betrifft das nach der Vernetzung resultierende
Endprodukt.
Hierzu ist festzustellen, daß sämtliche Silikon
systeme, die durch Hydrolyse und anschließende Silanol
kondensation vernetzen, für die erfindungsgemäße Zu
sammensetzung verwendbar sind.
Die Silikonsysteme können je nach ihrer Vernetzungsweise
in folgende drei Gruppen unterteilt werden:
- A. Durch Hydrolyse und anschließende Silanolkondensation vernetzende Silikonsysteme (herkömmliche Systeme).
- Diese Silikonsysteme lassen sich in folgende Untergruppen
unterteilen:
- 1. Einkomponentensysteme.
Diese Systeme weisen allerdings im Hinblick auf ihre technische Anwendung den Nachteil hoher Feuchtigkeitsempfindlichkeit auf, weshalb bei der Lagerung bestimmte Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind. - 2. Zweikomponentensysteme.
Diese Systeme sind leichter handhabbar und werden daher gegenüber Einkomponenten-Systemen eingesetzt.
- 1. Einkomponentensysteme.
- B. Durch Addition von Si-H an eine äthylenische Doppelbindung vernetzende Silikonsysteme.
- C. Durch chemische Reaktion von Si-H mit SiOH vernetzende Silikonsysteme (zur Bildung von Silikonschäumen führende Systeme).
Die Erfindung betrifft lediglich Silikonsysteme
vom Typ A. Diese Silikonsysteme bestehen im einzelnen
aus folgenden Reaktanten:
- a) einem Harz auf Polysiloxanbasis, das an den Kettenenden
mit reaktiven Gruppen wie beispielsweise
Hydroxylgruppen, Alkoxygruppen oder Acetoxygruppen
blockiert ist.
Dieses Harz auf Polysiloxanbasis kann durch die allgemeine Formel definiert werden, in der
R₁ zugleich oder unabhängig hydrolysierbare Atome bzw. Gruppen wie beispielsweise Wasserstoff, Alkylgruppen, Acetylgruppen udgl. und
R zugleich oder unabhängig zumeist Methyl, Äthyl, Phenyl oder 3.3.3-Trifluorpropyl bedeuten; - b) einem Vernetzungsmittel, das ebenfalls hydrolysierbare Gruppen aufweist, beispielsweise Alkoxysilane, Acetoxysilane udgl;
- c) einem Vernetzungskatalysator, der unter den Organo zinnverbindungen und den Bleisalzen ausgewählt ist.
Die oben angegebenen Silikonsysteme vernetzen bei
Raumtemperatur in Gegenwart von Feuchtigkeit. Sie sind
als sogenannte kaltvulkanisierende Elastomere bekannt.
Obgleich sich sämtliche oben erläuterten
Silikonsysteme erfindungsgemäß eignen, ist unmittelbar
ersichtlich, daß die Verwendung von Zweikomponentensystemen
Schutzvorkehrungen zum Schutz solcher Systeme vor
Feuchtigkeit vermeidet, weshalb diese Produkte erfindungsgemäß
bevorzugt sind. Diese Silikonsysteme sind flüssig
oder pastos und gehen bei Raumtemperatur oder wenig
höherer Temperatur in elastische, weiche Massen über.
Sie sind ferner in großer Zahl auf dem Markt erhältlich.
In den handelsüblichen Silikonsystemen liegen
generell zur Verstärkung dienende Füllstoffe vor. Hierbei
handelt es sich insbesondere um Kieselsäure oder Diatomeenerden
sowie Quarzpulver, Calciumcarbonat oder
Eisenoxide.
Obgleich sich erfindungsgemäß sämtliche von der obigen
allgemeinen Formel II umfaßten Aminosiloxane eignen,
wurde festgestellt, daß die Zusammensetzung noch bessere
Adhäsionseigenschaften aufweist, wenn das eingesetzte
Aminosiloxan folgende allgemeine Formel besitzt:
mit
R₁ = C₁- bis C₄-Alkyl,
R₂ = C₃- bis C₈-Alkylen und
R₃ = H oder eine niedere Aminoalkylgruppe.
R₁ = C₁- bis C₄-Alkyl,
R₂ = C₃- bis C₈-Alkylen und
R₃ = H oder eine niedere Aminoalkylgruppe.
Von den von der obigen allgemeinen Formel umfaßten
Aminosiloxanen sind zwei Verbindungen bevorzugt, da sie
hinsichtlich der Verbesserung der Selbstadhäsionseigenschaften
der Silikonelastomeren sowie hinsichtlich des guten
mechanischen Verhaltens der damit zugänglichen Überzüge
besonders interessante Eigenschaften ergaben; diese bevorzugten
Verbindungen sind:
γ-Aminopropyltriäthylsiloxan
H₂N-CH₂-CH₂-CH₂-Si(OC₂H₅)₃ IIa
und
N-(β-Aminoäthyl)-γ-aminopropyltrimethylsiloxan
H₂N-C₂H₄-NH-C₃H₆-Si(OCH₃)₃ IIb
Obgleich diese Aminosiloxane innerhalb eines weiten
Bereichs von Mischungsverhältnissen von 0,5 bis 12,5 Gew.-%,
bezogen auf das Silikonsystem, im Rahmen des erfindungsgemäßen
Konzepts gemischt werden können, ist ein Bereich
von 0,5 bis 8 Gew.-% bevorzugt, um eine Verschlechterung
der mechanischen Eigenschaften zu vermeiden und zugleich
die Anwendung zu erleichtern.
Nach einer besonders vorteilhaften erfindungsgemäßen
Ausführungsform, bei der eine optimale Verklebung gewährleistet
wird und augezeichnete mechanische Eigenschaften
resultieren, werden 1 bis 6 Gew.-% Aminosiloxan(e),
bezogen auf das Siloxan-Grundmaterial, eingesetzt.
Zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften sowie
der thermischen Beständigkeit der Überzüge ist es ferner
vorteilhaft, das Silikonsystem vor der Einführung des
Aminosiloxans mit Fasern zu verstärken. Hierdurch wird
eine beträchtliche Verbesserung des Elastizitätsmoduls
der resultierenden Elastomeren erzielt. Da die Verbindung
zwischen dem erfindungsgemäßen Überzug und dem homogenen
Pulverblock zudem kohäsiv ist, tritt hierdurch
gleichzeitig eine beträchtliche Verbesserung der Zugfestigkeit
auf, wie aus dem nachstehenden Beispiel 3
ersichtlich ist.
Fasern, die dem Silikonsystem vorteilhaft zugesetzt
werden können, sind insbesondere Aluminiumfasern, Kieselsäurefasern
sowie sämtliche Fasern aus hitzefesten Materialien.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß es besonders
vorteilhaft ist, einen Faseranteil von 3 bis 30 Gew.-%,
bezogen auf das gefüllte Silikonsystem, anzuwenden.
Einer anderen, besonders günstigen erfindungsgemäßen
Weiterbildung liegt die Feststellung zugrunde, daß noch
unvernetzte Silikonsysteme verwendet werden können,
auf die über die Silanol-Endgruppen des Siloxan-Grund
materials die oben erläuterten Aminosiloxanverbindungen
vorher aufgepropft wurden. Diese Verbesserung vereinfacht
ferner auch die Verarbeitung zur Erzielung selbsthaftender
Überzüge, da die Silikonsysteme nach dieser
erfindungsgemäßen Weiterbildung direkt verwendbar, also
anwendungsfertig sind, wobei der Schritt der Einführung
des Aminosiloxans entsprechend entfällt.
Erfindungsgemäß werden bevorzugt folgende Zusammensetzungen
verwendet:
Zusammensetzung I | |
Teile | |
Handelsübliches kaltvulkanisierendes Zweikomponenten-Silikonsystem (RTV 3120), DOW CORNING | |
100 | |
Katalysator (10% Dibutylzinndilaurat) | 5 |
Aminosiloxan IIa | 3 |
Zusammensetzung II | |
Teile | |
Silikonsystem RTV 3120 | |
100 | |
Aminosiloxan IIa | 3 |
Katalysator (10 Gew.-% Zinndibutyldilaurat) | 1 |
Zusammensetzung III | |
Teile | |
Silikonsystem RTV 3120 (mit 8% Fasern gefüllt) | |
100 | |
Aminosiloxan II | 3 |
Katalysator (10 Gew.-% Zinndibutyldilaurat) | 1 |
Zusammensetzung IV | |
Teile | |
Handelsübliches kaltvulkanisierendes Silikonsystem (RTV 589) | |
100 | |
Aminosiloxan IIa | 2 |
Katalysator (10 Gew.-% Zinndibutyldilaurat) | 4 |
Zusammensetzung V | |
Teile | |
Silikonsystem RTV 3120 | |
100 | |
Aminosiloxan IIb | 10 |
Katalysator (10 Gew.-% Zinndibutyldilaurat) | 10 |
Methylenchlorid | 300 |
Methyläthylketon | 100 |
Bei dieser Zusammensetzung ist das Vorliegen eines
Lösungsmittels erwünscht, da die Viskosität rasch ansteigt.
Zusammensetzung VI | |
Teile | |
Silikonsystem RTV 3120 | |
100 | |
Aminosiloxan IIa | 7 |
Katalysator (etwa 10 Gew.-% Zinndibutyldilaurat) | 2 |
Ferner werden 4 Teile Kieselsäure zugegeben,
wodurch die Zusammensetzung thixotrope Eigenschaften
erhält.
Die Zusammensetzung eignet sich besonders zur Abdichtung
der Nuten an Bewehrungsrohren.
Die Zusammensetzung ist ebenfalls selbsthaftend.
Die Erfindung betrifft entsprechend auch das Verfahren zur Herstellung
der oben erläuterten selbsthaftenden Silikonüberzüge
sowie die so erhältlichen Pulverblöcke.
Allgemein wird so verfahren, daß eine bestimmte
Menge Silikonharz abgewogen wird und anschließend 0,5
bis 12 Gew.-% Aminosiloxan eingebracht werden. Nach
Homogenisierung wird das Gemisch einige Minuten entgast.
Danach wird im Fall eines Zweikomponentensystems
der Vernetzungskatalysator zugegeben und nochmals homogenisiert.
Nach dem Entgasen wird die Lösung je nach der
erhaltenen Viskosität um einen homogenen Pulverblock
bzw. Propergolblock herumgegossen oder -gespritzt.
Das so erhaltene Material ist für sämtliche homogene
Pulverblöcke anwendbar wie z. B. nach dem sogenannten SD-Verfahren
(Verfahren ohne Lösungsmittel) hergestellte homogene
Pulver oder für sogenannte gußverklebte Blöcke.
Das
Material eignet sich ferner zur Inhibierung von Schießpulver,
beispielsweise für Geschütze. Das Material kann
eine ausreichend niedrige Viskosität besitzen, um die
Erzeugung sehr dünner Schichtdicken des Überzugs zu ermöglichen.
Die nach dieser Verfahrensweise erhaltene Verklebung
mit dem homogenen Pulverblock ist stets kohäsiv.
Die Zugfestigkeit der Verklebung des Überzugs mit dem
homogenen Pulverblock wird unter Scherbeanspruchung
wie folgt gemessen: Die nach dem oben angegebenen allgemeinen
Verfahren hergestellten Silikonelastomeren
werden um vorher mit Trichloräthylen entfettete homogene
Pulverstangen herumgegossen. Davon werden Scheiben von
10 mm abgeschnitten, wobei die Scherfestigkeit bei verschiedenen
Zuggeschwindigkeiten im Temperaturbereich
von -40 bis +60°C gemessen wird. Die Variation der
Temperatur erlaubt einerseits den Nachweis der temperatur
unabhängig guten Eigenschaften des Inhibitors und
andererseits die Bestätigung, daß die Verklebung bei den
betrachteten Temperaturen stets kohäsiv ist. Elastomere
sind bei tiefen Temperaturen härter, wobei der Wert der
Scherfestigkeit mehr von der Härte des Elastomeren als
von der Stärke der Verbindung an der Grenzfläche abhängt.
Wenn der Bruch kohäsiv ist, sind die erhaltenen Zahlenwerte
bei -40°C höher, ohne daß hieraus auf eine bessere
Klebewirkung geschlossen werden könnte.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausfüh
rungsbeispielen näher erläutert, die nicht einschränkend
sind.
Es wurde ein homogener Pulverstab verwendet, der
nach dem SD-Verfahren (ohne Lösungsmittel) hergestellt war
und folgende Zusammensetzung aufwies:
Gew.-% | |
Nitrocellulose mit 11,7% Stickstoff | |
55,5 | |
Nitroglycerin | 37 |
Stabilisator | 2 |
Verbrennungskatalysatoren | 5,5 |
Der Stab wurde mit der Zusammensetzung I so durch
Gießen überzogen, daß der Überzug eine radiale Dicke
von 3 mm aufwies.
Die Quer-Scherfestigkeit wurde bei einer Zugge
schwindigkeit von 10 mm/min nach verschiedenen langer
Alterung gemessen.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Aus den Ergebnissen geht hervor, daß der Bruch bei
den drei Temperaturen kohäsiv ist, sowie ferner, daß mit
der Alterung eine zeitabhängige Verbesserung erzielt
wird, was aufgrund der in der Beschreibungseinleitung
diskutierten Schwierigkeiten völlig überraschend ist.
Der Young-Modul (Elatizitätsmodul) des Inhibitor-
Materials beträgt 36 bar bei 20°C.
In gleicher Weise wie in Beispiel 1 wurde die
(vernetzte) Zusammensetzung II auf einen gleichen homogenen
Pulverblock gegossen.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Der Bruch ist stets kohäsiv.
Der Elastizitätsmodul des Überzugs beträgt 24 bar
bei 20°C.
Das eingesetzte Silikonsystem wurde, wie bei Zusammen
setzung III beschrieben, zuvor mit Fasern gefüllt.
Das Silikonsystem wurde anschließend auf einen gleichen
Pulverblock wie in den vorherigen Fällen gegossen.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Der Bruch ist in allen Fällen kohäsiv.
Der Young-Modul des Überzugs beträgt 150 bar
bei 20°C.
Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß sich die
mechanischen Eigenschaften der Überzüge sowie die Zug
festigkeit beträchtlich verbessern lassen, wobei der
Bruch stets kohäsiv ist.
Unter Verwendung der Zusammensetzung IV wurde
wie oben verfahren.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Der Elastizitätsmodul des Überzugs beträgt 20 bar
bei 20°C.
Zur Veranschaulichung der erfindungsgemäß erzielten
Eigenschaftsverbesserung wurden Klebeversuche bei 20°C
an Pulverblöcken durchgeführt, die mit denen der obigen
Beispielen identisch waren, wobei folgende Zusammensetzungen
verwendet wurden:
- A Überzug aus einem Silikonsystem der Zusammensetzung II, jedoch ohne Aminosiloxan, aber mit vorherigem Überziehen des homogenen Pulverblocks mit einem handelsüblichen Primer (Zusammensetzung: 3% Silikonöl, 10% (Aminosilan + Vinylsilan) und 87% Toluol, Hexanol);
- B Überzug aus Zusammensetzung II;
- C Überzug aus Zusammensetzung V.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Aus den Ergebnissen ist die erfindungsgemäß hinsichtlich
der Klebewirkung erzielte Verbesserung klar ersichtlich,
wobei hervorzuheben ist, daß diese Ergebnisse ohne
vorherigen Überzug des Blocks mit einem Primer erzielt
wurden.
Die Zusammensetzung III wurde nach der gleichen Ver
fahrensweise wie oben auf einen homogenen Pulverstab gegossen,
der nach dem SD-Verfahren (ohne Lösungsmittel)
hergestellt worden war und folgende Zusammensetzung aufwies:
Gew.-% | |
Nitrocellulose mit 11,7% Stickstoff | |
33,3 | |
Nitrocellulose mit 12,5% Stickstoff | 22,5 |
Nitroglycerin | 35,2 |
Weichmacher | 3 |
Verbrennungskatalysatoren | 3,2 |
Stabilisator | 2,8 |
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Der Bruch ist in allen Fällen kohäsiv.
Der Elastizitätsmodul des Überzugs beträgt 150 bar
bei 20°C.
Die Zusammensetzung III wurde nach der gleichen Verfahrensweise
wie oben auf einen homogenen Pulverblock
(gußverklebt) gegossen, der folgende
Zusammensetzung aufwies:
Gew.-% | |
Nitrocellulose mit 12,6% Stickstoff | |
59 | |
Nitroglycerin | 27,3 |
Stabilisator | 2,2 |
Verbrennungskatalysatoren | 2 |
Weichmacher | 9,5 |
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Zur Erläuterung der erfindungsgemäß erzielten Ver
besserungen wurden Vergleichsversuche durchgeführt, die
sich auf die Klebefestigkeit bei 20°C beziehen; die Versuche
wurden ebenfalls mit einem gußverklebten Block
wie in Beispiel 7 unter Verwendung folgender Zusammensetzungen
durchgeführt:
- A Zusammensetzung III ohne Aminosiloxan, jedoch mit vorherigem Überziehen des gußverklebten Block mit einem handelsüblichen Primer wie in Beispiel 5, Zusammensetzung A
- B Zusammensetzung III.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Der Versuch bezieht sich auf die direkte Pfropfung
eines Aminosiloxans auf das Siloxan-Grundmaterial, das
nach einem in der US-PS 774 830 beschriebenen Verfahren
hergestellt worden war.
Das Siloxan-Grundmaterial enthielt 7% Aminoäthyl
aminopropyl-methoxysiloxan-Gruppen.
Das Silikonsystem wurde auf einen homogenen Pulverstab
gleicher Zusammensetzung wie in Beispiel 1 gegossen.
Es wurde folgendes Ergebnis erhalten:
Zur Ermittlung des thermischen und mechanischen
Verhaltens des Inhibitors wurde ferner ein praktischer
Schießversuch der Zusammensetzung III durchgeführt.
Der Versuch wurde mit einem Propergolblock, der
nach dem sogenannten Epictète-Verfahren hergestellt worden war,
unter Frontalverbrennung vorgenommen. Die Schießkurven
ergaben ein ausgezeichnetes Verhalten des Inhibitors
(stabile Druckkurve). Ferner trat keinerlei Ablösung
des Inhibitors auf.
Claims (8)
1. Inhibierender Überzug für homogene Pulverblöcke, der
direkt am Pulverblock anhaftet und aus einem durch
Hydrolyse und anschließende Silanolkondensation vernetzten
Ein- oder Zweikomponenten-Silikonsystem besteht,
erhältlich durch
Zusatz von 0,5 bis 12 Gew.-%, bezogen auf das Silikonsystem,
eines Aminosiloxans der allgemeinen Formel
mit
R₁ = C₁- bis C₈-Alkyl,
R₂ = C₁- bis C₈-Alkylen und
R₃ = H, C₁- bis C₈-Alkyl oder Aminoalkyl
vor der Vernetzung.
R₁ = C₁- bis C₈-Alkyl,
R₂ = C₁- bis C₈-Alkylen und
R₃ = H, C₁- bis C₈-Alkyl oder Aminoalkyl
vor der Vernetzung.
2. Inhibierender Überzug nach Anspruch 1, erhältlich durch
direkte Pfropfung des Aminosiloxans auf das Siloxan-
Grundmaterial vor der Vernetzung.
3. Inhibierender Überzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge des eingesetzten Amino
siloxans 0,5 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Silikonsystem,
beträgt.
4. Inhibierender Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
erhältlich mit einem Aminosiloxan der allgemeinen
Formel
mit
R₁ = C₁- bis C₄-Alkyl,
R₂ = C₃- bis C₈-Alkylen und
R₃ = H oder eine niedere Aminoalkylgruppe.
R₁ = C₁- bis C₄-Alkyl,
R₂ = C₃- bis C₈-Alkylen und
R₃ = H oder eine niedere Aminoalkylgruppe.
5. Inhibierender Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des eingesetzten
Aminosiloxans 1 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das Silikonsystem,
beträgt.
6. Inhibierender Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
erhältlich mit γ-Aminopropyltriäthylsiloxan der Formel
H₂N-CH₂-CH₂-CH₂-Si(OC₂H₅)₃ als Aminosiloxan.
7. Inhibierender Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
erhältlich mit N-(β-Aminoäthyl)-γ-aminopropyltrimethyl
siloxan der Formel H₂N-C₂H₄-NH-C₃H₆-Si(OCH₃)₃.
8. Inhibierender Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch erhältlich, daß das Silikonsystem vor der Einführung
des Aminosiloxans mit Fasern gefüllt wird.
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