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Die Erfindung betrifft eie Vorrichtung zum Ent-
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häuten von Doppelfilets von Fettfischen, insbesondere von Heringen
im gekräuterten, marinierten oder gesalzenen Zustand, mit einer umlaufend angetriebenen
Enthäutewalze, welche an ihrem Umfang verteilt angeordnete, von einer Stirnfläche
zu der anderen verlaufende Vertiefungen aufweist, einem mit seiner Schneide in geringem
Abstand zu der Umlauffläche der Enthäutewalze angeordneten Enthäutemesser, einer
unterhalb der Schneide befindlichen, mit der Umlauffläche über ein Bogenstück der
letzteren einen Spalt bildenden Andrückfläche, einem umlaufend angetriebenen endlosen
Zuführband und einer zwischen der Enthäutewalze und der Umlenkung für das Zuführband
angeordneten Überführungswalze.
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Beim Enthäuten derartiger Doppelfilets kommt es darauf an, die äußerst
zarte Haut unter Vermeidung von Hautinseln von den Filets zu entfernen und gleichzeitig
zu erreichen, daß die beiderseits der Flossenhalter für die Rückenflossen unter
der Haut befindlichen Fettstreifen unbeschädigt von den Filets abgetrennt werden.
Letzteres ist deshalb wünschenswert, weil sonst in aller Regel die Gefahr besteht,
daß das Fett der Fettstreifen während des Enthäutens auf der enthäuteten Oberfläche
der Filets verteilt werden, was zu einer qualitativen' Beeinträchtigung der letzteren
führt.
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Aus der DE-AS 29 05 518 ist eine Vorrichtung zum Enthäuten von Doppelfilets
von Fischen bekannt, bei welcher einer die Doppelfilets auf ihrer Hautseite transportierenden
Förderfläche in geringem Abstand ein Paar, einen Durchlaß zwischen sich belassender
Enthäutemesser
mit von neben dem Spalt befindlichen Spitzen ausgehenden, sich nach außen pflugartig
er -streckenden Schneidkanten zugeordnet ist. Der der Förderfläche abgekehrten Seite
der Enthäutemesser sind zu beiden Seiten des Durchlasses synchron mit der Förderfläche
umlaufende, endlose Andrückbänder zugeordnet.
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Beim Einsatz dieser Vorrichtung hat sich gezeigt, daß der lediglich
durch Reibschluß an dem Doppelfilet erfolgende fördernde Angriff nicht ausreicht,
die Schnitt- bzw. Spaltkräfte des Enthäutewerkzeuges sowie die mit fortschreitendem
Enthäuteprozeß größer werdenden Reibungskräfte zwischen der Rückenfläche der Enthäutemesser
und der Haut bzw. dem Filetfleisch sicher zu überwinden, so daß die Doppelfilets
dazu neigen, im Verlauf des Enthäutens liegen zu bleiben. Wie sich weiter gezeigt
hat, geschieht dies im wesentlichen erst, wenn die Schabemesser zwischen dem in
der Nähe des Rückenflossensaumes befindlichen Fettstreifen jedes Filets und seinem
Rückenfleisch hindurch bis zur Haut vorgedrungen sind und der Enthäuteprozeß begonnen
hat.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Enthäuten
von Doppelfilets von insbesonder Fettfischen wie Heringen vorzuschlagen, mittels
welcher die Haut der Doppelfilets unter Freischälen der zu beiden Seiten der Flossenhalter
der Rückenflossen vorhandenen Fettstreifen sicher entfernt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch mindestens eine, über
der Förderfläche des Zuführbandes angeordnete Vorschäleinrichtung aus je einem Paar,
zur Förderrichtung des Zuführbandes paralleler, einen Spalt zwischen sich belassender,
zur Förderfläche annähernd senkrecht stehender und mit der letzteren zugekehrten
und sich nähernden Schneiden ausgestatteter Messer, souie an diese sich anschließender,
ebenfalls einen Spalt zwischen sich belassender Schälmesser, deren anfänglich in
Richtung auf die Förderfläche weisende Kanten in allmählich und sich in geringem
Abstand zur Förderfläche nach außen erstreckende Schälkanten übergehen Die damit
erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß aus den Doppelfilets von Fettstreifen
und Fettresten daraus freiewenthäutete Einzelfilets gewonnen werden können, dadurch1
daß zunächst der die Fettstreifen und die Flossenhalter enthaltende Mittelteil des
Doppelfilets bis an die Haut freigeschält wird, und dann das so vorbereitete Doppel
filet dem Enthäuten mittels einer nach bekanntem System mit sicherer Förderung arbeitenden
Enthäutevorrichtung unterworfen wird, wobei neben den enthäuteten Einzelfilets auch
der die Fettstreifen und die Flossenhalter der Rückentossen enthaltende freigeschälte
Mittelteil des Doppelfilets enthäutet anfällt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind die Messer als umlaufend angetriebene Kreismesser ausgebildet, deren Umfangsschraden
bis in die Nähe der Förderfläche ragen.
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Damit sind die Spaltkräfte äußerst gering 2u halten, so daß das Frelschälen
des die fettstreifen und die
Flossenhalter enthaltenden Mittelteiles
ohne Strapazierung der zarten Filets vor sich geht.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist in Förderrichtung vor den Messern
eine zu der Förderfläche geneigte Zuführrinne angeordnet, deren zueinander V-förmig
stehenden Seitenwände an ihrem Grund einen Spalt belassen, welcher mit dem Spalt
zwischen den Messern in Förderrichtung fluchtet. Damit werden die Filethälften des
dem Enthäuteprozeß zuzuführenden Doppelfilets annähernd in ihre natürliche Lage
zueinander rückverformt, so daß das Doppelfilet unter exakter Mittenausrichtung
den Schneiden der Messer der Vorschäleinrichtung zugeführt werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist in dem Spalt ein mit gegenüber
der Förderfläche gleicher Geschwindigkeit umlaufend angetriebener Förderer angeordnet,
welcher das zu fördernde Doppelfilet erfassende Mitnahmemittel aufweist. Damit ist
auch bei beispielsweise infolge des Salzens angetrockneten und dadurch steilen Filets
eine sichere Förderung während der Bearbeitung des Doppelfilets in der Vorschäleinrichtung
gewährleistet.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der Förderer als mit den Spitzen
seiner Stacheln bis in unmittelbare Nähe der Förderfläche reichendes Stachel-Transportrad
ausgebildet. Damit ist die Möglichkeit eines formschlüssigen Transportes des Doppelfilets
während seiner Bearbeitung in der Vorschäleinrichtung gegeben.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der Forderung als mindestens
im Bereich der Schabemesser an dem Doppelfilet angreifender, endlos umlaufender,
mit Stacheln besetzter Gurt- oder Kettenförderer ausgebildet.
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Durch den damit auf das Doppelfilet während seiner Bearbeitung in
der Vorschäleinrichtung ausgeübten Zug wird das Doppelfilet gespannt gehalten, so
daß ein den Ablauf störendes Aufstauchen nicht zustande kommen kann.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird die Förderfläche aus den Stirnflächen
dicht beieinander stehender Noppen gebildet, zwischen welche die Spitzen der Nadeln
eintauchen. Damit können die Spitzen der Stacheln die Haut des Doppelfilets durchdringen
und so eine sichere Mitnahme desselben erzwingen.
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Gemäß einer letzten Ausgestaltung ist die Andrückfläche leicht federnd
gegen die umlaufende Enthäutewalze angedrückt gehalten. Damit ist das sichere fördernde
Erfassen der nur einige hundertstel Millimeter dicken Haut während des Enthäutens
gewährleistet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindund wird anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigt Fig. 1 eine, Gesamtansicht der Enthäutemaschine in axonometiischer
Darstellung Fig. 2 einen Querschnitt durch die Vorschäleinrichtung im Bereich der
Messer vor den Schälmessern Fig. 3 einen Querschnitt durch die Enthäutewalze mits
q2nfr<indrückfläche.
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In einem nicht dargestellten Gestell einer Enthäutemaschine für Fische
ist ein um eine Antriebswalze 2 und eine Umlenkualze 3 geführtes, durch geeignete
e Antriebsmittel umlaufend angetriebene Zuführband 1 angeordnet, dessen Förderfläche
4 aus den Stirnflächen dicht beieinander stehender Noppen gebildet sein kann. An
dem der Antriebswalze 2 zugekehrten Ende des Zuführbandes 1 schließt sich eine Enthäutevorrichtung
5 an, welche aus einer Entbäutewalze 6 mit sich längs deren Peripherie erstreckenden
Nuten 7. besteht.
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Zwischen der Enthäutewalze 6 und der Umlenkstelle des Zuführbandes
1 befindet sich eine mit gegenüber der Geschwindigkeit der Förderfläche 4 schneller
umlaufende Überführungswalze 8 . Der Enthäutewalze 6 ist ein Enthäutemesser 9 zugeordnet,
welches mit seiner Schneide 10 in der Nähe der Kulminationslinie der Enthäutewalze
6 liegt.
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An die Innenseite der Schneide 10 schließt sich eine konkave Andrückfläche
11 an, deren Krümmungsradius dem der Peripherie der Enthäutewalze 6 entspricht.
Das Enthäutemesser 9 wird durch leichte Federkraft mit seiner Andrückfläche 11 gegen
die Peripherie der Enthäutewalze 6 angelegt gehalten.
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Die Schneide 10 des Enthäutemessers 9 ist zweckmäßig mit einer Innenfase
12 von einigen Zehntel Millimetern ausgestattet. Im Bereich des Zuführbandes 1 ist
oterhalb von dessen Förderfläche 4 eine Vorschäleinrichtung 13 für die zu enthäutenden
Doppelfilets angeordnet. Sie besteht aus einem Paar, zur Förderrichtung des Zuführbandes
1 paralleler und zu der Förderfläche 4 senkrechter Messer 14, welche einen Spalt
15 zwischen sich belassen, und deren der Förderfläche 4 zugekehrte
Kanten
als sich der letzteren allmählich nähernde Schneiden 16 ausgebildet sind. In Verlängerung
der Messer 14 schließt sich an diese ein Paar, den Spalt 15 zwischen sich weiter
führender Schälmesser 17 an, deren anfänglich in Richtung auf die Förderfläche 4
weisenden Kanten allmählich in nach außen sich ertreckende Schälkanten 18 übergehen,
wobei letztere in geringem Abstand über der Förderfläche 4 verlaufen. Anstelle der
starr angeordneten Messer 14 kann ein Paar umlaufend angetriebener oder mit dem
unter diesem hindurchgeförderten Doppelfilet mitlaufender Kreismesser 19 verwendet
werden, an welche sich die Schälmesser 17 anschließen. In dem Spalt 15 kann ein
mit gegenüber der Förderfläche 4 gleicher Geschwindigkeit umlaufend angetriebener
förderer 20 angeordnet sein, welcher als Stachel-Transportrad oder als mit Stacheln
22 besetzter Gurt- oder Kettenförderer 21 ausgebildet sein kann, wobei die Spitzen
23 der Stacheln 22 bis in unmittelbare Nachbarschaft der Förderfläche 4 reichen.
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Bei Verwendung eines Zuführbandes 1 mit aus den Stirnflächen dicht
beieinander stehender Noppen gebildeter Förderfläche 4 können die Spitzen 23 der
Stacheln 22 in die Förderfläche 4 eingreifen. Der Förderer 20 ist zueckmäßigerueise
so angeordnet, daß sein fördernder Angriff bereits zwischen den Kreismessern 19
bzw. zwischen den Messern 14 erfolgt. Mit dem Spalt 15 fluchtend ist in Förderrichtung
vor der Vorschäleinrichtung 13 eine zu der Förderfläche 4 geneigte Zuführrinne 24
angebracht, deren V-förmig zueinanderstehende Seitenwände 25 an ihrem Grund einen
Spalt 26 belassen. An ihrem der Förderfläche 4 zugekehrten Ende sind die Seitenwände
25 in eineEbene ausgebreitet.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Ein handfiletiertes
oder von einer Filetiermaschine kommendes Ooppelfilet 27 wird Haut unten und vor
zugsweise Kopfende voraus in die Zuführrinne 24 eingelegt. Bedingt durch den V-förmigen
Querschnitt der letzteren werden die Filethälften annähernd in ihre zueinander natürliche
Lage gebracht und dadurch ein Ausrichteffekt erzielt, welcher bewirkt, daß der Rückenflossensaum
in dem Spalt 26 am Grunde der Zufühmnne 24 geführt wird. Um das Abgleiten des Ooppelfilets
27 in der Zuführrinne 24 zu verbessern, können die Flächen ihrer Seitenwände 25
mit Wasser berieselt sein. Im Verlauf des Abgleiten wird das Doppelfilet 27 unter
Beibehaltung der Führung des Rückenflossensaumes ausgebreitet, so daß es fiachliegend
und ausgerichtet auf die Förderfläche 4 des Zuführförderes 1 gelangt. Das Doppelfilet
27 erreicht so die Kreismesser 19 der Vorschäleinrichtung 13 und wird von diesen
zu beiden Seiten des die Flossenhalter der Rückenflossen enthaltenden Mittelteiles
29 bis in die Nähe der Innenseite der Haut 30 eingeschnitten. Im weiteren Verlauf
der Förderung tauchen die annähernd in den Ebenen der Kreismesser 19 angeordneten
Messer 14 in die Einschnitte ein, welche durch deren in Richtung auf die Förderfläche
4 weisenden Schneiden 16 zunächst bis unmittelbar an die Innenseite der Haut 30
vertieft werden Um die dabei auftretenden Schnitt- und Reibungskräfte zu überwinden,
wird das Doppelfilet mittels des in dem Spalt 15 zwischen den Messern 14 angeordneten
Förderers 20 unter Angriff an dem Mittelteil 29 fördernd erfaßt, indem die spitzen
23 der Stacheln 22 in dieses eindringen.
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Das Doppelfilet 27 wird so unter reibungsschlüssiger Förderung an
der Hautseite mittels der Förderfläche 4 und formschlüssiger Förderung an dem Mittelteil
29 mittels des Förderers 20 den an die Messer 14 anschließenden Schälmessern 17
zugeführt. Dabei bewirken die in Fortführung der Schneiden 16 der Messer dicht über
der Förderfläche 4 allmählich nach außen verlaufenden Schälkanten 18 der Schälmesser
17 ein Freischälen des Mittelteiles 19 längs der das Muskelfleisch der Filets von
den zu beiden Seiten der Flossenhalter des Rückenflossensaumes befindlichen Fettstreifen
trennenden inneren Häute. So vorbereitet wird das Doppelfilet 27 der Enthäutevorrichtung
s zugeleitet, welche die Haut 30 in bekannter Weise abtrennt, Um den Anschnitt sicherer
zigestalt-n, ist die Schneide 10 des Enthäutemesser 9 mit einer Fase 12 von einigen
Zehntel Millimetern vers3hen, was gleichzeitig die Erhaltung des sogenannten iilberspiegels
auf den Filets begünstigt. Zwecks ewährleistung des problematischen Transportes
der nur wenige Hundertstel Millimeter starken Haut 30 ist die Andrückfläche 11 unter
geringem Federdruck in Kontakt mit dem mit Nuten 7 versehenen Umfang der Enthäutewalze
6 gehalten. Im Ergebnis dieses Enthäutevorganges fallen zwei Einzelfilets 28 , das
die Fettstreifen enthaltende Mittelteil 28 und die Haut 30 als voneinander getrennte
Teile an.