DE2928858C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung eines
weitgehend von Schwefelverbindungen, schweren Kohlenwasserstoffen
und Wasser befreiten Gasgemisches aus einem
mehrere dieser Komponenten enthaltenden Rohgas, wobei
diese Komponenten gleichzeitig in einer einstufigen
physikalischen Wäsche mit einem regenerierbaren Waschmittel
bei erhöhtem Druck aus dem Rohgas ausgewaschen
werden.
Viele industriell verwertbare Gase oder Gasgemische, wie
beispielsweise Erdgas, Erdöl-Begleitgas oder Synthesegase
(etwa aus einer Kohlevergasung) bedürfen vor einer Verwertung
einer Aufarbeitung, da die geförderten oder durch
chemische Umsetzung gewonnenen Rohgase Komponenten enthalten,
die sich entweder in nachfolgenden Verfahrensschritten
als störend erweisen oder aber einer wirtschaftlich
günstigeren Verwendung zugeführt werden können. In der Regel
ist es notwendig, aus solchen Rohgasen Schwefelwasserstoff
und organische Schwefelverbindungen abzutrennen. Dies
ist, falls das Gasgemisch zu Brennzwecken eingesetzt werden
soll, schon deshalb erforderlich, weil sich sonst unzulässige
hohe Schwefeldioxidkonzentrationen in den Verbrennungsabgasen
ausbilden würden. Soll das Gasgemisch dagegen
beispielsweise einer katalytischen Behandlung unterworfen
werden, sind Schwefelverbindungen ebenfalls unerwünscht,
da sie häufig als Katalysatorstift wirken.
Die Entfernung von schweren Kohlenwasserstoffen aus den
Rohgasen kann sich sowohl aus der Notwendigkeit ergeben,
in nachfolgenden Verfahrensschritten die Ausbildung einer
flüssigen Fraktion zu verhindern als auch aus der Überlegung,
daß es häufig vorteilhaft ist, diese Komponenten
für die Synthese weiterer Stoffe zu verwerten oder aber
beispielsweise eine C₃/C₄-Fraktion abzusondern und als
Flüssiggas in den Handel zu bringen. Schließlich enthalten
viele Rohgase einen hohen Wasserdampfanteil, der in vielen
Fällen schon deshalb reduziert werden muß, weil ansonsten
unerwünschte Kondensat- oder Eisbildung auftreten würde.
Ein übliches Verfahren zur Aufarbeitung besteht darin,
das Rohgas zunächst zu verdichten, falls es nicht bereits
unter hohem Druck anfällt, wobei ein Teil der schweren Kohlenwasserstoffe
bereits kondensiert und abgetrennt wird. Das
verdichtete Gas wird dann einer Amin-Wäsche zur Entfernung
von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid unterzogen und
anschließend in einem weiteren Verfahrensschritt mit Adsorbern
oder durch eine Glykolwäsche getrocknet. In einem
weiteren Verfahrensschritt wird dann eine Abtrennung der
schweren Kohlenwasserstoffe durchgeführt, was je nach der
Zusammensetzung und den Reinheitsbedingungen des gereinigten
Gases entweder durch eine reine Kondensation oder durch
Rektifikation erfolgt. Falls nur eine Taupunkteinstellung
durch einen reinen Kondensationsprozeß durchgeführt wird,
ist es häufig erforderlich, wegen der dabei nicht vollständig
abgetrennten organischen Schwefelverbindungen, insbesondere
wegen der Mercaptane, eine eigene Nachreinigung
durchzuführen.
Ein offensichtlicher Nachteil dieses üblichen Verfahrens
ist in der Vielzahl der Verfahrensschritte zu sehen. Hiermit
sind nicht nur die Verwendung vieler einzelner Anlagenteile
und ein erhöhter Meß- und Regelaufwand verbunden,
sondern auch eine erhöhte Störanfälligkeit im Vergleich zu
wenigen Verfahrensschritten. Darüber hinaus erweist sich die
in der Amin-Wäsche automatisch ergebende Auswaschung des
Kohlendioxids gemeinsam mit dem Schwefelwasserstoff in solchen
Fällen als ungünstig, in denen der Kohlendioxidgehalt
des Rohgases nicht stört, jedoch eine Weiterverarbeitung des
ausgewaschenen Schwefelwasserstoffs erschwert.
Aus der US-PS 37 70 622 ist ein, gegenüber oben angeführter
Vorgehensweise vereinfachtes, absorptives Abtrennverfahren
zur Gewinnung eines weitgehend von Schwefelverbindungen,
schweren Kohlenwasserstoffen und Wasser befreiten
Gasgemisches bekannt. Hierbei werden besagte
Komponenten gleichzeitig in einer einstufigen
physikalischen Wäsche mit einem regenerierbaren Waschmittel
bei erhöhtem Druck aus dem Rohgas ausgewaschen. Zur Verwendung kommt dabei als Waschmittel unter anderem
Polyäthylenglycol-Dimethyläther, welches in einer
Regenerierung von den ausgewaschenen Komponenten befreit
wird.
Ähnliche Absorptionsverfahren sind außerdem aus der AU-PS
42 974/78 (527 420), korrespondierend zu P 27 59 123 und
P 27 59 124, der DE-OS 28 00 491 sowie der US-PS 27 81 863
bekannt. Besagtes australisches Patent befaßt sich jedoch
lediglich mit der Entfernung von Sauergasen und Wasser aus
Gasgemischen. Die gleichzeitige Entfernung von schweren
Kohlenwasserstoffen ist nicht vorgesehen. Ebenso zielt die
DE-OS 28 00 491 nur auf die selektive Entschwefelung eines
Gasgemisches ohne dessen gleichzeitige Befreiung von
schweren Kohlenwasserstoffen ab. Die US-PS 27 81 863
wiederum beschreibt ein Verfahren, bei welchem Sauergase,
darunter H₂S und CO₂, sowie Wasser aus einem Rohgas
entfernt werden sollen. Das verwendete Waschmittel kann
dabei Kohlenwasserstoffe enthalten, die entweder von
vornherein als Waschmittelzusatz enthalten sind oder im
Verfahrensgang zugegeben werden. Die Befreiung des
Waschmittels von Sauergasen erfolgt zudem unter Zuhilfenahme
von Kohlenwasserstoffatomen, die bei der Strippung in
das zu regenerierende Waschmittel injiziert werden. Mit
dem bekannten Verfahren werden jedoch keine Kohlenwasserstoffe
aus einem Gasgemisch abgetrennt. Die genannten
Kohlenwasserstoffe finden dagegen Verwendung als Waschmittelzusatz
und/oder Stripperagens.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein
möglichst einfaches und betriebssicheres Verfahren zur
Abtrennung der genannten Komponenten aus einem Rohgas und
zu deren weiterer Verwertung zu entwickeln.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die aus dem Rohgas
ausgewaschenen und bei der Regenerierung des Waschmittels
wieder freigesetzten Komponenten mittels Rektifikation
weiter zerlegt werden.
Erfindungsgemäß wird damit ein Verfahren vorgeschlagen,
das die gleichzeitige Entschwefelung, Abtrennung von
schweren Kohlenwasserstoffen und Trocknung eines Rohgases
in einem einzigen Verfahrensschritt ermöglicht. Selbstverständlich
ist es dabei nicht erforderlich, daß das
Rohgas mit allen diesen Verunreinigungen beladen ist. So
eignet sich das Verfahren beispielsweise auch dann, wenn
lediglich eine Entschwefelung und Abtrennung von schweren
Kohlenwasserstoffen verlangt ist.
Die Verfahrensschritte für die Abtrennung des Rohgases
werden wesentlich reduziert. Hierdurch sind Einsparungen
an Bauelementen, Meß- und Regeltechnik möglich und darüber
hinaus wird die Störanfälligkeit im Vergleich zu mehreren
hintereinander geschalteten
Einzelverfahren verringert. Als günstig ist auch anzusehen,
daß das Verfahren lediglich ein einziges
Waschmittel benötigt. Ein bedeutsamer Vorteil besteht
schließlich darin, daß die bekannte einstufige Verfahrensweise
einen geringeren Energiebedarf erfordert als mehrstufige
Verfahren.
Im Falle der Aufarbeitung eines unter hohem Druck anfallenden
Rohgases, beispielsweise eines unter hohem Druck geförderten
Erdgases, erweist sich das erfindungsgemäße Verfahren
gegenüber Aufbereitungsverfahren mit einer Kondensation
oder Rektifikation auch deshalb als vorteilhaft, weil
eine eventuell notwendige Entspannung des Rohgases auf einen
unter dem kritischen Druck liegenden Druck entfallen kann.
Dies bedeutet in vielen Fällen nicht nur die Einsparung
eines zusätzlichen Bauteils (Expander), sondern erspart
in vielen Fällen auch die anschließende Rückverdichtung des
gereinigten Gasgemisches auf einen benötigten hohen Druck,
etwa dem Druck einer Pipeline.
Vorteilhaft ist,
solche Waschmittel zu verwenden, die mit Wasser bzw. schweren
Kohlenwasserstoffen und Schwefelverbindungen im Bereich
hoher Waschmittelkonzentrationen keinen azeotropen Punkt
besitzen, um auf einfache Weise eine Regenerierung des
Waschmittels zu ermöglichen. Außerdem ist es günstig, wenn
das Waschmittel einen niedrigeren Dampfdruck hat, um die
Waschmittelverluste gering zu halten. Waschmittel, die
diesen Bedingungen entsprechen, sind beispielsweise Dialkyläther
von Polyäthylenglykolen.
Die bei der Regenerierung des
Waschmittels wieder freigesetzten ausgewaschenen Komponenten
werden entsprechend dem gewünschten Verwendungszweck weiter
zerlegt. Wird die Regenerierung des Waschmittels bei niedrigem
Druck durchgeführt, um die Abtrennung der ausgewaschenen
Komponenten zu erleichtern, so ist es in vielen Fällen
günstig, die ausgewaschenen Komponenten von ihrer weiteren
Zerlegung wieder auf einen erhöhten Druck zu verdichten.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die ausgewaschenen Komponenten in eine
C4+-Fraktion und in eine C3--Fraktion zerlegt, wobei die
schwerere Fraktion neben C₄-Kohlenwasserstoffen alle
Komponenten enthält, die schwerer sieden, während die
leichte Fraktion aller leichter siedenden Bestandteile, insbesondere
also gegebenenfalls ausgewaschenen Schwefelwasserstoff
enthält. Die Zerlegung wird zweckmäßig in
einer Rektifiziersäule durchgeführt. Bei geringem Schwefelwasserstoff-
Gehalt der leichten Fraktion kann diese unter
Umständen als Brenngas verwendet werden. Sollte das Rohgas
dagegen mehr Schwefelwasserstoff enthalten, kann beispielsweise
in einer Claus-Anlage oder in einer Stretford-
Wäsche eine Umsetzung auf elementaren Schwefel durchgeführt
werden. In diesen Fällen ist unter Umständen vorher
noch eine weitere Konzentrierung der Schwefelwasserstofffraktion
erforderlich.
Bei der Aufbereitung eines C₃-haltigen Rohgases kann es
unter Umständen wünschenswert sein, die C₃-Kohlenwasserstoffe,
insbesondere Propan, oder C₂- und C₃-Kohlenwasserstoffe
aus dem gereinigten Gasgemisch abzutrennen. Hierzu
kann das gereinigte Gasgemisch beispielsweise einer Adsorptionsbehandlung
unterworfen werden, bei der eine C₃-
bzw. C₂- und C₃- reiche Fraktion abgetrennt wird.
Bei einer solchen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
können unter Umständen auch die Verfahrensbedingungen
der Wäsche abgemildert werden, da die nachfolgende Adsorptionsbehandlung
gleichzeitig geeignet ist, eine zusätzliche
Trocknung des gewaschenen Gases zu ermöglichen.
Die durch die Adsorption abgetrennte, an C₃- bzw. C₂- und
C₃-Kohlenwasserstoffen reiche Fraktion kann in bestimmten,
im wesentlichen von der Rohgaszusammensetzung abhängigen
Fällen gemeinsam mit den ausgewaschenen Komponenten nach
deren Abtrennung aus dem beladenen Waschmittel aufbereitet
werden. Bei dieser Verfahrensweise wird nach der bereits
erwähnten C₃/C₄-Rektifikation eine C₂/C₃-Rektifikation der
C3--Fraktion durchgeführt, vor die noch eine Entschwefelung
der C3--Fraktion vorgeschaltet wird.
Nachfolgend werden weitere Einzelheiten der Erfindung anhand
eines Ausführungsbeispiels, dessen Verfahrensablauf in der
Figur schematisch dargestellt ist, erläutert.
Das Beispiel bezieht sich auf eine Reinigung von Erdgas, wobei
eine Entschwefelung auf Ferngas-Reinheit, die Gewinnung
einer C4+-Fraktion als Flüssiggas (LPG) sowie eine Trocknung
des Gases auf einen Taupunkt von -10°C unter Pipelinebedingungen
gefordert wird. Die zu entfernenden Schwefelverbindungen
sind Schwefelwasserstoff sowie Mercaptane.
Über Leitung 1 werden der Anlage 100 000 Nm³/h eines mit
Wasserdampf gesättigten Rohgases unter einem Druck von
60 bar bei einer Temperatur von 333 K zugeführt, das folgende
Zusammensetzung hat (wasserfrei):
CH₄ | |
90,80 Vol.-% | |
C₂H₆ | 4,09 Vol.-% |
C₃H₈ | 1,90 Vol.-% |
C₄H₁₀ | 1,63 Vol.-% |
C₅H₁₂ | 0,58 Vol.-% |
C6+ | 0,32 Vol.-% |
CO₂ | 0,64 Vol.-% |
H₂S | 0,03 Vol.-% |
Mercaptane | 0,01 Vol.-% |
Nach Vermischung mit rückgeführtem Gas bei 2 wird im Luftkühler
3 eine Abkühlung auf Umgebungstemperatur vorgenommen.
Anschließend erfolgt eine weitere Kühlung im Wärmetauscher
4 gegen gewaschenes Produktgas. Die bei der Abkühlung
auskondensierten Bestandteile werden im Abscheider
5 abgetrennt und über Leitung 6 abgezogen. In diesem Fall
besteht das Kondensat praktisch vollständig auf Wasser. Falls
aufgrund einer anderen Rohgaszusammensetzung in diesem
Kondensat bereits ein erhöhter Anteil an schweren Kohlenwasserstoffen
anfällt, kann der Abscheider 5 durch einen
Dekanter ersetzt werden, um Wasser und schwere Kohlenwasserstoffe
getrennt abziehen zu können. Das vom Kondensat
befreite, abgekühlte Gas wird über Leitung 7 in den unteren
Bereich einer Waschsäule 8 geleitet, in der es im Gegenstrom
mit einer Waschflüssigkeit behandelt wird. Das gereinigte
Gas wird am Kopf der Waschsäule 8 über Leitung 9
abgezogen und nach Anwärmung im Wärmetauscher 4 gegen Rohgas
bei einer Temperatur von 303 K unter einem Druck von
58 bar in einer Menge von stündlich 97 559 Nm³ in ein
Ferngasnetz eingespeist. Dieses Produktgas hat folgende
Zusammensetzung:
CH₄ | |
92,90 Vol.-% | |
C₂H₆ | 4,06 Vol.-% |
C₃H₈ | 1,60 Vol.-% |
C₄H₁₀ | 0,86 Vol.-% |
C₅H₁₂ | 0,01 Vol.-% |
CO₂ | 0,57 Vol.-% |
H₂S | 5 ppm |
Mercaptane | 1 ppm |
Der Taupunkt des gewaschenen Gases liegt bei -10°C.
Das beladene Waschmittel, das den größten Teil der schweren
Komponenten des Rohgases und daneben in geringer Menge
auch leichte Komponenten des Rohgases in Lösung enthält,
wird über Leitung 10 am Sumpf der Waschsäule abgezogen,
im Ventil 11 auf einen niedrigeren Druck entspannt und
einem Abscheider 12 zugeführt. Hier wird die bei der
Entspannung gebildete gasförmige Fraktion, die den größten
Teil der im Waschmittel gelösten leichten Kohlenwasserstoffe
enthält, abgetrennt und über Leitung 13 einem Verdichter
14 zugeführt und anschließend bei 2 wieder dem
Rohgasstrom zugeleitet. Das Kondensat aus Abscheider 12
wird über Leitung 15 nach Erwärmung im Wärmeaustauscher 16
gegen regenerierte Waschflüssigkeit einer Regeneriersäule
17 aufgegeben. Zur Deckung der Wärmeverluste in der Regeneriersäule
17 wird das Waschmittel über Leitung 18 aus dem
Sumpfbereich abgezogen, im dampfbeheizten Reboiler 19 teilweise
verdampft und wieder dem Sumpfbereich der Regeneriersäule
17 zugeführt. Über Leitung 20 wird regeneriertes
Waschmittel aus dem Sumpf der Regeneriersäule 17 abgezogen,
in der Flüssigkeitspumpe 21 wieder verdichtet, im Wärmetauscher
16 gegen beladenes Waschmittel und anschließend
im Wärmetauscher 22 gegen Fremdkälte soweit abgekühlt, daß
die geforderte Reinheit des Produktgases in der Waschsäule
8 erreicht werden kann und wird dann dem oberen Bereich
der Waschsäule 8 aufgegeben.
Am Kopf der Regeneriersäule 17 werden über Leitung 23 die
desorbierten Komponenten abgezogen und in Kühler 24 auf
Umgebungstemperatur abgekühlt. Das dabei anfallende Kondensat
besteht hauptsächlich aus Wasser. Es wird im Abscheider
25 abgetrennt und über Leitung 26 mittels der Pumpe 27 dem
Kopf der Regeneriersäule 17 als Rücklauf zugeführt. Das
über Leitung 28 abgezogene Gas aus Abscheider 25 hat folgende
Zusammensetzung:
CH₄ | |
6,96 Vol.-% | |
C₂H₆ | 5,16 Vol.-% |
C₃H₈ | 13,89 Vol.-% |
C₄H₁₀ | 32,44 Vol.-% |
C₅H₁₂ | 23,56 Vol.-% |
C6+ | 13,07 Vol.-% |
CO₂ | 3,28 Vol.-% |
H₂S | 1,23 Vol.-% |
Mercaptane | 0,41 Vol.-% |
Dieses Gas fällt in einer Menge von 2441 Nm³/h unter einem
Druck von 1,3 bar und bei einer Temperatur von 313 K an.
Es ist wasserdampfgesättigt.
Zur weiteren Zerlegung dieses Gases durch Rektifikation
wird zunächst im Verdichter 29 eine Kompression und nachfolgend
im Kühler 30 eine Abkühlung und Teilkondensation
vorgenommen, bevor das Gas in den mittleren Bereich einer
Rektifiziersäule 31 eingespeist wird. Am Kopf dieser Säule
31 wird eine Fraktion abgezogen, die den ausgewaschenen
Schwefelwasserstoff sowie die nach der Entspannung im Abscheider 12
noch gelösten leichten Kohlenwasserstoffe
(C₁- bis C₃-Kohlenwasserstoffe) sowie Kohlendioxid enthält.
Nach Teilkondensation des Kopfprodukts im Wärmetauscher 32
wird das gebildete Kondensat über Leitung 33 der Säule 31
als Rücklauf aufgegeben, während die gasförmige verbliebene
Fraktion über Leitung 34 als schwefelwasserstoffhaltiges
Kopfprodukt abgeführt wird. Dieses Gas, das in einer Menge
von 802 Nm³/h unter einem Druck von 27 bar und bei einer
Temperatur von 319 K anfällt, ist wasserdampfgesättigt und
hat folgende Zusammensetzung (wasserfrei):
CH₄ | |
21,20 Vol.-% | |
C₂H₆ | 15,71 Vol.-% |
C₃H₈ | 40,15 Vol.-% |
C₄H₁₀ | 9,10 Vol.-% |
CO₂ | 9,98 Vol.-% |
H₂S | 3,74 Vol.-% |
Mercaptane | 0,12 Vol.-% |
Wegen des geringen Schwefelwasserstoffgehalts des Rohgases
kann im vorliegenden Fall dieses Gas als Brenngas verwendet
werden. Falls aufgrund einer anderen Rohgaszusammensetzung
ein höherer Schwefelwasserstoffgehalt vorliegen
sollte, kann dieses Gas in einer Claus-Anlage oder in
einer Stretford-Wäsche auf elementaren Schwefel verarbeitet
werden. In derartigen Fällen ist jedoch unter Umständen
noch eine weitere Konzentrierung der Schwefelwasserstoff-
Fraktion in weiteren Verfahrensschritten erforderlich.
Das Sumpfprodukt der Rektifiziersäule 31 besteht aus den
C4+-Kohlenwasserstoffen und aus den ausgewaschenen Mercaptanen
und enthält zusätzlich noch das restliche Wasser
aus dem Gas aus Abscheider 25. Während ein Teil des Sumpfprodukts
über Leitung 35 nach Erhitzung im Reboiler 36
gegen Dampf zur Sumpfbeheizung der Rektifiziersäule 31
dieses wieder aufgegeben wird, werden über Leitung 37
stündlich 1639 Nm³ der gewonnenen schweren Fraktion abgezogen,
die folgende Zusammensetzung hat:
C₃H₈ | |
1,04 Vol.-% | |
C₄H₁₀ | 43,87 Vol.-% |
C₅H₁₂ | 35,08 Vol.-% |
C6+ | 19,46 Vol.-% |
Mercaptane | 0,55 Vol.-% |
Im vorliegenden Fall wurde für die Beheizung der Säulen 17
und 31 Dampf verwendet. Selbstverständlich kann die Beheizung
auch auf andere Weise, beispielsweise durch einen
direkt befeuerten Reboiler oder über einen Thermoölkreislauf
erfolgen.
Durch geeignete Wahl der Waschmittelmenge und der Temperatur
sowie des Druckes der Schwefelwasserstofffraktion in
der Säule 31 kann das Verfahren gut den jeweiligen Randbedingungen
spezieller Einzelfälle angepaßt werden. In
den Fällen, in denen kein Brenngas über Leitung 34 abgegeben
werden kann oder wenn wegen des Einsatzes einer zusätzlichen
Wäsche für die Gewinnung einer Schwefelwasserstofffraktion
hoher Konzentration ein schwefelwasserstoffarmes
Restgas anfällt, kann dieses auch über einen Rückführverdichter
dem Rohgas wieder zugemischt werden. In
einem solchen Fall genügt es, die nachgeschaltete zusätzliche
Schwefelwasserstoffwäsche nur als Grobwäsche auszubilden,
da die Feinreinigung dann von der Hauptwäsche in
der Waschsäule 8 übernommen wird.
Claims (7)
1. Verfahren zur Gewinnung eines weitgehend von
Schwefelverbindungen, schweren Kohlenwasserstoffen und
Wasser befreiten Gasgemisches aus einem mehrere dieser
Komponenten enthaltenden Rohgas, wobei diese Komponenten
gleichzeitig in einer einstufigen physikalischen Wäsche mit
einem regenerierbaren Waschmittel bei erhöhtem Druck aus dem
Rohgas ausgewaschen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die
aus dem Rohgas ausgewaschenen und bei der Regenerierung des
beladenen Waschmittels wieder freigesetzten Komponenten
mittels Rektifikation weiter zerlegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
ausgewaschenen Komponenten des Rohgases vor der
Rektifikation verdichtet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch
die Rektifikation der ausgewaschenen Komponenten eine
C4+-Fraktion und eine C3--Fraktion gewonnen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß aus dem gewaschenen Gasgemisch eine an
C₃- oder C₂- und C₃-Kohlenwasserstoffen reiche Fraktion
abgetrennt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
an C₃- oder C₂- und C₃-Kohlenwasserstoffen reiche
Fraktion durch Adsorption abgetrennt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die an C₃- oder C₂- und
C₃-Kohlenwasserstoffen reiche Fraktion den ausgewaschenen
Komponenten des Rohgases zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die C₃-Fraktion einer Entschwefelung
und anschließend einer C₂/C₃-Rektifikation unterzogen
wird.
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DE19792928858 DE2928858A1 (de) | 1979-07-17 | 1979-07-17 | Verfahren zur reinigung von gasgemischen |
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DE19792928858 DE2928858A1 (de) | 1979-07-17 | 1979-07-17 | Verfahren zur reinigung von gasgemischen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2928858A1 DE2928858A1 (de) | 1981-02-05 |
DE2928858C2 true DE2928858C2 (de) | 1990-04-05 |
Family
ID=6075951
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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IT1177324B (it) * | 1984-11-26 | 1987-08-26 | Snam Progetti | Procedimento per rimuovere selettivamente l'idrogeno solforato da miscele gassose contenenti anche anidride carbonica |
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IT1056904B (it) * | 1976-03-05 | 1982-02-20 | Snam Progetti | Procedimento per la purificazione di gas naturali ad alto contenuto di gas acidi |
FR2376683A1 (fr) * | 1977-01-06 | 1978-08-04 | Elf Aquitaine | Procede d'absorption selective de l'hydrogene sulfure par des solvants soufres |
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