DE2906977C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung wäßriger Zuckerlösungen aus zuckerhaltigen Pflanzenteilen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung wäßriger Zuckerlösungen aus zuckerhaltigen PflanzenteilenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 bzw. des Anspruchs 5.
Bei dem aus der DE-OS 26 33 339 bekannten Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs 1
genannten Art wird das zerkleinerte Pflanzenmaterial im Gegenstrom zu einer Extraktionsflüssigkeit durch
den Aufschlußbehälter geführt, was apparativ zu erheblichen Komplikationen und damit zu einem relativ
geringen Wirkungsgrad des bekannten Verfahrens führt
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein einfaches Verfahren der in Frage stehenden
ίο Art zu schaffen, welches ohne erhebliche apparative
Komplikationen mit großem Wirkungsgrad durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß zuerst aufgeschlossen und in einer nachgeschalteten Abtrenn- und Waschstufe
extrahiert wird. Hierdurch können erfindungsgemäß die apparativen Komplikationen des gleichzeitigen Aufschließens
und Extrahierens im Gegenstrom vermieden und ein besserer Wirkungsgrad erzielt werden.
Gemäß einer vorteilhaften, den Wirkungsgrad weiter erhöhenden Ausführungsform des Verfahrens gemäß
der Erfindung erfolgt das Aufschließen und Extrahieren kontinuierlich, wobei vorzugsweise das Extrahieren
zunächst durch Abtrennen in einem Verdichtungsbereich des aufgeschlossenen Pflanzenmaterials und
anschließend durch Auswaschen des aufgeschlossenen Pflanzenmaterials erfolgt.
Es i^t außerdem erfindungsgemäß zweckmäßig, das Aufschließen in Gegenwart von Enzymen durchzuführen. Während bei dem Verfahren der DE-OS 26 33 339 ausweislich der Beschreibung ein Abbau von Tri- und Disacchariden nicht stattfindet, ist es gerade die Absicht des erfindungsgemäßen Hinzusetzens von Enzymen, einen Abbau von Polyglucosiden bis zum Monosaccharid Glucose zu erreichen und so einen möglichst hohen Anteil an Polyglucosiden in eine schnell und leicht vergärbare Form zu überführen. Nach dem Verfahren der Erfindung lassen sich Polyglucoside, z. B. der Stärkeapteil in Zuckermais und Zuckerhirse, Dextrane in verdorbenem Zuckerrohr, Dextrine und Hemicellulosen in Zuckerrohr und Agaven sowie andere Polyglucoside in hier nicht im einzelnen aufgeführten Pflanzen zu vergärbarem Zucker abbauen. Nach diesem Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, bisher nicht verwertbare pflanzliche Rohstoffe zur Ethanolherstellung zu verarbeiten, wobei erhebliche Ausbeuten an vergärbaren Zuckerlösungen erzieh werden. Die Ausbeutesteigerungen können, je nach Art des eingesetzten Pflanzenmaterials und seines Gehaltes an Ce-Zuckern in den leichter abbaubaren Polysaccariden bis zu 100% erreichen. Auf diese Weise lassen sich die Rohstoffkosten für die Herstellung vergärbarer Zuckerlösungen entsprechend senken, und das Angebot an Rohstoffen für die Gewinnung vergärbarer Zuckerlösungen wird erheblich vergrößert.
Es i^t außerdem erfindungsgemäß zweckmäßig, das Aufschließen in Gegenwart von Enzymen durchzuführen. Während bei dem Verfahren der DE-OS 26 33 339 ausweislich der Beschreibung ein Abbau von Tri- und Disacchariden nicht stattfindet, ist es gerade die Absicht des erfindungsgemäßen Hinzusetzens von Enzymen, einen Abbau von Polyglucosiden bis zum Monosaccharid Glucose zu erreichen und so einen möglichst hohen Anteil an Polyglucosiden in eine schnell und leicht vergärbare Form zu überführen. Nach dem Verfahren der Erfindung lassen sich Polyglucoside, z. B. der Stärkeapteil in Zuckermais und Zuckerhirse, Dextrane in verdorbenem Zuckerrohr, Dextrine und Hemicellulosen in Zuckerrohr und Agaven sowie andere Polyglucoside in hier nicht im einzelnen aufgeführten Pflanzen zu vergärbarem Zucker abbauen. Nach diesem Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, bisher nicht verwertbare pflanzliche Rohstoffe zur Ethanolherstellung zu verarbeiten, wobei erhebliche Ausbeuten an vergärbaren Zuckerlösungen erzieh werden. Die Ausbeutesteigerungen können, je nach Art des eingesetzten Pflanzenmaterials und seines Gehaltes an Ce-Zuckern in den leichter abbaubaren Polysaccariden bis zu 100% erreichen. Auf diese Weise lassen sich die Rohstoffkosten für die Herstellung vergärbarer Zuckerlösungen entsprechend senken, und das Angebot an Rohstoffen für die Gewinnung vergärbarer Zuckerlösungen wird erheblich vergrößert.
Erfindungsgemäß geeignete Enzyme sind insbesondere temperaturbeständige ot-Amylasen, Glucosidasen,
Hemicellulasen, Detranasen und Cellulasen. Nach Maßgabe des speziell verwendeten Enzyms werden die
Reaktionsbedingungen diesem Enzym, oder umgekehrt, angepaßt. Die angewendete Enzymmenge ist ebenfalls
von den vorgenannten Reaktionsparametern abhängig. Die Aktivität der Enzym-Handelsprodukte ist nicht
einheitlich angegeben; häufig wird in SKB-Einheiten (Molzahl gebildete Glucose pro Zeiteinheit pro
Mengeneinheit) angegeben.
Die Aktivität der gehandelten Enzympräparate
schwankt leider außerordentlich stark und reicht z. B.
von Cellulasepräparaten von nur lOSKB/1 bis zu
Amylasepräparaten von 1 00 000 SKB/1. In der Praxis empfiehlt es sich, durch einige Vorversuche festzustellen,
wo die Grenze des wirtschaftlich vertretbaren Aufwandes nach Maßgabe der erzielten Ausbeutesteigerung
an vergärbarem Zucker überschritten wird.
Für die Durchführung im großtechnischen Maßstab ist z. B. ein Amylasepräparat mit 20 000 SKB/] gut
geeignet, das in einer Menge von 1 I pro 5 t Stärke dzw. Polyglucoside (Verweilzeitmenge) zu überraschend
erhöhten Ausbeutesteigerungen führt.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des
Anspruchs 5 genannten, aus der DE-OS 26 33 339 ' ϊ bekannten Art zu schaffen, die einen optimalen
Materialfluß unter gleichzeitig vollständiger Abdichtung des unter Druck stehenden Aufschlußbehälters
gegen die äußere Atmosphäre ermöglicht. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Eintrags-
und Austragseinrichtung des Aufschlußbehälters jeweils als Stopfschnecke ausgebildet ist. Hierdurch wird ein
kontinuierlicher Materialfluß gewährleistet, wobei gleichzeitig durch den in der Eintragseinrichtung
ausgebildeten Materialpropf eine praktisch vollständige Abdichtung des Aufschlußbehälters erreicht wird.
Außerdem wird der Leckdampfverlust der erfindungsgemäßen Eintrags- und Austragseinrichtung gegenüber
den aus der DE-OS 26 33 339 bekannten Ventilen erheblich verringert. 3d
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in einer Gehäuseinnenwand
der Stopfschnecken Längsrippen vorgesehen, die ein Mitdrehen des Materials in der Schnecke
verhindern.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist jeweils zwischen
der Eintragseinrichtung und dem Aufschlußbehälter und zwischen der Austragseinrichtung und einer als
Wascheinrichtung ausgebildeten nachfolgenden Einrichtung zum Abtrennen der wäßrigen Zuckerlösungen
ein Absperrorgan vorgesehen. Die Innenwand dieses Absperrorgans muß vollkommen glatt und ohne Kanten
sein, die den Materialfluß behindern und zu einem Aufstauen des Pflanzenmaterials führen könnte. Die «5
Absperrorgane dienen dazu, während des Anfahrvorgangs den Aufbau eines dichten Materialstopfens zu
ermöglichen und bei Betriebsstörungen einen Abschluß des Aufschlußdruckbehälters nach außen zu gestatten.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung betreffen die Einrichtung zum
Abtrennen der wäßrigen Zuckerlösungen, die insbesondere als Gegen-/Kreuzstromwaschanlage und/oder als
im Stopfbereich der als Stopfschnecke ausgebildeten Austragseinrichtung angeordneter Siebmantel ausgebildet
ist.
Zur Verbesserung der Wärmebilanz der Einrichtung und damit einer Energieeinsparung ist der Austragseinrichtung
eine Rückgewinnungseinrichtung zur Nutzung der in den Brüden enthaltenen Wärmeenergie und zur
Gewinnung eines Brüdenkondensats nachgeschaltet.
Im nachfolgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Zuckersaftgewinnung, b5
Fig. 2 einen vergrößerten Teilausschnitt von Fig. 1,
Fig. 3 einen weiteren vergrößerten Teilausschnitt von Fi g. !,und
F i g. 4 eine andere Ausfuhr ungsform der Vorrichtung
zur Zuckersaftgewinnung.
Die in F i g. 1 gezeigte Vorrichtung umfaßt ein Transportband 1, das das vorzerkleinerte Pflanzenmaterial
einem Eintrags- bzw. Dosierbunker 2 zuführt Dc Eint.-agsbunker 2 läuft nach unten konisch zu und besitzt
auf einer Welle 3 einen Dosierschneckengang 4, der das Pflanzenmaterial einer Stopfschnecke 5 zuführt Die
Welle 3 ist weiterhin mit einem Schneckenband 6 oder Krählarmen 7, T ausgerüstet, die sich in geringem
Abstand zur Innenwand des Eintragsbunkers 2 bewegen und ein Anhaften des Pflanzenmaterials und eine
Brückenbildung verhindern. Die Schneckenwelle 3 wird über ein Regelgetriebe 11 durch einen Motor 52
angetrieben.
Wie in F i g. 2 im einzelnen zu erkennen ist, besteht zwischen dem Dosierschneckengang 4 und dem
Schneckengang 8 der Stopfschnecke 5 eine Unterbrechung, wodurch verhindert wird, daß sich grobfasriges
Pflanzenmaterial zwischen Schneckengang und Bunkerwand klemmt und die Vorrichtung damit außer
Funktion setzt. An der Innenwand des Schneckengehäuses der Stopfschn-icke 5 sind Längsrippen 59 vorgesehen,
um das Mitdrehen des zur Abdichtung erforderlichen Materialstopfens zu verhindern.
Zwischen der Stopfschnecke 5 und einem Aufschlußdruckbehäl.er
21 befindet sich ein Absperrorgan 10. Dieses Absperrorgan dient einerseits zur Abdichtung
des Aufschlußbehälters 21 nach außen, und andererseits wird durch das beim Anfahrvorgang der Vorrichtung
geschlossene Absperrorgan 10 der für die Abdichtung erforderliche Materialstopfen zwischen der Stopfschnecke
5 und dem Aufschlußbehälter 21 gebildet.
Über die Stopfschnecke 5 gelangt das Pflanzenmaterial in den Aufschlußbehälter 21. In Fig. 1 besteht der
Aufschlußbehälter aus einem liegenden, zylindrischen Druckbehälter 72 mit Ein- und Austragsstutzen 23, 24
für das Pflanzenmaterial und einer Bandschnecke 25, die den gleichmäßigen, zwangsweisen Transport durch den
Aufschlußbehälter 21 besorgt, wobei i:i radialer Richtung eine Durchmischung stattfindet und die
aufzuwendende Energie für den Materialtransport gering bleibt. Um Materialstau und tote Ecken im
Aufschlußbehälter 21 zu vermeiden, ist am Behäiterende im Bereich des Austragsstutzens 24 die Bandschnecke
25 unterbrochen und hinter dem Austragsstutzen 24 ein gegenläufiges Schneckenstück 26 vorgesehen. Diese
Ausi'ührungsform ist bei kleineren Anlagen und besonders dann von Vorteil, wenn das zu verarbeitende
Material nach der Vorzerkleinerung und während des thermischen Aufschlusses eine mehr breiige Konsistenz
hat und einen hohen Stärkeanteil enthält. Durch die Anordnung wird eine gute Durchmischung des Materials
mit den zugesetzten Chemikalien und Enzymen und ein rascher Ablauf der Reaktion erreicht.
Die Beschickung des Aufschlußbehälters 21 erfolgt entweder füllstand- oder gewichtsabhängig über eine
Füllstandsregelung oder durch Regelung des Behälterinhaltsgewichtes.
Durch entsprechende Lagerung des Aufschlußbehälters 21 auf einer Waage 27 kann eine stetige Regelung
der Beschickung, vorzugsweise durch Änderung der Drehzahl der Stopfschnecke 5, erreicht werden. Die
Ba..dschnecke 25 des Aufschlußbehälters 21 wird über ein Regelgetriebe 28 durch einen Motor 29 angetrieben.
Durch Drehzahländerung kann die Vorschubgeschwindigkeit der Bandschnecke 25 und damit die Verweilzeit
des Materials im Aufschlußbehälter 21 variiert werden.
Über den gesamten Aufschlußbehälter 21 sind in F i g. 1 nicht eingezeichnete Anschlüsse zum Einbringen
von Heißdampf/Heißwasser, Chemikalien und Enzymen sowie für den Anschluß der notwendigen meß- und
regeltechnischen Einrichtungen angebracht, wobei der Dampf hauptsächlich tangential und damit parallel zur
Behälterwand einströmt. Hierdurch werden lokale Überhitzungen vermieden und eine gleichmäßige
Verteilung des Dampfes erreicht.
Durch Kompensatoren 30,30' wird die Gewichtsmessung
des Aufschlußbehälters 21 ermöglicht.
In F i g. 4 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem senkrecht stehenden
Aufschlußbehälter 31 dargestellt. Diese Ausführungsform ist besonders für größere Anlagen wegen ihres
geringen Platzbedarfs von Vorteil. Das Material gelangt
wieder in einen Eintragsbunker 2, der sich von der bereits beschriebenen Ausführungsform insoweit unterscheidet,
als er keine Stopfschnecke, sondern eine Dosierschnecke 5' mit einem Dosierschneckengang 8'
enthält. Über diese Dosierschnecke 5' gelangt das Material in eine Eintragsstopfschnecke 42. Auf der von
einem Motor 48 über ein Regelgetriebe 47 angetriebenen Welle der Eintragsstopfschnecke 42 befinden sich
im Bereich unter der Dosierschnecke 5' Paddel 43, im übrigen Bereich ein Voilschneckengang 44 mit abnehmender
Steigung.
Hierdurch wird das Material soweit komprimiert, daß sich ein dichtender Stopfen ausbildet. Über einen
Kompensator 45 und eine Absperrvorrichtung 46 gelangt das Material in einen Aufschlußbehältcr 31.
Dieser ist in der gezeigten Ausführungsform als siloartiger vertikaler Druckbehälter ausgebildet und
entspricht im Prinzip einer vergrößerten Ausführung des Eintragsbunkers. Der Aufschlußbehälter 31 besteht
aus einem zylindrischen und einem unteren konischen Teil mit einem angeflanschten Mantelrohr 35 einer
Dosierschnecke 38. Auf einer Welle 32 der Dosierschnecke 38, die über ein Regelgetriebe 39 von einem
Motor 40 angetrieben wird, befindet sich eine Transportschnecke 34 mit geringem Durchmesser und
eine schmale Bandschnecke 33 und/oder Krählarme 36, 36'. Der Materialfluß durch den Aufschlußbehälter 31
erfolgt unter der Wirkung der Schwerkraft; die Transportschnecke 34 egalisiert den Materialfluß,
während die Bandschnecke 33 und/oder Krählarme 36, 36' ein Anhaften des Materials an der Behälterinnenwand
und eine Brückenbildung verhindern. Das Aufschlußbehälter 31 ist mit Anschlüssen 41, 4Γ für das
Einbringen von Heißdampf/Heißwasser, Chemikalien und Enzymen sowie für die erforderlichen Meß- und
Regeleinrichtungen versehen; über eine Wiegeeinrichtung
37, 37' wird sein Gewicht und sein Füllungsgrad gemessen.
Der Austrag aus dem Aufschlußbehälter 21 (Fig. 1)
oder 31 (Fig.4) erfolgt über eine Stopfschnecke 51 (Fig.3) mit Ein- und Austragsstutzen 53, 54. Die
Stopfschnecke 51 besitzt Schneckengänge 5Z die erst hinter dem Eintragsstutzen 53 beginnen und über ein
Regelgetriebe 55 durch einen Motor 56 (F i g. 1 und 4) angetrieben werden. Im Bereich des Eintragsstutzens 53
befinden sich Paletten oder Paddel 57, die das Material dem Schneckengang 52 zuführen. Durch diese Anordnung
ist gewährleistet, daß sich kein grobfaseriges Pflanzenmaterial zwischen Schneckengang und Schnekkengehäuse
klemmt. An der Innenwand des Schneckengehäuses sind Längsrippen 59 vorgesehen, die ein
Mitdrehen des Materials verhindern.
Im Stopfbereich 60 ist ein Siebmaterial 61 vorgesehen, durch den wäßrige Zuckerlösung über eine Leitung
63 und ein Ventil 64 abgezogen werden kann. Die obere Konzentration der anfallenden Zuckerlösung ist durch
die Zellsaftkonzentration des eingesetzten Pflanzenmaterials gegeben.
H) Am Ende des Stopfbereiches 60 befindet sich ein Absperrorgan 62 mit gleicher Funktion wie das
Absperrorgan 10 (F ig. 1).
Das über die Stopfschnecke 51 aus dem Aufschlußbehälter 21 (Fig. 1) oder 31 (Fig. 4) ausgetragene heiße
Pflanzenmaterial wird einer Gegen-ZKreuzstrom-Waschanlage
70 mit mehreren Waschstufen zugeführt. Pumpen 71 sorgen für den Umlauf der Waschflüssigkeit.
Das Waschwasser wird über eine Leitung 73 aufgegeben. In der Waschanlage 70 sorgt ein Transportband 74
für den Durchsatz des Pflanzenmaterials. Die gewünschte zuckerhaltige Lösung wird über eine Leitung 75
ausgetragen, während der Austrag des ausgewaschenen Pflanzenmaterials bei 76 erfolgt.
Die beim Austrag des heißen Pflanzenmaterial aus
Die beim Austrag des heißen Pflanzenmaterial aus
2r> der Stopfschnecke 51 (Fig.3) anfallenden Brüden
können über einen Kompressor 81 (F i g. 1 und 4) abgesaugt, verdichtet und in einen Wärmeaustauscher
82 kondensiert werden. Das über eine Leitung 83 austretende Kondensat kann zur Senkung des Wasser-Verbrauchs
wiederverwendet werden. Die bei 84 austretende aufgeheizte Wärmeaustauscherflüssigkeit
dient zur Verbesserung der Wärmebilanz.
In der Waschanlage 70 wird die über die Leitung 73 eingespeiste Wassermenge so eingestellt, daß die
Summe aus im Aufschlußbehälter 21 (Fig. 1) oder 31 (F i g. 4) zugegebenem Dampf und/oder Heißwasser und
dem in der Waschanlage 70 zugegebenen Waschwasser etwa der Gewichtsmenge des eingesetzten Pflanzenmaterials
gleich ist. Nach Maßgabe der in der Stopfschnekke 51 über die Leitung 63 abgezogenen Zuckermenge
liegt dann die Konzentration der aus der Waschanlage über die Leitung 75 abgezogenen Zuckerlösung bei
etwa 2 bis 20 Prozent, z. B. etwa 12 Prozent
Bei zu niedriger Konzentration der aus der Waschanlage ausgetragenen Zuckerlösung kann diese
auch teilweise oder vollständig anstelle von Heißwasser in den Aufschlußbehälter 21 (Fig. 1) oder 31 (Fig.4)
rückgespeist werden.
Das vorliegende Verfahren wird bei Temperaturen von 40 bis 1500C, vorzugsweise 100 bis 130° C
durchgeführt, wobei sich Temperaturen von etwa 110 bis 115° C als besonders vorteilhaft erwiesen haben. Die
angewendeten Drücke ergeben sich aus den angewendeten Temperaturen und betragen demgemäß 1 bis
5 bar, vorzugsweise 1 bis etwa 3 bar und insbesondere 1 bis etwa 1,8 bar. Das Verfahren wird bei pH-Werten von
3 bis 9, vorzugsweise 5 bis 8, durchgeführt, wobei pH-Werte von etwa 63 bis 7,7 besonders vorteilhaft
sind. Zur Erzielung dieser pH-Werte werden gegebenenfalls
übliche Säuren (z. B. Schwefelsäure) oder Laugen (z.B. Alkalihydroxid) und Puffersubstanzen
(z.B. Phosphate oder Acetate) verwendet Der angewendete
pH-Wert richtet sich in erster Linie nach dem verwendeten speziellen Enzym.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zur Gewinnung wäßriger Zuckerlösungen aus zuckerhaltigen Pflanzenteilen, bei dem
zerkleinertes Pflanzenmaterial bei erhöhten Temperaturen und erhöhtem Druck aufgeschlossen und
extrahiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst aufgeschlossen und in einer nachgeschalteten
Abtrenn- und Waschstufe extrahiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufschließen und Extrahieren kontinuierlich erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Extrahieren zunächst durch
Abtrennen in einem Verdichtungsbereich des aufgeschlossenen Pflanzenmaterial und anschließend
durch Auswaschen des aufgeschlossenen Piianzenmaterials
erfolgt
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Aufschließen in Gegenwart von Enzymen erfolgt.
5. Vorrichtung zur Gewinnung wäßriger Zuckerlösungen aus zuckerhaltigen Pflsnzenteilen mit einer
Zerkleinerungseinrichtung für die Pflanzenteile, einer Transporteinrichtung für das zerkleinerte
Pflanzenmaterial, einer Dosiereinrichtung, einem Behälter zum Aufschließen des Pflanzenmaterials
und einer Einrichtung zum Abtrennen der wäßrigen Zuckerlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Eintrags- und Austragseinrichtungen des Aufschlußbehälters (21) jeweils als Stopfschnecke (5, 51)
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Gehäuseinnenwand der
Stopfschnecken (5,51) Längsrippen (59) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen der Eintragseinrichtung (5) und dem Aufschlußbehälter (21) und
zwischen der Austrageinrichtung (51) und einer als Wascheinrichtung (70) ausgebildeten nachfolgenden
Einrichtung zum Abtrennen der wäßrigen Zuckerlösungen ein Absperrorgan (10,62) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung zum Abtrennen der wäßrigen Zuckeriösungen mindestens eine Gegen-ZKreuzstromwaschanlage
aufweist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im
Stopfbereich (60) der als Stopfschnecke ausgebildeten Austragseinrichtung eine als Siebmantel (61)
ausgebildete Einrichtung zum Abtrennen der wäßrigen Zuckerlösungen vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 9, gekennzeichnet durch eine der
Austragseinrichtung (51) nachgeschaltete Rückgewinnungseinrichtung (81,82) zur Nutzung der in den
Brüden enthaltenen Wärmeenergie und zur Gewinnung eines Brüdenkondensats.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792906977 DE2906977C2 (de) | 1979-02-22 | 1979-02-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung wäßriger Zuckerlösungen aus zuckerhaltigen Pflanzenteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792906977 DE2906977C2 (de) | 1979-02-22 | 1979-02-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung wäßriger Zuckerlösungen aus zuckerhaltigen Pflanzenteilen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2906977A1 DE2906977A1 (de) | 1980-09-04 |
DE2906977C2 true DE2906977C2 (de) | 1982-04-01 |
Family
ID=6063679
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792906977 Expired DE2906977C2 (de) | 1979-02-22 | 1979-02-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung wäßriger Zuckerlösungen aus zuckerhaltigen Pflanzenteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE2906977C2 (de) |
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FR2570716B2 (fr) * | 1982-03-05 | 1987-01-09 | Valorisation Agrobiologique | Procede perfectionne de traitement physico-chimique des plantes notamment des plantes glucidiques |
FR2522683A1 (fr) * | 1982-03-05 | 1983-09-09 | Valorisation Agrobiologique | Procede de traitement physico-chimique des plantes glucidiques en vue de l'extraction des glucides |
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DE2633339C2 (de) * | 1976-07-24 | 1984-10-25 | Ballweg, Achim, Dipl.-Ing., 6650 Homburg | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von konzentriertem Zuckersaft aus zuckerhaltigen Pflanzenteilen |
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1979
- 1979-02-22 DE DE19792906977 patent/DE2906977C2/de not_active Expired
Also Published As
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DE2906977A1 (de) | 1980-09-04 |
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