DE289045C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die bisher bekannten Schreibmaschinen weisen den Übelstand auf, daß bei sehr schnellem Schreiben der die Papierwalze tragende Wagen nicht schnell genug vorrücken kann, infolgedessen der Abstand der einzelnen Schriftzeichen voneinander vielfach ungleichmäßig ausfällt. Dieser Übelstand soll durch die vorliegende Erfindung behoben werden.

Das Wesentliche der Erfindung besteht darin,

ίο daß der von der Federtrommel bewegte Wagen einen oder mehrere übereinander angeordnete Wagen trägt, von denen jeder von dem darunterliegenden Wagen durch eine ihn in der Schreibrichtung bewegende Feder beeinflußt und der oberste, die Papierwalze tragende Wagen von der Hemmvorrichtung gesperrt gehalten wird, so daß durch Bewegung der Hemmvorrichtung sämtliche Wagen eine Bewegung zueinander und miteinander ausführen. Dadurch wird erreicht, daß der Schaltweg des die Papierwalze tragenden Wagens in einer annähernd der Anzahl der Wagen entsprechenden kürzeren Zeit zurückgelegt wird, als wenn die Federtrommel unmittelbar an dem die Papierwalze tragenden Wagen angreift.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform

der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. ι eine Draufsicht, Fig. 2 einen Längsschnitt, und Fig. 3 einen Querschnitt der Wagenanordnung und des zugehörigen Antriebes.

Auf dem Oberteil α des Schreibmaschinengestelles ist der als Wagen dienende Rahmen b angeordnet, an dem bei h das Zugband g der im Maschinengestell gelagerten Federtrommel g' angreift. Auf dem Rahmen b ist ein zweiter als Wagen dienender Rahmen c vorgesehen, an dem die Arme I, welche die Papierwalze k tragen, schwingbar angeordnet sind. An diesem die Papierwalze k tragenden Rahmen c befindet sich auch die Zahnstange d, welche mit dem Schaltrade e der Hemmvorrichtung in Antriebsverbindung steht. Der Rahmen c steht unter der Wirkung einer Feder i, die am Rahmen b befestigt und bestrebt ist, ihn nach links zu verschieben. Der Schub wird begrenzt durch einen am Rahmen b vorgesehenen Anschlag f. Die Feder { ist schwächer als die auf das Zugband g bzw. auf den Rahmen b wirkende Feder der Trommel g'.

Die Wirkungsweise der vorstehend erläuterten Anordnungen ist folgende: Bei gesperrtem Schaltrade β sucht die stärkere Feder der Trommel g' den Rahmen b nach links zu verschieben, wodurch die am Rahmen b befestigte und gegen den durch die Hemmvorrichtung gesperrt gehaltenen Rahmen c drückende, schwächere Feder i gespannt wird. Sobald eine Taste niedergedrückt, also die Hemmung des Schaltrades e ausgelöst wird, zieht die Federtrommel g' den Rahmen b nebst dem auf ihm angeordneten Rahmen c nach links. Gleichzeitig wird aber außerdem durch die gespannte Feder * der von der Hemmung frei gewordene, die Papierwalze k tragende Rahmen c auch auf dem Rahmen δ selbst nach links verschoben, eilt also diesem vor, so daß bei dieser Doppelbewegung des Rahmens c diesem eine beschleunigte Bewegung gegenüber dem Rahmen b erteilt wird. Der Rahmen c findet an

dem Anschlag f eine Begrenzung, damit er niemals imstande ist, über sein Ziel hinauszuschießen. Der mit beschleunigter Geschwindigkeit nach links bewegte, als Wagen dienende, die Papierwalze k tragende Rahmen c wird, an seinem Ziele angekommen, durch die Hemmung des Schaltrades e aufgehalten, während der Rahmen b erst etwas später seinen Weg vollendet und während des letzten Teiles seines Weges gleichzeitig die durch die vorerwähnte Voreilung des Rahmens c entspannte Feder i wieder gegen den Rahmen c preßt und sie von neuem spannt. Durch erneutes Niederdrücken der Taste wiederholt sich das vorige Spiel.

Erfolgt das Niederdrücken der Tasten in sehr kleinen Zeitabständen, wie dieses bei sehr schnellem Schreiben der Fall ist, so kann von einer Stillstandslage des Rahmens b nicht die Rede sein, da beide Rahmen b und c zu ungleichen Zeiten ihre Wege beenden, also während der sehr kurzen Zeiteinheit zwischen den einzelnen Tastenanschlägen fortwährend gegeneinander sich in Bewegung befinden, so daß

hierbei die Überwindung desjenigen Widerstandes zum Teil in Fortfall kommt, der stets zu überwinden ist, wenn ein ruhender Körper auf seiner ebenfalls ruhenden Unterlage in Bewegung gebracht wird.

Man kann statt eines Rahmens b deren auch mehrere verwenden. Ebenso kann die schwächere Feder i an dem Rahmen c befestigt sein statt, wie in der Zeichnung dargestellt, am Rahmen b, wenn sie nur im gleichen Bewegungssinne wirkt, ohne daß an dem Erfindungsgedanken etwas geändert wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zum Bewegen des Papierwagens von Schreibmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Federtrommel bewegte Wagen (5) einen oder mehrere übereinander angeordnete Wagen trägt, von denen jeder von dem darunterliegenden Wagen durch eine Feder oder ein Gewicht in der Schreibrichtung beeinflußt und der oberste, die Papierwalze (k) führende Wagen (c) bzw. ein diesem entsprechendes gleichartiges verschiebbares Glied von der Hemmvorrichtung gesperrt gehalten wird, so daß bei der Bewegung der Hemmvorrichtung sämtliche Wagen miteinander und zueinander bewegt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.