DE28600C - Neuerungen an Werkzeugen zum Befestigen von Knöpfen ohne Nähen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Zur Befestigung von Militär-Uniformknöpfen hat es sich als wünschenswerth gezeigt, den in meinem Haupt-Patente durch Fig. 4 bis 7 dargestellten Apparat zu vervollkommnen, um

1. rascher arbeiten zu können,

2. Knöpfe mit verschieden weit stehenden Doppelösen (TaiUenknöpfe) mit demselben Apparate ansetzen zu können, und endlich

3. um auch die dicht ansitzenden Knöpfe der Aermelaufschläge bequem befestigen zu können.

Diesen Anforderungen soll der neue in der Zeichnung dargestellte Setzblock entsprechen.

A ist eine massive Platte, welche dem ganzen Werkzeug als Unterlage dient, auf ihr sind die Schienen BB befestigt, welche den Setzschienen C C als Stütze bezw. Führung dienen.

Die Setzschiene C ist auf B B fest aufgeschraubt, wogegen C mittelst der Führungen a in den Nuthen b der Schienen B verschoben werden kann.

Beide Setzschienen C und C' sind an ihren inneren Längskanten mit den entsprechenden Ausgravirungen EE' E" zur Aufnahme der Knopf- und Befestigungsösen, wie beim Apparate des Haupt-Patentes, Fig. 2, 3 und 4, versehen. An der rechten Seite ist aber die Einrichtung getroffen, dafs ein Knopf mit Doppelöse P angesetzt werden kann, Fig. 1, 2 und 5.

Die Entfernung der beiden Oesen solcher Knöpfe (TaiUenknöpfe) ist nicht immer gleich, und es mufste deshalb die Vorkehrung getroffen werden, die Entfernung der Eingravirungen.£"i?'" veränderlich zu machen. Zu dem Ende sind die Setzschienen C C an dieser Seite mit Ausschnitten versehen und in diese sind die Plättchen V eingesetzt, so dafs sie mittelst der Stifte d d' geführt und durch die Schrauben F F hin- und herbewegt werden können. Weil die eine der Eingravirungen E'" in diesen Plättchen sich befindet, kann also die Entfernung beider für jeden Doppelösenknopf passend eingestellt werden.

Eine fernere Neuerung an diesem Setzblock: ist die Vorrichtung zum Ansetzen der Knöpfe auf die Aermelaufschläge der Uniform.

Diese Knöpfe sollen ganz dicht am Stoff sitzen. Ich verwende dazu deshalb Knöpfe mit offener ,Oese, Fig. 1, 2 und 7. Die offene Oese tritt dabei an Stelle des Hakens der Drahtöse D des Haupt-Patentes und vertritt zugleich die Stelle der eigentlichen Knopföse, indem sie an dem Knopf angelöthet ist.

Um einen solchen Knopf ansetzen zu können, ist an der linken Seite des Werkzeuges die Setzschiene bei g verlängert, darunter das Gesenk e auf die Platte A geschraubt und mit der Höhlung versehen, in welche die convexe Seite des Knopfes eben pafst, Fig. 2. Dahinein wird nun der Knopf gelegt, so dafs die Enden der Oese bezw. des angelötheten Drahtes, die in die dazu vorhandenen Nuthen der Setzschie-

nen passen, über die Schienen hinausragen, so dafs der Stoff und das Befestigungsplättchen darüber gesteckt werden können, worauf der Knopf in bekannter Weise ganz fest und dicht an dem Kleidungsstück befestigt wird.

Der früher für Uniformknöpfe dargestellte Setzblock öffnete sich scharnierartig. Bei dem vorliegenden dagegen wird die eine Setzschiene C geradlinig vorgezogen bezw, eingeschoben. Sie ist zu diesem Zweck, wie schon früher erwähnt, mit Führungen α in Nuthen b beweglich. Besondere Vorrichtungen sind dafür getroffen, dafs sich die Setzschienen nicht von selbst öffnen können und dafs, wenn das Oeffnen beabsichtigt wird, dieses rasch erfolgt. In die Schienen B sind deshalb die Stempel oder Stifte J' gerade unter der Führung α eingelegt, welche durch die in der Platte A und zum Theil in B versenkte Feder L emporgedrückt werden, so dafs, sobald die Setzschiene bezw. die Führung α den Stift J' passirt hat, was gerade erfolgt, wenn sie in ihrer Schlufsstellung ist, der Stift in die Nuth b hineinragt und also das selbstthätige Zurückgehen der Setzschiene C hindert, Fig. 5.

Sollen aber nun die Setzschienen geöffnet werden, so müssen erst die Stifte J' niedergedrückt werden. Dazu dienen die Doppelhebel HH, die durch eine Traverse G mit einander verbunden sind.

Die Hebel H haben ihre Drehpunkte in /; sie drücken beim Niedergang, wenn ein Druck mit dem Finger auf G ausgeübt wird, die Stifte J, welche mit /' in Verbindung stehen, mit diesem nieder, so dafs also dadurch der Weg in der Nuth b für α frei wird; sobald aber dieses der Fall ist, drückt die vor α liegende Feder K die Setzschiene C hinaus und öffnet dieselbe, Fig. 3.

Claims (5)

1. P ATENT-Anspruch:

   Der verbesserte Setzblock, welcher sich von dem im Haupt - Patente geschützten dadurch unterscheidet:

   ι. dafs die Setzschienen C C sich parallel öffnen, statt scharnier- oder scheerenartig;
2. 2. die Setzschienen an einer Seite mit verschiebbaren Theilen V versehen sind, welche mittelst Schrauben F und Keilchen d einstellbar sind, um Doppelösenknöpfe von veränderlicher Oesenweite aufnehmen zu können;
3. 3. dafs der Setzblock mit dem Gesenk e und die Setzschienen mit den Verlängerungen g versehen sind, zum Befestigen von Knöpfen mit offener Oese, Fig. 7;
4. 4. dafs das Oeffhen der Setzschienen durch Niederdrücken der Traverse G, Hebel H und Stifte JJ' selbstthätig. erfolgt, infolge der gegen die Führungsstücke α drückenden Federn K\
5. 5. dafs das willkürliche Oeffhen der Setzschienen dadurch verhindert ist, dafs die durch Federn L hoch gedrückten Stempel J¹ vor die Führungen α sich stellen.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.