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Tragvorrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Tragvorrichtung, die am Oberende
eines Stativs befestigt ist und dazu dient, verschiedene Instrumente, z. B eine
Fernsehkamera, eine fotografische Kamera, Vermessungsinstrumente od. dgl., vertikal
und horizontal verschwenkbar zu tragen, wobei diese Instrumente auch festlegbar
sein können.
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Es sind zwar verschiedene Arten von Tragvorrichtungen für den genannten
Zweck bekannt, sie weisen jedoch sämtlich Nachteile auf.
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Z. B. ist es bei diesen herkömmlichen Uragvorrichtungen schwierig,
die Schraube der Befestigungsvorrichtung anzuziehen, wenn dem Bediener kein Helfer
zur Verfügung steht. Da diese herkömmlichen Tragvorrichtungen ferner keine Mittel
zum
Justieren des Gewichtsausgleichs oder des Massenpunkts des Instruments
aufweisen, geschieht es häufig, daß das ein hohes Gewicht aufweisende Instrument
wie etwa eine Fernsehkamera sich aufgrund seines Gewichts plötzlich neigt und zusammen
mit dem Stativ umfällt oder die im Instrument befindlichen Bauelemente mit einer
hohen Stoßkraft beaufschlagt.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Tragvorrichtung zum
Tragen eines Instruments, z. B, einer Fernsehkamera, bei der die Kamera automatisch
in die Horizontallage rückgestellt wird, wenn der Bediener die Kamera ohne Festlegen
derselben unter einem Höhen- oder einem Depressionswinkel stehenläßt, so daß die
Kamera sich nicht plötzlich neigen kann; dadurch wird verhindert, daß das Stativ
zusammen mit der Fernsehkamera umfällt bzw. die in der Kamera befindlichen Bauelemente
mit Stoßkraft beaufschlagt werden.
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Durch die Erfindung wird eine Tragvorrichtung angegeben, die gekennzeichnet
ist durch ein Grundglied, einen drehbar an diesem angeordneten Schwenkrahmen, einen
vom Schwenkrahmen verschiebbar gehaltenen Aufnahmeteil, zwei zwischen ihren Enden
an dem Schwenkrahmen angelenkte und an ihren jeweiligen Enden am Grundglied und
am Aufnahmeteil gehalterte Haltearme, so daß sie den Aufnahmeteil aufgrund der Schwenkbewegung
des Schwenkrahmens vorwärts- und zurückverschieben, und Elemente zum Festlegen des
Aufnahmeteils in jeder erwünschten Schwenkwinkellage. Die Tragvorrichtung ist zweckmäßigerweise
zum Befestigen einer Fernsehkamera od. dgl. auf einem Stativ verwendbar und erlaubt
ein Rückstellen der Fernsehkamera od. dgl.
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in die Horizontallage aufgrund der automatischen Verschiebung des
Massenpunkts der Tragachse, wenn die Kamera od. dgl. unter einem Höhen- oder einem
Depressionswinkel stehengelassen wird oder wenn sie von den Festlegeelementen freigegeben
ist.
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Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine Perspektivansicht der Tragvorrichtung nach der Erfindung,
auf der eine Fernsehkamera angeordnet ist; Fig, 2 eine perspektivische Explosionsansicht
der Tragvorrichtung nach Fig. 1; Fig. 3 eine Perspektivansicht eines wesentlichen
Teils der Tragvorrichtung nach Fig. 1; Fig. 4 eine Seitenansicht der Tragvorrichtung
nach Fig. 1; Fig. 5 eine Seitenansicht nach Fig. 4; und Fig, 6 eine Vorderansicht
der Tragvorrichtung nach Fig. 1.
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In einem oberen Abschnitt eines Grundglieds A, das drehbar an einem
Stativ (nicht gezeigt) befestigt ist, ist eine Befestigungsbohrung la ausgebildet,
Ein Schwenkrahmen B weist zwei Halteplatten 3, die an den Enden einer Tragwelle
2 befestigt sind, sowie Rollen 4 auf, die an den Enden der drehbaren Seitenplatten
3 befestigt sind. Die Tragwelle 2 ist in der Befestigungsbohrung la aufgenommen,
so daß der Schwenkrahmen B insgesamt von dem Grundglied A schwenkbar gehalten ist.
Ein Aufnalimeteil C umfaßt eine horizontale Platte 5, zwei Seitenplatten 6, in denen
Langlöcher 6a ausgebildet sind und die Je auf einer Seite der horizontalen Platte
5 befestigt sind, und im Querschnitt L-förmige Schienen 7 in der Unterseite der
Platte 5, die parallel mit den Seitenplatten 6 verlaufen, An den Schienen 7 gelangen
die Rollen 4 so in Anlage, daß der Aufnahmeteil C als Ganzes in Längsrichtung verschiebbar
angeordnet ist. Haltearme D sind lose in Bohrungen lOa und in Gewindebohrungen 3a
aufgenommen, wobei letztere einander gegenüber in einem Abschnitt des Rahmens
B
unterhalb der Stelle, an der die schwenkbaren Dragplatten 3 an der Tragwelle 2 befestigt
sind, ausgebildet sind. Die Haltearme D sind an ihren oberen Enden mit Gewindebohrungen
lOb ausgebildet. Festlegeschrauben 9, die lose in den Langlöchern 6a der Seitenplatten
6 des Aufnahmeteils C aufgenommen sind, sind in die Gewindebohrungen lOb geschraubt.
Gleichzeitig nehmen die Bohrungen lOa unterhalb der Bohrungen lOb eine Haltewelle
11 auf, die ihrerseits drehbar in einem Langloch lb aufgenommen ist, das im Grundglied
A koaxial mit der Befestigungsbohrung la ausgebildet ist.
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Wenn der Aufnahmeteil C entsprechend Fig. 4 in Horizontallage gehalten
ist, liegt der Massenpunkt des Aufnahmeteils C auf der Achse der Tragwelle 2 des
Schwenkrahmens B. Bei dem Ausfithrungsbeispiel koinzidiert die Achse der Tragwelle
2 mit den Achsen der Festlegeschrauben 9, der Schrauben 8 und der Haltewelle 11,
und.diese Achsen liegen auf einer gemeinsamen Vertikallinie.
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Wenn daher auf dem Aufnahmeteil C eine Fernsehkamera mittels der in
der horizontalen Platte 5 ausgebildeten Befestigungsnut 5a derart befestigt ist,
daß der Massenpunkt der Fernsehkamera auf der Achse der Tragwelle 2 liegt, bleibt
die Fernsehkamera automatisch in der Horizontallage, wenn die Festlegeschrauben
9 nicht angezogen sind.
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Wenn die Front des Hinterendes der Fernsehkamera nach unten gedrückt
wird, so daß die Kamera unter einem Höhenwinkel angeordnet ist, wird der Aufnahmeteil
C zuerst zusammen mit dem Schwenkrahmen B um die Achse der Tragwelle 2 geschwenkt.
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Gleichzeitig werden die Haltearme D entgegengesetzt zur Schwenkrichtung
des Rahmens B geschwenkt, und zwar unter Führung durch die Langlöcher lb, die im
Grundglied A ausgebildet
sind, und die Langlöcher 6a in den Seitenplatten
6, so daß der Aufnahmeteil C vorwärtsgeschoben wird. Infolgedessen gleitet der Aufnahmeteil
a vorwärts und wird gleichzeitig um die Festlegeschrauben 9 geschwenkt, so daß die
Fernsehkamera jeden erwünschten Höhenwinkel annehmen kann (vgl, Fig. 6). Der Massenpunkt
der Kamera verschiebt sich gering von der Achse der Tragwelle 2, und das Kameragewicht
wird gleichmäßig auf die rechte und die linke Seite verteilt. Da das Gewicht nicht
wie bei der herkömmlichen Tragvorrichtung auf eine Seite konzentriert ist, kann
die Kamera mit geringem Kraftaufwand gehandhabt werden.
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Die Fernsehkamera kann durch Anziehen der Festlegeschrauben 9 unter
diesem Höhenwinkel festgelegt werden. Da das Gewicht gleichmäßig auf beide Seiten
verteilt ist, wodurch sich diese Tragvorrichtung von der herkömmlichen Tragvorrichtung,
bei der der Massenpunkt auf eine Seite verschoben wird, vorteilhaft unterscheidet,
kann die Kamera in dieser Stellung den Höhenwinkel unverändert beibehalten.
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Die Rollen 4, die für eine reibungslose Gleitbewegung des Aufnahmeteils
C vorgesehen sind, können durch andere Gleitmittel ersetzt werden, z. B. Lager oder
abgefaste Flächen.
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Wenn zum Andern des Höhenwinkels oder zum Rückstellen der Kamera in
die Horizontallage nach Beendigung einer Aufnahme die Festlegeschrauben 9 gelockert
werden, kann sich der den Aufnahmeteil C tragende Schwenkrahmen B verschwenken,
Da der Massenpunkt gering vor der Achse der Tragwelle 2 liegt, wird der Schwenkrahmen
B aufgrund des Kameragewichts zusammen mit dem Aufnahmeteil C geschwenkt. Dann werden
die Haltearme D unter Führung durch die Langlöcher lb und 6a in umgekehrte Richtung
geschwenkt, so daß sie den Aufnahmeteil a in die Ausgangsstellung zurückstellen,
bis der Massenpunkt der
Fernsehkamera wieder auf der Achse der Tragwelle
2 des Schwenkrahmens B liegt. Infolgedessen wird die Kamera automatisch in die Horizontallage
rückgestellt und in dieser Lage gehalten. Beim Betrieb der Tragvorrichtung kann
im Fall einer starken Rückstellkraft eine sog. Pendelbewegung der Kamera auftreten.
Diese kann jedoch einfach dadurch vermieden werden, daß die Anzugskraft der Festlegeschrauben
9 verstellt wird. Um die Pendelbewegung zu vermeiden, kann die Xragvorrichtung ferner
eine geeignete Dämpfungsvorrichtung oder eine Bremse aufweisen, die einen geeigneten
Widerstand erzeugt, um die Schwingbewegung der Kamera zu unterdrücken.
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Die Vorteile der Erfindung wurden zwar unter Bezugnahme auf eine unter
einem Höhenwinkel gehaltene Fernsehkamera erläutert; selbstverständlich können die
gleichen Vorteile erzielt werden, wenn die Kamera unter einem Depressionswinkel
angeordnet ist. In diesem Fall wird die Abwärtsneigung der Kamera ebenfalls dadurch
stabilisiert, daß das Kameragewicht gleichmäßig auf die Vorder- und die Rückseite
verteilt wird, Aus dem gleichen Grund ist die abwärtsgeneigte Kamera leicht manipulierbar
und kann nach Freigabe aus der Winkellage automatisch in die Horizontallage rückgestellt
werden.
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Normalerweise hat eine Fernsehkamera ein hohes Gewicht, so daß die
Gefahr besteht, daß sie zusammen mit dem Stativ umfällt, wenn ein Ungleichgewichtszustand
entsteht, oder daß sie bei plötzlicher abrupter Neigung die in ihr enthaltenen Bauelemente
mit hoher Stoßkraft beaufschlagt. Aus diesem Grund wurde die Tragvorrichtung nach
der Erfindung als geeignet zur Halterung der Fernsehkamera erläutert. Das auf der
Tragvorrichtung befestigbare Instrument ist jedoch nicht auf eine Fernsehkamera
beschränkt. Andere Instrumente, z. B.
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fotografische Kameras, Vermessungsinstrumente usw., können ebenfalls
vorteilhaft von der Tragvorrichtung getragen werden.
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Außerdem können die Mittel zum Vor-uund Rückverschieben des Aufnahmeteils
C mittels der Haltearme D aufgrund der Schwenkbewegung des Schwenkrahmens B durch
Langlöcher gebildet sein, die in den beiden Seitenabschnitten der Ha]-tearme D ausgebildet
sind.
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