DE284676C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Für die Bestimmung der Lesbarkeit von Schriften ist es bereits bekannt, in Verbindung mit einer Vorrichtung zur Bestimmung der Sehweite, des Pupillenabstandes und der Augengläser eine Meßvorrichtung anzuwenden, bei welcher der die Schriftproben aufnehmende Schlitten auf einer mit einem Maßstab versehenen Schiene gegenüber einem Okular beweglich ist, das fest angeordnet ist. Das Ab-ο lesen des ermittelten Abstandes zwischen Schriftprobe und Okular ist nun bei einer solchen Vorrichtung umständlich, weil sich der Maßstab längs zum Beobachter befindet.

Die Arbeitsleistung mit einer solchen Vorrichtung wird gemäß vorliegender Erfindung dadurch erheblich erhöht, daß statt eines auf den Führungsschienen des Okulars vorgesehenen Maßstabes die Bewegung des Okularträgers mittels Seile 0. dgl. auf einen vor einer quer angeordneten Skala spielenden Zeiger übertragen wird. Der Beobachter braucht also zur Ablesung des Maßes der festgestellten Lesbarkeit nur von dem Okular aufzublicken und sieht dann an der Skala sofort das Ergebnis.

Die Zeichnung stellt die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel schaubildlich dar.

Mit einer Grundplatte 0 ist eine Rückwand 0' verbunden, an der wagerechte Schienen α ο. dgl. befestigt sind, welche von zwei Stützen b getragen werden. Auf den Schienen α ist ein Okularträger g verschiebbar, dessen Okulare g' jedoch keine Gläser zu enthalten brauchen. Auf der Rückwand 0' werden die zu prüfenden oder zu vergleichenden Schriften in geeigneter Weise, z. B. in Rahmen n, eingespannt.

Die Schienen a, auf denen der Okularträger g gleitet, sind hohl. In ihnen sind Ketten oder Seile i geführt, die bei f mit dem Okularträger g verbunden sind, der zu diesem Zwecke durch Schlitze der Schienen α greift. Die Seile i sind vorn über Rollen c und über eingehängte Gegengewichte e geführt und schließlich bei d befestigt. Hinter dem Okularträger g sind beide Seile i über Rollen h geführt, dann das eine um eine Scheibe s geschlungen und an dieser befestigt, während das andere über eine festgelagerte Rolle m läuft und am Ende ein Gegengewicht k trägt. An der Scheibe s hängt noch ein Gegengewicht k'.

Auf der Achse der Scheibe s sitzt ein Zeiger z, der vor einer Skala spielt, die nicht dargestellt ist. Damit beim Verschieben des Okularträgers g bei rascher Bewegung die Ketten oder Seile i nicht etwa durch das momentane Schlaffwerden unter den Schienen a sichtbar werden, können zwischen dem Okularträger g und der Rückwand 0' in die Schienen α Schraubenfedern aus dünnem Draht eingeschoben werden, deren Windungen die Seile i tragen, so daß sie nicht unten durchhängen können, oder es können durch Gewichte oder Federn straffgehaltene Bänder von größerer Breite als der Schlitz im Rohr unter die Ketten oder Schnüre gespannt sein.

Bei der Feststellung der Lesbarkeit einer in den Rahmen η eingespannten Schrift wird

der Okularträger g von seiner äußersten Stel- J lung allmählich auf die Schriftprobe zu geschoben, bis man die Schrift deutlich lesen kann. Die für verschiedene Schriften verschiedene Lesbarkeit wird dann an der Skala bestimmt. Der Unterschied zwischen verschiedenen abgelesenen Maßen gibt dann das genaue Verhältnis an, um welches eine Schrift besser lesbar ist als eine andere.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Prüfvorrichtung für Schriften auf ihre Lesbarkeit mit gegeneinander verstellbarem Okular- und Schriftträger nebst Meßvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung des Okulars (g) mittels Seile oder Ketten auf einen vor einer quer angeordneten Skala spielenden Zeiger (z) übertragen wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.