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DE2830397A1 - Ueberwiegend staerke enthaltende mischung fuer die herstellung von wellpappenklebstoff - Google Patents

Ueberwiegend staerke enthaltende mischung fuer die herstellung von wellpappenklebstoff

Info

Publication number
DE2830397A1
DE2830397A1 DE19782830397 DE2830397A DE2830397A1 DE 2830397 A1 DE2830397 A1 DE 2830397A1 DE 19782830397 DE19782830397 DE 19782830397 DE 2830397 A DE2830397 A DE 2830397A DE 2830397 A1 DE2830397 A1 DE 2830397A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
starch
adhesive
corrugated cardboard
mixture
weight
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19782830397
Other languages
English (en)
Inventor
Kai Hannus
Mikko Maijala
Martti Dipl Ing Soederstroem
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
VEHNAE Oy AB
Original Assignee
VEHNAE Oy AB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by VEHNAE Oy AB filed Critical VEHNAE Oy AB
Publication of DE2830397A1 publication Critical patent/DE2830397A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J103/00Adhesives based on starch, amylose or amylopectin or on their derivatives or degradation products
    • C09J103/02Starch; Degradation products thereof, e.g. dextrin
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L2666/00Composition of polymers characterized by a further compound in the blend, being organic macromolecular compounds, natural resins, waxes or and bituminous materials, non-macromolecular organic substances, inorganic substances or characterized by their function in the composition
    • C08L2666/02Organic macromolecular compounds, natural resins, waxes or and bituminous materials

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft eine überwiegend Stärke enthaltende Mischung mit überlegenem Wasserbindungsvermögen, die besonders gut geeignet ist für die Herstellung eines Wellpappenklebstoffs oder -leims, der im Vergleich zu einem in gleicher Weise aus üblicher unmodifizierter Stärke hergestellten Klebstoff oder Leim eine verbesserte Stabilität und eine stabilere Viskosität bei wiederholten Erwärmungs-Abkühlungs-Zyklen und unter mechanischen Beanspruchungen besitzt.
Stärken der verschiedensten Art werden seit vielen Jahren in starkem Maße als hitzehärtbare Klebstoffe oder Leime bei der Herstellung von Wellpappe verwendet. Üblicherweise bestehen diesen Stärkeklebstoffe aus zwei Bestandteilen, nämlich einem Bestandteil, der als Primärbestandteil oder Trägerbestandteil bezeichnet wird und den man durch Erhitzen der mit Wasser vermischten unmodifizierten Stärke in Gegenwart einer Base, bis die Stärke vollständig gelatiniert ist, erhält,und einen weiteren Bestandteil, der auch als Sekundärbestandteil oder Stärkebestanateil bezeichnet wird, der unmodifizierte, ungelatinierte und ungequollene Stärke in Form einer wäßrigen Aufschlämmung umfaßt. Neben diesen beiden Klebstoffbestandteilen oder -komponenten werden häufig viskosxtätsverbessernde und stabilisierende mineralische Additive zugesetzt, die in einer Vielzahl von Patentschriften beschrieben worden sind, beispielsweise in den US-Patentschriften 2 051 025, 2 102 937 und 2 212 557.
Als Trägerbestandteil der zwei Bestandteile umfassenden oder Zweikomponenten-Klebstoffe für die Herstellung von Wellpappe werden auch chemisch modifizierte Stärken mit erhöhter Viskosität verwendet. Diese modifizierten Stärken erhält man durch Umsetzen einer unmodifizierten Stärke mit Vernetzungsmitteln, wodurch man modifizierte Stärken
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erhält, die dann, wenn man sie in Form von wäßrigen Aufschlämmungen erhitzt, Gele mit hoher Viskosität liefern. Beispiele für geeignete Vernetzungsmittel sind Dimethylolharnstoff, Formaldehyd, Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte, Epichlorhydrin, Trichlorazin, Natriumstannat und Phosphoroxidchlorid. Diese modifizierten Stärken sind beispielsweise in den US-Patentschriften 2 407 071, 2 500 950, 2 805 220, 2 113 034, 2 417 611 und 2 468 207 beschrieben. In dem Trägerbestandteil von Wellpappenkleb-Stoffen, insbesondere in trockenen Mischungen, die ohne weiteres durch einfaches Aufschlämmen in Wasser zu den gebrauchsfertigen Klebstoffen oder Leimen verarbeitet werden können, sind auch vorgelatinierte Stärken und natürliche oder synthetische Gelbildner, wie Alginate oder Carboxymethylcellulose, verwendet worden. Die Trägerstärke kann auch aus einer modifizierten Stärke mit verringerter Viskosität bestehen, die man dadurch erhält, daß man unmodifizierte Stärken mit verdünnten Säuren behandelt, wodurch als Folge einer schwachen Hydrolyse die innere Struktur der Stärke geschwächt wird. Die Körnchen dieser säuremodifizierten Stärken zerfallen in Wasser leichter und sind daher besser gelatinierber. Diese modifizierten Stärken sind beispielsweise in TAPPI, Vol. 42 (1959), Seiten 203-205 beschrieben.
Als Alternative zu den oben beschriebenen Bindemitteln umfaßt ein neuerer Stärkeklebstoff für die Herstellung von Wellpappe lediglich einen einzigen, teilweise gequollenen Stärkebestandteil. Die Stärke wird chemisch mit Hilfe einer Base bei einer Temperatur gequollen, die unterhalb der GeI-temperatur der Stärke liegt. Diese Additive sind in verschiedenen Patentschriften beschrieben worden, beispielsweise in der US-PS 3 355 307, der GB-PS 1 079 387, der DE-PS 1 567 363, der SF-PS 43 973, der US-PS 3 524 750, der GB-PS 1 302 942 und der SW-PS 371 832. Es ist ein
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weiteres Verfahren zur Herstellung eines Stärke enthaltenden Wellpappenklebstoffs bekannt, das darin besteht, daß man einen einzigen Stärkebestandteil lediglich unter Wärmeeinwirkung in wäßriger Suspension quillt, wozu beispielsweise auf die GB-PS 1 468 792 verwiesen sei.
Sämtliche oben beschriebenen Wellpappenklebstoffe bestehen aus Stärken, die durph Reinigungsmethoden so weitgehend wie technisch nur möglich, von anderen Substanzen, wie Proteinen und dergleichen, befreit worden sind.
Da der Klebstoff überwiegend wasserunlösliche Stärkekörnchen umfaßt, besteht stets .die Möglichkeit, daß sich die Stärkekörnchen, die schwerer als Wasser sind, während der Lagerung, der Kreislaufförderung, des Pumpens und insbesondere bei Temperaturschwänkungen aus der Suspension abscheiden und zwei Phasen bilden, die unterschiedliche Stärkekonzentrationen aufweisen. Dieses Phänomen ist insbesondere dann anzutreffen, wenn man die Betriebsbedingungen nicht sehr genau überwacht und steuert. Dies ist ein erheblicher Nachteil, da die Wiederherstellung des ursprünglich homogenen Zustandes des Klebstoffs zeitaufwendig ist und in gewissen Fällen nicht erreicht werden kann.
Ein weiteres Problem besteht darin, die Viskosität unter Bedingungen, die mechanische Beanspruchungen und/oder Temperaturänderungen umfassen, und während der Lagerung in dem bestimmten engen Viskositätsbereich zu halten, der für die benutzte Wellpappenherstellungs-Vorrichtung vorgeschrieben ist. Es wurde versucht, das Problem bei den keinen Träger aufweisenden Klebstoffen dadurch zu lösen, daß man die gesamte Stärke quellen läßt, bis der gewünschte Viskositäts- wert erreicht ist, worauf man das Quellen unterbricht, um das Gelatinieren der Stärke und das Erreichen von zu hohen Viskositätswerten zu verhindern. Ein in dieser Weise erreichtes Viskositätsgleichgewicht kann jedoch insbesondere
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bei alkalischen Klebstoffen ohne weiteres durch mechanische Beanspruchungen und Änderungen der Temperatur oder des pH-Wertes empfindlich gestört werden. Die Trägerklebstoffe sind in dieser Hinsicht stabiler, da sie einen Trägerbestandteil enthalten, der eine wesentlich höhere Viskosität besitzt als der fertige Klebstoff. Diese Klebstoffe werden jedoch als unbefriedigend dadurch angesehen, daß der gelatinierte Trägerbestandteil keine Klebstoffeigenschaften besitzt.
Ein weiterer Faktor, der die Verwendung der Klebstoffe einschränkt, ist der hohe Preis der kostspieligen modifizierten Stärken oder der hier nicht erwähnten synthetischen Polymeren, die ebenfalls als Bestandteile von Wellpappenklebstoffen verwendet werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine überwiegend Stärke in unmodifiziertem Zustand enthaltende Mischung anzugeben, die im Vergleich zu der üblichen unmodifizierten Stärke ein wesentlich besseres Wasserbindungsvermögen besitzt, und eine Stärkemischung anzugeben, die insbesondere für die Herstellung von Wellpappenklebstoff mit verbesserter Stabilität und gleichmäßiger Viskosität unter mechanischen Beanspruchungen und bei wiederholten Erwärmungs-Abkühlungs-Zyklen bei Temperaturen von 10 bis 500C geeignet ist. Dabei besteht die Aufgabe der Erfindung auch darin, eine stärkehaltige Mischung anzugeben, die dann, wenn sie als Trägerbestandteil in zwei Komponenten oder zwei' Bestandteile umfassenden Wellpappenklebstoffen verwendet wird, ebenfalls Klebstoffeigenschaften besitzt und die in sehr einfacher Weise in Papier- oder Wellpappen-Herstellungsbetrieben unter Anwendung einfacher und billiger Vorrichtungen zu Wellpappenklebstoff verarbeitet werden
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kann und bei geringeren Preisen höhere Betriebsgeschwindigkeiten der Wellpappenherstellungsvorrichtung ermöglicht.
Wenn man Weizen-Kleber oder -Gluten nach dem Verfahren der GB-PS 1 397 370 aus Weizenmehl extrahiert, erhält man eine Fraktion, die als "Stärke geringerer Qualität" bezeichnet wird. Diese Fraktion, die im folgenden als "B-Stärke" bezeichnet wird, enthält neben kleinkörniger Stärke 1 bis 8 Gew.-% Weizenpentosane und 1 bis 10 Gew.-% Weizenproteine. Die Pentosane sind Polysaccharide, die überwiegend aus Pentose-Zuckern, wie D-Xylose und L-Arabinose, bestehen. Die in der B-Stärke vorliegende Stärke besitzt einen ungewöhnlich kleinen natürlichen Körnchendurchmesser, d.h. einen Körnchendurchmesser, der überwiegend unter 10μπι und im allgemeinen im Bereich von 2 bis 6 μΐη liegt, was eine Folge der Herstellungsmethode ist, nach der die kleineren Stärkekörnchen ohne mechanische Beschädigung in der B-Fraktion gesammelt werden.
Im allgemeinen sind die kleinen Stärkekörnchen mit einem Netzwerk aus Pentosanen und Proteinen eng verknüpft.
Es hat sich nunmehr überraschenderweise gezeigt, daß B-Stärke im Vergleich zu üblicher Weizenstärke ein ungewöhnlich großes Wasserbindungsvermögen besitzt. Dies kann unter Verwendung einer von Bauman entwickelten Vorrichtung gezeigt werden, die eine Sinterglasplatte und einen Wasserbehälter mit einer damit verbundenen Meßkapillare umfaßt. Das Wasserbindungsvermögen einer Probe wird dadurch bestimmt, daß man eine 40mg-Probe des Materials auf die Sinterglasplatte "aufbringt, die mit ihrer Unterseite mit der Wasseroberfläche des in dem Behälter vorliegenden Wassers in Kontakt gebracht wird. Wenn der Gleichgewichtszustand erreicht ist, wird die Menge des von der Probe absorbierten
— 8 —
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Wassers direkt an der Kapillare abgelesen. Das Wasserbindungsvermögen einiger Produktfraktionen für die Herstellung von Weizenstärke, die mit Hilfe der Bauman-Vorrichtung bei einer Temperatur von 22°C gemessen wurden, sind in der nachstehenden Tabelle I angegeben.
TABELLE I
Produktfraktion. gebundene Wasser— Wasser/Broduktfraktion-
menge (ml) rfengenverhältnis (ml/g)
Fasem+B-Stärke+Rückstand 0,075 1,9
10 B-Stärke 0,17 4,25
reine Weizenstärke 0,01 0,25
Andere übliche unmodifizierte Stärken, wie Maisstärke und Kartoffelstärke, liefern ähnliche Ergebnisse, wie Weizenstärke.
Das ausgezeichnete Wasserbindungsvermögen von B-Stärke läßt sich auch an der Beobachtung ablesen, daß die Viskosität der B-Stärke in wäßriger Suspension wesentlich größer ist als die Viskosität, die sich mit üblichen unmodifizierten Stärken erreichen läßt. Dies ergibt sich aus der nachstehenden Tabelle II, die einen Vergleich der Viskosität einer Suspension von B-Stärke in Wasser mit der Viskosität ergibt, die man mit üblicher reiner Weizenstärke bei unterschiedlichen Feststoffgehalten erzielt, wobei die Viskositäten mit Hilfe eines Brookfield-Viskosimeters bei 250C unter Verwendung der Spindeln Nr. 1... 6 bei Geschwindigkeiten von 50 und 100 min gemessen wurden.
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TABELLE II
Feststoffgehalt
10
20
22,5
24
26
28
30
31
32
33
40
45
47,5
50
51
BrookfieId-Vi sko s ität s)
(mPa Weizenstärke
B-Stärke 20
20 22
50 24
70 25
120 27
220 30
570 30
1 000 32
1 500 35
2 100 35
3 000 60
120
240
1 250
3 400
Aus dem obigen ist ohne weiteres ersichtlich, daß B-Stärke ein besonders gut geeignetes viskosxtätsstexgerndes und stabilisierendes Ausgangsmaterial für Wellpappenklebstoff oder -leim darstellt. Ein weiterer Vorteil dieses Materials ist darin zu sehen, daß es mit üblicher unmodifizierter Stärke bis zu einer Endmischung, die bis zu 90 Gew.-% üblicher Stärke enthält, vermischt werden kann, ohne daß hierdurch das vorteilhafte Viskositätsverhalten der B-Stärke wesentlich beeinträchtigt wird. Es hat sich weiterhin gezeigt, daß die Stabilität von in dieser Weise gebildeten Suspensionen, d.h. ihre Fähigkeit in homogenem Zustand zu verbleiben, wesentlich größer ist als die üblicher
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Stärkesuspensionen. Dies kann wie folgt in einfacher Weise gezeigt werden:
Man suspendiert 20g Stärkematerial in Wasser bei Anwendung eines Gesamtvolumens von 100ml. Man vermischt die Suspensionen gut und gießt sie dann in MeßzyLinder, in denen man sie ungestört während einer bestimmten Zeit stehen läßt. Man kann dann die Stabilität der Suspensionen dadurch feststellen, daß man die klare Wasserschicht im oberen Bereich der Meßzylinder ausmißt. In der folgenden Tabelle III sind die Ergebnisse dieses Experiments unter Verwendung von Maisstärke und Mischungen aus Maisstärke und B-Stärke angegeben.
TABELLE III
Verweilzeit klare Wasserschicht
Maisstärke 50% Maisstärke
50% B-Stärke
(ml)
90%
. 10%
Maisstärke
B-Stärke
2 0
65 14
1
54
10 min
5 Stunden
Bezüglich der obigen Tabelle III ist festzuhalten, daß die Stabilität der Suspension umso besser ist, je kleiner die Wasserschicht ist.
Die vorliegende Erfindung beruht nun auf der überraschenden Erkenntnis, der besonders guten Eignung von B-Stärke für Wellpappenklebstoff bzw. Wellpappenleim.
Gegenstand der Erfindung ist daher die überwiegend unmodifizierte Stärke enthaltende Mischung zur Herstellung von Wellpappenklebstoff gemäß Anspruch 1.
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Man kann Wellpappenklebstoffe in üblicher Weise dadurch herstellen, daß man trägerhaltige Zwexkomponentenklebstoffe oder trägerfreie Klebstoffe aus einer als Ausgangsmaterial verwendeten Mischung bildet, die 10 bis 100 Gew.-% B-Stärke und 90 bis 0 Gew.-% einer üblichen unmodifizierten Stärke enthält. Es hat sich gezeigt, daß die in dieser Weise gebildeten Wellpappenklebstoffe eine spezifische konzentrationsabhängige Viskosität besitzen, die im wesentlichen unverändert bleibt, selbst wenn man das Material wiederholten Erwärmungs-Äbkühl-Zyklen unterwirft, d.h. wenn man die Klebstoffe auf eine Maximaltemperatur von 500C erwärmt und dann auf eine Temperatur von lediglich 100C abkühlt und diese Verfahrensweise mehrfach wiederholt. Es hat sich weiterhin gezeigt, daß wenn man diese Klebstoffe bei den angegebenen Temperaturen
„_ sie
i-> mechanxschen Beanspruchungen aussetzt, /eine praktisch unveränderte Viskosität zeigen. Diese Beanspruchungen umfassen ein kontinuierliches Durchmischen, Pumpen, Kreislaufförderη in Leitungen und Spritzen durch enge Düsen. Es hat sich ferner erwiesen, daß wenn man Zwexkomponentenklebstoffe oder zwei Bestandteile umfassende Klebstoffe aus der oben angegebenen erfindungsgemäßen Mischung herstellt, auch der Trägerbestandteil aktiv bei der Bindungsreaktion teilnimmt, insbesondere bei der "Bindung in ungehärtetem Zustand" wenn die Klebstoffschicht noch feucht ist. Es besteht noch keine zufriedenstellende Erklärung für dieses Phänomen, wobei jedoch angenommen wird, daß die Pentosane die Haftung der gelatinierten Stärketeilchen an den zu verbindenden Oberflächen fördern. Dies bedeutet weiterhin, daß die Herstellung von Einkomponentenklebstoffen wesentlich vereinfacht wird, da es nicht mehr erforderlich ist, die Quellreaktion abrupt zu unterbrechen, wie es bei den herkömmlichen Verfahrensweisen der Fall ist, und einen Teil der Stärke gelatinieren zu lassen. Es wurde ferner erkannt, daß die Wellpappenherstellungsvorrichtung bei Verwendung der aus der erfindungsgemäßen Mischung hergestellten Klebstoffe bei einer hohen Geschwindigkeit von bis zu 275 m
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pro Minute betrieben werden kann, ohne daß hierdurch irgendeine Schwächung der Klebstoffverbindungen verursacht wird. Eine zufriedenstellende Bindungsstärke bei einer hohen Geschwindigkeit der Herstellungsvorrichtung ist von besonderer Bedeutung, wenn mehrschichtige Wellpappe hergestellt werden soll.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung. Sämtliche angegebenen Prozentsätze sind,-wenn nicht anders angegeben ist, auf Trockenbasis bezogen.
10 BEISPIEL 1
Unter Verwendung der nachstehend angegebenen Stärkematerialien bildet man vier Zweikomponenten-Wellpappenklebstoffe des
Stein-Hall-Typs:
TABELLE IV
-|5 " Klebstoff Stärkekomponente Trägerkompöhehte
A Maisstärke Maisstärke
B Maisstärke B-Stärke
C Weizenstärke Weizenstärke
D Weizenstärke B-Stärke .
Die eingesetzte B-Stärke besitzt einen Proteingehält von 8,0 Gew.-% und einen Pentosangehalt von 6,5 Gew.-%. Zwei % der Stärkekörnchen besitzen einen Durchmesser von mehr als 10 μπι und 88% einen Durchmesser von 2 bis 6jim. Man führt etwa 30 kg jeden Klebstoffs durch Pumpen durch eine Laboratoriumsrohrleitung im Kreislauf, wobei man das Material wiederholt auf 500C erhitzt und auf 100C abkühlt. Zu Beginn der Untersuchung wurden die Klebstoffe hinsichtlich ihres Feststoffgehalts und ihrer Viskosität untersucht, welch letztere auch intermittierend während der Untersuchung ermittelt wurde. Sämtliche Viskositätsmessungen erfolgten bei 35°C in einem Standard-Stein-Hall-Becher, wobei die
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erhaltenen Viskositätswerte als Stein-Hall-Viskosität angegeben werden. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle V zusammengestellt:
TABELLE V
Klebstoff
a ; b;
Feststoffgehalt (%)
18,7 18,8 18,6 18,7
Oh
Stein-Hall-Viskosität (s)
6h
12h
24h
48 41 37 35
47 45 45 44.
50 45 42 41
45 44 43 44
' , BEISPIEL 2 '
'·"■■ Man bereitet zwei Stein-Hall-Klebstoffpräparate in Wellpappenherstellungsvorrichtung. Den Klebstoff ä bildet man wie folgt aus unmodifizierter Weizenstärke: *
Trägerkomponente: Man suspendiert 75kg unmodifizierter Weizenstärke in 7001 Wasser mit einer Temperatur von 65°C und gibt 5kg in 101 Wasser gelöstes Natriumhydroxid zu. Man rührt die Suspension während 10 Minuten bei 650C, um die Stärke zu gelatinieren.
Stärkekomponente: Man löst 5kg Borax in 1 600 1 Wasser und gibt 425kg unmodifizierter Weizenstärke unter Bildung einer Aufschlämmung zu, die man während 30 Minuten rührt. Dann vermischt man beide Komponenten und setzt 2 Liter einer üblichen Formaldehydlösung zu.
Den Klebstoff B bildet man in gleicher Weise, mit dem
Unterschied, . daß man zur Herstellung
der Trägerkomponente anstelle von Weizenstärke 75kg B-Stärke einsetzt, die 5,5 Gew.-% Proteine und 4,0 Gew.-% Pentosane enthält.
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ORIGINAL INSPECTED
Die bei 350C gemessenen Stein-Hall-Viskositäten der erhaltenen Klebstoffe sind in der nachstehenden Tabelle VI angegeben.
TABELLE VI Stein-Hall-Viskosität (s 5h 10
bstoff Feststoff Oh 33 31
gehalt (%) 38 37 36
A 16,7 36
B 16,8
Man stellt eine einlagige Wellpappe von Standardqualität unter Anwendung verschiedener Maschinengeschwindigkeiten bis zu der Maximalgeschwindigkeit der eingesetzten Wellpappenherstellungsvorrichtung von 210 m/min her. Man
bestimmt die Pappenfestigkeit mit Hilfe einer üblichen
Nadelhaftungspriif vorrichtung (Pin Adhesion Tester) . Die
erhaltenen .Bindungsfestigkeiten sind in der nachstehenden Tabelle VII angegeben.
TABELLE VII
Geschwindigkeit der Wellpappenherstellungsvorrichtung (m/min)
Bindungsfestigkeit (kPa) Klebstoff A Klebstoff B
100 150 180 200 210
119,6
111,8
107,9
107,9
98r1
127,5 118,7 116,7 114,7 109,8
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ORIGINAL INSPECTED
BEISPIEL 3
Man bereitet einen trägerfreien Einkomponentenklebstoff im Laboratorium unter Anwendung der in der GB-PS 1 468 792 angegebenen Verfahrensweise, wozu man als Ausgangsmaterial eine Mischung aus 15 Gew.-% B-Stärke und 85 Gew.-% unmodifizierter Weizenstärke einsetzt. Die B-Stärke besitzt einen Proteingehalt von 5,0 Gew.-% und einen Pentosangehalt von 3,5 Gew.-% und enthält Stärkekörnchen folgender Teilchengrößenverteilung: 4,0% mehr als 10μΐη und 85% 2 bis
10 6μπι.
Unter Anwendung der gleichen Methode bildet man aus un— modifizierter Weizenstärke einen Vergleichsklebstoff.
Dann führt man beide Klebstoffe durch Umpumpen in einer Laboratoriumsrohrleitung im Kreislauf, wobei man die Klebstoffe wiederholt auf 500C erwärmt und anschließend auf 100C abkühlt. Die ermittelten Stein-Hall-Viskositäten sind in der nachstehenden Tabelle VIII angegeben.
TABELLE VIII
Klebstoff Feststoff- Stein-Hall-Viskosität (s) gehalt (%) Oh 5h 10h 20h
Vergleichs
klebstoff
18,5 39 35 34 33
erfindungsge
mäßer Kleb
stoff
18,6 36 35 35 36
In einer Versuchs-Wellpappenherstellungsanlage stellt man eine einseitige Wellpappe unter Verwendung einer gewellten
Pappe mit einem Flächengewicht von 127 g/m und einer
- 16 -
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Deckpappe mit einem Flächengewictit von 150 g/m her.
Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Klebstoffs ergeben sich bei verschiedenen Geschwindigkeiten der Wellpappenherstellungsvorrichtung die in der nachstehenden Tabelle IX angegebenen Bindungsfestigkeiten:
TABELLE BEISPIEL 4 IX Bindungsfestigkeit
(kPa)
Geschwindigkeit der
Wellpappenherstellungs
vorrichtung (m/min)
139,3
100 141,2
150 133,4
200 138,3
250 119,6
300
Unter Verwendung einer Mischung aus 20 Gew.-% B-Stärke und 80 Gew.-% unmodifizierter Weizenstärke bildet man einen trägerfreien Einkomponentenklebstoff. Die verwendete B-Stärke enthält 3,5 Gew.-% Proteine und 2,8 Gew.-% Pentosane und enthält Stärkekörnchen, deren Durchmesser zu 4,6 % über ΙΟμίαυηα zu 82% im Bereich von 2 bis 6 μΐη liegt. Als Vergleichsklebstoff verwendet man ein in üblicher Weise aus Maisstärke gebildetes Produkt. Beide Klebstoff werden in einer Laboratoriumsrohrleitung im Kreislauf geführt und wiederholt auf 500C erhitzt und auf 100C abgekühlt. Die zu verschiedenen Zeitpunkten gemessenen Stein-Hall-Viskositäten sind in der nachstehenden Tabelle X angegeben.
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TABELLE X
Klebstoff Peststoffgehalt (%)
Stein-Hall-Viskosität (s) Oh 5h 10h 20h
erfindungs-
gemäßer
Klebstoff
18,3
Vergleichs- 18,1 klebstoff
37 31
35
29
36
27
BEISPIEL 5
Man bildet im Laboratorium trägerfreie Einkomponentenklebstoffe durch Vermischen von B-Stärke und unmodifizierter Weizenstärke in unterschiedlichen Gewichtsverhältn,issen in kaltem Wasser ohne zu erhitzen. Man gibt Natriumhydroxid und Borax zu sämtlichen Klebstoffsuspensionen. Die verwendete B-Stärke besitzt einen Proteingehalt von 7,0 Gew.-% und enthält 5,0 Gew.-% Pentosane. Die Stärkekörnchen der B-Stärke besitzen einen Durchmesser, der zu 2,5 % über 10μΐη und zu 86 % im Bereich von 2 bis 6 μπι liegt. Die bei diesem Beispiel verwendete unmodifizierte Weizenstärke besitzt einen Proteingehalt von 0,5 Gew.-% und enthält zusätzlich 0,2 Gew.-% Pentosane. Man bestimmt bei sämtlichen hergestellten Klebstoffen die Stein-Hall-Viskosität und die Geltemperatur. Die Zusammensetzungen der Klebstoffzubereitungen und die Analysenergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle XI zusammengestellt.
_ -1 Q
— IO
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• ORIGINAL INSPECTED
CD Klebstoff Stärkemischung TABELLE XI NaCH Borax Stein-Hall- Gelteirperatur
O Nr. B-Stärke Weizenstärke Proteine Pentosane (% d .Mischung) Viskosität (0C)
OO (Teile) (% der Mischung) ( s )
CO 1,0 1,0 18,5 61
O 1 20 80 1 P 1 O 1,0 1,0 .21,5 62
Q O 2 40 60 I , ö I , &
•3 Ο Λ
1 0 1,0 33 63
-«J 3 60 40 J, I ^f ' 1,2 1,2 35 59
γ- O 4 60 40 4,4 3,1 54 61
οο 4,4 3,1 •,
ti 5 80 20 5,7 4,0
m
CTED
Die in der obigen Tabelle XI angegebenen Viskositäten und Geltemperaturen lassen erkennen, daß sämtliche Mischungen für die Herstellung von Wellpappenklebstoffen geeignet sind, selbst wenn diese nicht durch das übliche Erhitzen hergestellt werden.
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Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE
1. Mischung mit überlegenem Wasserbindungsvermögen, ent-' haltend überwiegend unmodifizierte Stärke, für die Herstellung von. Wellpappenklebstoff mit verbesserter Stabilität und stabiler Viskosität bei wiederholten Er— wärmungs-Abkühlungs-Zyklen zwischen 50 und 100C und unter mechanischer Beanspruchung im Vergleich zu einem in gleicher Weise aus üblicher unmodifizierter Stärke hergestelleten Klebstoff, dadurch gekennzeichnet f daß die Mischung — 0 bis 90 Gew.-% einer üblichen unmodifizierten Stärke und
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ORfGtNAt-INSPECTED
- 100 bis 10 Gew.-% einer Zubereitung enthält, die überwiegend Weizenstärke mit einem Körnchendurchmesser von im wesentlichen weniger als 10 μΐη und bevorzugt von 2 bis 6 μια enthält, welche Zubereitung neben Stärke 1 bis 8 Gew.-% Weizenpentosane und 1 bis 10 Gew.-% Weizenproteine, jeweils auf Trockenbasis bezogen, enthält»
2. Mischung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stärke in Form von ungelatinierten Körnchen enthalten ist.
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DE19782830397 1977-07-21 1978-07-11 Ueberwiegend staerke enthaltende mischung fuer die herstellung von wellpappenklebstoff Withdrawn DE2830397A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FI772252A FI59808C (fi) 1977-07-21 1977-07-21 Foer framstaellning av wellpapplim laemplig huvudsakligen staerkelse innehaollande aemneskomposition

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2830397A1 true DE2830397A1 (de) 1979-02-08

Family

ID=8510980

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19782830397 Withdrawn DE2830397A1 (de) 1977-07-21 1978-07-11 Ueberwiegend staerke enthaltende mischung fuer die herstellung von wellpappenklebstoff

Country Status (9)

Country Link
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