DE281965C

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Publication number: DE281965C
Application number: DENDAT281965D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JYt 281965-KLASSE 87b. GRUPPE

Es gibt Drucklufthämmer, bei denen ein dauernder Druck des Kraftmittels auf das Ende des Schlagkolbens wirkt und ein Kanal zur Zuleitung des Kraftmittels für den Rückhub vom Kolben selbst. nahe dem Ende seines Vorwärtshubes geöffnet wird.

Die Erfindung bezweckt, die Dauer, während welcher dieser. Kanal geöffnet ist, zu verlängern, damit der Zulaß des Kraftmittels

ίο nach dem vorderen Zylinderende erst zu beginnen braucht, wenn der Kolben praktisch das Ende seines Vorwärtshubes erreicht, hat, jedoch '-während eines hinlänglichen Teiles seines Rückhubes noch anhält, um so einen vollen Rückhub zu erhalten. Hierdurch wird , ein stärkerer Schlag des Kolbens ohne Mehrverbrauch an Kraftmittel erzielt.

Dies wird mit Hilfe eines Ventils erreicht, wie auf der Zeichnung des näheren darge-

ao stellt ist.

Fig. ι und 2 sind Längsschnitte durch das Schlagwerkzeug und zeigen den Kolben und das Hilfsventil in verschiedenen Stellungen.
Der in der Zeichnung dargestellte Bohrer besitzt einen Zylinder 1, welcher eine kleinere hintere Bohruug 2 und eine größere vordere Bohrung 3 besitzt. In diesen Bohrungen arbeitet ein Differentialkolben 4, dessen dickerer Kolbenteil 5 in der vorderen Bohrung und dessen Schaft 6 in der hinteren. Bohrung dicht läuft. Der beide Teile miteinander verbindende Hals 7 besitzt einen geringeren Durchmesser als der Schaft 6. Das Kraftmittel wird dem hinteren Ende der kleineren Bohrung 2 durch einen Einlaßkanal 8 zugeführt und übt auf diese Weise einen beständigen 40

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Druck auf die hintere Fläche des Schaftes 6 des Kolbens aus. Von dem Teil 2 des Zylinders geht zu dem vorderen Zylinderende ein Kanal 9, der das Kraftmittel nach vorn leitet, so daß es den Rückhub des Kolbens bewirken kann. Dieser Kanal 9 hat zwei öffnungen 10 und 11, welche von dem Teil 2 des Zylinders abzweigen. Die hintere Öffnung 10 muß so liegen, daß sie durch den Kolben freigegeben wird, kurz nachdem dieser den mittleren Teil seines Schlaghubes überschritten hat. ' Die vordere Öffnung 11 wird ■nicht früher aufgedeckt, bis der Kolben praktisch am Ende seines Schlaghubes angelangt ist.

Zum Steuern der Öffnung 10 ist nun ein besonderer Schieber 12 vorgesehen. Dieser Schieber 12 gleitet in einem Schieberkasten 13 seitlich des Zylinders, und seine vordere Fläche liegt unter dem Druck des im Kanal 9 vorhandenen Kraftmittels. Die hintere Fläche des Schiebers dagegen steht unter dem Einfluß des Druckes, der in dem hinteren Teil der Zylinderbohrung 3 herrscht, und der durch einen Kanal 14 übertragen wird, welcher die hintere Seite der Ventilkammer 13 mit der Bohrung 3 verbindet. Die hintere Zylinderseite wird mit Kraftmittel durch einen Kanal 15 gespeist, der von dem Einlaß 8 nach dem hinteren Ende der Bohrung 2 führt. Zugleich setzt der Kanal 15 das hintere Ende der Bohrung 3 nahe am Ende des Rückhubes miltels des Halses 7 des Schlagkolbens in Verbindung mit der Druckluftzuleitung. Ein Auslaßkanal 16 verbindet beide Seiten des Zylinders abwechselnd mit der Außenluft; der

vordere Teil des Kolbens gibt diesen Auslaß 16 am Ende des Rückhubes frei, nachdem zuvor der Kanal io durch den Schaft 6 geschlossen worden ist. Beim Schlaghub hält der Kolben den Auslaß io verschlossen, bis durch das hintere Ende des Kolbens ein wiederholtes öffnen erfolgt (Fig. i).

Angenommen, die Teile befinden sich zunächst in der in Fig. 2 gezeichneten Stellung und es wird das Kraftmittel durch den Kanal 8 und den Kanal 15 zugeleitet, so wird ein Druck auf die Ringfläche des Kolbens und auf die hintere Fläche des Schaftes 6 ausgeübt. In dieser Stellung des Kolbens geht Frischdruckmittel durch den Kanal 14, so daß hinter der hinteren Fläche des Schiebers 12 ein Überdruck und an seiner vorderen Fläche atmosphärischer Druck herrscht, weil das vordere Ende des Zylinders und der Kanal 9 durch den Auslaß 16 mit dem Freien in Verbindung stehen. Der Schieber 12 befindet sich somit in seiner vorderen Stellung, in der er die Öffnung 10 verschließt. Der Druck auf die Ringfläche des Kolbens treibt diesen nach vorn, wobei das Druckmittel in der Bohrung 3 später durch Expansion wirkt, nachdem der Kanal 15 überdeckt ist. Da nun die Öffnung 10 durch den Schieber 12 abgesperrt ist, so wird kein Kraftmittel zu dem vorderen Ende des Zylinders kommen, ehe nicht die hintere Fläche des Kolbenschaftes die Öffnung 11 geöffnet hat. Hierdurch kommt das Druckmittel in den Kanal 9. Die erste Wirkung nach der Zuströmung des Druckmittels in den Kanal 9 wird die sein, daß der Schieber 12 nach rückwärts gepreßt wird, da kein Druck mehr auf die hintere Fläche des Schiebers 12 einwirkt, und dies deswegen, weil inzwischen vom Kolben der Kanal 16 geöffnet und so die hintere Zylinderseite mit dem Freien in Verbindung gesetzt worden ist. Das öffnen des Kanals 10 wird bewirken, daß nunmehr das Druckmittel nach dem vorderen Ende des Zylinders durch beide Öffnungen 10 und 11 hindurchgeht. Da aber der Kanal 10 durch den Kolben erst abgeschlossen wird, nachdem der Kolben einen beträchtlichen Teil seines Rückhubes ausgeführt hat, so wird 'die Zuströmung zu dem vorderen Ende des Zylinders während des Rückganges des Kdlbens verhältnismäßig längere Zeit dauern als während des Schlaghubes, wo sie schon beginnt.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Durch Druckmittel betriebenes Schlagwerkzeug, bei welchem die hintere Seite des Schlagkolbens beständig unter Druck steht und ein Kanal zur Überleitung des Druckmittels nach dem vorderen Zylinderende angeordnet ist, der eine Öffnung besitzt, welche vom Kolben beim Schlaghub freigegeben, beim Rückhub geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schieber (12) vorgesehen ist, der beim Rückhub das Überströmen des Druckmittels auf der vorderen Seite des Zylinders, also die Zuströmungszeit für den Rückhub, verlängert.

2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (9) zur Überleitung des Druckmittels nach dem vorderen Zylinderende zwei Öffnungen 10 und 11 besitzt, die von dem Raum (2) des Zylinders hinter dem Kolben ausgehen, und von denen die hintere Öffnung (10) durch einen Schieber (12) gesteuert wird, dessen eine Stirnfläche dem Druck in dem Kanal (9) ausgesetzt ist. ·

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.