DE280339C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 280339 KLASSE 45 c. GRUPPE

Halmheber für Getreidemähmaschinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. April 1914 ab.

Die vorliegende Erfindung besteht in einem mit der Getreidemähmaschine in Verbindung zu bringenden Halmheber, welcher das liegende Getreide kurz¹ vor dem Schnitt aufrichtet, indem eine Reihe von um eine vor den Messern erhöht angeordnete feststehende wagerechte Achse umlaufenden Greiferarmen mit' von diesen vorspringenden Zinken zwischen die Getreidehalme eindringen, unter achsialer Verdrehung um 90° die Halme mit. den Zinken untergreifen und beim Aufwartsgang ■ in die senkrechte Lage aufstellen, so daß ein zuverlässiges Erfassen der Halme durch die unmittelbar nachfolgenden Messerschneiden erfolgt. Gegenüber diesen bekannten Vorrichtungen besteht das Neue in einer anderen Steuerung der Greifer, so daß jeder Greifer für sich gesteuert wird.

In der Zeichnung 'st der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt: Fig. ι die Vorrichtung im Querschnitt,
Fig. 2 dieselbe in Draufsicht,
Fig. 3 einen Greiferarm in Tiefstellung,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie a-a der Fig. 3.

Fig. 5 den Greiferarm während des Aufrichtens des Getreides,

Fig. 6 einen Horizontalschnitt zu Fig. 5 und Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie b-b der Fig. 5.

Eine Achse 1, die mittels Streben 2 mit dem Gestell einer Mähmaschine lösbar verbunden ist und nahe vor den Messern parallel zu ihnen, jedoch in ausreichender Höhe über denselben gehalten wird, trägt eine Anzahl gleichartiger Scheiben 3, die in gleich großen Abständen 45

auf der unbeweglichen Achse ι befestigt sind. Auf jeder dieser Scheiben läuft ein mehrteiliger Kranz 4 um, der zur Führung je einer Gruppe sternförmig verteilt angeordneter Greiferarme 5 dient. Die sämtlichen Kränze 4 sind durch Querschienen 6, die zwischen ihre Stoßstellen eingelegt sind, miteinander verbunden, so daß die Umlaufbewegung aller Kränze stets gleichzeitig erfolgt.

Der Antrieb der Vorrichtung erfolgt von einem auf der Welle der Mähmaschine sitzenden Kettenrade aus mittels einer Kette auf ein Kettenrad 7, das auf der Achse 1 lose drehbar sitzt, und an welchem die Querschienen 6 mit ihren Enden befestigt sind.

Die Kränze 4 besitzen radial gerichtete hülsenartige Führungen, in welchen je eine Hülse 8 achsial drehbar ist, in deren jede einer der Greiferarme 5 eingeschraubt ist. An den äußersten Enden der letzteren sowie an einer etwas einwärts gelegenen Stelle ist je ein Bolzen 9 rechtwinklig angesetzt, auf welchem eine Rolle 10 lose drehbar ist. Auf diesen Rollen gleitet das Getreide ab und geht aus diesem Grunde das Aufrichten viel leichter.

In Fig. ι sind die Greiferarme 5 teilweise herausgebrochen, so daß nur die am äußersten Ende sitzenden Zinken 9, 10 sichtbar sind, dagegen · ist aus Fig. 3 und 6 einer der Greiferarme mit seinen beiden Zinken vollständig ersichtlich.

An der Zylinderfläche jeder der Scheiben 3 ist eine Ringnut 11 angebracht, in welcher die Hülsen 8 gleiten. In den durch die Nut gebildeten Seitenwänden der Scheibe 3 ist je ein Schlitz 12 und 13 vorgesehen. Diese Schlitze

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sind von ungleicher Länge und versetzt zueinander angeordnet. Dieselben übergreifen sich gegenseitig an beiden Enden.

Die in den Nuten ii gleitenden Teile der Hülsen 8 tragen je zwei Nasen 14 und 15, welche abwechselnd an den Seitenflächen der Ringnut gleiten und dadurch die Hülse mit dem Greiferarm gegen Verdrehung sichern. Wenn beispielsweise der Greiferarm die Stellung I nach Fig. 4 einnimmt und durch den auf der feststehenden Scheibe 3 umlaufenden Kranz 4 in der Richtung des eingezeichneten Pfeiles gleitet, so schleift die Nase 14 an der linken Seitenwand der Nut, während die Nase 15 in den auf der rechten Seite befindlichen Schlitz 13 ragt. Dadurch werden die Greiferarme 5 in einer solchen Lage gehalten, daß ihre Zinken 10 in der Drehebene der Arme sich befinden und in dieser Lage in das liegende Getreide eindringen, wie Fig. 3 zeigt. Erreicht aber die Hülse 8 die Stellung II nach Fig. 4, so stößt die Nase 15 gegen die Kante der rechten Seitenwand der Nut, wodurch eine Drehung der Hülse um 90° veranlaßt wird und die Nase 14 in den Schlitz 12 eintritt (Stellung III). Dieser Vorgang findet dann statt, nachdem der Greiferarm seine tiefste Stellung erreicht hat (Fig. 3), wobei durch die erfolgende achsiale Drehung die Zinken 10 seitwärts verschwenkt werden und das liegende Getreide untergreifen. Bei der Weiterdrehung bildet nun die Nase 15 die Führung (Stel-' lung III in Fig. 4); und die hochgehenden Zinken 10 richten das auf ihnen ruhende Getreide auf. Unterdessen kommen die Messer der Mähmaschine zur Wirkung und schneiden das Getreide in aufgerichteter Lage ab.

Bald nachdem dies erfolgt ist, nähert sich die nach Stellung IV (Fig. 7) umlaufende Hülse 8 dem Ende des Schlitzes 12, wobei ihre seitlich anstoi3ende Nase 14 (s. Stellung V) eine abermalige Drehung der Hülse und des Greiferarmes in die frühere Stellung veranlaßt und in der Lage VI weiter umläuft.

Die in der Nut gleitenden Teile der Hülse können statt rund gegebenenfalls viereckig ausgebildet werden.

Die Mehrteiligkeit der Kränze 4 ermöglicht es, im Bedarfsfalle Reparaturen leicht vornehmen zu können.

Claims (1)

1. P A T E N T - A N S P R U C H :

   Halmheber für Getreidemähmaschinen zum Aufrichten liegenden Getreides während des Schnittes mit einer Reihe von um eine vor den Messern erhöht angeordnete feststehende wagerechte Achse umlaufenden Greiferarmen, die mit vorspringenden Zinken zwischen die Getreidehalme eindringen, wobei die Zinken in der Drehebene der Greifer liegen, dann unter achsialer Verdrehung um 90 ° die Halme mit den Zinken untergreifen und beim Aufwärtsgang aufstellen, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferarme (5) mittels dieselben aufnehmender Hülsen (8) in radial stehenden Führungen von auf feststehenden Scheiben (3) umlaufenden Kränzen (4) achsial drehbar sind und durch Nasen (14, 15) gesteuert werden, die mit in einer Ringnut (11) vorgesehenen Kanten oder Anschlägen so zusammenwirken, daß eine zweimalige wechselweise Achsialdrehung der Greiferarme bei jedem Umlaufe derselben erfolgt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.