DE279432C

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Publication number: DE279432C
Application number: DENDAT279432D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Zur Befestigung elektrischer Leitungen größeren Querschnittes auf Isolatoren o. dgl. bedient man sich zur Zeit entweder schraubzwingenähnlich gestalteter Klemmen oder geschlitzter Kiemmuffen, welche mittels konischer Überwurfmuttern den Draht festklemmen. Diese letztere Art, den Draht unter Vermeidung seitlich vorspringender und leicht sich lockernder Schrauben festzuspannen, verdient

ίο an sich den Vorzug. Indessen besitzen die bisher gebräuchlichen geschlitzten Kiemmuffen dieser Art den Nachteil, daß durch sie ein längeres Stück Draht, welches in der Regel nicht vollständig gerade ist, nicht hindurchgezogen werden kann, weshalb denn auch die mit der Befestigung der Leitung beschäftigten Arbeiter gewöhnlich den Draht an der Befestigungstelle durchschneiden, so daß sie nur zwei kurze Enden in die Kiemmuffe einzuführen haben. Die Unterbrechung der eigentlichen Leitung an jeder Befestigungstelle ist aber natürlich durchaus nicht von Vorteil.

Es ist nun auch schon versucht worden, derartige Kiemmuffen der Länge nach zu teilen, so daß sie aus einem Sockelstück und einem besonderen Deckel bestehen. Dabei konnte zwar auch ein in größerer Länge durchgehender Draht einfach in die halbzylindrische Vertiefung des Sockelstückes ein- gelegt und nach Aufsetzen des besonderen Deckelstückes mittels der vorher übergeschobenen Überwurfmuttern befestigt werden. Allein derartige geteilte Klemmufferi sind aus anderen Gründen wieder praktisch schlecht verwendbar. Man kann nämlich wohl Führungstifte 0. dgl. anbringen, welche die richtige · Lage der beiden aufeinanderpassenden Teile stets sichern, so daß es wohl möglich wäre, ein passendes Gewinde über beide Teile hinweg zu schneiden und auf dasselbe eine Überwurfmutter aufzuschrauben. Aber es muß verlangt werden, daß bei solchen in großer Zahl gebrauchten Kiemmuffen jeder beliebige Deckelteil auf jedes beliebige Sockelstück ohne weiteres paßt. Wenn man nun auch die für die Überwurfmuttern bestimmten Gewinde mit einiger Sorgfalt gleich lang und gleich tief schneiden kann, so liegt doch eine ganz besondere Schwierigkeit darin, das Gewinde bei allen Stücken an genau der gleichen Stelle des Umfanges beginnen zu lassen, z. B. überall an der Scheitelstelle des Deckelteiles. Ist das Material für die Kiemmuffen nicht stets genau gleicher Art, so kommt es nämlich leicht vor, daß das Gewinde statt an jenem Scheitelpunkt erst weiter unten, nachdem das mit Gewinde zu versehende Stück einen Winkel von 45 oder go ° zurückgelegt hat, beginnt. Dann passen aber schon nicht mehr alle Deckelgewinde auf alle Sockelgewinde, und , Unannehmlichkeiten und Zeitverluste bei der Montage sind die Folge.

Gemäß der Erfindung ist es nun gelungen, längsgeteilte Klemmuffen mit seitlich konachsial aufgesetzten Überwurfmuttern ohne jede Fabrikationschwierigkeit so herzustellen,

daß ihre einzelnen Teile ohne weiteres gegen andere auswechselbar sind und gleichwohl die Gewinde stets passen.

Die Erfindung besteht darin, daß von den geteilten Kiemmuffen stets nur ein Teil (beispielsweise der Sockelteil) mit dem Gewinde für die Überwurfmutter_s der andere Teil dagegen mit einer glatten Führungsfläche für die Mutter versehen ist.

ίο Zwei Ausführungsbeispiele sind in der beiliegenden Zeichnung dargestellt. .

Fig. ι zeigt die neue Kiemmuffe mit eingelegtem Draht in Seitenansicht mit abgeschraubten Überwurfmuttern.

Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie A-B, Fig. 3 ein Schnitt nach Linie C-D der Fig. 1.

Fig. 4 ist eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform der Muffe.

Die Muffe besteht aus dem mit einem Fuß a ausgestatteten Sockelstück b und dem Deckel c, wobei Sockelstück und Deckel zwischen sich einen zylindrischen Hohlraum von etwa dem Durchmesser der zu befestigenden Leitung frei lassen. Durch Stifte d sind die beiden Teile ineinander geführt.

An ihren Enden sind sie kegelförmig abgesetzt und besitzen weiterhin zylindrische Flächen f f, von denen die halbzylindrische Fläche des Sockelteiles mit Gewinden für die Überwurfmuttern g g versehen ist, während die halbzylindrische Fläche des Deckelteiles glatt ist und mit ihrem Durchmesser dem inneren Durchmesser des Muttergewindes entspricht.

Beim Aufschrauben der Überwurfmutter g g wird deren Gewinde auf der glatten Zylinderfläche des Deckelstückes geführt, greift aber in das Gewinde der Zylinderfläche des Sockelstückes ein und kann so festgezogen werden, daß sie mit ihren hohlkegeligen Flächen die kegelförmige Abschrägung der zweiteiligen Muffe fest umspannen und dadurch die Muffe auf die Leitung festpressen kann.

Zweckmäßig sind beide Teile der Muffen an den Enden noch mit Schlitzen h Ji versehen.

Die Erfindung ist nicht nur für solche Kiemmuffen anwendbar, welche auf Isolatoren o. dgl. sitzen sollen, sondern auch für Verbindungsmuffen. ■ Eine derartige Verwendung zeigt die Fig. 4. Hier fällt der Befestigungsteil α vollständig weg, statt dessen ist der eine Teil der Muffe zweckmäßig mit einer seitlichen Bohrung versehen, durch welche die abgebogenen Enden i i der zu verbindenden Drahtstücke herausragen.

Im übrigen ist die Ausführung genau die oben beschriebene, d. h., nur der eine Teil δ ist rriit Gewinde für die Überwurfmuttern g g versehen, der andere Teil c ist dagegen flach und führt mit einer entsprechenden Sitzfläche nur das Muttergewinde derart, daß es nicht aus dem eingeschnittenen Gewinde des Teils b herausgelangen kann.

Die Anwendung der Erfindung ist auch dann ohne weiteres möglich, wenn statt gesonderter konischer Anzugsfläche und zylindrischem Gewinde ein konisches Gewinde vorgesehen würde, das wieder nur in dem einen Teil der geteilten Muffe eingeschnitten wäre.

Claims

Patent-Anspruch:

Klemme für elektrische Leitungen mit zwei durch Überwurfmuttern zusammengehaltenen Teilen, dadurch gekennzeichnet, daß nur der eine Teil mit dem Gewinde für die Überwurfmuttern versehen, der andere Teil dagegen mit einer glatten, dem inneren Durchmesser · der Mutter angepaßten Fläche versehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.