DE275965C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47g·. GRUPPE

JACOB IVERSEN in BERLIN-STEGLITZ.

Dampf-, Druckluft- oder Druckflüssigkeitsbremse.

Zusatz zum Patent 166327.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Juni 1912 ab. Längste Dauer: 5. Januar 1920.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichrichtung zur Entlastung von Druckreglern nach Patent 166327.

Derartige Entlastungsvorrichtungen wurden bisher ein- oder zweiachsig gebaut. Die vorliegende Erfindung gehört zu der ersteren Gruppe. Bei den bisher bekannten Ausführungen dieser Art wurden stets zwei Schieber (bzw. Kolben) verwendet, von welchen der eine zwangläufig von Hand bewegt wurde, während der andere durch Dampf- und Federkraft freischwebend gehalten wurde. Dabei waren die Schieber stets ineinander angeordnet. Diese Bauart hat den Nachteil, daß die abzudichtenden Flächen des freischwebenden Schiebers sehr groß ausfallen, wodurch eine starke Reibung entsteht, die außerdem dadurch vergrößert wird, daß der von Hand bewegte Schieber seine Reibung auch auf den Schieber überträgt. Druckregler dieser Art sind infolge der großen Abmessungen verhältnismäßig teuer in der Herstellung und weisen wegen der vielen Dichtungsflächen und der großen Reibung vor allem eine schlechte Regelung und geringe Dichtheit auf. Diese Nachteile werden bei der vorliegenden Erfindung hauptsächlich dadurch beseitigt, daß der Entlastungskolben vollständig getrennt vom Steuerschieber angeordnet wird. Die Belastung der beiden Teile durch das Druckmittel wird durch eine gemeinschaftliche Feder bei jeder Höhe des Bremsdruckes ausgeglichen.

In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel ein Druckregler für eine Bremse mit einseitiger Dampfwirkung auf den Bremskolben im Schnitt dargestellt. Das Gehäuse α besitzt drei Flanschen b, c und d zur Befestigung des Druckreglers am Bremszylinder und zum Anschluß der Ein- und Auslaßrohre. In dem Gehäuse α bewegen sich dampfdicht der Steuerschieber e und der Entlastungskolben f, welch letzterer durch die Spindel g von Hand verstellt wird. Zwischen dem Steuerschieber e und dem Teller h der Spindel g ist die Feder i angeordnet.

Die Wirkungsweise ist folgende:

In der Zeichnung sind der Schieber e in der Abschlußstellung und die Spindel g in Mittelstellung dargestellt, entsprechend halbem Bremsdruck im Bremszylinder und somit auch im Zwischenraum k. Dieser Bremsdruck übt auf den Steuerschieber e einen Druck nach oben und auf den Kolben f den gleichen Druck nach unten aus. Da aber die Feder i auf beide Teile einen Druck von gleicher Höhe, jedoch in entgegengesetzter Richtung ausübt, kann eine vollständige Entlastung erreicht werden.

Soll der Bremsdruck geändert werden, so wird die Spindel g verstellt, wobei der Schieber β sich zunächst in gleicher Richtung bewegt und dadurch den Bremszylinder mit der Einlaß- oder mit der Auslaßleitung in Verbindung setzt. Infolge der hierdurch entstehen-

den Druckänderung im Bremszylinder und im Zwischenraum k wird der Steuerschieber selbsttätig in die Abschlußstellung zurückgebracht.

Der Druckregler kann auch für Bremsen mit Dampfeinwirkung auf beide Seiten des Bremskolbens verwendet werden, jedoch muß in diesem Falle der Entlastungskolben auch durch den vollen Betriebsdruck beeinflußt

to werden, um Schwankungen des Druckes auszugleichen.

In beiden Fällen werden folgende Vorteile erreicht: die Herstellungskosten und der Platzbedarf werden geringer, die Anzahl und Größe der Dichtungsflächen des freischwebenden Schiebers werden wesentlich herabgesetzt (im Verhältnis von 5:2) und die Dichtheit und die Genauigkeit der Regelung nimmt entsprechend zu. Dabei kann als Druckmittel Dampf, Druckluft oder eine andere Druckflüssigkeit benutzt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Dampf-, Druckluft- oder Druckflüssigkeitsbremse nach Patent 166327, gekennzeichnet durch einen mit dem Verteilungskolbenschieber (e) gleichachsigen, von diesem aber getrennt angeordneten Entlastungskolben (/"), welche Teile (e und f) einerseits durch den Bremsdruck und anderseits durch eine gemeinschaftliche Feder (i) bei jedem Bremsdruck im Gleichgewicht gehalten werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.