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Applikationseinheit aus Pessar und Einführeinrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Applikationseinheit aus Pessar,
nämlich Intrauterinpessar, und Einführeinrichtung, wobei das Pessar aus einem mit
einem spermenabtötenden Mittel versehenen Stiel und wenigstens einem Haltearm und
die Einführeinrichtung aus einem Einführröhrchen und einem darin verschieblich geführten
Einführstab zum Ausstoßen des in dem Einführröhrchen sitzenden Pessars besteht.
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Intrauterinpessare werden in der Regel mittels einer speziellen Einführeinrichtung
in die Gebärmutter eingesetzt. Diese Einführeinrichtung ist zum Einmalgebrauch bestimmt
und bildet mit dem Pessar selbst eine steril verpackte Applikationseinheit, deren
Verpackung erst vor dem Gebrauch geöffnet wird.
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Die Einführeinrichtung besteht aus einem Einführröhrchen in das von
einer Seite ein teleskopartig verschiebbarer Einführstab eingeschoben ist. In das
andere Ende des Einführröhrchens ist das Pessar eingesetzt, und zwar für den Transport
und die Lagerung nur mit seinem Stiel. Die aus biegsamen Weichkunststoff bestehende
Haltearme, meist in Form eines T oder einer 7 ("Kupfer-T" oder "Kupfer 7"), ragen
aus dem Einführröhrchen heraus. Dies geschieht deshalb, damit die Haltearme ihre
auseinandergespreizte Form, die für den Halt im Uterus wesentlich ist, während des
Transports und der Lagerung nicht verloren geht.
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Zum Einführen in den Uterus muß das Pessar auch mit seinen Haltearmen
vollständig in das Einführröhrchen hineingeschoben werden. Hierzu müssen die Haltearme
soweit umgebogen werden, daß sie zusammen mit dem Stiel in das Einführröhrchen hineinpassen.
Dies gestaltet sich jedoch meist sehr umständlich und deshalb zeitraubend.
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Erschwerend kommt hinzu, daß dies unter sterilen Bedingungen geschehen
muß. Der behandelnde Arzt muß also sterile Handschuhe überziehen, wodurch naturgemäß
das feinfühlige Umbiegen und gleichzeitige Einschieben der Haltearme erschwert wird.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die Handhabung
einer
Applikationseinheit der eingangs genannten Art wesentlich zu erleichtern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Pessar
über ein Verbindungsorgan mit dem Einführstab verbunden ist, wobei das Verbindungsorgan
in aus dem Einführröhrchen herausgeschobener Stellung leicht lösbar ist. Durch die
Verbindung von Einführstab und Pessar kann letzteres vor der Anwendung durch Herausziehen
des Einführstabs vollständig, d.h. auch mit seinen Haltearmen, in das Einführröhrchen
hineingezogen werden. Die Haltearme brauchen somit nicht mehr umständlich umgebogen
werden, so daß die Handhabung dieser Applikationseinheit wesentlich erleichtert
ist. Da das Verbindungsorgan zwischen Pessar und Einführstab außerhalb des Einführröhrchen
leicht lösbar ausgebildet ist, kann die Einführeinrichtung nach dem Einsetzen des
Pessars in den Uterus leicht herausgezogen werden, ohne daß das Pessar seine einmal
eingenommene Lage verändert.
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In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Verbindungsorgan
aus einer das freie Ende des Stiels des Pessars umfassenden Halteklammer besteht.
Diese Halteklammer besteht zweckmäßigerweise aus dem axial gespreizten ausgebildeten
Ende des Einführstabes.
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Eine besonders einfache und den Anforderungen gerecht werdende
Verbindung
ergibt sich dann, wenn die Enden der Halteklammer in seitliche Vertiefungen im Stiel
des Pessars einfassen.
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Durch entsprechende Ausbildung der Vertiefungen kann erreicht werden,
daß die Verbindung einerseits so fest ist, daß das Pessar in das Einführröhrchen
hineingezogen werden kann, andererseits aber auch wiederum so leicht lösbar ist,
daß nach dem Einsetzen des Pessars in den Uterus die EinfUhreinrichtung leicht entfernt
werden kann.
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Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der Vertiefungen ergibt sich
dadurch, daß diese aus einem am freien Ende des Stiels des Pessars angebrachten
Ring gebildet sind.
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In diesen Ring können die Enden der Halteklammer mit aufeinander zu
gerichteten Noppen einfassen.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform des Verbindungsorgans wird
dadurch erzielt, daß die Halteklammern im Bereich der Vertiefungen von der Innenwand
des Einführrbhrchens derart geführt sind, daß sie nicht aus den Vertiefungen herausrutschen
können. Hierdurch ergibt sich im Innenraum des Einführröhrchens eine formschlüssige,
nicht lösbare Verbindung zwischen Einführstab und Pessar, so daß letzteres zuverlässig
in das Einführröhrchen hineingezogen wird.
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In der Stellung außerhalb des Einführröhrchens, also dann, wenn das
Pessar herausgestoßen worden ist, fällt die FUhrung
durch die Innenwände
des Einführröhrchens weg, so daß die Enden der Halteklammer leicht aus den Vertiefungen
herausrutschen können, die Verbindung sich also durch leichten Zug löst.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Haltearme
des Pessars bogenförmig nach außen verlaufend ausgebildet sind. Dies wird zweckmäßigerweise
dadurch erreicht, daß die Haltearme aus dem axial geschlitzt ausgebildeten Ende
des Stiels des Pessars gebildet sind. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß
sich das Pessar besonders einfach und ohne großen Kraftaufwand in das Einführröhrchen
hineinziehen läßt. Andererseits ist auch ein genügender Halt im Uterus nach dem
Einsetzen gewährleistet Die Erfindung sieht ferner vor, daß die freien Enden der
Haltearme mit halbkugelförmigen Verdickungen versehen sind, die in zusammengebogenem
Zustand der Haltearme eine Kugel bilden. Hierdurch gestaltet sich das Einführen
des Pessars in den Uterus besonders schonend. Zudem geben diese Verdickungen auch
zusätzlichen Halt.
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Schließlich schlägt die Erfindung vor, daß der Stiel des Pessars mit
einer außen glatten Kupferhülse umgeben ist.
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Diese glatte Kupferhülse trägt ebenfalls dazu bei, das Hereinziehen
des
Pessars zu erleichtern. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Verletzungsgefahr
im Vergleich zu der bisher schraubenförmigen Kupferumwicklung wesentlich herabgemindert
und daß auch die Schutzwirkung verbessert worden ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
näher veranschaulicht. Sie zeigt in vergrößertem Maßstab ein Pessar 1, und zwar
ein Intrauterinpessar, das in eine Einführeinrichtung 2 zu einer Applikationseinheit
eingesetzt ist, wie sie dem behandelnden Arzt -steril verpackt -zum Einmalgebrauch
zur Verfügung gestellt wird.
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Die Einführeinrichtung 2 weist ein Einführröhrchen 3 auf, das hier
in einem Axialschnitt dargestellt ist und an dessen in dieser Ansicht linken Ende
zwei dreiecksförmige Flügel 4,5 zur Fingerabstützung angeformt sind. In dieses Einführröhrchen
3 ist von dem in dieser Ansicht linken Ende her ein Einführstab 6 eingeschoben,
dessen außen liegendes Ende mit einer Betätigungsplatte 7 versehen ist. Sowohl Einführröhrchen
3 als auch Einführstab 6 sind stark verkürzt gezeichnet, angedeutet durch die Unterbrechung
zwischen den Strichpunktierungen A.
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In das andere Ende des Einführröhrchens 3 ist das Pessar 1 mit seinem
Stiel 8 eingeschoben. Dieser Stiel 8 ist mit
einer Kupferhülse
9 umgeben, die nach dem Einsetzen des Pessars 1 der Hemmung der spermigen Fortbewegung.
An dem in dieser Ansicht rechten Ende des Stiels 8 sind zwei bogenförmig auseinandergespreizte
Haltearme 10,11 angeformt. Die freien Enden der Haltearme 10, 11 sind mit halbkugelförmigen
Verdickungen 12, 13 versehen.
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Des im Innern des Einführröhrchens 3 befindliche freie Ende des Stiels
8 ist mit einem Ring 14 mit senkrecht zur Röhrchenachse verlaufenderÖffnung versehen,
der im Schnitt dargestellt ist. In diesen Ring 14 fassen zwei aufeinander zu gerichtete
Noppen 15,16 ein, die an den Enden von eine Halteklammer bildenden Haltestegen 17,18
angebracht sind.
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Diese Haltestege 17,18 sind durch Spaltung des dortigen Endes des
Einführstabes 6 in axiale Richtung entstanden.
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De4Ring 14 dient, was hier nicht gezeigt ist, ferner noch zur Befestigung
eines Fadens zum Herausziehen des Pessars 1 aus dem Uterus.
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Der Abstand zwischen dem Ring 14 und der Innenwand des EinfUhrröhrchens
3 ist nur geringfügig größer als die Dicke der Haltestege 17,18. Diese können somit
mit ihren Noppen 15,16 nicht aus dem Ring 14 herausrutschen, solange sie sich innerhalb
des Einführröhrchens 3 befinden. Auf diese Weise ergibt sich eine formschlüssige
Verbindung zwischen Einführstab 6
und Pessar 1.
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Aufgrund dieser festen Verbindung kann das Pessar 1 im Falle der Applikation
durch Ziehen an dem Einführstab 6 in Richtung des Pfeils B auf einfache Weise noch
weiter in das Einführröhrchen 3 hineingezogen werden, bis nur noch die Verdickungen
12,13 geringfügig überstehen. Sie bilden dann eine Kugel, so daß der Muttermund
beim Einführen weitgehend geschont wird. Die bogenförmige Gestaltung der Haltearme
10, 11 erleichtert dabei das Einz-iehen.
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Das Einziehen des Pessars 1 geschieht allerdings erst kurz vor dem
Einsetzen, damit sich die aus Weichplastik bestehenden Haltearme 10,11 aufgrund
ihrer eigenen Spannung nach dem Ausstoßen aus dem Einführröhrchen 3 wieder von selbst
auseinanderspreitzen. Ist das Einführröhrchen 3 genügend weit in den Uterus eingeschoben,
wird das Pessar 1 durch Hereindrücken des Einführstabs 6 in Richtung des Pfeils
C ganz herausgeschoben, und zwar so weit, daß auch die Haltestege 17,1# zumindest
ein gutes Stück herausragen. Die Haltestege 17,18 haben dann keine seitliche Führung
durch die Innenwände des Einführröhrchens 3. Durch leichten Zug an dem Einführstab
6 wieder in Richtung des Pfeils B können dann die Noppen 15,16 unter entsprechender
Aufspreizung der Haltestege 17,18 herausrutschen, so daß die Verbindung Einführstab
6 und Pessar 1
gelöst ist. Das Pessar 1 behält dann aufgrund der
auseinandergespreizten Haltearme 10,11 seine Stellung bei, während die Einführeinrichtung
2 herausgezogen werden kann. Die Einführeinrichtung 2 wird dann vernichtet.