DE274574C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 274574 KLASSE 86«. GRUPPE

GEBRÜDER SUCKER in GRÜNBERG i. Schles.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Juni 1913 ab.

Die Zettelmaschinen für Webketten werden zumeist mit einer Abstellvorrichtung bei Fadenbruch versehen, welche den Antrieb ausschaltet; jedoch läuft die Trommel mit der auf ihr rollenden Zettelwalze infolge des Beharrungsvermögens je nach Belastung mehr oder weniger weit nach, so daß der gebrochene Faden durch Zurückdrehen der Walze bzw. Trommel gesucht werden muß.

ίο Es ist dies eine in den meisten Fällen zeitraubende Arbeit, da es leicht vorkommt, daß das Fadenende nicht gut sichtbar ist und daher die Walze bzw. Trommel mehr zurückgedreht wird als nötig ist.

Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, diesen Rücklauf genau gleich dem Nachlauf zu halten, und erhält dazu die Zettelmaschine einen Rücklaufbetrieb, welcher genau an der Stelle, wo die Ausrückung des Antriebes vorher erfolgte, selbsttätig ausgeschaltet wird.
Die Zeichnung zeigt in
Fig. ι eine Ansicht der Antriebsseite,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Antrieb,
Fig. 3 eine Ansicht desselben von oben und Fig. 4 eine Einzelansicht der Schaltung in größerem Maßstabe, zu deren Erläuterung folgendes bemerkt wird:

Der Vorwärtsantrieb der Zetteltrommel Z in der Richtung des Uhrzeigers erfolgt in bekannter Weise von der lose auf der Achse p sitzenden Riemscheibe α aus, welche beim Niederdrücken der Trittlatte T an dem Hebel b durch die Klaue b¹ gegen die fest auf der Achse p sitzende Reibungsscheibe c gepreßt wird.

Die an diesen Hebel angelenkte Nasenstange d hält diese Hebelstellung mittels der Rast e fest, bis hier eine Auslösung durch den Fadenwächter oder den Handhebel f erfolgt, worauf das am Hebel g sitzende Gewicht g¹ die Trittleiste in die Höhe hebt und die lose Antriebsscheibe α von der festen Scheibe c frei wird.

Neben diesem Vorwärtsantrieb zeigt die Maschine einen Rücklaufbetrieb, welcher durch konische Reibungsrollen k und h¹ von der mit passendem Rand versehenen losen Scheibe a nach der ihr gegenübersitzenden festen Reibscheibe r in folgender Weise betätigt wird:

Die Rollen h und h¹ sitzen lose auf BoI-zen in den Kniehebeln k und k¹, die im Drehpunkt i gehalten und, mit den Hebeln I und I¹ verbunden, durch das Gelenk m im Schlitzlager η geführt werden.

Der auf der Achse p lose sitzende Handhebel 0 ist durch Stange q ebenfalls mit dem Gelenk m verbunden und wird beim Anziehen von 0 in der Pfeilrichtung durch eine Falle y, welche sich gegen das Lager η stützt, festgehalten, während eine Feder y¹ den Hebel 0 anzieht. Hierbei wird das Gelenk m im Schlitzlager η nach oben gedrückt und die Reibungsrollen h und h¹ zwischen die lose Antriebsscheibe α und die feste Scheibe r gepreßt, welche sich dann in entgegengesetzter Riehtung von a. bewegt und den Rücklauf der Trommel Z mit dem Baum B bewirkt.

Die Einrichtung für die selbsttätige Ausschaltung des Rücklaufs besteht aus einem auf der Achse p auf Keilfeder verschiebbar

sitzenden Zahnrad s, einer Zahnstange t, die unten auf dem Bolzen u des Klauenhebels b, oben in einem Lager ν geführt wird.

Beim Einrücken der Maschine durch Herabdrücken des Tritthebels b bewegt der Führungsbolzen u die Zahnstange t nach rechts und bringt sie außer Eingriff mit dem Zahnrad s, und wird diese durch ein über Rollen w und w¹ hängendes Gewicht χ immer in eine

ίο bestimmte Stellung nach oben gezogen, wobei eine an der Zahnstange t sitzende Nase ζ die die Falle y aushebt und die Feder y¹ den Hebel ο anzieht.

Sobald nun der Vorwärtslauf abgestellt wird, geht der Tritthebel b nach oben, der Führungsbolzen u schwingt nach links und bringt die Zahnstange t mit dem Zahnrad s in Eingriff, so daß diese durch das Nachlaufen der Trommel und Zettelwalze mehr oder weniger nach unten gezogen wird.

Durch kurzes Anziehen des Hebels 0 in der Pfeilrichtung, wobei die Falle y einfällt, treiben die Reibungsscheiben a, h, r, wie vorbeschrieben, die Trommel rückwärts, die Zahnstange t wird durch Rad s nach oben getrieben, bis die Nase ζ die Falle y aushebt, die Feder y¹ den Hebel 0 anzieht und der Rücklauf genau an der Stelle, wo durch Fadenbruch ein Stillsetzen der Maschine eintrat, ausgeschaltet wird.

Es wird also durch diese Einrichtung das zeitraubende Suchen der Fadenbruchstelle vermieden, die Bedienung der Maschine wesentlich erleichtert und deren Leistung erhöht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Webkettenschermaschine mit Fadenbruchausrückung und Rücklaufantrieb, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Nachlaufen der Schermaschine (nach der Betätigung des Ausrückers und infolge der Trägheitswirkung) ein Getriebe (s, t, z, u) in Tätigkeit gesetzt wird, das den Rücklauf der Maschine selbsttätig ausrückt, sobald die Größe der Rücklaufbewegung der der Nachlaufbewegung der Maschine gleich geworden ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.