DE274336C

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Publication number: DE274336C
Application number: DENDAT274336D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Aufarbeitung von fein zermahlenem, Metallsulfid enthaltendem Erz durch Bildung eines Schaumes. Die bisherigen Verfahren hatten lediglich die Wirkung, daß sie das Sulfid als solches von den übrigen Bestandteilen des Erzes abschieden. Enthielt das Erz mehrere Sulfide, so wurden sämtliche Sulfide im Schaum erhalten.The invention relates to a new method for processing finely ground, Metal sulfide-containing ore by the formation of a foam. The previous procedures only had the effect of removing the sulphide as such from the other constituents of the ore. If the ore contained multiple sulfides, all of the sulfides were retained in the foam.

Die Erfindung besteht nun darin, daß entweder vor dem Schaumscheideprozeß ein Chromsalz (Natrium- oder Kaliumbichromat) auf das Erz einwirkt, oder daß man das Chromsalz dem Scheidebad beigibt. Hierdurch wird erreicht, daß nur gewisse Sulfidarten, die im Erz enthalten sind, in den Schaum gehen, andere Sulfidarten aber in dem Rückstand verbleiben, aus dem sie dann auf beliebige Weise und gegebenenfalls durch einen anderen Schaumprozeß abgeschieden werden können. Es ist also auf' diese Weise möglich, verschiedene Sulfide voneinander zu trennen.The invention now consists in the fact that either a chromium salt is used before the foam separation process (Sodium or potassium dichromate) acts on the ore, or that one has the chromium salt added to the separatory bath. This ensures that only certain types of sulfide, which are in the Ore is contained in the foam, but other types of sulfide are in the residue remain, from which they then in any way and possibly by another Foam process can be deposited. So it is possible in this way, different Separate sulfides from each other.

Man hat bereits vorgeschlagen, Sulfiderze, welche nach dem Schwimmverfahren behandelt werden, durch Chlor zunächst oberflächlich so zu verändern, daß sie in ihrer Schwimmfähigkeit voneinander bzw. von der Gangart abweichen. Die Benutzung von Chlor ist aber technisch bekanntlich außerordentlich schwierig. Die Verwendung von Chrom nach der Erfindung aber bietet keinerlei technische Schwierigkeiten, und sie wird ganz ausschließlich benutzt in Verbindung mit dem bekannten Schaumscheideprozeß. Die Wirkung des Chroms in dem vorliegenden Verfahren kann wissenschaftlich zur Zeit nicht genau geklärt werden. Die Schwimmkraft der einzelnen Erzteilchen bei dem Schaumscheideprozeß ist aber bekanntermaßen abhängig von der Art der Lösung, und es ist bekannt, daß nur Bruchteile von Prozenten bestimmter Chemikalien einen ganz wesentlichen und unerklärlichen Einfluß auf den Scheideprozeß haben. Die Schaumbildung und die Aufnahme der einzelnen Mineralbestandteile in den Schaum hängt von verschiedenen Faktoren ab; insbesondere scheint die Oberflächenspannung der Metallteilchen mit Bezug auf die Flüssigkeit sowie die Verwandtschaft zwischen den elektrischen Ladungen gegenüber den Teilen der Gangart eine wesentliche Rolle zu spielen. Es scheint daher, daß im vorliegenden Falle die Spuren von Chromsalz, die dem Wasser beigegeben sind, mit letzterem einen Elektrolyten bilden, welcher einen der erwähnten Faktoren, durch welche die Schwimmfähigkeit der Metallteilchen, ihr Zusammenhaften und ihre Verbindung mit Luftblasen bedingt ist, so beein-It has already been proposed to use sulphide ores treated by the swimming process are first to be changed superficially by chlorine so that they are buoyant from each other or from the Pace differ. The use of chlorine is, however, technically known to be extraordinary difficult. The use of chromium according to the invention, however, is not technical Difficulties, and it is used exclusively in connection with the known Foam separation process. The effect of chromium in the present process cannot be scientifically clarified exactly at the moment will. The buoyancy of the individual ore particles in the foam separation process is but known to depend on the nature of the solution and it is known that only Fractions of percentages of certain chemicals are quite essential and inexplicable Have an influence on the separation process. The formation of foam and the absorption of the individual mineral components in the foam depends on various factors; in particular, the surface tension seems to be the Metal particles with respect to the liquid as well as the relationship between the electrical ones Charges against the parts of the gait play an essential role. It therefore appears that in the present case the traces of chromium salt, which are added to the water, with the latter an electrolyte form, which is one of the factors mentioned, by which the buoyancy of the metal particles, their sticking together and their connection with air bubbles is

flußt, daß ein differentielles Verhalten der einzelnen Sulfidarten eintritt. Das verwendete Chromsalz bringt den Effekt nicht allein hervor, sondern es ist notwendig, daß die überhaupt zur Bildung des Mineralschaumes bekannten Mittel vorhanden sind, wie Öl oder ätherisches öl.flows that a differential behavior of the single sulphide species occurs. The chromium salt used does not alone produce the effect, rather, it is necessary that those who have known about the formation of the mineral foam in the first place Funds are present, such as oil or essential oil.

Das Nähere des neuen Verfahrens geht aus folgenden Beispielen hervor.The details of the new process can be seen from the following examples.

Example i.

Ein Molybdänerz, welches 15 Prozent Molybdän und 25 Prozent Eisenpyrite enthält, wurde gemahlen, durch ein Sieb von 100 Masehen pro Quadratzoll gesiebt und dann einem Schaumabscheideprozeß der bekannten Art unterworfen. Zunächst aber wurde das ganze Material mit dem vierfachen Gewicht von Wasser bei etwa 50⁰C. behandelt, wobei dem Gemisch eine Lösung von 0,25 Prozent Natriumbichromat beigegeben war. Ferner enthielt das Wasser noch die nötige Menge Eucalyptusöl, und zwar im Verhältnis von 0,5 kg pro Tonne zu behandelnden Erzes.A molybdenum ore containing 15 percent molybdenum and 25 percent iron pyrite was ground, sieved through a 100 mesh per square inch sieve, and then subjected to a foaming process of the known type. First, however, the entire material was treated with four times the weight of water at about 50 ^° C., a solution of 0.25 percent sodium dichromate being added to the mixture. The water also contained the necessary amount of eucalyptus oil, in the ratio of 0.5 kg per ton of ore to be treated.

Das Schaumprodukt, welches bei dem ersten Schaumscheideprozeß erhalten wurde, bestand aus einem Konzentrat, das 93 Prozent Molybdänit und 4,9 Prozent Eisenpyrite enthielt.The foam product obtained from the first foam cutting process passed from a concentrate that contained 93 percent molybdenite and 4.9 percent iron pyrite.

Example 2.

Ein Kupfererz, welches 6,5 Prozent Kupfer und 35 Prozent Eisen enthielt, wurde wie vorher zermahlen und gesiebt. Dann wurde es in einer heißen Lösung, die 1 Prozent Natriumbichromat enthielt, ungefähr 30 Minuten lang verrührt. Die Flüssigkeit wurde dann abgeschieden und das Material dem Schaumscheideprozeß unterworfen. In diesem wurde reines Wasser verwendet, dem nur das schaumbildende Mittel (Eucalyptusöl) im Verhältnis von 0,5 kg pro Tonne beigegeben wurde. Das Produkt, welches aus dem Schaumscheideprozeß gewonnen wurde, enthielt 19 Prozent Kupfer und 30 Prozent Eisen, und es wurde ein Rückstand erhalten, der 0,7 Prozent Kupfer und 36,2 Prozent Eisen enthielt.A copper ore containing 6.5 percent copper and 35 percent iron was like ground and sifted beforehand. Then it was in a hot solution containing 1 percent sodium dichromate contained, stirred for about 30 minutes. The liquid was then separated out and the material subjected to the foam separation process subject. In this pure water was used, which only the foaming Medium (eucalyptus oil) was added in a ratio of 0.5 kg per ton. The product resulting from the foam separation process Was extracted contained 19 percent copper and 30 percent iron, and it was made obtained a residue containing 0.7 percent copper and 36.2 percent iron.

Example 3.

Ein Bleizinkschlamm, der 18,6 Prozent Blei und 32,2 Prozent Zink enthielt, wurde 30 Minuten lang in warmem Wasser behandelt, dem ι Prozent Natriumbichromat gelöst beigegeben wurde. Die Lösung wurde dann zum Abscheiden gebracht und der rückbleibende Schlamm dem Schaumscheideverfahren unterworfen. Es wurde zu diesem nur reines Wasser verwendet, dem Eucalyptusöl im Verhältnis von 0,5 kg pro Tonne Schlamm beigegeben wurde. Das durch den Schaumscheideprozeß gewonnene Produkt enthieltA lead zinc slurry containing 18.6 percent lead and 32.2 percent zinc was left for 30 minutes Treated for a long time in warm water, to which ι percent sodium dichromate was added became. The solution was then allowed to separate and the remaining sludge was subjected to the foam separation process. Only pure water was used for this, added to the eucalyptus oil at a rate of 0.5 kg per ton of sludge became. The product obtained by the foam separation process contained

47.2 Prozent Zink und 6,3 Prozent Blei, und der Rückstand enthielt 31,6 Prozent Blei und *47.2 percent zinc and 6.3 percent lead, and the residue contained 31.6 percent lead and *

16.3 Prozent Zink.16.3 percent zinc.

In den meisten Fällen wird die Wirkung noch beschleunigt, wenn man die Lösung erwärmt. Die besten Temperaturen liegen zwischen 50 und 65 ° C. Es soll natürlich keineswegs das vorliegende Verfahren auf die oben angegebenen Verhältniszahlen beschränkt werden, da die besten Verhältnisse für jeden einzelnen Fall gesondert zu finden sind.In most cases, the effect is accelerated by heating the solution. The best temperatures are between 50 and 65 ° C. Of course, it shouldn't be the present procedure is limited to the ratios given above, since the best conditions can be found separately for each individual case.

Claims

Patent Claim:.

Process for processing finely ground ore containing metal sulphides by forming a foam, characterized in that either a chromium salt is used before the foam separation process (Sodium or potassium dichromate) to act on the ore, or that one brings the chromium salt into the separating bath.