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Verfahren zur Messung der Herzfrequenz
Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Messung der Herzfrequenz sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
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Die Herz- oder Pulsfrequenz wird üblicherweise so bestimmt, daß während
eines vorher festgelegten Zeitraums die Zahl der Herzschläge gezählt und der ermittelte
Wert dann auf den Zeitraum einer Minute bezogen wird. Meist wird der-Einfachheit
halber dieser Zeitraum selbst gleich so gewählt, daß er eine Minute beträgt. Bei
routinemäßigen oder kontinuierlichen Messungen ist es aber erwünscht, in möglichst
kurzer Zeit den Wert der Herzfrequenz mit hinreichender Genauigkeit zu erhalten.
Wählt mandabeiden Zeitraum der Messung so, daß er nur wenige Herzschläge umfaßt,
so ergibt sich ein großer Meßfehler, da das Ergebnis prozentual erheblich dadurch
beeinflußt wird, ob - bei identischer Herzfrequenz - zufällig bei der getroffenen
Festlegung des Meßzeitraums ein Herzschlag mehr oder einer weniger in diesen hineinfiel.
Selbst für einen Meßzeitraum von einer Minute kann die Herzfrequenz nur mit einer
Genauigkeit von tl Herzschlag angegeben werden.
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Es sind Verfahren bekannt, bei denen statt der Herzfrequenz der Zeitraum
zwischen zwei aufeinanderfolgenden R-Zacken im QRS-Komplex des Elektrokardiogramms
gemessen und ausgewertet wird. Bei diesem Verfahren ist es nachteilig, daß nach
der Messung erst der reziproke Wert des Ergebnisses errechnet werden muß, damit
eine Auswertung erfolgen kann, denn die Angabe der Zeit zwischen den Herzschlägen
als Meßwert ist für den Mediziner ungewohnt, da wegen des reziproken Zusammenhanges
die selbe absolute Xnderung der Zeit zwischen den Herzschlägen ein anderes Bild
ergibt als eine entsprechende Xnderung der Pulsfrequenz, so daß Irrtümer bei der
Auswertung entstehen können. Wird zur Aufnahme eines Histogramms der Herztätigkeit
das Vorliegen bestimmter Herschlagraten in vorgegebenen Zeiträumen jeweils als Ereignis
in Klassen
zugeordneten Speichern festgehalten, so folgt daraus
beim Registrieren der Zeit zwischen zwei aufeinander folgenden Herzschlägen bei
einer - übersichtlichen - äquidistanten Klasseneinteilung ein wenig aussagekräftiges
Ergebnis.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Messung
der Herzfrequenz anzugeben, die es ermöglicht, in kurzen Meßzeiträumen den genauen
Wert der Herzfrequenz anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Hauptpatentanspruchs
angegebenen Merkmale gelöst.
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Besonders vorteilhaft bei der Erfindung ist, daß mit der Herzfrequenz
eine Meßgröße zur Verfügung steht, die direkt digital weiterverarbeitet und in Speichern
festgehalten werden kann. Außerdem istdas erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignet
für das dauernde Überwachen eines Patienten, bei dem in vorbestimmten Zeitabständen
die Herzfrequenz automatisch gemessen werden und das Meßergebnis zur späteren Auswertung
festgehalten werden soll.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß bei einer Vervielfachung
der Herzfrequenz sich bei der Verwendung geeigneter Vervielfacherschaltungen die
heraufgesetzte Frequenz verhältnismäßig schnell einstellt, so daß ein aktuelles
Meßergebnis jeweils nach kurzer Zeit zur Verfügung steht. Die als Meßwert ausgegebene
Herzfrequenz läßt sich durch eine geeignete Bemessung der zeitlichen Frequenzanpassung
des Vervielfachers so festlegen, daß sie einerseits der augenblicklichen Herzfrequenz
des Patienten hinreichend schnell folgt, andererseits aber zur Erhöhung der Meßgenauigkeit
einen Mittelwert für eine Anzahl aufeinander folgender Herzschläge darstellt.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der
Frequenzvervielfacher
so bemessen, daß eine Multiplikation der Herzfrequenz mit dem Faktor 60 erfolgt,
so daß die gemessene heraufgesetzte Frequenz pro Sekunde die Zahl der Herzschläge
in einer Minute angibt. Ist das Vielfache ein Bruchteil von 60, so erhält man bei
der heraufgesetzten Frequenz eine Anzahl von Schwingungen, die Herzschlägen pro
Minute entspricht, wenn die Meßzeit von einer Sekunde um den reziproken Wert derjenigen
Zahl vervielfacht wird, durch die die Zahl 60 geteilt wurde.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird als Frequenzvervielfacher ein Oszillator benutzt, dessen Eigenfrequenz im Bereich
des gewählten Vielfachen der zu erwartenden natürlichen Herzsignale liegt, wobei
eine Synchronisation des Oszillators mit den Herz signalen erfolgt. Vorteilhafterweise
wird die Fähigkeit des Oszillators einer Frequenzänderung des Vielfachen der Herzfrequenz
zu folgen, so bemessen, daß der Oszillator sich während einer solchen Zeitdauer,
die dem Zeitraum entspricht, in der die Herzfrequenz gemessen wird, in der Lage
ist, sich innerhalb des vorgesehenen Meßbereichs so genau auf die augenblickliche
Herzfrequenz einzustellen, wie es der relativen Genauigkeit der übrigen Meßeinrichtung
entspricht.
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Günstigerweise ist die Frequenz des als Frequenzvervielfacher dienenden
Oszillators spannungsabhängig veränderlich, wobei eine variable Steuerspannung für
den Oszillator durch einen Phasenvergleich zwischen der Herzfrequenz und der durch
das Vielfache geteilten Oszillatorfrequenz nach Art eines Phasenregelkreises (PLL)
erfolgt. Der Fang- bzw. Haltebereich dieses Phasenregelkreises wird dabei so eingestellt,
daß er den Bereich der zu erwartenden Herzfrequenzen umfaßt.
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Besonders hervorzuheben ist die Verwendbarkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Aufnahme von Herzfrequenz-Histogrammen,
die dem behandelnden
Arzt Kenntnis über die Herzfrequenzverteilung innerhalb eines längeren Zeitbereichs
geben.
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Dabei wird die Herzfrequenz fortlaufend für jeweils einen Zeitraum
gemessen und das Fallen in eine eine bestimmte Klasse umfassenden Frequenzbereich
als Ereignis in einem dieser Klasse zugeordneten, neben anderen vorhandenen Zähler
registriert. Derartige Histogramm-Speicher sind batteriegespeist und werden tragbar
in kleiner Bauform ausgebildetr so daß sie von einem Patienten, dessen Herzfrequenzverteilung
sie aufnehmen, ständig mitgeführt werden können. In einer solchen solchen Ausführung
sind sie geeignet für Therapieüberwachungen von Infarktpatienten oder für Belastungsuntersuchungen
am Arbeitsplatz sowie für Sportmedizin. Das erfindungsgemäße Verfahren kann besonders
vorteilhaft bei Herzfrequenz-Histogramm-Speichern verwendet werden, da eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens sich in kleiner Baugröße ausführen läßt und das
Ausgangssignal direkt in logischen Schaltungen weiterverarbeitet werden kann, wobei
umfangreiche Umformungen oder Umrechnungen entfallen. Insbesondere bei Anwendung
in der Sportmedizin ist es sehr günstig einzusetzen, da es geeignet ist, bei Belastungsschwankungen
auch kurzfristig auftretende Herzschlagänderungen zu ermitteln und zu registrieren.
Auch kurzzeitig auftretende höherfrequente Anteile, deren Kenntnis für den Arzt
von besonderer Wichtigkeit ist, die aber bei der üblichen Art der Frequenzmessung
verschwinden würden, lassen sich exakt feststellen. Außerdem ist eine genaue Zeitzuordnung
möglich.
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Bei der Anwendung in einem Histogramm-Speicher besteht noch ein besonderer
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herzfrequenzmessung gegenüber solchen
Verfahren, welche den Abstand zwischen zwei Herzschlägen bestimmen, darin, daß die
Applikationsdauer des Gerätes bei einer festen Zahl von Speicherplätzen von der
Herzfrequenz unabhängig ist. Bei der Periodendauermessung dagegen bestimmt die Zahl
der Herzschläge
den notwendigen Speicherbedarf, so daß beim Auftreten
höherer Herzfrequenzen der zur Verfügung stehende Speicherraum schneller erschöpft
ist.
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Bei einer bevorzugten Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
der vorbestimmte Zeitraum, in dem die Messung der vervielfachten Herzfrequenz vorgenommen
wird, so gewählt, daß er kleiner ist als die kürzeste Dauer, während der eine Herztätigkeit
in einem zu messenden Frequenzintervall auftritt.
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Das ist besonders wichtig, wennArrhythmien in der Herztätigkeit des
Patienten ermittelt und festgehalten werden sollen.
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Werden die Meßzeiträume in der genannten Weise bemessen, so ist es
dem Arzt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, das Vorliegen derartiger kurzfristiger
Schwankungen der Herzfrequenz sicher zu diagnostizieren, da eine auffällige Verteilung
der gemessenen Herzfrequenzen, die in von einander entfernt liegenden Klassen registriert
werden, sicheren Aufschluß gibt.
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Eine vorteilhafte Erweiterung in der Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergibt sich, wenn jeweils nach längeren Zeiträumen mit der Aufnahme eines
neuen Histogramms bezüglich des Herzverhaltens begonnen wird, d.h., daß für jeweils
einen längeren Zeitabschnitt eine Anzahl von Speichern für die zu überwachenden
Frequenzklassen zur Verfügung steht. Dadurch, daß jeweils nach einander für Zeitabschnitte
von beispielsweise einer Stunde ein neues Histogramm aufgenommen wird, kann der
behandelnde Arzt sich ein genaues Bild über die Herztätigkeit des Patienten machen.
Auf diese Weise ist es für den Arzt nachträglich möglich, Reaktionen der Herzfrequenz
auf das Verhalten des Patienten zu analysieren und zuzuordnen, wie es bei einer
direkten Untersuchung nicht mit annähernd gleicher Aussagekraft geschehen könnte.
Eine derartige Anwendung ist besonders erfolgversprechend bei der Therapieüberwachung
von Patienten nach einem Herzinfarkt oder beim Auftreten
von Arrhythmien.
Ein weiteres Anwendungsgebiet besteht dabei in der quantitativen Überwachung der
Auswirkung der Einnahme von Medikamenten auf die Herzfrequenz und eventuelle Herzarrhythmien.
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Das Verfahren nach der Erfindung eignet sich wegen seiner Zuverlässigkeit
und Unkompliziertheit bevorzugt für Meßgeräte, die der Patient ständig mit sich
führt, da der Meßvorgang vollautomatisch erfolgen kann und keine Bedienung von der
zu überwachenden Person nötig ist. Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
werden die Möglichkeiten einer Verkleinerung des vom Patienten mitzuführenden Geräteteils
besonders ausgenutzt, wenn weiterhin vorgesehen ist, daß die das Auftreten der in
die jeweiligen Frequenzklassen fallenden Herztätigkeit registrierende Zähleinheit
von der stationär beim Arzt verbleibenden Auswerteeinheit abtrennbar ist. Je nach.
der beabsichtigten Anwendung eines Histogramm-Speichers kann die Kanalzahl variiert
werden. Bei genauen Diagnosen ist eine Registrierung in beispielsweise 16 Kanäle
vorgesehen, während bei einer reinen Therapieüberwachung die Kanalzahl bis auf fünf
Klassen reduziert werden kann. In einem solchen Fall kann es vorgesehen werden,
daß die Grenzen der auszuwertenden Frequenzklassen vom Arzt individuell einstellbar
sind, beispielsweise nach folgendem Schema, welches die Herzaktivitäten für eine
gesunde Person angibt: 30 bis 50 Schläge/min zu niedrige Herzfrequenz 50 bis 90
Schläge/min normale Tätigkeit und Ruhe 90 bis 120 Schläge/min leichte bis mittlere
Arbeit 120 bis 150 Schläge/min schwere Arbeit >150 Schläge/min Herzfrequenz zu
hoch Bei dieser Anwendung können, wenn zur Senkung der Fertigungskosten ein einheitliches
Gerät konzipiert wird, welches in seinen Funktionen umschaltbar ist - die bei dieser
Anwendung
nicht benutzten Kanäle zur Erzeugung mehrerer Histogramme
für unterschiedliche Zeiträume oder aber zur Verlängerung der Registrierdauer benutzt
werden. Es ist zweckmäßig, einen Kanal zu Kontrollzwecken zu verwenden, d.h. in
diesen Kanal die Summe der Zahl der in den anderen Klassen registrierten Ereignisse
festzuhalten, woraus sich bei einer ordnungsgemä-Ben Funktion die Anzahl der Meßzyklen
insgesamt ergeben muß.
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Durch einen Vergleich der in den einzelnen Klassen .~registrierten
Ereignisse mit der sich aus der Zahl der in der die Kontrollfunktion bildenden Klasse
registrierten Ereignisse läßt sich direkt der relative Anteil der jeweiligen in
die übrigen Klassen fallenden Gesamtdauer der Tätigkeit des Herzens in einem bestimmten
Frequenzbereich ermitteln.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet. Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung
einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens als Blockschaltbild
und Fig. 2 eine Einzelheit der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung.
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In der schematischen Darstellung gemäß Fig. 1 ist ein Herzfrequenz-Histogramm-Speicher
wiedergegeben, der von dem erfindungsgemäßen Verfahren Gebrauch macht. Der eigentliche
Speicher befindet sich in einer Zähleinheit 1, während die Anzeige der Ergebnisse
nach dem Auslesen in einer Auswerteeinheit 2 erfolgt. Die Zähleinheit 1 ist als
kompaktes tragbares Gerät aufgebaut und wird von dem zu tiberwachenden Patienten
mitgeführt. Das von Elektroden.3 aufgenommene Signal wird einem EKG-Verstärker 4
zugeführt, in dem das Eingangssignal in seiner Amplitude heraufgesetzt wird. Das
Ausgangsgangssignal
wird in einem Bandfilter 5 von störenden hoch-und
niederfrequenten Signalanteilen befreit. Ein Impulsformer 6, der durch einen Schmitt-Trigger
gebildet werden kann, erzeugt aus den gefilterten Herzsignalen Impulse mit einer
an die nachfolgenden digitalen Schaltungen angepaßten Amplitude.
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Die vom Impulsformer 6 abgegebenen Signale gelangen einerseits zu
einem monostabilen Multivibrator 7 und zum anderen zu einer Schaltung für die Programmablaufsteuerung
8, welche die Funktionen der Zähleinheit 1 überwacht und in zeitlich richtiger Folge
auslöst. Die Aibeitsweise dieser Schaltung wird weiter unten noch näher erläutert
werden. Die am Ausgang des monostabilen Multivibrators 7 erscheinenden Impulse definierter
Zeitdauer und Amplitude werden einem Phasenregelkreis (PLL) 9 zugeführt, der in
seinen Einzelheiten in Fig. 2 wiedergegeben ist.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Blockschaltung gelangen die bezüglich
Impulsamplitude und -dauer vorgeformten Herzsignale zu einem Eingang 10 des Phasenregelkreises
9, der einen spannungsabhängigen Oszillator 11 (VCO) enthält, welcher mit einer
Frequenz schwingt, die einem Vielfachen einer normalen Herzfrequenz entspricht.
Über eine an seinem Eingang angelegte Spannung läßt sich die Frequenz des Oszillators
11 so steuern, daß sie die Vielfachen der bei der Messung und Uberwachung zu erwartenden
Herzfrequenzen umfaßt. Das Vielfache ist 60, wenn der verwendete Meßzeitraum eine
Sekunde beträgt, so daß die Schwingfrequenz des Oszillators 11 in Hertz gleich der
Herzfrequenz in Minuten ist. Wählt man die Zeiträume der Messung länger, beispielsweise
2, 4, 8, 16 oder 32 Sekunden, so ist der Vervielfachungsfaktor für die Herzfrequenz
von 60 jeweils durch den Zahlenwert der Meßdauer in Sekunden zu dividieren, um wieder
die vereinfachte Auswertungsmöglichkeit des Ergebnisses zu erhalten.
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Das Vielfache der Herzfrequenz wird so gewählt, daß sich für jeden
einzuspeichernden Wert bei dessen Ermittlung eine Meßdauer ergibt, die kleiner ist
als die minimale später zu berücksichtigende Dauer der Tätigkeit des Herzens bei
einer bestimmten Frequenz. Über diese Meßdauer erfolgt eine Integration, so daß
bei stark schwankender Herzfrequenz während der Meßdauer die gemessene Frequenz
einer mittleren Klasse zugeordnet wird.
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Das Ausgangssignal des Oszillators 11, welches gleichzeitig am Ausgang
12 des Phasenregelkreises erscheint, wird einem Frequenzteiler 13 zugeführt, durch
den die Frequenz des Oszillators 11 um den Zahlenwert des Vielfachen in seiner Frequenz
herabgesetzt wird, so daß die Frequenz am Ausgang des Teilers 13 die Größenordnung
von Herzfrequenzen aufweist.
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Dieses Signal gelangt zu einer Phasenvergleichsstufe 14, an deren
Ausgang eine Spannung erscheint, welche von der Phasenlage des Signals am Ausgang
des Frequenzteilers 13 bezogen auf das Herzsignal am Eingang 10 des Phasenregelkreises
abhängig ist. Diese Spannung wird mittels eines Tiefpasses 15 von störenden hochfrequenten
Anteilen befreit. Durch die von der Phasenvergleichsstufe 14 erzeugte Spannung wird
der spannungsgesteuerte Oszillator 11 derart in seiner Frequenz nachgeführt, daß
sie sich in kurzer Zeit auf das genaue Vielfache der Frequenz des aktuellen Herzsignals
einstellt.
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Um eine schnelle Anpassung der Oszillatorfrequenz an die sich ändernde
Herzfrequenz zu gewährleisten, wird die maximale Frequenzänderung des Oszillators
pro Zeiteinheit so festgelegt, daß sie ungefähr während der Zeitdauer eines Meßvorgangs
in der Lage ist, den gesamten in Betracht kommenden Frequenzbereich zu überstreichen.
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Während die Blöcke 4 bis 7 sowie 9 die Aufbereitung des aufgenommenen
Herzsignals betreffen, sollen als nächstes die beiden den Zähler bildenden Bausteine
behandelt werden. Das Ausgangssignal des Phasenregelkreises 9 gelangt zu einem
Zähltor
16, welches in Abhängigkeit von Signalen von der Schaltung für die Programmablaufsteuerung
8 Signale zeitweise zu den eigentlichen Zähler 17 gelangen läßt. Das Zähltor öffnet
jeweils für den Zeitraum der Messung. Vor Beginn eines neuen Zählvorgangs wird der
Zähler 17 jeweils wieder auf null zurückgesetzt.
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Für die Zählersteuerung und die Steuerung des übrigen Meßprogramms
dient als Zeitgeber ein Oszillator 18, dessen Ausgangsimpulse durch einen weiteren
Frequenzteiler so herabgesetzt werden, daß am Eingang der Schaltung für die Programmablaufsteuerung
8 Impulse in einem zeitlichen Abstand erscheinen, wie es für die Auslösung der einzelnen
Programmschritte erforderlich ist. Die Steuerung für den Programmablauf bestimmt
nach einem vorgegebenen, eingespeicherten Programm die Zeitabstände nach denen jeweils
eine Frequenzmessung des Herzens ausgeführt und festgehalten wird, sowie den Zeitraum
(Integrationsdauer), welcher eine einzelne Messung einnimmt. Weiterhin sorgt sie
dafür, daß der bei Ablauf des für die Dauer der Messung vorgesehenen Zeitraums der
erreichte Zählerstand aus dem Zähler 17 in eine Klassifiziereinrichtung 20 übertragen
wird. In dieser Klassifiziereinrichtung 20 wird der erreichte Zählerstand ausgewertet
und vor dem Zurücksetzen des Zählers für einen neuen Meßvorgang der Speicher, der
zu der Frequenzklasse gehört, in das das Ergebnis fällt, um eins heraufgesetzt.
Die Speicher für die einzelnen Klassen sind in einem Speicherteil 21 zusammengefaßt.
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Ist ein die Gesamtzahl aller Meßvorgänge registrierender Summenspeicher
neben den Frequenzklassenspeichern vorgesehen, so wird dieser nach jedem Meßvorgang
um eins erhöht.
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Die Einteilung der Frequenzklassen ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung durch den Arzt mittels einsteckbarer Module veränderlich, so daß eine
Anpassung an das Herzverhalten des zu überwachenden Patienten und die den Arzt
besonders
interessierenden Frequenzbereiche bzw. die Auswahl geeigneter Zeitabstände und Zeiträume
für die Messung unmittelbar vor Einsatz des Gerätes erfolgen kann.
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Sollen jeweils für bestimmte, diskrete größere Zeiträume getrennte
Histogramme der Herzfrequenz aufgenommen werden, so wird die entsprechende Steuerung
ebenfalls durch die Schaltung 8 vorgenommen. Wenn jeweils einer der größeren Zeiträume
vergangen ist, werden den einzelnen Frequenzklassen für den folgenden Zeitraum neue
Speicher, in die bisher noch keine die Herzfrequenz betreffenden Impulse eingezählt
worden sind, zugeordnet, welche dann für den folgenden Beobachtungszeitraum durch
von der Klassifiziereinrichtung 20 abgegebene Impulse jeweils um eins erhöht werden.
Aus der Veränderung der Verteilung der Herzfrequenzen in dem Histogramm in den größeren
Zeiträumen, welche in Stunden bemessen sein können, kann der Arzt in einfacher Weise
eine Veränderung der Herztätigkeit des Patienten im Laufe eines Tages in Abhängigkeit
von verschiedenen vom Patienten ausgeführten Betätigungen oder nach der Einnahme
von Medikamenten ablesen.
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Nach Beendigung des Zeitraums der Überwachung der Herztätigkeit des
Patienten wird die Zähleinheit 1 mit der Auswerteeinheit 2 verbunden und die in
den einzelnen Kanälen, die über einen Kanaleinsteller 22 adressiert werden, enthaltenen
Zählerstände ausgelesen und einer Ergebnisanzeige 23 zugeführt.
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Die Darstellung der Ergebnisse in der Ergebnisanzeige 23 erfolgt klassenweise,
wobei die einzelnen Klassen zweckmäßigerweise mit der Einheit Herzschläge pro Minute"
versehen sind, damit der behandelnde Arzt eine möglichst anschauliche Vorstellung
von der Herztätigkeit des Patienten erhält. Die Konzeption des Zählerteils in der
Zähleinheit 1 und die der von dieser Zähleinheit abtrennbaren Auswerteeinheit 2
erfolgt in bevorzugter Weise so, wie es in dem Aufsatz des Anmelders Miniaturzähleinheit
mit getrennter Anzeige" in H.6 1976,
Seite 69 bis 72 der Zeitschrift
"Elektronik" dargestellt ist.
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Die kontinuierliche Ermittlung der heraufgesetzten Frequenz erfolgt
bei den verschiedenen Ausführungsformen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens bevorzugt in der Weise, daß während der genannten ersten Zeiträume jeweils
ein Zählvorgang durchgeführt wird, d.h., daß der Zähler 17 in diesem Zeitraum die
an seinen Eingang gelangenen Impulse für das Zählergebnis berücksichtigt. Am Ende
jedes ersten Zeitraums wird der Zähler - mit dem Ablauf der vorgesehenen Zähldauer
-gestoppt und das Zählergebnis in der beschriebenen Weise ausgewertet. Dabei ist
zu berücksichtigen, daß die zum Auswerten und Festhalten des Zählergebnisses notwendige
Zeit das übrige Meßergebnis nicht beeinflussen darf. Die zwischen den ersten Zeiträumen
liegenden Zeitabschnitte müssen daher klein gegenüber diesen Zeiträumen sein, damit
auf keinen Fall für die spätere Diagnose relevante Ereignisse in der Herztätigkeit
des Patienten verloren gehen können. Bevorzugterweise werden deshalb die bei der
kontinuierlichen Ermittlung der heraufgesetzten Frequenz zwischen den ersten Zeiträumen
liegenden Zeiten so gewählt, daß ihr Anteil an der Gesamtzeit kleiner ist als die
bei dem angewendeten Verfahren zugelassene relative Abweichung.
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Weist der Speicherteil 21 einen zusätzlichen Kanal für Kontrollzwecke
auf, in dem die Summe der Zahl der in den anderen Klassen registrierten Ereignisse
festgehalten wird, so kann durch eine Addition der von der Ergebnisanzeige 23 ausgegebenen
Inhalte aller Zählkanäle und einem anschließendem Vergleich mit dem Inhalt des Kontrollkanals
leicht festgestellt werden, ob die Geräte für den Zeitraum der Uberwachung des Patienten
ordnungsgemäß arbeiteten. Um die Auswertung für die Bedienungsperson zu erleichtern,
kann in der Auswerteeinheit 2 ein Rechenteil vorgesehen werden, der die erwähnten
Operationen bei der Ergebnisausgabe automatisch durchführt und über
ein
Anzeigemittel zu erkennen gibt, ob das ermittelte Histogramm fehlerfrei ist. Um
die Auswertung weiter zu erleichtern, kann das in dem zur Kontrolle dienenden Kanal
als Bezugsgröße für die jeweilige Zeitdauer der in den anderen Kanälen festgehaltenen
Herztätigkeit mit jeweils einer bestimmten Frequenz dienen. Dabei können entweder
die ersten Zeiträume zur Gesamtdauer der Messung so gewählt sein, daß sich für den
Inhalt des Kontrollspeichers ein Vielfaches von 100 ergeben muß (gegebenenfalls
kann eine entsprechende Abschaltung vorgesehen werden) oder es erfolgt mittels des
bereits zuvor erwähnten Rechenteils eine Ermittlung und Ausgabe direkt in prozentualen
Werten. Steht ein rechnergesteuertes Diagnosesystem für die Auswertung zur Verfügung,
so kann beispielsweise auch eine entsprechende graphische Darstellung des Histogramms
des Patienten direkt auf einem Sichtgerät erfolgen. Werden nacheinander für jeweils
zweite, größere Zeiträume mehrere Histogramme aufgenommen, so ist dabei für jeden
der zweiten Zeiträume ein die Gesamtzahl der während dieser Zeitdauer registrierten
Ereignisse festhaltender Kontrollkanal vorzusehen.
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L e e r s e i t e