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Entwöhnungsgerät für Rinder
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Die Erfindung betrifft ein Entwöhnungsgerät für Rinder, das mit Stromstößen
hoher Spannung arbeitet, am Kopf des Tieres zu befestigen ist und einen Neigungsschalter
aufweist.
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Kaliber und Rinder haben verschiedene Angewohnheiten, die unerwünscht
sind. Die bekannteste unerwünschte Angewohnheit ist das unerwünschte Saugen am Muttertier
oder auch an anderen Wilchkühen.
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Dazu neigen unter Umständen auch ältere Tiere. Nachteilig ist dabei,
daß die nutzbare Milchleistung zurückgeht.
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Während früher die Tiere in der Regel nur auf der Weide die Möglichkeit
hatten, an anderen Tieren die Milch abzusaugen, besteht bei der jetzt häufig angewandten
Tierhaltung ohne Anbindung die Gefahr, daß dies auch bei der Stallhaltung geschieht.
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Eine weitere unerwünschte Angewohnheit ist das Futterwerfen.
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Dabei werfen die Tiere bei der Stallhaltung das Futter mit einer raschen
Kopfbewegung über den Kopf und den Rücken hinweg. Es fällt zu Boden, verschmutzt
und wird nicht mehr angenommen. Die Futterverluste sind beträchtlich.
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Manche Tiere neigen dazu, diedie seitlich herausgestreckte Zunge mit
einer raschen Bewegung zul' gegenüberliegenden Seite zu schleudern. Tiere mit einer
solchen Angewchnheit fressen weniger und magern ab.
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Allen unerwünschten Angewohnheiten ist gemeinsam, daß die Tiere gegebenenfalls
einander nachahmen, so daß die unerwünschten Angewohnheiten von einem Tier auf das
andere übertragen werden.
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Es ist schon häufig versucht worden, wenigenstens einen Teil der unerwünschten
Angewohnheiten der Tiere zu bekämpfen. Insbesondere gilt dies beim unerwünschten
Saugen. Hierzu sind Entwöhnungsapparate bekannt, die am Kopf befestigt werden und
die dem saugenden Tier oder auch dem anderen Tier Schmerz bereiten.
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Dabei sind vor allem Stromstoßgeräte bekannt, also Geräte, bei denen
Stromstöße hoher Spannung ausgelöst werden und zwar insbesondere durch einen Schalter,
der beim Saugen betätigt wird.
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Bei einem Teil der Geräte wird der Stromstoß in das saugende Tier,
bei anderen Geräten in das passive Tier eingeleitet, um dieses durch einen Stromstoß
zu Abwehrreaktionen zu veranlassen.
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Es ist auch eine Kombination bekannt, bei der ein Betätigungsschalter
und ein Neigungsschalter zusammenwirken und wobei dann dås passive Tier mit einem
Stromstoß geschreckt wird.
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Gegen das Futterwerfen sind mechanische Einrichtungen bekannt, die
in den Nasenlöchern befestigt werden, um bei raschen Bewegungen Schmelz zu verursachen.
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Brauchbare Einrichtungen gegen das Zungenschleudern sind bisher nicht
bekannt geworden.
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Bei den Geräten zur Bekämpfung der unerwünschten Angewohnheiten besteht
das gemeinsame Problem, daß das Gerät so geschaffen sein muß, daß das Tier nicht
Schaden leidet, insbesondere also nicht verletzt wird. Vor allem bei Geräten, die
am Kopf des Tieres befestigt sind und beispielsweise sich gegen das unerwünscht
Saugen richten, besteht die Gefahr, daß das Gerät bzw.
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die Befeßtigungsmittel, die Riemen od. dgl. Wunden verursachen und
in die Haut des Tieres einwachsen. Um dies zu verhindern, können diese Geräte nur
zeitlich begrenzt angewandt werden, also nur einige Tage. Diese Zeit reicht aber
häufig nicht aus, um eine vollständige Entwöhnung durchzuführen. Das Ergebnis ist,
daß diese Geräte nur einen sehr begrenzten Erfolg haben, der den Aufwand fast nicht
lohnt.
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Ein weiteres Problem bei Entwöhnungsgeräten besteht darin, daß häufig
außenliegende Schalter angewandt werden und daß diese Schalter wegen ihrer Lage
Ursache von Störungen sind.
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Der Schalter oder das Betätigungsgestänge verschmutzt und die erwünschte
Funktion wird nicht erhalten. Besonders nachteilig ist dies dann, wenn beispielsweise
das Tier fortlaufend Stromstöße erleidet und in Panik gerät.
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Weiter muß man damit rechnen, daß Entwöhnungsgeräte das Tier behindern
und stören, daß es versucht, diese Geräte abzustreifen, was eine weitere Ursache
für Beschädigungen und Störungen sein kann.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Entwdhnungsgerät
zu schaffen, das universell anwendbar ist und praktisch bei allen unerwünschten
Angewohnheiten angewandt werden kann, so daß der Benutzer praktisch mit einem einzigen
Gerät auskommt. Dabei ist ein wesentliches Ziel der Erfindung, die Anordnung derart
zu treffen, daß das Gerät ohne Nachteile auch längere Zeit in Benutzung bleiben
kann, weil die Gefahr von Verletzungen, von Einwachsungen durch die besondere Bauweise
ausgeschlossen ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einem Entwöhnungsgerät
der eingangs beschriebenen Art und schlägt vor, daß das Gerät, das die Stromquelle,
den Transformator und den Neigungsschalter aufweist, auf der Stirn des Tieres angeordnet
und mittels drei Riemen gehalten ist und zwar mittels eines Mittelriemens der über
die Kopfmitte verläuft und je einem Seitenriemen der oberhalb des Auges und unterhalb
der Ohren verläuft, wobei alle drei Riemen an einem verhältnismässig losen Halsriemen
angeschlossen sind derart, daß alle Riemen beweglich sind, daß das Gerät an seiner
Unteraeite federnde Kontaktspitzen trägt, die bis zur Tierhaut reichen und das Gerät
im
Fell verankern und daß der Neigungsschalter bei Anheben der Stirn
etwa in die Horizontale das Gerät einschaltet.
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Bei der Erfindung ist ein besonderes Zusammenwirken der federnden
Kontakt spitzen einerseits mit den Befestigungsmitteln für das Gerät andererseits
vorgesehen. Die Befestigungsriemen dienen dazu, das Gerät im wesentlichen an der
gewünschten Stelle zu halten und ein Abwerfen durch das Tier auszuschließen. Dabei
genügt es, wenn die angewandten Riemen eine teilweise Beweglichkeit besitzen.
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Das Gerät selbst wird aber im wesentlichen durch die Kontaktspitzen
fixiert, die eine gewisse Verankerung im Fell des Tieres ergeben. Diese Kontaktspitzen
müssen federnd ausgebildet sein, um einen ausreichenden, aber nicht zu großen Kontaktdruck
zu erzeugen, aber auch ausschließen , daß durch äußere Einwirkungen auf das Gerät
Verletzungen auftreten.
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Eine wesentliche Überlegung bei der Erfindung ist dabei, daß durch
einen Neigungsschalter im Inneren, der bei einer bestimmten Gerätætellung, die einer
bestimmten Kopfhaltung entspricht, die Stromstöße eingeschaltet werden, die dann
direkt auf das Tier einwirken, das das Entwöhnungsgerät trägt. Dadurch werden außenliegende
Schalter, Betätigungsmittel usw. vermieden und gleichzeitig alle damitverbt>ndenen
Nachteile Es ist gefunden worden, daß mit dem erfindungsgemässen Gerät alle unerwünschten
Angewohnheiten bekämpft werden können, weil diese regelmässig damit verbunden sind,
daß das Tier den Kopf anhebt, so daß die Stirnfläche im wesentlichen in eine horizontale
Lage gelangt. Dies gilt einmal beim Saugen, das zwar mit geneigtem Hals aber angehobenen
Kopf erfolgt. Das Futterwerfen ist nur möglich, wenn das Tier den Kopf anhebt und
auch das Zungenschleudern erfolgt
mit angehobenen Kopf Die Anordnung
auf der Stirn hat den weiteren Vorteil, daß das Tier bei normalem Verhalten von
dem Gerät nicht gestört wird. Dies ist die Voraussetzung dazu, daß das Tier keine
besonderen Anstrengungen unternimmt, das Gerät abzustreifen.
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Die unmittelbare Einwirkung der Stromstöße auf die Stirn ist sehr
wirksam, so daß mit einem kleinem Gerät ausgekommen werden kann und es wiederum
möglich ist, alle Bauelemente im Gerät selbst unterzubringen. Es entfallen daher
Leitungen und ähnliches, die eine zusätzliche Störungsursache sein könnten.
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Die Erfindung kann in verschiedener Weise ausgestaltet werden, wie
diese insbesondere in den Unteransprüchen festgehalten sind.
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Pür besondere Zwecke kann dabei ein weiterer Neigungsschalter vorgesehen
sein, der bei übermässiger Querneigung schaltet und dann beispielsweise zum Einsatz
kommen kann, wenn ein Tier ausnahmsweise beim Saugen die geneigte Kopfhaltung grundsätzlich
beibehält, zur Erreichung des Euters dagegen eine seitliche Kopfbewegung ausführt.
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Zusätzlich oder wahlweise zum zweiten Neigungsschalter kann auch noch
ein außenliegender Zusatzschalter in Form eines federnden Stabes vorgesehen sein,
der bei Extremfällen zur Anwendung kommen kann und beispielsweise dann benützt wird,-wenn
ein Tier versuchen sollte, bei gleichbleibender Kopfhaltung zu saugen oder auch
fortlaufend versucht, das Gerät abzustreifen. Angewohnheiten dieser Art sind jedoch
extrem selten.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 das erfindungsgemässe Gerät in der
Gebrauchsstellung, Fig. 2 und Fig. 3 die beiden hauptsächlichsten Stellungen des
erfindungsgemässen Gerätes, Fig. 4 eine Ansicht eines erfindungsgemassen Gerätes
in geöffnetem Zustand, Fig. 5 die Seitenansicht, teilweise im Schnitt des Gerätes
nach der Fig. 4, Fig. 6 eine Seitenansicht eines Teils des Gerätes nach der Fig.
5, Fig. 7 und Fig. 8 Ansichten und Seitenansichten, teilweise im Schnitt einer erfindungsgemässen
Variante, Fig.9 und Fig. 10 eine Seitenansicht und eine Unteransicht einer anderen
erfindungsgemäss Ausführungsform und Fig. 11 die Darstellung einer weiteren erfindungs
gemässen Variante.
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Das Gerät 1 ist so am Tierkopf 19 zu befestigen, wie dies in der Darstellung
der Fig. 1 angedeutet ist.
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Der Mittelriemen 5 verläuft zwischen den Ohren 20 bzw.
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den Hörnern 21 in die Mitte des Kopfes. Die seitlichen Riemen 6 bzw.
7 sind zwischen dem Ohr 20 und dem Auge 22 verlegt und ebenfalls zum Halsriemen
8 geführt. Die Riemen 5, 6 und 7 können durch bekannte Mittel verstellbar sein,
so daß die richtige Lage jeweils angepaßt werden kann. Der Halsriemen 8 besitzt
eine Gürtelschließe 23.
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Fig. 2 zeigt das Gerät 1 mit dem Neigungsschalter 4, nämlich einen
Ouecksilberschalter . Dieser Neigungsschalter 4 ist so im Gerät angeordnet, daß
er bei normaler Kopfhaltung des Tieres den Stromkreis, der durch die beiden Drähte
24 und 25 angedeutet ist, unterbricht. Wenn das Tier den Kopf anhebt und zwar so,
daß die Stirn'fläche, auf der das Gerät 1 aufliegt, etwa eine horizontale Lage einnimmt,
gelangt das Gerät in die Stellung nach der Fig. 3. Der Quecksilbertropfen 26 verändert
seine Lage und schließt den Kontakt zwischen den Drähten 24 und 25. Dadurch werden
die Stromstöße ausgelöst, deren Erzeugung im wesentlichen für diese Geräte bekannt
ist.
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Fig. 4 zeigt das geöffnete Gerät. Es sind die Stromquelle 2, der Transformator
3 und ein Kondensator 27 erkennbar. Der Neigungsschalter 4 kann an der Schraube
28 in eine gewünschte Lage einreguliert werden.
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Wie insbesondere die Fig. 5 erkennen läßt, sind in dem Gerät nach
den Fig. 4 - 6 Stifte 10 verschiebbar gelagert und werden durch die Federn 29 nach
unten gedrückt.
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Die Stifte 10 auf der einen Seite des Gerätes sind mit dem einen Pol,
die Stifte auf der anderen Seite des Gerätes mit dem anderen Pol verbunden, so daß
über die Stifte 10 in die Stirn des Tieres die Stromstöße mit hoher Spannung eingeleitet
werden. Die Durchmesser der Stifte 10 bzw.
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die Ausbildung der Kontaktspitzen 9 ist so getroffen, daß diese durch
das Tierfell hindurchdringen und auf der Haut aufliegen. Der Auflagedruck ist mässig.
Bei übermässigem Druck geben die Federn 29 nach, so daß die Stifte 10 ausweichen
können.
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Auf der Grundplatte, die herausnehmbar ist, ist die Batterie 2 montiert,
die somit leicht auswechselbar ist.
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Der elektrische Aufbau des Gerätes nach den Fig. 7 und 8 stimmt überein
mit demjenigen der Fig. 4 - 6 . Die Kontaktspitzen 9 werden bei diesem AusfAhrungsbeispiel
jeweils durch Kontaktfedern 11 gebildet und die Enden 13 sind jeweils krallenartig
ausgebildet. Von Vorteil ist bei der Ausführungsform nach den Fig, 7 und 8 , daß
sich die krallenartigen Enden 13 außerhalb der Umrisse des Gerätes 1 befinden, so
daß bei einem Druck auf das Gerät 1 dieser Druck nicht direkt auf die Krallen übertragen
wird.
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Eine weitere Variante zeigen die Fig. 9 und 10. Auf der Unterseite
des Gerätes 1 sind durchgehende Blattfedern 12 vorgesehen, so daß eine gute elastische
Auflage des Gerätes erhalten wird, so daß auch unterschiedliche Kopfformen gut ausgeglichen
werden. Auch in diesem Falle ergeben die Krallenenden 13 eine rutschsichere Verankerung
an der Stirn des Tieres.
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Die Variante nach der Fig. 11 zeigt, wie wahlweise ein Stab 14, der
im wesentlichen aus einer Schraubenfeder 15 gebildet ist, auf das Gerät aufgesetzt,
insbesondere aufgeschraubt werden kann. Die Kappe 16 deckt das Ende der Schraubenfeder
15 ab. Im Inneren der Schraubenfeder befinden sich zwei Schaltdrähte 17 und 18,
die im Bereich 31 ohne Isolierung sind. Wird die Schraubenfeder 15 abgebogen, werden
sich die beiden Drähte berühren und in gleicher Weise den Stromkreis schließen,
wie der Neigungsschalter 4. Diese Variante verhindert und bekämpft insbesondere
die Rauflust bzw.
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das Stoßen mit dem Kopf.
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In der Fig. 8 ist angedeutet, wie die Verankerungswirkung mittels
der Kontaktspitzen 9 zustande kommt. Die Riemen 5, 6 und 7 halten das Gerät iM wesentlichen
auf dem Pell 32 des Tieres. Die Kontaktspitzen 9 durchdringen leicht dieses Fell
und liegen auf der Haut 33 auf.Der Anpreßdruck ist gering und sein größtes Maß durch
die Feder 11 begrenzt.
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