DE272068C

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Publication number: DE272068C
Application number: DENDAT272068D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Zusatz zum Patent 263225.

Gegenstand des Hauptpatentes 263225 ist eine Reißschiene zum Perspektivzeichnen, bei welcher das Lineal beim Verschieben des Reißschienenkopfes längs des Reißbrettes um eine sich dabei zwangläufig verstellende Drehachse so verdreht wird, daß das Lineal in allen Lagen ungefähr gegen einen außerhalb der Zeichenbrettfläche gelegenen Punkt (Fluchtpunkt) gerichtet ist.

Vorliegende Erfindung bildet eine Abänderung des Gegenstandes des Hauptpatentes 263225 in der Art, daß an Stelle der sich zwangläufig verstellenden Drehachse eine fixe Drehachse für das Reißschienenlineal vorgesehen ist. Auf die zwangläufige Verstellung der Drehachse kann verzichtet werden, wenn die Drehachse in die Zeichenkante verlegt wird. Für die Praxis ist es aber ausreichend, wenn die Drehachse möglichst nahe der Zeichenkante untergebracht ist.

Durch Verstellbarkeit der Drehachse kann das Reißschienenlineal auf verschiedene Fluchtpunkte einstellbar gemacht werden.

Um die Reißschiene für Fluchtpunkte, die in entgegengesetzter Richtung bzw. rechts und links von der Drehachse liegen, benutzen zu können, ist der Erfindung gemäß durch eine Umschalteinrichtung die Bewegungsrichtung der Reißschiene umkehrbar gemacht.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar in

Fig. ι in Draufsicht, in

Fig. 2 in Seitenansicht bei teilweisem Schnitt und in Fig. 3 in Unteransicht. In

Fig. 4 ist eine Einzelheit zur Darstellung gebracht.

ι ist der Reißschienenkopf und 2 das Lineal, welches durch Parallelverschiebung des Reißschienenkopfes um eine fixe Drehachse 3 verdreht wird, deren Träger 4 mit dem Reißschienenkopfe fest verbunden ist. Die Parallelverschiebung des Reißschienenkopfes wird bei der beispielsweise veranschaiilichten Ausführungsform durch ein Zahnstangengetriebe in die Drehbewegung des Lineales 2 umgesetzt. Die Zahnstange 5 des Getriebes, welche auf dem Reißschienenkopfe verschiebbar gelagert ist und mit einem Triebrad 6 in Eingriff steht, auf dessen Achse ein mit einer Zahnstange η des Reißbrettes zusammen arbeitendes Triebrad 8 sitzt, greift mit einem Mitnehmer 9 an dem Reißschienenlineal 2 an, so daß bei Verschiebung des Reißschienenkopfes durch die hervorgerufene Verschiebung der Zahnstange 5 das Lineal 2 um seine Drehachse 3 verdreht wird,

Für die richtige Wirkung der Anordnung ist es zweckmäßig, den Mitnehmer 9 und die Drehachse 3 in einer Linie anzuordnen, welche zur Zeichenkante parallel ist und möglichst nahe bzw. in der Zeichenkante liegt. Die Drehachse 3 wird zweckmäßig verstellbar gemacht, beispielsweise durch Schlitzführungen 10, 11, in welchen einerseits die Drehachse 3 und andererseits die Feststellung 12 für die Drehachse mit Gleitstücken geführt sind. Durch Verstellung der Drehachse zum Reißschienenkopfe wird das Reißschienenlineal auf näherliegende Fluchtpunkte und durch Entfernung der Drehachse von dem Reißschienenköpfe auf entfernter liegende Fluchtpunkte eingestellt.

Um das Lineal auch auf Fluchtpunkte einstellbar zu machen, welche rechts vom Reißschienenkopfe liegen, ist der Erfindung gemäß eine Umschalteinrichtung vorgesehen.

Bei der veranschaulichten Ausführungsform steht das Zahnrad 8, welches mit der Zahnstange 7 des Reißbrettes zusammen arbeitet, mit einem Zahnrad 13 in Eingriff, auf dessen Achse ein Zahnrad 14 sitzt, das durch Ausschaltung des Zahnrades 8 aus der Zahnstange 7 mit dieser in Eingriff gebracht werden kann. Die Ausschaltung bzw. die Umschaltung kann beispielsweise durch einen gegabelten Hebel 15 bewirkt werden, welcher mit seinen Gabeln an den Achsen der umzuschaltenden Räder 8, 14 angreift und in der Umschaltstellung durch eine Klinke 16 feststellbar ist. Wird der Ausschalthebel 15 durch Druck an dem Hebelarm 15' verdreht, so wird das Zahnrad 8 nach unten aus dem Eingriff mit der Zahnstange 7 herausgedrückt und das Zahnrad 14 in die Zahnstange eingerückt, wobei durch die entsprechende Höhe des Zwischenrades 13 dessen Eingriff mit dem Zahnrade 8 aufrechterhalten bleibt. Bei Parallelverschiebung des Reißschienenkopfes wird durch die Wirkung des Zwischenrades 13 die Drehrichtung des Reißschienenlineals umgekehrt und dadurch dasselbe auf Fluchtpunkte der entgegengesetzten Seite eingestellt.

Zur Feststellung der Reißschiene auf dem Reißbrett 17 dient ein an der Unterseite des Reißschienenkopfes angeordneter Hebel 18, weleher mit einem Ansatz 19 hinter eine Leiste 20 des Reißbrettes greift, die gegebenenfalls auch durch Anordnung der Zahnstange 7 an der Unterseite des Reißbrettes geschaffen werden kann. Bei der veranschaulichten Ausführungsform wird die Drehbewegung des Feststellhebels 18 dazu ausgenutzt, um den Eingriff zwischen der Reißschiene und dem Reißbrett zu unterbrechen. Zu diesem Zwecke dienen Backen 21, 21, mittels welcher der Reißschienenkopf an der Zahnstange 7 des Reißbreites geführt ist. Diese Backen sind unter Wirkung der durchgehenden Drehachse 22 des Feststellhebels 18 gesetzt, welche bei Verdrehung des Feststellhebels 18 verdreht wird und mit ihren abgebogenen Enden 23 o. dgl. auf die Backen derart einwirkt, daß dieselben bei Verdrehung des Hebels 18 behufs Lösung der Feststellung hinausgedrückt werden und dadurch die Reißschiene vom Reißbrett weggedrückt wird (s. Fig. 4).

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Reißschiene zum Perspektivzeichnen nach Patent 263225, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der zwangläufig verstellbaren Drehachse eine fixe Drehachse in der Zeichenkante bzw. möglichst nahe der Zeichenkante angeordnet ist, welche mit dem Mitnehmer zweckmäßig in einer parallelen Linie zur Zeichenkante liegt.

2. Reißschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse verstellbar ist, zum Zwecke, das Reißschienenlineal auf verschieden entfernte Fluchtpunkte einstellen zu können.

3. Reißschiene zum Perspektivzeichnen nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine Umschalteinrichtung zur Umkehrung der Bewegungsrichtung des Reißschienenlineals, zum Zwecke, dasselbe auf Fluchtpunkte, die auf entgegengesetzten Seiten, d. h. links und rechts liegen, einstellen zu können.

4. Reißschiene nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Zahnstange des Reißbrettes in Eingriff stehende Zahnrad des Reißschienenkopfes, welches die Zahnstange zur Verdrehung des Lineales antreibt, ausrückbar und dabei gleichzeitig ein zweites Zahnrad einrückbar ist, welches unter Vermittlung eines Zwischenrades mit dem ausgerückten Zahnrade in Eingriff steht.

5. Reißschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Betätigung des Feststellhebels zur Lösung des Eingriffes zwischen Reißschienenkopf und Reißbrett durch Verdrehung der Hebelachse zweckmäßig an der Zahnstange geführte Backen vorgeschoben werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.