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DE2715820C2 - Verfahren zur Verlängerung der geschlossenen Wartezeit beim Verbinden von Teilen mit Hilfe von Aminoplastklebstoffen auf Formaldehydbasis - Google Patents

Verfahren zur Verlängerung der geschlossenen Wartezeit beim Verbinden von Teilen mit Hilfe von Aminoplastklebstoffen auf Formaldehydbasis

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DE2715820C2
DE2715820C2 DE19772715820 DE2715820A DE2715820C2 DE 2715820 C2 DE2715820 C2 DE 2715820C2 DE 19772715820 DE19772715820 DE 19772715820 DE 2715820 A DE2715820 A DE 2715820A DE 2715820 C2 DE2715820 C2 DE 2715820C2
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DE
Germany
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hardener
resin
waiting time
formaldehyde
resin component
Prior art date
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Application number
DE19772715820
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English (en)
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DE2715820A1 (de
Inventor
Emil Johan Saltsjö-Boo Lehnert
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Casco AB
Original Assignee
Casco AB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Casco AB filed Critical Casco AB
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Publication of DE2715820A1 publication Critical patent/DE2715820A1/de
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J5/00Adhesive processes in general; Adhesive processes not provided for elsewhere, e.g. relating to primers
    • C09J5/04Adhesive processes in general; Adhesive processes not provided for elsewhere, e.g. relating to primers involving separate application of adhesive ingredients to the different surfaces to be joined
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J161/00Adhesives based on condensation polymers of aldehydes or ketones; Adhesives based on derivatives of such polymers
    • C09J161/20Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

Wärmehärtbare Klebstoffe werden in großem Umfang verwendet, wenn man Holz für die Herstellung von Holzkonstruktionen verschiedener Art verbinden möchte. Gewöhnlich wird ein partiell kondensiertes flüssiges Formaldehydiiarz, zu dem ein Härter zugefügt ^wird, als Bindemittel für diesen Zweck verwendet. .Beispiele für wärmehärtbare Klebstoffe sind Kondensationsprodukte von Formaldehyd mit Harnstoff, Melamin, Phenol, Resorcin und Phenolresorcin.
Im Zusammenhang mit dem Verleimen von Holz ist es bekannt, eine Lösung eines Harzes, gewöhnlich eines nicht-modifizierten oder modifizierten Harnstoffharzes,
"fund einen flüssigen Härter getrennt auf jede der zu verbindenden Oberflächen aufzubringen und dann die Oberflächen zusammenzubringen, wonach der verbun-
- dene Bereich bei Raumtemperatur oder erhöhter •Temperatur gepreßt wird Das Pressen bei Raumtemperatur wird u.a. bei derartigen Fällen verwendet, bei denen die verbundene Anordnung oder eines ihrer Teile einer höheren Temperatur nicht standhält Als Beispiel kann das Verleimen von Kunststoffschichtmaterialien mit Platten auf Holzbasis wie Platten bzw. Bretter aus Fasern oder Teilchen erwähnt werden. Bei derartigen Verleimungsverfahren wird die chemische Härtungsreaktion unmittelbar nach dem Zusammenbringen der Teile, wenn das Harz und der Härter miteinander in Kontakt kommen, eingeleitet, und daher darf der Druck des Kompressionsverformens nicht später als innerhalb 3—4 Minuten auf die Leimschicht angewendet werden, wenn die Lagerung bei 18—200C stattfindet. Wird diese Wartezeit, die sog. »geschlossene« Wartezeit, überschritten, so hat die Härtungsreaktion ein derartiges Stadium erreicht, daß die Fließeigenschaften des Klebstoff herabgesetzt werden, was zu einer nicht zufriedenstellenden Verankerung und zu einer Filmbildung führt. Eine gute Benetzung und Verankerung an der Oberfläche der verbundenen Anordnung erhält man innerhalb der Wartezeit, und der Klebstoff bildet --inen kohärenten adhäsiven Film in dem Verbund. Wird die Druckanwendung innerhalb der fixierten Wartezeit begonnen, so ist eine Druckanwendungszeit von ca.
25 Minuten bei Raumtemperatur erforderlich.
Verleimt man Holz, so mischt man bekanntermaßen zuerst die flüssige harzartige Komponente mit einem pulverförmigen oder flüssigen Härter und bringt dann die erhaltene Klebemischung auf eine oder beide der Oberflächen der zu verbindenden Anordnung auf und
j preßt nach dem Zusammenbringen der Bestandteile die
'25 Anordnung entweder bei Raumtemperatur oder bei erhöhter Temperatur in einer sog. Heißpresse, wobei die Temperatur in der Anordnung normalerweise ca. 90—100°C erreicht. Da das Harz und der Härter vermischt werden, soll im allgemeinen vorteilhafterweise bei diesem Verfahren weniger Härter verwendet werden, damit die Anwendungszeit der Klebstoffmischung, d. h. die Zeit, während der die Mischung eine derart niedrige Viskosität besitzt, daß sie aufgetragen werden kann, hinreichend lang ist. In der Praxis ist häufig eine Anwendungszeit von ca. 4 Stunden bei 200C
■■? erforderlich. Bei einer Druck- bzw. Preßtemperatur von 1000C erhielt man eine Druckanwendung von ca. 60 Sek. bei einem Verleimungsverfahren, das> beim Verleimen eines 0,6 mm dicken Koto-Furniers auf einer Hartfaserplatte mit Harnstoffharz und Ammoniumchlorid als härter verwendet wurde. Bei dem Heißpreßverfahren wird die Wärme von der Presse zu dem Klebstoff über das Holzmaterial durch Wärmeleitung sowie durch !Konvektion des Wasserdampfs übertragen, und daher ist die Druckanwendungszeit umso länger, je dicker das Holzmaterial ist. Somit wurde beim Verleimen eines 3 mm dicken Furniers auf einer polierten Hartfaserplatte eine Preßzeit von ca. 210 Sekunden bei einer : Drucktemperatur von 100° C erhalten.
Überdies ist es bekannt, die Holzoberflächen vor dem Auftragen einer Klebstoffmischung zu erwärmen, um die Notwendigkeit eines Heißpressens und die Abhängigkeit von der Dicke des Holzmaterials zu vermeiden. Auf diese Weise wird die Klebstoffmischung rasch erwärmt und die Härtungsreaktion in hohem Ausmaß beschleunigt. Eine zusätzliche Verkürzung der Preßzeit kann durch Erhitzen von einer oder beiden der zu verbindenden Oberflächen vor und/oder nach dem
: getrennten Aufbringen des Harzes bzw. des Härters
;'6O erreicht werden, wonach das Zusammenbringen und Pressen stattfinden kann. Bei diesem Verfahren können
** sehr reaktive Härter verwendet werden, jedoch wird aus diesem Grunde zugleich eine kurze geschlossene Wartezeit erhalten, und daher muß das Preßverfahren kurz nach dem Zusammenbringen der Bestandteile durchgeführt werden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzielen einer langen geschlossenen Wartezeit beim Verbinden
.»it a/,
von Teilen mit Hilfe härtbarti Aminoplastklebstoffe auf der Basis von Formaldehyd und getrennten Aufbringen der Harzkomponente des Aminoplastklebstoffs auf Formaldehydbasis und des eine Säure oder eine eine Säure abspaltende Substanz enthaltenden Härters auf die zu verklebende Verbindungsstelle, ohne daß die Härtungszeit gleichzeitig lang ist.
Dies wird durch eine harzartige Zusammensetzung erzielt, die eine Puffersubstanz für den getrennt zugegebenen Härter enthält.
Es ist bevorzugt, daß die Harzkomponente auf eine der zu verklebenden Oberflächen aufgebracht wird, wohingegen der Härter in Form einer Lösung auf die andere zu verklebende Oberfläche aufgebracht wird.
Überdies ist es bevorzugt, daß der getrennt zugegebene Härter eine Säure mit einem pK-Wert unterhalb bei 250C enthält oder abspalten bzw. freisetzen kann.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß die Härtungsreaktion in einer Heißpresse ', stattfindet,
\ Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß die Harzkomponente zu der Puffersubstanz einen Härter enthält, der langsamer reagiert als der ^'getrennt zugegebene Härter.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht
darin, daß beim Verbinden von Mehrschichtmaterialien
„ 'die Verfugung mit dem getrennt zugefügten Harz und
'dem Härter zwischen demselben und der Heizplatte der
* Heißpresse zumindest eine weitere Verfugung aufweist,
die die Harzkomponente mit dem Härter, der langsamer
'reagiert, jedoch nicht den getrennten Härter, enthält.
Man fand, daß die Zugabe einer Puffersubstanz gemäß dem Hauptmerkmal der Erfindung die geschlossene Wartezeit ohne Zunahme der Härtungszeit ,"verlängert. Man nimmt an, daß dies zurückzuführen ist 'auf die Tatsache, daß eine Wanderung von Protonen aus 'der Härterkomponente durch die Grenzschicht in die 'Harzschicht stattfindet, nachdem die getrennt aufgebrachten Harz- und Härterkomponenten Miteinander in Kontakt gelangt sind, wobei jedoch die Puffersubstanz in der Harzschicht die zuerst gewanderten Protonen bindet und die Härtungsreaktion verhindert bis die Wasserstoff- bzw. Protonenabsorptionsfähigheit der Puffersubstanz verbraucht ist. Kann die Puffersubstanz keine Protonen mehr absorbieren, so wird der pH-Wert in der Harzschicht aufgrund der fortgesetzten Protonenwanderung schnell reduziert, und die Härtungsreaktion beginnt Somit schränken die Anzahl der Protonen, die je Zeiteinheit durch die Grenzschicht wandern, und die Protonenabsorptionsfähigkeit des Pufferadditivs die Länge der geschlossenen Wartezeit ein. Demgemäß liefert die Erfindung zusätzliche Kontrollmittel, mit deren Hilfe die geschlossene Wartezeit rascher unabhängig von der gewünschten Reaktionsgeschwindigkeit in Gang gebracht werden kann. Auf diese Weise kann ein rascherer Härter als bisher ohne das Eingehen eines Risikos einer zu frühen Härtung gewählt werden, wobei derselbe in kürzeren Preßzeiten oder niedrigeren Preßtemperaturen beim Heißpressen verwendet werden kann.
Zur Erzielung einer bestmöglichen Wirkungsweise sollte das Puffermittel derart gewählt sein, daß es die Harzkomponente bei einem pH puffert, der höher liegt als derjenige, bei dem die Härtungsreaktion beginnt. Die Menge desselben soll derart gewählt sein, daß sie mit Protonen gesättigt ist, bevor der Gehalt an Protonen des Härters verbraucht ist und vorzugsweise derart, daß
er genau dann gesättigt ist, wenn die Härtungsreaktii gewünscht wird, beispielsweise, wenn ein Komprc sionsverformungsdruck auf die Verbindungsstelle ang wendet worden ist oder wenn sämtliche Teile in ih vorgesehenen Positionen gebracht worden sind. Ei geeignete Menge hängt natürlich davon ab, weld Säure oder welche eine Säure freisetzende Substanz ί Härter verwendet wird, sowie vom Typ des Aminopla! furzes. Die geeignete Menge kann experimentell vo Fachmann in einfacher Weise bestimmt werden, inde man die Zeit bis zur beginnenden Härtung b verschiedenen Puffermengen in verschiedenen Syst men mißt oder indem man den pH in der Trennschic zwischen der Harz- und Härtungskomponente mißt.
Die Möglichkeiten einer verlängerten geschlossen' Wartezeit werden maximal genützt, wenn die Harzkoi ponente auf eine Oberfläche aufgebracht wird und c Härterkomponente in Form einer Lösung auf d andere Oberfläche derart, daß diese nicht miteinander Kontakt gelangen, bevor die Teile zusammengebrac werden. Jedoch ist es per se auch möglich, die Harz- ui Härterkomponenten getrennt in Form beispielswei von zwei Schichten aufeinander aufzubringen.
Ein ρ Ks-Wert unterhalb von 2,5 bei 25° C ist bei d Säure des Härters bevorzugt da die Probleme i Hinblick auf die geschlossene Wartezeit am größt sind und infolgedessen die Erfindung bei stark saun Härterp von größtem Wert ist. Ein ausgeprägter Übergang zur pH-Reduktion in dem Harz nach d ,Sättigung des Puffers wird auch mit einer starken Sau ' erhalten.
Wird die Erfindung im Zusammenhang mit de Heißpressen angewendet, so v/erden zusätzliche Vortf Ie erhalten. Der Puffer wird rascher gesättigt, wenn d Verbindungsstelle der Wärme ausgesetzt wird, da d Protonen- bzv/. Wasserstoffwanderung aufgrund d erhöhten Wärmebewegung zunimmt und da d Viskosität der Klebstoffzusammensetzungen herabg setzt ist. Dies bedeutet, daß die Wärmezufuhr per se d Härtungsreaktion durch Beschleunigung der Sättigui des Puffers einleitet, was wiederum bedeutet, daß d gleiche Harz/Puffer-Zusammensetzung bei einer g schlossenen Wartezeit zu verschiedenen Zwecki verwendet v/erden kann. Da Heißpressen teuer : installieren und zu betreiben sind, ist es hier v< besonderer Bedeutung, daß die Härtungszeiten entspr chend einer rationellen Verwendung der Pressi niedrig gehalten sind. Bisher war die Erreichung dies Ziels aufgrund der geschlossenen Wartezeit beschränl jedoch kann mit Hilfe der Erfindung die Härtezeit ohi eine verkürzte geschlossene Wartezeit verkürzt we den.
Enthält die Harzzusammensetzung zusätzlich zu de Gehalt an Puffersubstanz auch einen Härter, d langsamer reagiert als der getrennt zugegebene Härt< so werden andere Vorteile erzielt
Beim industriellen Verleimen zeigen die eingeschlo senen Materialien häufig Deformationen und wechsel de Abmessungen, und es kann daher nicht vermied!
werden, daß die Anwendung der Klebstoffkompone ten zuweilen uneben oder unvollständig ist in der Weis daß lediglich Harzkomponenten, jedoch kein Härter; bestimmten Stellen der zu verbindenden Oberfläcl vorhanden sind. Wird dann dem Harz kein Hart beigemischt, so bleibt das Harz flüssig und nie umgesetzt, was zusätzlich zu einer beeinträchtigt Bindefestigkeit auch Geruchs- und hygienische Probl me infolge der Verdampfung von Lösungsmitteln ui
1 V-*
nicht umgesetzten Komponenten in dem Harz, beispielsweise Formaldehyd, mit sich bringt. Daß das Harz flüssig bleibt, kann im Lauf der Zeit zu einer Penetration und zu häßlichen Stellen bzw. Löchern bei dünneren Materialschichten, beispielsweise Furnierschichten, führen. Diese Problerne können aber auch hei Verzerrungen der Materialien auftreten, wenn eine Folienmaterialschicht an ein ungleichmäßiges Material beispielsweise ein Gerüst oder einen Rahmen bei der Türenherstellung mit einem durchlöcherten Abstandsmaterial zwischen den Rahmenseiten gebunden werden soll.
Enthält jedoch erfindungsgemäß das Harz einen langsam reagierenden Härter, so treten derartige Probleme nicht auf, da sämtliches Harz nach und nach unter Erzielung seiner vollen Festigkeit erhärtet, selbst wenn es nicht mit dem raschen Härter in Kontakt gelangt ist.
Ein rascher getrennt aufgebrachter Härter ist vorzugsweise derart ausgewählt, daß man in der ' gewünschten Weise eine möglichst rasch? Bildung der '.Leimschicht erhält, wenn die Teile zusammengebracht worden sind, insbesondere wenn dies nicht die offene ,Wartezett antreibt bzw. beeinflußt. Der Härter sollte eine Verwendungszeit unterhalb 1 Stunde und vorzugsweise unterhalb 13 Minuten besitzen.
Der dem Harz zugefügte Härter wird langsamer gewählt als der getrennt zugefügte, da dies entscheidend ist im Hinblick darauf, wie lange man zwischen dem Mischen des Harzes und Härters und dem Zusammenbringen der Teile warten kann. Überdies kann ein langsamer Härter ohne größere Nachteile gewählt werden, da es nicht entscheidend ist, wie rasch die Verleimungsschicht nach dem Zusammenbringen der Teile gebildet wird und es nicht kritisch ist, wie lange es dauert, bis sämtliches Harz gehärtet ist, da aufgrund des raschen Härters rasch eine ausreichende Binde- bzw. Verleimungcstärke erreicht wird. Somit sollte der Härter eine Verwendungszeit von mehr als 1 Stunde und vorzugsweise 4—8 Stunden aufweisen.
Beim Verbinden von Mehrschichtrnaterialien in einer Heißpresse können spezielle Vorteile erzielt werden, wenn man die tiefer liegenden Verbindungsstellen einen raschen Härter und die stärker an der Oberfläche liegenden Verbindungsstellen lediglich einen langsamen Härter enthalten läßt. Da zum Erwärmen derselben einige Zeit nötig ist, braucht man normalerweise eine längere Druckzeit als bei stärker an der Oberfläche liegenden Verbindungsstellen. Wird jedoch diese bevorzugte Arbeitsweise angewendet, wobei ein rascher Härter in den Verleimungsschichten, die tiefer .liegen, vorliegt und lediglich ein langsamer Härter in 'den stärker an der Oberfläche liegenden Verleimungsschichten, so bewirkt man zusätzlich zu den vorstehenden Vorteilen, daß man in den tiefe·· liegenden Verleimungsschichten sowie auch in den stärker an der 'Oberfläche liegenden eine gleich rasche Härtung erhält, ohne daß es erforderlich ist, andere Klebstoffzusarnrnensetzungen zu handhaben als diejenigen, die man bei ^Anwendung des erfindüngsgemäßen Verfahrens im allgemeinen braucht. Beim Mehrschichtverleimen ist es besonders wichtig, daß die geschlossene Wartezeit in erfindungsgemäßer V/eise lange aufrechterhalten werden kann, da es eine längere Zeit als bei einfacheren Verleimungsverfahren erfordert, um die verschiedenen Teile zusammenzubringen, bevor das Material in die Presse eingebracht wird.
Als Beispiele für Säuren mit pKs-Werten bei 25° C, die niedriger als 2,5, vorzugsweise niedriger als 2,0 sind, können Maleinsäure, Trichloressigsäure, anorganische Säuren und Verbindungen, die eine Säure abspalten bzw. frei setzen, genannt werden. Als Beispiele für v/eniger reaktive Härter, die geeignet sind als Beimischung in der Harzkomponente, können Ammoniumsalze wie Ammoniumchlorio, Ammoniumsulfat und Ammoniumphosphat genannt werden. Die Puffersubstanz kann auch Tricalciumphosphat, Natriumacetat,
ίο Natriumsulfit und/oder Ammoniak sein.
Erfindungsgemäß sind unter Aminoharzen auf Formaldehydbasis Produkte von Formaldehyd und Aminoverbindungen, die mit diesem kondensierbar sind, vorzugsweise Harnstoff und Melamin zu verstehen. Das Molverhältnis von Formaldehyd zu Aminoverbindung beträgt in derartigen Harzen gewöhnlich zwischen 1,2 und 2,2 und vorzugsweise zwischen 1,5 und 2,0.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann durch Zugabe von oberflächenaktiven Mitteln zu dem reaktiven Härter auf einer zu verbindenden Oberfläche, um die Benetzbarkeit und das Eindringvermögen in die Oberfläche des Härters zu erhöhen, modifiziert werden. ?Auf diese Weise wird eine niedrigere Säurekonzentration in der Oberfläche, die zu einer längeren Wartezeit führt, erzielt
Wie vorstehend erwähnt, ist die Erfindung von besonderer praktischer Bedeutung, wenn man Mehrschichtmaterialien in einem Preßarbeitsgang verleimt, wobei es möglich ist, die Verleimungsbedingungen der von den Heizplatten der Presse in verschiedenem Abstand vorliegenden Verbindungsstellen zu variieren. Als Beispiele für derartige hergestellte Mehrschichtmaterialien können Türen und Schranktüren erwähnt werden.
Im allgemeinen wird eine Tür beispielsweise aus einem Holzrahmen mit einer Dicke von 34 mm und einem an diesen gebundenen Abstandsmaterial, das Papier vom durchlöcherten Typ sein kann, hergestellt. Auf beiden Seiten des Rahmens und des Papiers werden dann Hartfaserplatten mit einer Dicke von 3 mm aufgebracht, die auf beiden Seiten mit Klebstoff überzogen werden. Ganz außen wird ein Furnier mit einer Dicke von 0,6 mm eingepaßt, wonach die Tür in eine Presse gebracht und der Klebstoff bei erhöhter Temperatur gehärtet wird. Aus praktischen Gründen soll die geschlossene Wartezeit 5-15 Minuten bei dieser Herstellungsart betragen. Überdies soll die Mischung von Harz und Härter hinreichend beständig sein, um einer Vorhärtung in den 0,6 mm tief liegenden Verleimungsschichten, wenn die Türen in den Rahmen eingebracht werden, standzuhalten. Aus diesem Grund ist es schwierig, bei der Türenherstellung reaktive getrennte Härter zu verwenden, und man ist daher auf die Verwendung von Heißhärtern beschränkt, die die gewünschte Wartezeit ergeben und eine Mischung von Harz und Härter mit einer Verwendungszeit von ca. 3—5 Stunden. Die Preßzeit, die mit diesen Härtern erzielt werden kann, beträgt ca. 3,5 bis 4,5 Minuten bei 90—100°C, um ein vollständiges Härten der Verlei- -mungsschicht, die 4 mm tief liegt, sicherzustellen. Diese Preßzeit ist für eine wirksame Ausnützung der Kapazität von modernen Kurzzeit- oder Rotationspressen zu lang. In sämtlichen Fällen ist man daher genötigt, die Preßtemperatur auf etwa 105—1300C zu erhöhen, wobei auf diese Weise die Preßzeit auf 2,5 bis 3 Minuten herabgesetzt werden kann.
Jedoch verursachen Preßtemperaturen über 100° C verschiedenartige ernsthafte Probleme wie die Ver-
dampfung, das Verzerren der Konstruktion bei der Lagerung, einen höheren Energieverbrauch und Nachteile im Hinblick auf die Umweit, z. B. einen höheren Gehalt an Formaldehyd und eine höhere Arbeitsraumtemperatur. Aus diesem Grunde ist es von größter praktischer Bedeutung, in der Lage zu sein, die Arbeitstemperatur auf 1000C und niedriger und gleichzeitig die Druckzeit auf 2 Minuten und weniger herabzusetzen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
Man überzog Hartfaserplatten mit ca. 60 g/m2 einer 25°/oigen Maleinsäurelösung und brachte nach 2 Minuten dieselben auf Rotholzstücke, die überzogen wurden mit ca. 120 g/m2
a) eines Harnstoffharzes mit einem Mol verhältnis von Formaldehyd zu Harnstoff von 1,83 und einem Trockengehalt von ca. 68%;
b) von 100 Gew.-teilen eines Harnstoffharzes in Mischung mit 15Gew.-teilen eines relativ raschen Heißhärters, enthaltend Tricalciumphosphat, Ammoniumsulfat, Harnstoff und einen Füllstoff;
c) von lOOGew.-teilen eines Harnstoff harzes im Gemisch mit 15Gew.-teiien eines relativ langsamen Heißhärters, enthaltend Natriumsulfit, Tricalciumphosphat, Ammoniumsulfat, Harnstoff und einen Füllstoff.
in sämtlichen Fällen betrug das Molverhäitnis von Formaldehyd zu Harnstoff 1,83.
Die geschlossene Wartezeit bei Raumtemperatur betrüg für a) ca. 3 Minuten, für b) ca. 9 Minuten und für c) ca-19 Minuten.
Beispiel 2
Man überzog eine 3 mm-Hartfaserplalte mil ca. 60 g/m2 einer 25%igen Maleinsäurelösung enthaltend
a) kein oberflächenaktives Mittel
b) 03% eines nicht-ionischen aktiven Nonylphenoipoiyäthylenoxidkondensationsproduktes.
Nach 1 Minute brachte man ca. 120 g/m2 einer Mischung von lOOGew.-teilen eines Harnstoffhärzpräkondensats mit 15 Gew.-teilen eines relativ raschen Heißhärters bestehend aus Tricalciumphosphat, Ammoniumsulfat, Harnstoff und Füllstoff auf. Die Wartezeit bei Raumtemperatür betrug für a) 5 Minuten und für b) ca. 8 Minuten.
Beispiel 3
ίο Man führte Tests in großem Maßstab bei der kontinuierlichen Herstellung in einer Türfabnk wie folgt durch:
Man brachte insgesamt ca. 55 g einer 25%igen Maleinsäurelösung auf beide Seite eines Holzrahmens mit einer Einfügung eines Lochpapiers auf. Nach ca. 20 Sekunden bedeckte man den Rahmen und das Papier auf jeder Seile mit einer Hartfaserplatte von 3 mm Dicke, dessen beide Seiten mit ca. 120 g/m2 einer Mischung von 100 Gew.-teilen eines Harnstoffharzes mit 15 Gew.-teilen eines relativ raschen Härters, bestehend aus Tricalciumphosphat, Ammoniumsulfat, Harnstoff und Füllstoff, überzogen worden waren. Man brachte oben auf die mit dem Klebstoff überzogene Platte ein Holzfurnier (Koto) mit einer Dicke von 0,6 mm auf jeder Seite (keine Behandlung) auf. Nach einer Wartezeit von ca. 8 Minuten wurde die Tür bei 2,5 kp/cm2 bei einer Drucktemperatur von 800C und einer Preßzeit von 2 Minuten (im Vergleich zu normalerweise 6V2 Minuten ohne einen getrennten Härter) gepreßt.
Beispiel 4
Man verwendete die gleiche Anordnung des Türrnäterials und den gleichen getrennten Härter und die gleiche Mischung von Klebstoff und Härter wie in Beispiel 3.
Wartezeit
Kompressionsverformungsdruck
Preßtemperatur
Preßzeit
12 Minuten
2,5 kp/cm2
97°C,
1 Minute (im Vergleich
zu normalerweise
3V2 Minuten ohne einen
getrennten Härter).

Claims (6)

A m L . * r Pah. * Patentansprüche:
1. Verfahren zur Verlängerung der geschlossenen Wartezeit beim Verbinden von Teilen mit Hilfe von Aminoplastklebstoffe α auf Formaldehydbasis, bei dem eine Harzkomponente des Klebstoffs und ein Härter, enthaltend eine Säure oder eine eine Säure abspaltende Substanz, getrennt zu der Verleimungsschicht zugegeben werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Harzkomponente eine Puffersubstanz für den getrennt zugegebenen Härter enthält.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Harzkomponente auf eine der zu verbindenden Oberflächen aufgebracht wird, während der Härter in Form einer Lösung auf die andere zu verbindende Oberfläche aufgebracht wird.
3. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der getrennt zugefügte Härter eine Säure mit einem ρ Ks-Wert von niedriger als 2,5 bei 25° C enthält oder abspalten kann.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Härtungsreaktion in einer Heißpresse durchgeführt wird.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Harzkomponente zusätzlich zu der Puffersubstanz einen Härter enthält, der langsamer reagiert als der getrennt zugegebene Härter.
6. Verfahren gemäß Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Verbinden von Mehrschichtmaterialien eine Verbindungsstelle mit dem getrennt zugegebenen Harz und Härter und zwischen derselben und der Heizplatte der Heißpresse zumindest eine weitere Verbindungsstelle vorliegt, die die Harzkomponente mit dem Härter, der langsamer reagiert, jedoch keinen getrennten Härter enthält.
DE19772715820 1977-04-07 1977-04-07 Verfahren zur Verlängerung der geschlossenen Wartezeit beim Verbinden von Teilen mit Hilfe von Aminoplastklebstoffen auf Formaldehydbasis Expired DE2715820C2 (de)

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