DE270439C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

—' M 270439 KLASSE 33 c. GRUPPE

LUISE FREY in MÜNCHEN.

Ondulationswickeleisen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Dezember 1912 ab.

Man kennt bereits Wickelkörper, die, eine konoidische oder hyperboloidische Form besitzen. Diese Körper konnte man aber nur wie Wickelnadeln benutzen, indem man die Haare einfach um die Körper herumwickelte. Eine dauerhafte, sogenannte »Marcellocke« ließ sich mit diesen Wickelkörpern aber nicht erreichen. ■ '
Die Erfindung kennzeichnet sich nun im

ίο wesentlichen dadurch, daß ein konoid- oder hyperboloidförmiger Metallkörper achsial in zwei Hälften zerlegt ist, welche an den beiden Scherenschenkeln eines Wickeleisens derart befestigt sind, daß bei geschlossener Schere die beiden flachen Innenflächen das Haar zwischen sich einklemmen können, während beim Drehen der Schere um ihre Achse der nicht festgeklemmte Teil des Haares sich auf den konoid- oder hyperboloidartigen Rotationskörper aufwickelt.

Der Rotationskörper kann entweder in üblicher Weise oder durch eine elektrische Heizvorrichtung erwärmt werden und ermöglicht es, ohne die Anwendung von Kunstfertigkeit schnell und sicher die sogenannte »Marcellocke« zu erzeugen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend beschrieben und auf der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt die Ondulationsschere in Ansicht; Fig. 2 ist ein Schnitt durch die beiden für die Ondulierung wirksamen Scherenteile nach Linie 1-1 in Fig. 1.

Die Schere ähnelt hinsichtlich der Ausbildung der Scherenarme 1,2, deren Verbindung 3 und der Griffe 4, 5 den bekannten einfachen Brennscheren. Ebenso wie bei diesen sind oben an den Enden der Scherenarme' die beiden zum Ondulieren benutzten Scherenteile 6, 7 mittels Vernietung o. dgl. befestigt. Beide Teile 6,7 bilden, wie aus Fig. 1 und dem Querschnitt nach Fig..2 ersichtlich ist, zusammengeklappt einen Rotationskörper, und zwar im vorliegenden Fall ein schlankes Hyperboloid. Jedoch ist die Ausführung der Schere nicht an diese besondere Form gebunden. Das Wesentliche der Form ist jedenfalls die, nach der Mitte beider Teile zu etwas schlanker werdende Rundung. Die Innenseiten 8 und 9 beider Teile sind bis auf eine kleine Abrundung an den Kanten flach und gerade.

Die Schere kann, wie üblich, über einer Spiritusflamme erwärmt werden. Man kann aber auch durch elektrische Widerstandsdrähte eine elektrische Erhitzung der Schere vornehmen. Die beiden Scherenhälften werden in' diesem Falle hohl ausgebildet, damit sie zur Aufnahme der elektrischen Widerstandsdrähte dienen können.

Die Wirkungsweise der Schere bedarf nur einer kurzen Erläuterung. Die beiden Innenflächen 8 und 9 der Teile 6 und 7 dienen nur dazu, das Haar zu ergreifen und festzuhalten, nicht mehr wie bei den früheren Scheren auch gleichzeitig zum Ondulieren. Letzteres erfolgt vielmehr durch Herumwickeln der mit der Schere ergriffenen Haare um die runden Außenflächen beider Teile. Jeder Verletzung der Haare ist vorgebeugt.

Außerdem ist es möglich, durch entsprechende Veränderung der Form der beiden Teile 6 und 7 jede gewünschte Wellenform zu erzielen. Die Haarwellen können entsprechend den Abmessungen der Teile 6 und 7 ohne Schwierigkeit größer oder kleiner gehalten werden, und jede Welle kann in ihrer Höhe, Breite usw. noch Verschiedenheiten zeigen, die durch die besondere Form der Teile 6 und 7 ermöglicht werden. Es lassen sich demnach mit der neuen Schere Naturwellen und Ondulationslocken verschiedenster Form erzielen, je nachdem, wie sie in das Gesamtbild der betreffenden Persönlichkeit am besten hineinpassen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ondulationswickeleisen mit einem ein Rotationshyperboloid bildenden Wickelkörper, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper achsial in zwei Hälften zerlegt ist, welche an den beiden Scherenschenkein (1, 2) eines Wickeleisens befestigt sind, so daß bei geschlossener Schere die beiden flachen Innenflächen (8, 9) das Haar zwischen sich einklemmen können, während beim Drehen der Schere um ihre Achse der nicht festgeklemmte Teil des Haares sich auf den hyperboloidförmigen Rotationskörper aufwickelt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.