DE270001C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 270001 KLASSE 15 g. GRUPPE

der Schreibzeile.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Februar 1913 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Einstellvorrichtung für Schreibmaschinen, mittels deren Titel oder Überschriften ohne vorausgehende Berechnung auf die Mitte der längsten Schreibzeile eingestellt werden können. Die Erfindung ist im folgenden in Verbindung mit einer Schreibmaschine dargestellt, deren Papierwagen in üblicher Weise einen Zeiger besitzt. Dieser bewegt sich zwischen den Randanschlägen an

ίο der Vorderseite der Schreibmaschine. Die Randanschläge selbst sind auch mit Zeigern versehen, die ihre Stellung angeben. Zwischen ihnen läuft der Papierwagen hin und her. Nach der Erfindung wird an einem der Randanschlage eine Skala mit zwei verschieden weiten Teilungen befestigt. Die Teilungen zählen vom Befestigungspunkt der Skala, d. h. von dem einen Randanschlag ab, so daß der Zeiger des zweiten Randanschlages stets die Anzahl Buchstaben angibt, die zwischen beiden Randanschlägen in der eingestellten Zeilcnlänge geschrieben werden können. Bei der einen Teilung der Skala sind die Teilstriche fortlaufend gezählt, bei der anderen abwechselnd. Es bezeichnen daher die Zahlen der ersten Skala die gesamte Zeilenlänge, die der zweiten gleichzeitig die halbe Zeilenlänge, z. B. 60 und 30. Dies bedeutet, daß sechzig Buchstaben in der Zeile Platz haben, und daß dreißig Buchstabenabständc zwischen jedem Ende und der Mitte der Schreibzeile liegen. Es sind bereits Vorrichtungen aim Einstellen von Überschriften auf die Mitte der Schreibzeile bekannt geworden; bei diesen wird auch eine verschiebbare Skala benutzt; diese ist aber nicht mit den Randanschlägen, sondern mit dem Papierwagen verbunden, und infolgedessen muß bei den bekannten Vorrichtungen der Schreiber die Zeilenmitte ausrechnen und die Zeile auszählen, d. h. es ist nicht möglich, wie beim Erfindungsgegenstand, ohne jede Rechnung die richtige Stellung für die einzumittelnde Überschrift zu finden. Daher ist erst · durch den Erfindungsgegenstand eine ganz selbsttätig arbeitende Einrichtung geschaffen worden.

Auf der Zeichnung stellt Fig. 1 einen nach, der Erfindung ausgerüsteten Papierwagen einer Schreibmaschine, soweit er zum Verständnis nötig ist, im Grundriß dar. Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen einzelne Teile des Erfindungsgegenstandes.

Der Papierwagen 1 (Fig. 1) trägt die Papierwalze 2. An seiner Vorderseite ist ein Zei- · ger 3 angebracht, der seine Stellung zwischen den Randanschlägen 4 und 5 auf einer Skala angibt. Die Randanschläge werden eingestellt, um die Bahn ,des Papierwagens zu begrenzen, d. h. die Zeilenlänge festzulegen. In ihrer Einstellung werden die Randanschläge durch verzahnte Sperrklinken 6" festgehalten, die durch einen Griff 7 bewegt werden können und in eine Zahnstange 8 eingreifen (Fig. 2).

Der Zeiger 9 der Randanschläge liegt über einer Skalenplatte 10 im Gestell 11 der Schreibmaschine und gleichzeitig über einer Skala 6, die in einer Führung der Skalenplatte 10 beweglich ist. Das eine Ende der Skala 6 ist

mittels einer Schraube 13 am Randanschlag 4 j befestigt. Die Schraube erstreckt sich durch den Schlitz 14 in der Skalenplatte 10. Das andere Ende der Skala ist an einer Trommel 15 befestigt, die auf einer Welle 16 sitzt (Fig. 2 und 3). Die Welle 16 ist in Armen 17 am Schreibmaschinengestell 11 gelagert. Eine Feder 18 im Innern der Trommel 15 liegt zwischen dieser und der Welle 16 und ist bestrebt, die Skala 6 auf die Trommel 15 aufzuwickeln. Die Skala ist daher aus biegsamem Material hergestellt. Wird der Randanschlag 4 nach rechts oder links bewegt, so wird die Skala 6 entweder von der Trommel ab- oder auf sie gewickelt.

Auf der Skala 6 sind zwei Teilungen 19, 20 angebracht, deren eine, 19, Teilstrich für Teilstrich mit Zahlen versehen ist, während die andere, 20, abwechselnd einen Teilstrich um

ao den anderen zählt. Der Nullpunkt beider Teilungen liegt am rechten Randanschlag 4, an dem die biegsame Skala 6 befestigt ist. Infolgedessen zeigt der Zeiger des linken Randanschlages 5, wenn die Randanschläge eingestellt sind, sofort auf der Skala 6 zwei Zahlen, deren obere die ganze Länge der Schreibzeile in Buchstabenabständen angibt, und deren untere die Länge der halben Schreibzeile, ebenfalls in Buchstabenabständen, zeigt.

Wenn z. B. die Randanschläge 4 und 5 wie in Fig. ι eingestellt sind, so zeigt der linke Zeiger 9 auf der Skala 6, daß die Länge der Schreibzeile sechzig Buchstaben abstände beträgt, und daß bei Teilstrich 30 ihre Mitte liegt. Es soll jetzt in die Mitte dieser Zeile die Überschrift »Zentrier-Skala« gesetzt werden. Der Schreiber stellt hierzu nur den Papierwagen auf den sechzigsten Teilstrich und schaltet ihn dann für jeden Buchstaben und den Zwischenraum beider Worte um einen Schritt zurück. Das sind im ganzen vierzehn Schritte, so daß der Zeiger des Papierwagens auf dem sechsundvierzigsten Strich der oberen Teilung und dem dreiundzwanzigsten der unteren stehenbleibt. Hierauf wird der Papierwagen auf den dreiundzwanzigsten Teilstrich· der· oberen Teilung geführt und die Worte »Zentrier-Skala« geschrieben. Diese stehen jetzt in der Mitte der Zeile.

Hätte die zu schreibende Überschrift einen Raum von fünfzehn Buchstabenabständen eingenommen, so wäre der Zeiger 3 des Papierwagens bei der Einstellung nach dem Zurückschalten auf dem fünfundvierzigsten Teilstrich der oberen und zwischen dem zweiundzwanzigsten ' und dreiundzwanzigsten der unteren Skala stehengeblieben. Dann stellt man den Papierwagen unmittelbar vor dem Schreiben nach Belieben auf den zweiundzwanzigsten oder dreiundzwanzigsten Teilstrich der oberen Skala.

Bei Schreibmaschinen von gewöhnlicher Papierwagenbreite kann auch eine bewegliche Skala nach Fig. 4 benutzt werden, die sich nicht auf eine Trommel aufwickelt, während bei Schreibmaschinen mit außergewöhnlich breitem Papierwagen die biegsame bandförmige Skala gemäß den Fig. 1 bis 3 zu verwenden ist, die auch insofern einen Vorteil bietet, als sie für verschieden breite Schreibmaschinen innerhalb ihrer eigenen Länge beliebig benutzt werden kann.

Claims (3)

Patent-Ansprüche: >

1. Vorrichtung für Schreibmaschinen zum Einstellen von Überschriften auf die Mitte der Schreibzeile, dadurch gekennzeichnet, daß an dem einen (4) der beweglichen Randanschläge eine bewegliche Skala (6) befestigt ist, deren Nullpunkt unter dem Zeiger (9) dieses Anschlages liegt, während der Zeiger (9) des anderen Anschlages (5) auf der Skala (6) die Länge der Schreibzeile angibt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Skala (6) mit zwei Teilungen (19 und 20). versehen ist, von denen die eine (19) fortlaufend zählt, während die andere (20) nur einen Teilstrich um den anderen zählt, so daß auf der Teilung (19) die ganze und auf , der Teilung (20) gleichzeitig die halbe Zeilenlänge abgelesen werden kann.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als Band ausgebildete Skala (6) von einer Feder- , trommel (15), auf die sie sich aufwickelt, gespannt erhalten wird. ^: ■

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.