DE26736C - Neuerungen an Luftdruckbremsen für Eisenbahnwagen - Google Patents
Neuerungen an Luftdruckbremsen für EisenbahnwagenInfo
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- B61H11/00—Applications or arrangements of braking or retarding apparatus not otherwise provided for; Combinations of apparatus of different kinds or types
- B61H11/06—Applications or arrangements of braking or retarding apparatus not otherwise provided for; Combinations of apparatus of different kinds or types of hydrostatic, hydrodynamic, or aerodynamic brakes
- B61H11/08—Applications or arrangements of braking or retarding apparatus not otherwise provided for; Combinations of apparatus of different kinds or types of hydrostatic, hydrodynamic, or aerodynamic brakes comprising a pump or the like circulating fluid, braking being effected by throttling of the circulation
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
1. Der Cylinder. Die Dichtung der Kolbenstangen wird, anstatt durch Stopfbüchsen oder
Lederscheiben, mittelst der in.Fig. 1 an einem Doppelcylinder angebrachten Einrichtung bewirkt.
Hier ■ sind beide Böden des Doppelcylihders A mit einem zur Cylinderbohrung
conaxial ausgebohrten kleinen Cylinder B versehen und jede Kolbenstange D trägt einen
kleinen Kolben E mit Lederstulp α und das Ganze bildet die Dichtung für den Durchgang
der Stange D des Hauptkolbens C durch den Cylinderboden.
2. Das Ausgleichventil zum Abziehen der Bremsen besteht im wesentlichen, wie aus den
Fig. 3, 4 und 5 ersichtlich, aus einem Gehäuse, das durch einen willig gehenden oder besser
mit Lederstulp e., wie dargestellt, versehenen Kolben F in zwei Kammern getheilt wird. Die
eine Kammer steht in beständiger Verbindung mit der Abzugsleitung, und zwar mittelst des
an dieselbe sich anschliefsenden Kanals G, die andere Kammer steht durch den Kanal H und
ein entsprechendes Rohr in beständiger Verbindung mit der einen Seite des Bremscylinders.
Ist der Abzugsdruck in der Rohrleitung stärker als der Abzugsdruck in den Bremscylindern,
so nimmt der Kolben F des Ausgleichventils eine gewisse Stellung ein, im ungekehrten Falle
wird der Kolben F des Ausgleichventils eine gewisse Bewegung machen, indem er dem
stärkeren Druck nachgiebt. Hieraus folgt, dafs, wenn. ;.der Druck in der: iVbzugsleitüng abnimmt,
der Kolben F sich heben und einen Theil der im Bremscylmder enthaltenen comprimirten Luft
durch die freigewordene Oeffnung / ins Freie gelangen lassen wird. Diese Oeffnung wird in
Fig. 3 durch eine Lederscheibe / verschlossen, welche durch den angeschraubten Ring g gehalten
wird.
In Fig. 6 wird der Verschlufs der Oeffnung / durch ein Metallventil g bewirkt.
Die Oeffnung / kann auch, wie in Fig. 7 im Verticalschnitt und Fig. 8 im Horizontalschnitt
dargestellt, durch einen Muschelschieber K verschlossen werden.
3. Rückhaltventil. Das Ventil zum Zurückhalten der zum Anziehen der Bremsen dienenden
Luft wird, wie Fig. 9 zeigt, aus einem Metallgehäuse L gebildet, das durch einen mit Lederstulp
versehenen Kolben M in zwei Kammern getheilt wird, von denen eine Kammer constant
durch Rohr N mit der Anzugsleitung in Verbindung steht, während die andere Kammer
mit demjenigen Theil des Bremscylinders verbunden ist, welcher die zum Anziehen der
Bremsen dienende comprimirte Luft enthält. Die Ränder des Lederstulpes sind nach derjenigen
Kammer hin gerichtet, welche mit dem Bremscylinder commuriicirt, so dafs die comprimirte
Luft leicht aus der Anzugsleitung nach dem Cylinder, aber schwerer aus dem letzteren
in die Leitung gelangen kann. Der Kolben M kann eine leichte Axialbewegung vornehmen,
so dafs der Stiilp nicht auf die Dauer an einer gewissen Stelle des Cylinders haften bleibt.
4. Function der Bremse bei Anwendung einer einzigen Leitung. Man kann sämmtliche Bremscylinder
eines Zuges oder auch nur eine gewisse Anzahl derselben mittelst einer einzigen Leitung, der Abzugsleitung, handhaben. In
diesem Falle werden die Rückhaltventile, Fig. 9, nur an den Cylindern derjenigen Wagen angebracht,
wo zwei Leitungen vorhanden sind. Man kann z. B. zwei Leitungen für die Lokomotive
und den Tender anbringen und für den übrigen Zug nur eine Leitung. Für den Fall,
dafs für den Cylinder nur eine einzige Leitung verwendet werden soll, erhält derselbe die in
Fig. 2 dargestellte Einrichtung.
Auf der einen Seite des Cylinders ist die Abzugsleitung χ angeordnet, und in das Verbindungsrohr
derselben, mit deren Cylinder, ist das Ausgleichventil eingeschaltet. Auf der anderen Seite des Cylinders befindet sich ein
Entleerungshahn P, der durch einen Kanal i mit den beiden Kammern der Cylinder communicirt,
welche die für das Anziehen der Bremse dienende Luft enthalten.
5. Entleerungshahn. Dieser Hahn gestattet, jm Nothfall die comprimirte Luft abzulassen und
die unzeitig angezogenen Bremsen zu lösen. Die Construction desselben ist aus Fig. 10 ersichtlich.
Der hohl gehaltene, schwach konische Hahnschlüssel j ist in dem Gehäuse P enthalten
und wird durch eine Spiralfeder / auf seinen Sitz geprefst. Die Dichtung des Hahnes wird
noch durch den in dem hohlen Schlüssel herrschenden Druck unterstützt. Der Hahnschlüssel
wird mittelst des Griffes K gehandhabt, und es entweicht die Luft durch die Oeffnungen m und n,
wenn der Hahn so gedreht wird, dafs diese Oeffnungen mit einander zusammenfallen. .
6. Bremshahn, Fig. 11. Der Griff ist an dem unteren Ende des nach oben sich konisch verstärkenden
Schlüssels Q befestigt. Durch eine seitlich am Schlüssel angebrachte Nuth 0 kann
comprimirte Luft oberhalb des Hahnschlüssels gelangen, so dafs der letztere in dem Gehäuse E
selbstthätig gedichtet wird.
7. Kupplung der Rohre, Fig. 12. R sind
die Metallröhren und S die Kautschukschläuche. Um ein . schnelles Auswechseln eines schadb'aft
gewordenen Schlauches zu gestatten; sind auf dem Zuge Vorrathsschläuche mitgeführt, welche
an jedem Ende mit einer Kupplungshälfte versehen sind. Das eine Ende des Schlauches
wird an das Eisenrohr des Wagens, das andere Ende an den Schlauch des anderen Wagens
angeschlossen. Die Verbindung der Schläuche mit den Eisenrohren des Wagens erfolgt übrigens
in derselben Weise, wie die Verbindung der Schläuche unter sich. Fig. 13 und 13 b zeigen
eine vereinfachte Form einer Kupplungshälfte; der Haken / der einen Kupplungshälfte fafst
unter den Vorsprung q der anderen.
8. Aufhängung der Bremsen etc. Wie aus Fig. 14 ersichtlich, wird jedes Radpaar im
Ganzen durch vier Bremsklötze r gebremst, indem auf jeder Seite jedes Rades ein Bremsklotz
angeordnet ist. Die Kolbenstange s des Bremscylinders wirkt auf den Hebel /, der die Kraft
auf einen zweiten Hebel u überträgt, welcher auf die beiden Bremsklötze wirkt, die auf einer
Seite der Achse liegen. Der Hebel u überträgt die Kraft durch die Stange ν auf einen dritten
Hebel «', der an einem festen Punkt aufgehängt ist und auf die beiden anderen Bremsklötze
wirkt. Fig. 15 zeigt die Ausbildung der Hebel t
und u, sowie ihre Verbindung. Die Bremsklötze sind auf _ einer Traverse befestigt ,an
deren Mitte die Zugstange χ angreift. '
Damit die Möglichkeit vorhanden ist, die Bremse auch mittelst der Hand anzuziehen, ist
der Hebel u1 mit einem Hebel /'verbunden,
auf den die Stange s des von Hand betriebenen Bremsmechanismus wirkt. Die Stange i1 dient
als fester Punkt, wenn die Bremse comprimirte Luft anzieht, und umgekehrt.
Die Fig. 16 und 17 veranschaulichen ein
anderes Bremsgehänge, welches aus zwei Hebeln U U1 und V V} zusammengesetzt ist, von
denen jeder aus zwei Wangen besteht, und die in einander geschachtelt sind, wie Fig. 17 veranschaulicht.
Das Verhältnifs der Länge
der Arme des kleinen Hebels V ist gleich dem Verhältnifs — der Länge der Arme des grofsen
Hebels U. Ist nun auch noch das Verhältnifs — der Armlängen der Aufhängehebel Z
dasselbe, so werden beide Bremsklötze mit gleicher Kraft angezogen werden. Die unteren
Enden der Hebel U und" V sind durch Zugstangen ζ z1 mit den Traversen if2 verbunden,
welche die Bremskraft nach den beiden unteren Enden der Aufhängehebel Z für die Bremsklötze
übertragen. Die vom Bremscylinder kommende Stange ί ist bei al mit dem kleineren
Hebel V verbunden, während der gröfsere Hebel U bei bx aufgehängt ist. Soll die Bremse
auch von Hand angezogen werden können, so greift die Handbremse an dem Punkt bl des
Hebels U an. Die Punkte a1 bezw. Z/1 functioniren
dann abwechselnd als Stütz- und Angriffspunkte, und die beide Hebel mit einander verbindende
Achse ir1 ist an einem Hebel d1 aufgehängt.
9. Die Compressionspumpe, Fig. 18 und 19,
besteht aus zwei über einander angeordneten Cylindern A[ und BK Der obere Cylinder B1
bildet eine doppeltwirkende Pumpe, der untere Cylinder Ax bildet den Dampfmotor und enthält
den Treibkolben P\ Der Kolben P1 ist mit
Verlängerungsstange pl versehen, welche in ein Rohr A1 fafst, das willig in einer Ausbohrung
des unteren Cylinderdeckels sich bewegen kann. Dieser Deckel bildet den Schieberkasten mit
der Einströmöffnung il für den Kesseldampf.
Der Vertheilungsapparat ist in Fig. 19 im Gruridrifs dargestellt. Der Dampf gelangt durch den
Kanal nl oberhalb und durch den Kanal ml
unterhalb des Kolbens, und zwar erfolgt die Vertheilung durch einen in der Ausbohrung D1
sich hin- und herbewegenden Kolbenschieber, wobei der vom Rohr h' bewegte kleine Muschelschieber
t2 die Steuerung ergänzt.
Der Kolbenschieber setzt sich aus vier auf einer und derselben Kolbenstange befestigten
Schiebern/2/3^4/5 zusammen. Der Kolben/3
besitzt den doppelten Querschnitt des Kolbens/5, während die zwischen den Kolben p2 und pb
angeordneten Kolben p% und /4 gleichen Querschnitt
besitzen.
Die beiden Kolben/3 und/4 setzen, je nachdem
sie sich nach links oder nach rechts bewegen, die Kanäle n1 bezw. m1 mit der Ausströmöffnung
Ex oder den Kanälen/1 und k1
in Communication. Der kleine Schieber /3 bewirkt,
je nachdem er den Dampf durch den Kanal o1 hinter dem Kolben /2 ein- oder ausströmen
läfst, eine Verschiebung des ganzen Kolbenschiebers in dem einen oder andern
Sinne, und zwar geschieht dies in folgender Weise:
Wenn der Kolben P' unten anlangt, so stöfst er das Rohr h' herab, welches den Schieber f
mitnimmt, so dafs die Oeffnung o1 frei wird
und der frische Dampf hinter den Kolben /2 strömen kann. Hierdurch wird der Kolbenschieber
derart verschoben, dafs der Kolben/3 die Oeffnung m' freigiebt und frischer Dampf
durch Kanal/1 .und m1 unter den Kolben P1
strömen kann und der letztere sich nach oben bewegt. Bevor der Kolben aber am Ende
seines Hubes anlangt, wird die am Ende der Stange p1 angebrachte Scheibe das Rohr hl
mitnehmen, an welcher Bewegung der Schieber f2 theilnimmt, so dafs die Oeffnung o1
durch die Schieberhöhlung mit dem nach der Austrittsöffnung E führenden Kanal r1 in Verbindung
gebracht wird, der hinter dem Kolben/2 befindliche Dampf ausströmen kann und
der Kolbenschieber sich in umgekehrter Richtung wie vorher verschiebt. Die Folge hiervon
ist, dafs der Kolben /4 die Oeffnung n1 freigiebt
und Dampf durch Oeffnung kl und Kanal nl
oberhalb des Kolbens strömt, so dafs der Kolben P1 sich nach abwärts bewegt. Diese Combination
des Muschelschiebers t 2 mit dem Rohr hl
und die vom Kolben P1 ausgehende Verlängerungsstange /' bildet das charakteristische Merkmal
der beschriebenen Compressionspumpe.
Claims (2)
- Patent-AnSprüche:An der unter No. 21289 patentirten Luftdruckbremse für Eisenbahnwagen:ι. Die Anordnung der in Fig. 14 und 15 dar-• gestellten Bremse, gekennzeichnet durch die Combination der Hebel und Stangen utu111 ν mit Stangen χ und Bremsbacken einerseits und Kolbenstange ί und Handhebelstange s1 andererseits, wobei die Kraft nur von der einen Stange ί oder i1 durch comprimirte Luft oder von Hand ausgeübt wird, während die andere als fester Punkt gilt.
- 2. Die Anordnung der in Fig. 16 und 17 dargestellten Bremse, gekennzeichnet durch die Combination der auf derselben Achse cl sitzenden Hebel U und V, deren kürzere Enden durch Zugstangen ζ ζ1 und die Balken t mit den Bremsbacken verbunden sind, während das längere Ende des Hebels U fest am Wagen oder einer Handhebelstange gelagert und das längere Ende des Hebels V mit der Kolbenstange ί verbunden ist, wobei die wirkende Kraft entweder an ί angreift, während bl festliegt, oder umgekehrt.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE26736C true DE26736C (de) |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT26736D Active DE26736C (de) | Neuerungen an Luftdruckbremsen für Eisenbahnwagen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE26736C (de) |
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- DE DENDAT26736D patent/DE26736C/de active Active
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