DE264163C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-M 264163-KLASSE 30 L GRUPPE
in ASPERG, Württ.
von Panamarinde.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. September 1912 ab.
In technischen Betrieben der verschiedensten Art sowie im öffentlichen Leben überhaupt
wird die Staubbildung allgemein als äußerst lästig empfunden. Es sind auch schon auf den verschiedensten Gebieten mancherlei
Versuche und Vorschläge zur Beseitigung des Staubes gemacht worden, jedoch
handelt es sich bei allen bisher bekannt gewordenen Verfahren zur Staubbindung, sei
ίο es auf mechanischem Wege oder durch Anwendung
von Befeuchtungsmitteln, denen eventuell unter Wahrung hygienischer Grundsätze
Desinfektionsmittels o. dgl. zugesetzt werden, stets nur um periodisch auszuführende
Maßnahmen, deren Wirkung nicht dauernd ist.
Bei der Verarbeitung der Panamarinde
machen sich die giftigen hämolytischen bzw. zum Husten reizenden Einwirkungen auf den
menschlichen Organismus, insbesondere auf die Nasen-, Augen- und Rachenschleimhäute
empfindlich bemerkbar, ebenfalls infolge starker Staubentwicklung.
Die seither dagegen als Schutz verwendeten Einrichtungen, wie Respiratoren o. dgl., sind
unzureichend, weil sie nicht vermögen, die der Panamarinde von Natur anhaftenden und
bei ihrer Verarbeitung sich bildenden staubfeinen Bestandteile dauernd an die Rinde zu
binden. Diese Tatsache ist auch die Ursache dafür, daß der Absatz der Panamarinde,
z. B. für den Hausgebrauch, trotz der sonstigen bekannten vorzüglichen Eigenschaften
dieser Droge verhältnismäßig gering ist, weil 35
die Konsumenten gegen ihre schädlichen Wirkungen bisher nicht geschützt waren.
Die dauernde Bindung dieser staubfeinen Bestandteile, deren Menge bis io Prozent
vom Gewicht der Rinde betragen kann, bzw. ihre Beschwerung in dem Grade, daß sie ihre
Zerstäubungsfähigkeit völlig verlieren, so daß auch während der Verarbeitung der Rinde
keine Staubbildung erfolgt, gelingt nun nach vorliegender Erfindung in folgender Weise:
Beispielsweise wird die Rinde mit einer Lösung von hygroskopischen Körpern, wie
z. B. Calciumchlorid, Zinkchlorid oder Mischungen von solchen Körpern behandelt, wodurch
infolge der hygroskopischen Eigenschaften dieser Körper eine dauernde Bindung der
staubfeinen Bestandteile an die Rinde erzielt wird; ferner kann man die Panamarinde mit
einer konzentrierten Lösung von Borax imprägnieren, die die Rinde nach dem Verdunsten
mit einer bleibenden, staubundurchlässigen Schicht vollständig bedeckt; endlich
kann die Panamarinde mit der Lösung solcher Körper befeuchtet werden, welche die ihr
lose anhaftenden Bestandteile im eigentlichen Sinne des Wortes an die Rinde kleben und
dadurch dauernd an dieselbe binden,- wozu sich beispielsweise Lösungen von Leim, Dextrin,
Zucker u. a. eignen, denen man zweckmäßig die vorerwähnten hygroskopischen Körper
hinzusetzt, um durch ihre baktericiden Wirkungen das Schimmeln der Panamarinde zu verhüten. Letzteres läßt sich aber auch
durch Zusatz von Salicylsäure oder anderen ähnlich wirkenden Substanzen erzielen. Das
hygroskopische Körper verwendende Verfahren kann übrigens auch in der Weise ausgeführt
werden, daß die Panamarinde mit den trockenen Körpern in Pulverform gemischt wird,
wobei die beabsichtigte Wirkung entweder durch Einwirkung der Luftfeuchtigkeit oder
durch Zufügen von Wasser erreicht wird.
ίο Die nach diesem Verfahren behandelte
Panamarinde hat die zum Husten reizenden Eigenschaften vollständig verloren. Das Verfahren
gestattet ferner eine bessere Verwertung der Panamarinde, weil der bisher entfallende
Staub seiner sehr lästigen Wirkungen wegen einen bedeutend geringeren Marktwert besitzt
als die geschnittene Panamärinde.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Unterdrückung der Staubentwicklung bei der Verarbeitung von Panamarinde, dadurch gekennzeichnet, daß die Panamarinde mit solchen Substanzen imprägniert wird, welche die ihr anhaftenden bzw beim mechanischen Zerkleinern entstehenden staubfeinen Bestandteile dauernd an die Rinde binden bzw. sie beschweren.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Panamarinde mit hygroskopischen Körpern, wie Calciumchlorid, Zinkchlorid o. dgl., imprägniert wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Panamarinde mit einer konzentrierten Lösung von Borax imprägniert wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Panamarinde mit einer Lösung von klebenden Substanzen, wie Leim, Dextrin, Zucker o. dgl. imprägniert wird, zweckmäßig unter Zusatz von hygroskopischen oder baktericide Wirkungen erzeugenden Substanzen, wie Salicylsäure o. dgl.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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