DE26408C

DE26408C - Papierbeschneidmaschine mit schnellem Rückgang und Auslösevorrichtung

Info

Publication number: DE26408C
Application number: DENDAT26408D
Authority: DE
Original assignee: K. KRAUSE in Leipzig

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 11: Buchbinderei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom a. August 1883 ab.

Die auf beiliegenden Zeichnungen, Fig. 1 bis 5, dargestellte Beschneidemaschine ist derart eingerichtet, dafs vermöge eines schnellen Leerganges und einer langsamen Schnittbewegung eine höhere Leistung erzielt wird, dafs ferner die ganze Construction ein Niedrigerlegen des Handrades gestattet und ferner die Ausrückung des Messers stattfinden kann, ohne dafs man nöthig hat, jedesmal das im Beharrungszustande befindliche rotirende Schwungrad stillzusetzen.

Die specielle Anordnung ist folgende:
Der Angriffspunkt für die Bewegung des Messerbalkens der Maschine ist ganz an dem äufsersten, dem letzteren zugekehrten Ende desselben verlegt und eine Vorrichtung angeordnet,' welche einen schnelleren Rückgang des Messers gestattet. Der zwischen dem getheilten Gestell A₁ A₁ laufende und durch die Rollen B₁ 2?₂ geführte Messerbalken C verschiebt sich beim Schneiden in diagonaler Richtung.

Die Ertheilung dieser Bewegung geschieht durch eine gegabelte Zugstange D mit Gewinde und den Stellmuttern E₁ E?, welche einerseits an dem am weitesten nach unten und nach rechts gelegenen Ende C₁ des Messerbalkens C angekuppelt, andererseits mit dem Treibmechanismus verbunden ist.

Letzterer besteht aus einem Schlitzhebel G oder ähnlich, wirkenden Mechanismus, welcher um den Punkt H schwingt und einem Gleitlagerstück J die Führung giebt, ferner aus der durch das Räderwerk R₁ R₂ R₃ R₁ in Drehung versetzten Kurbelwelle K mit Kurbel L und Zapfen M, welcher in dem schon erwähnten Gleitlager / läuft.

Im obersten Ende des Schlitzhebels G ist ein Kloben N drehbar gelagert, durch welchen die Zugstange D hindurchgeht und mittelst je einer Mutter E₁ E₂ oberhalb und unterhalb ber festigt wird, so dafs eine feste, aber verstellbare Verbindung zwischen Messerbalken C und Treibmechanismus entsteht.

Der Wegfall des oberen Angriffspunktes und der Zugstangen gestattet ein bedeutendes Tieferlegen des Stellrades der Prefsvorrichtung und giebt den ganzen Raum vor und hinter dem Messerbalken vollständig frei. Um eine einfache Inbetriebsetzung der Maschine zu erhalten, ist an dem lose auf der Welle laufenden Schwungrad V der eine Theil einer Klauenkupplung angeordnet, deren anderer Theil mittelst Nuth und Feder verschiebbar auf jener Welle sitzt und durch einen Mechanismus selbsttätig eingerückt werden kann.

Dieser Auslösemechanismus ist wie folgt construirt:

Auf der kleinen Welle c, Fig. 3, 4 und 5, welche die gebräuchliche Ausrückgabel b trägt, ist der Winkelhebel / befestigt. Das horizontale Ende desselben ist mittelst der Zugstange k mit dem Fufstrittmechanismus verbunden, so zwar, dafs ein Fufstritthebeldruck auf m ein Heben, ein Nachlassen dagegen und das Wirken des Gewichtes η ein Senken des besagten Winkelhebelendes zur Folge hat.

Der andere Arm des Winkelhebels/ legt sich im Betriebe gegen einen Knaggen h der Feder g.

An dem Knaggen h ist ein umklappbarer Daumen i befestigt.

Stöfst an den nach unten geklappten Daumen i der Schlitzhebel G an, was beim höchsten Stande des Messers geschieht, so biegt sich die Feder g zurück in die Stellung g_x. Der Winkelhebel / findet an dem Knaggen h keine Unterstützung mehr, er folgt willig dem Zuge des Gewichtes η und bringt. dadurch vermittelst des Gabelhebels b die Klaue'. α aufser Eingriff; das Schwungrad V läuft, gleichviel ob mit Hand oder Riemen betrieben, weiter, und das Messer bleibt in seiner Höhenlage stehen. Soll die Maschine schneiden, so genügt ein Druck auf den Tritthebel m, um mittelst des Gabelhebels b die Klaue zum Eingriff zu bringen.

Bei dieser Drehung des Winkelhebels f geht der untere Theil über den Knaggen h zurück, welcher durch die Kraft der Feder g nach vorn getrieben wird und wieder eine Unterstützung für denselben bildet.

Claims

Patent-Ansprüche':

1. Die combinirte Vorrichtung zum schnelleren Rückgang des Messerbalkens, bestehend aus der gegabelten Zugstange D, den Stellmuttern E₁ E₂, dem Kloben N, ferner dem Schlitzhebel G, dem Gleitstück / und der Kurbelwelle K mit Kurbel L, angewendet an einer Papierschneidemaschine mit diagonalem Zugschnitt.

2. Der Auslösemechanismus zur Bewegung der Klauenkupplung, bestehend aus dem Winkelhebel f, der Feder g mit Knaggen h und Daumen i, ferner der Zugstange k, Zughebel / und Fufstritthebel m mit Gewicht n.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.